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Glaubensansichten

Dass euer Auge nur auf meine Herrlichkeit gerichtet ist

24. März 2025, 06:08am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

(Bild: Quelle)

“Denn siehe, ich sage euch: Es kommt nicht darauf an, was ihr esst oder was ihr trinkt, wenn ihr vom Abendmahl nehmt, sofern ihr es so tut, dass euer Auge nur auf meine Herrlichkeit gerichtet ist, und ihr – vor dem Vater – meines Leibes gedenkt, der für euch niedergelegt wurde, sowie meines Blutes, das für die Vergebung eurer Sünden vergossen wurde.” (Lehre und Bündnisse 27:2). 

Geschichtlicher Hintergrund zu L&B 27 

L&B 27 ist eine der frühesten Offenbarungen, die Joseph Smith empfing, und spielt in der Gründungszeit der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage eine besondere Rolle. Im August 1830, als Joseph Smith in Harmony, Pennsylvania, einen Gottesdienst vorbereitete – genauer gesagt, als er Wein holen wollte, um im Rahmen des Abendmahls die am 28. Juni 1830 getauften, aber wegen des Ausbruchs der Verfolgung in der Gegend im Sommer jenes Jahres noch nicht konfirmierten Emma Smith und Sally Knight, die Gabe des Heiligen Geistes zu spenden – begegnete ihm ein Himmelsbote. Dieser übermittelte ihm die Offenbarung (und das Bemerkenswerte ist, dieser Bote spricht, als wäre er der Herr selbst; L&B 1:38), die in zwei Teilen festgehalten wurde: Ein erster Teil wurde direkt im August niedergeschrieben, der zweite Teil folgte im darauffolgenden September. Diese Offenbarung ist historisch bedeutsam, weil sie nicht nur praktische Anweisungen für den Gottesdienst enthält (wie die spätere Praxis, Wasser anstelle von Wein zu verwenden), sondern auch auf die Übertragung von Priestertumsschlüsseln hinweist. So werden in dem Text bedeutende himmlische Boten und frühere Propheten – etwa Moroni, Elias, Johannes der Täufer, Elijah und sogar Adam – erwähnt, die im Auftrag des Herrn die Wiederherstellung des ursprünglichen Priestertums und der Kirche unterstützen. 

Zudem markiert L&B 27 den Abschluss der Offenbarungen, die in Harmony empfangen wurden, denn kurz nach diesen Ereignissen verließen Joseph und seine Familie im September 1830 diesen Ort endgültig. Die Offenbarung spiegelt den Geist der Zeit wider – eine Ära intensiver religiöser Erweckung und Herausforderungen – und unterstreicht Joseph Smiths Auftrag, die ursprüngliche Kirche Jesu Christi wiederherzustellen und zu organisieren. 

Es kommt nicht darauf an, was ihr esst oder was ihr trinkt, wenn ihr vom Abendmahl nehmt 

Die Anweisung des Herrn in L&B 27:1-4, keinen Wein von Fremden zu nehmen, hat sowohl eine praktische als auch eine geistige Bedeutung

1. Historischer Hintergrund: Schutz vor Feinden 

Im August 1830, als diese Offenbarung empfangen wurde, befand sich die junge Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage in einer feindlichen Umgebung. Es gab Widerstand und Verfolgung durch Gegner der Kirche, insbesondere in den Regionen New Yorks und Pennsylvanias. 

  • Es bestand die reale Gefahr, dass feindliche Personen den Wein vergiften könnten, um Schaden anzurichten. 

  • Der Herr warnte Joseph Smith deshalb, dass es nicht sicher sei, Wein von Nichtmitgliedern zu beziehen. 

Dies zeigt, dass Offenbarungen oft auch konkrete zeitliche Herausforderungen berücksichtigen, um die Heiligen zu schützen. 

2. Geistige Bedeutung: Reinheit und Heiligkeit 

Neben dem Schutzaspekt betont diese Anweisung ein wichtiges geistiges Prinzip

  • Der Herr macht deutlich, dass nicht die Art des Getränks entscheidend ist, sondern dass es mit einem reinen Herzen und mit der richtigen Absicht zu sich genommen wird. 

Diese Passage aus L&B 27:2 betont die richtige Herzens- und Geisteshaltung beim Abendmahl. Sie enthält drei zentrale Prinzipien, die für uns heute eine tiefe Bedeutung haben: 

„Euer Auge nur auf meine Herrlichkeit gerichtet“ – Fokus auf Christus 

  • Beim Abendmahl sollen wir unseren Blick auf Jesus Christus richten, nicht auf Nebensächlichkeiten. 

  • Es geht darum, sich nicht ablenken zu lassen – weder von weltlichen Sorgen noch von äußeren Einflüssen. 

  • Diese Formulierung erinnert an Matthäus 6:22, wo Jesus sagt: Wenn dein Auge lauter ist, so wird dein ganzer Leib licht sein. 

  • Für uns bedeutet das, dass wir nicht halbherzig oder routinemäßig am Abendmahl teilnehmen sollten, sondern bewusst Christus in den Mittelpunkt stellen. 

„Vor dem Vater“ – Ein heiliger Bund mit Gott 

  • Das Abendmahl ist kein isoliertes Ritual, sondern eine heilige Handlung vor dem Vater im Himmel. 

  • Wir erneuern dabei bewusst unsere Bündnisse mit Ihm

  • Diese Perspektive hilft uns, Ehrfurcht zu empfinden und zu erkennen, dass wir vor Gott stehen, wenn wir vom Abendmahl nehmen. 

„Meines Leibes gedenkt“ – Erinnern an das Sühnopfer 

  • Das Gedenken an Christi Leib bedeutet, sich bewusst mit Seinem Opfer auseinanderzusetzen

  • Sein physischer Körper wurde für uns hingegeben – und wir sollen uns daran erinnern, dass Er unsere Schmerzen, Schwächen und Sünden getragen hat (Alma 7:11-13). 

  • Dies ist keine oberflächliche Erinnerung, sondern eine tiefgehende Neuverbindung mit Christus

3. Langfristige Auswirkungen: Einführung der heutigen Abendmahlspraktiken 

  • Diese Offenbarung führte dazu, dass die Kirche begann, ihre eigenen Abendmahlsmittel zu bereiten, statt sich auf externe Quellen zu verlassen. 

  • Später wurde diese Unabhängigkeit weiter betont, als die Kirche dazu überging, Wasser anstelle von Wein für das Abendmahl zu verwenden. 

Diese Offenbarung markierte somit einen Wendepunkt in der kirchlichen Abendmahlsordnung und lehrte gleichzeitig wichtige Lektionen über geistige Reinheit, Gehorsam und Schutz

L&B 27:1-4 "verurteilte jedoch nicht den Gebrauch von Wein; Es öffnete nur die Tür für die Verwendung anderer Substanzen. Die Heiligen benutzten bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts weiterhin Wein im Abendmahl. Nachdem Joseph Smith diese Offenbarung empfangen hatte, notierte er: "Im Gehorsam gegenüber dem oben Gesagten bereiteten wir Wein aus eigener Herstellung zu und hielten unsere Versammlung ab. Wir nahmen vom Abendmahl, nachdem wir diese beiden Schwestern [Emma Smith und Sally Knight] in der Kirche konfirmierten und den Abend auf herrliche Weise verbrachten. Der Geist des Herrn ist über uns ausgegossen worden. Wir priesen den Gott Israels und freuten uns über alles." (Quelle). 

findechristus.org

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Alles soll in der Kirche mit allgemeiner Zustimmung getan werden

22. März 2025, 07:27am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

 

Allgemeine Zustmmung
(Bild: Quelle)

“Und alles soll in der Kirche mit allgemeiner Zustimmung getan werden, durch viel Beten und Glauben, denn alles sollt ihr durch Glauben empfangen. Amen.” (Lehre und Bündnisse 26:2). 

Geschichtlicher Hintergrund zu L&B 26 

L&B 26 entstand in einer Zeit großer Herausforderungen für den Propheten Joseph Smith. Nachdem er intensiv mit der Übersetzung des Buches Mormon und der Organisation der Kirche beschäftigt war, musste er zwischen seinen geistlichen Aufgaben und den weltlichen Verpflichtungen abwägen. Zusammen mit seiner Frau Emma lebte er auf einem kleinen Grundstück – etwa 13 Morgen – das sie von Emmas Vater, Isaac Hale, erwerben wollten. Da Joseph jedoch aufgrund der zahlreichen Reisen zwischen den verschiedenen Zweigen der Kirche in New York und Pennsylvania kaum Zeit für die Bewirtschaftung des Landes aufbringen konnte, geriet er in Konflikt mit Isaac, der auf die vereinbarte Zahlung von 200 Dollar bestand (heute etwa 6.000 bis 7.000 US-Dollar). 

In dieser Situation gab der Herr durch die Offenbarung in L&B 26 klare Anweisungen: Joseph sollte seine Zeit so einteilen, dass er sich sowohl dem Studium der Schriften, dem Predigen und der Bestätigung der Kirche in Colesville widmete als auch die nötigen Arbeiten auf dem Land verrichtete, bis er in den Westen reiste, um die nächste Konferenz abzuhalten. Gleichzeitig wird betont, dass alle Handlungen in der Kirche mit „allgemeiner Zustimmung“ erfolgen sollen – ein Prinzip, das bis heute als Grundlage der gemeinsamen Entscheidungsfindung in der Kirche gilt. 

Diese Offenbarung half Joseph, seine intensiven geistlichen Verpflichtungen mit den notwendigen weltlichen Aufgaben in Einklang zu bringen, und stellte sicher, dass die Verwaltung der Kirche nicht nur auf Inspiration, sondern auch auf demokratischer Mitwirkung beruhte. So trug L&B 26 entscheidend dazu bei, die organisatorische Ordnung und den Zusammenhalt der frühen Kirche zu stärken, während sie gleichzeitig den praktischen Anforderungen des täglichen Lebens gerecht wurde. 

Um diesem Balanceakt gerecht zu werden, verfolgte er mehrere Strategien: 

  1. Offenbarung und göttliche Führung – Er suchte regelmäßig den Herrn um Rat, wie in L&B 26:1, wo ihm gesagt wurde, seine Zeit zwischen Schriftstudium, Predigt und landwirtschaftlicher Arbeit aufzuteilen. 

  1. Arbeitsteilung und Delegation – Er delegierte Aufgaben innerhalb der Kirche und berief Führer, die ihm halfen, die Mitglieder geistlich zu betreuen. So konnte er sich auch um seine Familie kümmern. 

  1. Unterstützung durch Familie und Freunde – Seine Frau Emma trug oft zur finanziellen Versorgung der Familie bei, und treue Freunde und Kirchenmitglieder halfen ihm, seine weltlichen Verpflichtungen zu bewältigen. 

  1. Praktische Erwerbstätigkeit – Joseph Smith arbeitete in verschiedenen Berufen, darunter als Landwirt, Verleger und Übersetzer, um Einkommen für seine Familie zu sichern. 

  1. Glaube und Opferbereitschaft – Er nahm persönliche Entbehrungen in Kauf und vertraute darauf, dass der Herr für ihn und seine Familie sorgen würde, wenn er seine göttliche Berufung erfüllte. 

Wie studiere ich die Heiligen Schriften richtig? 

Ein richtiges Schriftstudium verbindet sowohl methodische als auch geistliche Elemente. Das bedeutet zunächst, dass du dir bewusst Zeit nimmst – in einer ruhigen, ungestörten Umgebung – um die Schriften aufmerksam zu lesen. Viele finden es hilfreich, sich an der Methode der „Lectio divina“ zu orientieren. Dabei liest du einen Abschnitt (lectio), meditierst über einen bestimmten Vers, betest um Führung (oratio) und verweilst in stiller Kontemplation (contemplatio). So wird der Text nicht nur intellektuell erfasst, sondern wirkt auch direkt auf dein Herz und deinen Geist. 

Gleichzeitig ist es wichtig, den historischen und kulturellen Kontext zu berücksichtigen. Hilfsmittel wie Studienführer, Kommentare oder Wörterbücher können dir dabei helfen, schwierige Passagen besser zu verstehen – jedoch sollten sie deine persönliche, betende Auseinandersetzung nicht ersetzen (L&B 109:7). 

Das Schriftstudium ist letztlich ein dialogischer Prozess: Du trittst in einen inneren Austausch mit dem Wort Gottes, lässt dich vom Heiligen Geist leiten und überträgst die gewonnenen Erkenntnisse in dein tägliches Leben. Regelmäßiges und diszipliniertes Lesen, begleitet von Gebet und Reflexion, hilft dir dabei, die zeitlosen Wahrheiten und Lehren der Heiligen Schriften wirklich zu verinnerlichen. 

Das Gesetz der allgemeinen Zustimmung 

Das Gesetz der allgemeinen Zustimmung in der Kirche bedeutet, dass wichtige Entscheidungen – wie Ernennungen, Richtungsänderungen oder andere wesentliche Vorgänge – nicht einseitig von den Führern getroffen werden, sondern von der gesamten Mitgliederbasis bestätigt werden. In der Praxis geschieht das meist durch eine symbolische Abstimmung, oft in Form des Handhebens während einer Versammlung. Wer „zustimmt“, zeigt damit, dass er bereit ist, den Entscheidungen und Anweisungen der Kirchenleitung zu folgen. Diese Praxis basiert auf der Offenbarung, etwa in L&B 26:2, wo der Herr anweist, dass alle Dinge in der Kirche durch allgemeine Zustimmung geschehen sollen. So wird der freie Wille der Mitglieder betont und die Mitbestimmung in der Kirchenführung gestärkt. 

Wenn du deine Hand hebst, gibst du öffentlich deine Zustimmung und Unterstützung für die Entscheidung oder die Führungsperson, die gerade berufen oder bestätigt wird. Es ist ein symbolischer Akt, der bezeugt, dass du den Ruf und die Führung Gottes anerkennst, wie sie durch die Autoritäten der Kirche ausgeübt wird. 

Das Handheben signalisiert nicht nur deine Zustimmung, sondern auch deine Bereitschaft, diese Entscheidung durch dein tägliches Handeln zu unterstützen. Es ist ein öffentlicher Ausdruck deines Glaubens und deiner Verpflichtung, den Richtlinien und Zielen der Kirche zu folgen – das heißt, du sollst nicht nur symbolisch zustimmen, sondern auch aktiv dazu beitragen, dass diese Prinzipien in deinem Leben und in der Gemeinschaft verwirklicht werden. 

Deine Unterstützung für eine bestätigte Person kann auf verschiedene Weise praktisch werden, je nachdem, welche Aufgabe oder Berufung sie hat: 

  1. Gebet – Bete für die Person, damit sie Weisheit, Kraft und geistige Führung erhält. 

  1. Ermutigung – Sprich ihr Mut zu, erkenne ihre Bemühungen an und zeige Dankbarkeit für ihren Dienst. 

  1. Mitarbeit – Sei bereit, ihr bei Aufgaben zu helfen, die mit ihrer Berufung zusammenhängen, z. B. durch Unterstützung bei Aktivitäten oder organisatorische Hilfe. 

  1. Loyalität – Zeige Respekt für ihre Führung und befolge die Anweisungen oder Programme, die sie in ihrer Berufung umsetzt. 

  1. Feedback und Inspiration teilen – Falls sie nach Vorschlägen fragt oder du Eindrücke hast, die hilfreich sein könnten, teile sie auf respektvolle Weise. 

  1. Eigene Pflichten erfüllen – Indem du in deiner eigenen Berufung oder als Mitglied zuverlässig bist, erleichterst du es ihr, ihre Aufgaben zu erfüllen. 

Lies gerne: Was versteht man in der Kirche unter dem Begriff „allgemeine Zustimmung“? 

findechristus.org

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Du sollst die Dinge dieser Welt ablegen

21. März 2025, 07:06am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Die Frauenhilfsvereinigung
(Bild: Quelle)

“Und wahrlich, ich sage dir: Du sollst die Dinge dieser Welt ablegen und nach den Dingen einer besseren trachten.” (Lehre und Bündnisse 25:10). 

Emma Smith, die auserwählten Frau“ 

In L&B 25:1-6 spricht der Herr direkt zu Emma Smith, seiner „auserwählten Frau*), und gibt ihr eine persönliche Offenbarung. Er beginnt damit, sie als seine Tochter anzusprechen und erinnert sie daran, dass alle, die das Evangelium annehmen, zu seiner Familie gehören. Er versichert ihr, dass sie, wenn sie rechtschaffen bleibt, beschützt wird und ein Erbteil in Zion empfangen wird. 

Gott erklärt ihr, dass ihre Sünden vergeben sind und bestätigt ihre besondere Erwählung. Gleichzeitig ermahnt er sie, sich nicht über Dinge zu beklagen, die ihr und der Welt noch vorenthalten sind, da dies nach seiner Weisheit zu einem späteren Zeitpunkt offenbart wird. 

Emma erhält eine spezifische Berufung, die eng mit der Unterstützung ihres Mannes, Joseph Smith, verbunden ist. Sie soll ihm in seinen Bedrängnissen Trost spenden und ihn mit sanften und ermutigenden Worten stärken. Darüber hinaus soll sie ihn auf seinen Reisen begleiten und als Schreiberin dienen, wenn sonst niemand verfügbar ist, damit Oliver Cowdery für andere Aufgaben eingesetzt werden kann. 

Diese Verse verdeutlichen nicht nur Emmas bedeutende Rolle in der Wiederherstellung, sondern zeigen auch die Fürsorge des Herrn für sie. Ihre Berufung umfasst sowohl geistige als auch praktische Aufgaben und betont ihre zentrale Rolle als Stütze für den Propheten und das entstehende Werk. 

*) Der Herr nannte Emma Smith eine „auserwählte Frau“ (L&B 25:3), weil sie eine besondere göttliche Berufung hatte. Die Bedeutung dieser Bezeichnung wurde später von Joseph Smith selbst erläutert, insbesondere bei der Gründung der Frauenhilfsvereinigung in Nauvoo. 

  1. Berufen für ein bestimmtes Werk 
    Joseph Smith erklärte, dass „Auserwählte“ für ein bestimmtes Werk erwählt werden. In Emmas Fall bedeutete dies, dass sie nicht nur die Frau des Propheten war, sondern eine geistliche Lehrerin und Führerin für andere Frauen

  1. Berufung zur Schriftlehrerin 
    Laut dem Protokoll der Frauenhilfsvereinigung wurde Emma bereits zum Zeitpunkt der Offenbarung in L&B 25 „ordiniert“, die Schrift allen zu erklären und die Frauen der Kirche zu unterweisen. Das bedeutet, dass ihre Rolle über ihre Ehe mit Joseph hinausging – sie wurde dazu bestimmt, eine spirituelle Führerin zu sein. 

  1. Erfüllung durch ihre Wahl zur Präsidentin der Frauenhilfsvereinigung 
    Zwölf Jahre nach der Offenbarung in L&B 25 wurde Emma Smith als erste Präsidentin der Frauenhilfsvereinigung eingesetzt. Joseph erklärte, dass dies die Erfüllung der Offenbarung war. Sie wurde nicht nur als Trostspenderin und Helferin für Joseph berufen, sondern auch als Führerin und Vorbild für die Frauen der Kirche

  1. Ein Vorbild für andere Frauen 
    Joseph Smith betonte, dass die Segnungen in dieser Offenbarung nicht nur für Emma bestimmt waren, sondern auch für andere Frauen, die ihrer Berufung treu waren. Damit wurde sie als Symbol für die geistige Stärke und Bedeutung der Frauen in der Kirche hervorgehoben. 

Emma Smith spielte eine entscheidende Rolle bei der Entstehung des Buches Mormon. In den frühen Phasen der Übersetzung diente sie als Schreiberin für Joseph Smith und unterstützte ihn in einer besonders schwierigen Zeit, insbesondere nach dem Verlust des 116-seitigen Manuskripts. Trotz dieser Herausforderungen blieb sie ihr Leben lang fest vom göttlichen Ursprung des Buches Mormon überzeugt

Später erzählte sie ihrem Sohn, Joseph Smith III, dass sie keinen Zweifel an der göttlichen Authentizität des Buches habe. Sie betonte, dass niemand ohne göttliche Inspiration die Manuskripte hätte diktieren können. Joseph Smith habe ihr stundenlang diktiert und sei nach Unterbrechungen jederzeit genau an der richtigen Stelle fortgefahren, ohne den vorherigen Text erneut zu lesen. Für einen gebildeten Mann wäre dies unwahrscheinlich gewesen, für einen ungebildeten wie Joseph schlichtweg unmöglich

Obwohl Emma eine enge Zeugin des Übersetzungsprozesses war, wurde sie nicht als offizielle Zeugin der Platten berufen und durfte sie nie direkt sehen. Dennoch berichtete sie, dass die Platten oft offen auf dem Tisch lagen, nur in ein einfaches Leinentuch gewickelt. Einmal tastete sie die Platten ab und stellte fest, dass sie sich wie dickes Papier biegen ließen und beim Umblättern einen metallischen Klang erzeugten. 

Die Anweisung des Herrn, dass Emma mit Joseph reisen solle, bezog sich vermutlich auf die zunehmenden Spannungen mit ihrer Familie. Ihr Onkel Nathaniel Lewis, ein methodistischer Geistlicher, führte die Verfolgung gegen Joseph an. Auch ihr Vater, Isaac Hale, war gegen das Werk und bezeichnete das Buch Mormon später als „eine törichte Erfindung von Lügen und Bosheit“. Schließlich mussten Joseph und Emma im August 1830 Harmony, Pennsylvania, wegen der wachsenden Feindseligkeiten verlassen. Emma kehrte nie wieder zu ihrer Familie zurück. 

Das erste Gesangbuch der Kirche 

Es entstand auf direkte Anweisung des Herrn an Emma Smith in L&B 25:11-12. Der Herr gab ihr die Aufgabe, eine Auswahl heiliger Hymnen zusammenzustellen, da er sich an den Liedern der Rechtschaffenen erfreut. Diese Hymnen sollten ein fester Bestandteil der Kirche werden und den Glauben der Mitglieder stärken. 

Fünf Jahre nach dieser Offenbarung, im Jahr 1835, veröffentlichte Emma das erste Gesangbuch der Kirche mit dem Titel "A Collection of Sacred Hymns for the Church of the Latter Day Saints". Es enthielt den Text von 90 Hymnen, die in verschiedene Kategorien unterteilt waren, darunter Morgenlieder, Abendlieder, Tauflieder und Sakramentslieder. Einige der Hymnen stammten von W. W. Phelps, darunter "Der Geist Gottes" und "Erlöser Israels", die auch heute noch gesungen werden. Andere Lieder, wie "O Stop and Tell Me, Red Man", sind inzwischen nicht mehr in Gebrauch. 

Das Gesangbuch enthielt außerdem adaptierte Versionen bekannter christlicher Hymnen. Zum Beispiel wurde Händels "Freude für die Welt" so umgeschrieben, dass die Texte besser mit der Theologie der Wiederherstellung übereinstimmten. Während im Original „Der Herr ist gekommen“ gesungen wurde, änderte die Kirche den Text zu „Der Herr wird kommen“, um die Zukunft der Wiederkunft Christi zu betonen. 

Obwohl das erste Gesangbuch relativ klein war, legte es den Grundstein für die reiche Musiktradition der Heiligen der Letzten Tage. Nur wenige Jahre später, 1841, wurde in Nauvoo ein überarbeitetes Gesangbuch mit 304 Hymnen veröffentlicht. Diese Tradition setzt sich bis heute fort: Musik ist ein fester Bestandteil des Gottesdienstes der Kirche, und Hymnen reflektieren den einzigartigen Glauben der Mitglieder. 

Die Entstehung des ersten Gesangbuchs zeigt die bedeutende Rolle von Emma Smith in der jungen Kirche. Ihre Arbeit trug dazu bei, dass Musik zu einem integralen Bestandteil des geistlichen Lebens der Heiligen wurde – genau wie es der Herr in L&B 25 verheißen hatte. 

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Du bist eine auserwählte Frau

20. März 2025, 05:53am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Porträt von Emma Hale Smith
(Bild: Quelle)

“Siehe, deine Sünden sind dir vergeben, und du bist eine auserwählte Frau, die ich berufen habe.” (Lehre und Bündnisse 25:3). 

Historischer Kontext und Inhalt von L&B 25 

L&B 25“ ist eine besondere Offenbarung, die im Juli 1830 in Harmony, Pennsylvania, durch Joseph Smith, den Propheten, gegeben wurde – und zwar nicht an die ganze Kirche, sondern speziell an Emma Smith, seine Frau. Diese Offenbarung entstand in einer Zeit intensiver Verfolgung und großer persönlicher Belastungen: Emma war gerade am 28. Juni 1830 getauft worden, und kurz darauf erlebte die frühe Kirche in Harmony heftige Angriffe und juristische Auseinandersetzungen, die auch den emotionalen Zustand der Familie stark belasteten. 

 Die Offenbarung richtet sich direkt an Emma Smith und bezeichnet sie als „auserwählte Frau“ (D&C 25:3). Der Herr spricht zu ihr in einer sehr persönlichen Weise und beauftragt sie, ihrem Mann Joseph in seinen Bedrängnissen Trost zu spenden – mit „lindernden Worten im Geist der Sanftmut“ (Vers 5).  

Gleichzeitig wird ihr ein besonderer Auftrag erteilt: Sie soll – wenn nötig – als Schreiberin fungieren, bis Oliver Cowdery, der sonst als Schreiber diente, verfügbar ist (Vers 6). Weiterhin wird ihr die Aufgabe übertragen, Schriften zu erläutern, die Kirche zu ermahnen und eine Auswahl von heiligen Liedern zu treffen, die im Gottesdienst verwendet werden sollen (Verse 7–11). Diese Anweisungen umfassen also sowohl die Unterstützung ihres Ehemannes in seinen prophetischen Aufgaben als auch einen eigenen, inhaltlichen Beitrag zur Lehre und Anbetung in der Kirche. 

Wer war Emma Smith und wie erfüllte sie ihre Berufung? 
Emma Smith war – wie viele frühe Kirchenhistoriker betonen – nicht nur die Ehefrau des Gründers der Kirche des Herrn Jesus Christus, sondern auch eine Persönlichkeit, die durch ihre Treue, ihren Glauben und ihren unermüdlichen Einsatz entscheidend zum Aufbau der Kirche beitrug. Sie zeigte großen Mut und Standhaftigkeit angesichts von Verfolgung und familiären Widerständen. Ihre besondere Berufung als „auserwählte Frau“ bedeutete, dass sie von Gott persönlich dazu ausersehen war, der Kirche in einem spezifischen Dienst zu wirken. Später erfüllte sie diese Berufung, indem sie unter anderem: 

  • Trost spendete: Emma stand ihrem Mann in Zeiten großer persönlicher und öffentlicher Herausforderungen bei und ermutigte ihn in seinem prophetischen Wirken. 

  • Schriftliche Arbeit leistete: Obwohl sie die goldenen Platten – aus denen das Buch Mormon übersetzt wurde – nie selbst sah, war sie Zeugin des Übersetzungsprozesses. Sie diente als Schreiberin und bestätigte später, dass der Übersetzungsvorgang von Joseph Smith auf göttlicher Inspiration beruhte. 

  • Hymnenauswahl und -zusammenstellung: Fünf Jahre nach dieser Offenbarung veröffentlichte Emma das erste Liederbuch der Heiligen der Letzten Tage, in dem sie 90 Hymnen zusammenstellte. Dieses Werk legte den Grundstein für die Tradition des gemeinsamen Lobpreises in der Kirche. 

Zudem wurde sie später – in Nauvoo – zur ersten Präsidentin der “Frauenhilfsvereinigung” gewählt, was ihren bleibenden Einfluss im kirchlichen Frauenamt unterstreicht. 

Neben ihrer Rolle als „auserwählte Frau“ und der Verfasserin von hymnischen Sammlungen gibt es noch zahlreiche weitere Aspekte, die das Leben von Emma Smith faszinierend machen: 

  • Unerschütterliche Standhaftigkeit: Trotz persönlicher Tragödien – dem frühen Tod mehrerer Kinder, anhaltender Verfolgung und der tiefen Belastung durch die Einführung der Polygamie in ihrer Ehe – bewahrte Emma ihre innere Stärke und ihren Glauben. Ihre Fähigkeit, inmitten unvorstellbarer Widrigkeiten Trost und Hoffnung zu spenden, ist ein zentraler Bestandteil ihres Erbes. 

  • Prägende Führungsrolle: Als erste Präsidentin der Frauenhilfsvereinigung in Nauvoo war Emma nicht nur eine fürsorgliche Gastgeberin, sondern auch eine Pionierin in der Organisation und Erziehung von Frauen. Sie legte den Grundstein für eine Frauenorganisation, die – mit über sieben Millionen Mitgliedern weltweit – bis heute im sozialen und karitativen Bereich wirkt. 

  • Schriftstellerische Beiträge: Bereits während der Übersetzung des Buches Mormon fungierte Emma als Schreiberin. Ihre Arbeit in den frühen Tagen der Kirche prägte auch den späteren musikalischen und liturgischen Charakter der Gemeinschaft. 

  • Schutz und Bewahrung des Erbes: Emma spielte eine wichtige Rolle beim Sichern der Goldplatten und anderer zentraler Dokumente, was entscheidend für die Übersetzung und das spätere Zeugnis des Buches Mormon war. 

  • Komplexe Beziehung zu Joseph Smith: Ihre Ehe mit Joseph Smith war von tiefen Gefühlen, aber auch von Konflikten geprägt – insbesondere im Hinblick auf seine geheimen pluralen Ehen. Emma war stets bemüht, ihren Glauben an die göttliche Berufung ihres Mannes zu bewahren, während sie gleichzeitig den Preis, den diese Praxis forderte, zu tragen hatte. 

  • Neubewertung in der Geschichtsschreibung: In den letzten Jahrzehnten haben Historiker wie Linda Newell, Valeen Tippetts Avery und Jennifer Reeder das Bild von Emma Smith neu beleuchtet. Diese Forschungen stellen sie nicht nur als passive Begleiterin dar, sondern als aktive Gestalterin der frühen Kirche, deren Beiträge – von der Organisation der Frauenhilfsvereinigung bis hin zur theologischen Ausgestaltung kirchlicher Musik – bislang oft unterbewertet wurden. 

Diese Aspekte zeigen, dass Emma Smith weit mehr war als nur „Joseph Smiths Frau“. Ihre Führungsqualitäten, ihre schreiberische Tätigkeit und ihr unerschütterlicher Glaube haben sie zu einer Schlüsselfigur in der frühen Geschichte der Kirche gemacht. 

Russell M. Nelson und andere heutige Kirchenführer betonen in ihren Äußerungen zum Thema Emma Smith vor allem ihre Rolle als treue Begleiterin und Pionierin in den frühen Tagen der Wiederherstellung des Evangeliums. Dabei wird sie häufig als ein Beispiel für den unerschütterlichen Glauben und den Mut von Frauen in schwierigen Zeiten hervorgehoben – als jemand, der inmitten großer Herausforderungen, persönlicher Verluste und öffentlicher Verfolgung eine entscheidende Rolle spielte. In offiziellen Erklärungen und Schriften wird darauf verwiesen, dass ihr Dienst (wie etwa ihre Leitung der Frauenhilfsvereinigung und ihre Unterstützung beim Erhalt und der Übersetzung der Schriften) einen bleibenden Einfluss auf das kirchliche Leben hatte. Während einige historische Diskussionen (insbesondere zur Polygamie) umstritten bleiben, wird Emma Smith in der offiziellen Darstellung als „auserwählte Frau“ verehrt – als ein von Gott bestelltes Beispiel für Hingabe, Opferbereitschaft und Treue, das für alle Mitglieder, insbesondere für Frauen, inspirierend wirken soll. 

Diese Betonung ihrer Standhaftigkeit und ihres Dienstes dient heute dazu, den Mitgliedern der Kirche zu verdeutlichen, dass auch in herausfordernden Zeiten eine tiefe persönliche Hingabe an den Glauben möglich ist. Präsident Nelson und andere heutige Autoritäten verweisen immer wieder darauf, wie wichtig es ist, den Geist des Dienstes, des Glaubens und der Opferbereitschaft – Eigenschaften, die Emma verkörperte – in unserem eigenen Leben zu kultivieren. 

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Mein Evangelium wie mit der Stimme einer Posaune verkünden

19. März 2025, 07:30am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

(Bild: Quelle)

“und zu allen Zeiten und an allen Orten soll er den Mund auftun und mein Evangelium wie mit der Stimme einer Posaune verkünden, ja, Tag und Nacht. Und ich will ihm Kraft geben, wie sie unter Menschen unbekannt ist.” (Lehre und Bündnisse 24:12). 

Der Auftrag an Oliver Cowdery 

Oliver Cowdery erhält in L&B 24:10-12 den Auftrag, unermüdlich das Evangelium zu verkünden und den Namen Jesu Christi sowohl vor der Kirche als auch vor der Welt zu bezeugen. Er soll sich nicht zurückhalten oder denken, dass er bereits genug gesagt habe, denn der Herr ist mit ihm. Seine Herrlichkeit soll nicht aus eigener Kraft kommen, sondern aus der Verbindung mit Christus – unabhängig von seinen Umständen, ob in Schwäche oder Stärke, ob in Freiheit oder Unterdrückung. Zudem wird ihm geboten, zu jeder Zeit und an jedem Ort das Evangelium mit großer Entschlossenheit zu verkünden, vergleichbar mit dem lauten Klang einer Posaune. Der Herr verspricht ihm dafür eine außergewöhnliche Kraft. 

Was wir daraus für unser Verhalten ableiten können: 

  1. Beständiges Zeugnisgeben – So wie Oliver Cowdery nicht meinen sollte, er habe genug gesagt, sollten auch wir bereit sein, jederzeit über unseren Glauben zu sprechen. 

  1. Demütige Abhängigkeit vom Herrn – Unsere wahre Stärke kommt nicht aus uns selbst, sondern aus der Verbindung mit Christus. Wir sollten uns nicht auf unsere eigenen Fähigkeiten verlassen, sondern auf göttliche Führung. 

  1. Standhaftigkeit trotz Herausforderungen – Egal ob in guten oder schwierigen Zeiten, wir sollen am Evangelium festhalten und es mutig bekennen. 

  1. Engagement für das Werk des Herrn – Die Aufforderung, das Evangelium „Tag und Nacht“ zu verkünden, lehrt uns, dass Jüngerschaft kein gelegentliches Bemühen ist, sondern eine Lebensaufgabe. 

Anweisung in Bezug auf Wundertaten 

Joseph Smith und Oliver Cowdery erhalten die Anweisung, keine Wundertaten zu verlangen, es sei denn, der Herr gebietet es ihnen. Ausnahmen bilden das Austreiben von Teufeln, das Heilen von Kranken sowie der Schutz vor giftigen Schlangen und tödlichen Giften. Doch auch diese Machterweise sollen sie nur dann vollbringen, wenn diejenigen, die Heilung oder Befreiung wünschen, selbst darum bitten. Dadurch sollen die Schriften erfüllt werden, und ihr Handeln soll im Einklang mit den heiligen Schriften stehen. 

Was wir daraus lernen können: 

  1. Demütiger Umgang mit geistiger Macht – Wundertaten sind nicht dazu da, die eigene Macht zu demonstrieren, sondern sie geschehen gemäß dem Willen Gottes und zum Segen der Gläubigen. 

  1. Glaube und persönliches Verlangen sind entscheidend – Heilung und andere göttliche Machterweise setzen den Wunsch und den Glauben der betroffenen Person voraus (Matthäus 9:28-29). 

  1. Gehorsam gegenüber Gottes Willen – Wir sollen nicht eigenmächtig nach Zeichen und Wundern streben, sondern uns nach den Geboten Gottes richten und nur in Übereinstimmung mit seinem Willen handeln. 

  1. Die Erfüllung der Schriften hat Priorität – Alles, was wir tun, sollte mit den Lehren der heiligen Schriften übereinstimmen und nicht aus Eigeninteresse geschehen. 

Joseph Smith und Oliver Cowdery wirkten durch die Macht des Priestertums verschiedene Wunder, die im Einklang mit der Anweisung in L&B 24:13-14 standen. Einige dieser Wunder umfassen: 

1. Austreiben von bösen Geistern 

  • Newel Knight (April 1830): Joseph Smith vertrieb einen bösen Geist von Newel Knight, als dieser nach einer intensiven geistigen Erfahrung von einer dämonischen Macht gequält wurde. Dies war eines der ersten dokumentierten Wunder in der wiederhergestellten Kirche. (History of the Church, Bd. 1, S. 82–83) 

2. Heilungen von Kranken 

  • Elisabeth Whitney (1831): Joseph Smith legte Schwester Whitney die Hände auf und heilte sie von einer schweren Krankheit. 

  • Elijah Fordham und andere in Nauvoo (1839): Während einer Malaria-Epidemie in Nauvoo heilte Joseph Smith durch Handauflegen viele Menschen, darunter Elijah Fordham, der bereits dem Tod nahe war. Fordham erhob sich sofort von seinem Krankenlager, vollkommen gesund. 

  • Wilford Woodruff auf seiner Mission in England (1839-1840): Wilford Woodruff und andere Priestertumsträger, inspiriert durch Josephs Lehren, heilten zahlreiche Menschen, darunter eine ganze Familie, die schwer krank war. 

3. Schutz vor Giften und anderen Gefahren 

  • Zion’s Camp (1834): Während des Marsches des Zion Camps tranken einige Mitglieder unbeabsichtigt vergiftetes Wasser. Joseph Smith segnete sie und sie wurden geheilt. 

4. Weitere Machterweise durch Glauben 

  • Die Wiederherstellung des Augenlichts: Joseph Smith heilte Philo Dibble nach einer Schussverletzung. 

Lies gerne:The Power of God to Heal” 

Den Staub von den Füßen abschütteln 

Das Abschütteln des Staubes von den Füßen war eine symbolische Handlung, die in biblischer Zeit verwendet wurde, um Gottes Gericht über diejenigen anzukündigen, die das Evangelium ablehnten. Diese Geste bedeutete, dass die Diener des Herrn sich von der Verantwortung für jene Menschen lossagten und das Gericht Gottes ihnen überließen. 

Dieses Abschütteln von Staub wird auch mehrmals im Neuen Testament erwähnt: Matthäus 10:14; Lukas 9:5; Markus 6:11, und die Apostel handelten danach Apostelgeschichte 13:51

Bedeutung dieser Handlung 

  • Zeugnis gegen die Ablehnenden – Das Abschütteln des Staubes war ein Zeichen dafür, dass die Botschaft gepredigt wurde und die Verantwortung nun bei den Zuhörern lag. 

  • Loslösung von Verantwortung – Die Diener Gottes zeigen damit, dass sie ihren Auftrag erfüllt haben und nicht für das Unheil derer verantwortlich sind, die die Wahrheit zurückweisen. 

  • Gerichtssymbolik – Es kündigte an, dass jene, die das Evangelium ablehnten, sich selbst unter Gottes Gericht stellten. 

Verbindung zu L&B 24:15 

Der Herr gibt Joseph Smith und Oliver Cowdery denselben Auftrag wie den Aposteln in der Bibel: Wenn sie das Evangelium predigen und abgelehnt werden, sollen sie den Staub von ihren Füßen abschütteln. Dies zeigt, dass die Wiederherstellung des Evangeliums im Einklang mit den Anweisungen Christi an seine ursprünglichen Jünger steht. 

Was wir daraus lernen können 

  • Wir sind verantwortlich, das Evangelium zu bezeugen, aber nicht für die Entscheidungen anderer. 

  • Wenn Menschen das Evangelium ablehnen, sollen wir nicht streiten, sondern weiterziehen. 

  • Gott ist der Richter – unser Auftrag ist es, Zeugnis zu geben und dann alles in seine Hände zu legen. 

findechristus.org

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Mache dein Amt groß

18. März 2025, 07:19am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

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“Mache dein Amt groß; und wenn du deine Felder eingesät und sie gesichert hast, begib dich schnell zu den Gemeinden in Colesville, Fayette und Manchester, und sie sollen für dich sorgen; und ich will sie sowohl geistig als auch zeitlich segnen;” (Lehre und Bündnisse 24:3). 

Geschichtlicher Hintergrund zu L&B 24:1-19 

L&B 24 wurde in einer Zeit intensiver Verfolgung empfangen. Die Kirche war damals an drei Hauptstandorten organisiert: bei der Familie Smith in Palmyra, der Familie Whitmer in Fayette und der Familie Knight in Colesville. Besonders in Colesville nahmen die Anfeindungen zu, insbesondere in der Nähe des Elternhauses von Emma Smith, der Frau des Propheten. Ende Juni 1830 fanden dort Versammlungen statt, in denen mehrere Personen, darunter auch Emma, durch die Taufe in die Kirche aufgenommen wurden. Gegner der Kirche versuchten, die Taufen zu verhindern, indem sie einen eigens errichteten kleinen Damm zerstörten. 

Kurz darauf wurde Joseph Smith verhaftet, unter dem Vorwurf, Unruhe zu stiften und das Land durch das Predigen des Buches Mormon in Aufruhr zu versetzen. Der Wachtmeister, der ihn in Gewahrsam nahm, offenbarte ihm jedoch, dass die eigentliche Absicht seiner Feinde darin bestand, ihn einem wartenden Mob auszuliefern. Der Beamte, der Josephs wahres Wesen erkannte, entschied sich jedoch, ihn zu schützen. Während der Fahrt zu einer Unterkunft wurden sie tatsächlich von einem Mob umzingelt, konnten aber entkommen. Auf der Flucht fiel ein Wagenrad ab, doch sie schafften es, es wieder anzubringen und der Verfolgung erneut zu entgehen. In South Bainbridge angekommen, übernachteten sie dort, wobei der Wachtmeister mit einer geladenen Muskete Wache hielt. 

Währenddessen versammelte Joseph Knight Zeugen, die für Josephs Unschuld aussagten. Josiah Stowell und dessen Töchter sowie weitere Bürger aus Colesville sprachen sich für ihn aus, was dazu führte, dass Joseph freigesprochen wurde. Doch unmittelbar danach wurde er mit einer neuen Anklage aus dem benachbarten Broom County erneut verhaftet. Diesmal war der Wachtmeister feindseliger. Er brachte Joseph in eine Herberge, wo dieser beleidigt und verspottet wurde. Die Männer forderten ihn höhnisch auf zu prophezeien und verhöhnten ihn, ähnlich wie Christus von seinen Peinigern verspottet wurde. Während der Nacht durfte Joseph kaum essen und musste unter engen, unangenehmen Bedingungen schlafen, da der Constable sicherstellen wollte, dass er nicht entkam. 

Am nächsten Tag wurde Joseph erneut vor Gericht gestellt. Wieder traten Freunde für ihn ein, darunter Newell Knight, für den Joseph zuvor durch die Macht des Priestertums einen bösen Geist ausgetrieben hatte. Ihre Zeugenaussagen beeindruckten das Gericht so sehr, dass Joseph erneut freigesprochen wurde. Der feindselige Wachtmeister entschuldigte sich nach der Verhandlung für seine Behandlung Josephs und bat ihn um Vergebung. 

Joseph kehrte daraufhin mit Oliver Cowdery nach Colesville zurück, um die bereits getauften Mitglieder zu bestätigen. Doch bald verbreiteten sich Gerüchte, dass sich erneut ein Mob sammelte, um ihn zu ergreifen. Joseph und Oliver flohen in letzter Minute und mussten sich auf ihrer Flucht oft verstecken. Schließlich kehrten sie nach Hause zurück, nachdem sie die Nacht unter einem Baum verbracht hatten, abwechselnd schlafend und wachend. Die Verfolgung wegen ihres Glaubens war für sie ein schmerzhaftes Zeugnis der Ironie, dass sie in einem Land verfolgt wurden, dessen Verfassung doch eigentlich die Religionsfreiheit garantierte. 

Trotz aller Widrigkeiten blieb Joseph zuversichtlich. Er schrieb, dass sie trotz ihrer Flucht darauf vertrauten, dass sie am Ende siegreich sein würden – solange sie ihrem göttlichen Auftrag treu blieben. (Quelle:“Offenbarung, Juli 1830–A [LuB 24]”) 

Die folgenden drei Offenbarungen (L&B 24-26) wurden in dieser schlimmen Lage empfangen, um diese Führer zu stärken, zu ermutigen und zu unterweisen. 

Eine Zusammenfassung von L&B 24:1-9: 

Hier spricht der Herr direkt zu Joseph Smith und erinnert ihn daran, dass er zum Verfasser des Buches Mormon und zum geistlichen Dienst berufen wurde. Der Herr betont, dass er Joseph aus Bedrängnissen befreit und ihn vor seinen Feinden geschützt hat. Dennoch weist er darauf hin, dass Joseph für seine Übertretungen keine Entschuldigung hat und ermahnt ihn, nicht mehr zu sündigen. Joseph soll sein Amt groß machen und nach der Sicherung seiner Felder rasch zu den Gemeinden in Colesville, Fayette und Manchester reisen, wo sich die Mitglieder um ihn kümmern sollen. Falls sie ihn nicht aufnehmen, wird anstelle eines Segens ein Fluch auf sie kommen. 

Weiterhin wird Joseph angewiesen, Gott im Namen Jesu anzurufen und das niederzuschreiben, was ihm durch den Heiligen Geist eingegeben wird. Ihm wird zugesichert, dass er im richtigen Moment wissen wird, was er sprechen und schreiben soll, und dass die Kirche seine Worte empfangen muss, um gesegnet zu werden. Joseph soll sein gesamtes Wirken Zion widmen, denn darin wird er Kraft haben. Der Herr mahnt ihn zur Geduld in Bedrängnissen, da er noch viele Prüfungen erleben wird, doch er versichert ihm seine ständige Begleitung. Schließlich macht der Herr deutlich, dass Joseph nicht für zeitliche Arbeiten berufen ist, sondern sich vollständig seinem geistlichen Amt widmen soll. Wenn er dies tut, wird er die nötigen Mittel erhalten, um sein Amt groß zu machen, die Schriften zu erläutern und die Gläubigen durch Handauflegen zu bestätigen. 

Was es bedeutet “sein Amt groß zu machen” und seinen ganzen Dienst Zion zu widmen 

Die Aufforderung, sein Amt groß zu machen (Vers 3) und “sein ganzes Dienen Zion zu widmen” (Vers 7), bedeutet, dass Joseph Smith seine göttliche Berufung als Prophet mit vollem Einsatz erfüllen, ihr hohe Bedeutung beimessen und sie mit Eifer ausführen soll. Es geht darum, sein Priestertum und seine Verantwortung als Führer der Kirche mit Würde, Hingabe und Treue auszuüben. 

  1. Dem Amt Priorität geben – Joseph sollte sich nicht von anderen weltlichen Verpflichtungen ablenken lassen, sondern seine geistliche Berufung an erste Stelle setzen. 

  1. Dienen und Unterweisen – Er sollte sich um die Mitglieder kümmern, die Kirche lehren und sie mit geistiger Führung stärken. 

  1. Mit göttlicher Kraft wirken – Indem er sich seiner Aufgabe vollständig widmete, würde er göttliche Unterstützung erhalten, um sein Amt mit Macht und Inspiration auszuüben. 

  1. Den Auftrag mit Eifer und Würde erfüllen – Er sollte sich der Bedeutung seiner Berufung bewusst sein und mit Vertrauen und Glauben handeln. 

Für Joseph Smith bedeutete dies konkret, dass er reisen und die Gemeinden in Colesville, Fayette und Manchester besuchen sollte, um sie zu unterweisen und zu stärken. Im weiteren Sinne gilt diese Aufforderung auch für alle Priestertumsträger: Sie sollen ihr Amt nicht nur formell innehaben, sondern es aktiv und würdevoll ausüben, und dabei in Bedrängnissen geduldig bleiben. 

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Tue deine Berufung für die Kirche und auch vor der Welt kund

17. März 2025, 06:20am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

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“Tue deine Berufung für die Kirche und auch vor der Welt kund, dann wird dein Herz aufgetan werden, um fortan und für immer die Wahrheit zu predigen. Amen.” (Lehre und Bündnisse 23:2). 

Geschichtlicher Hintergrund zu L&B 23:1-7 

L&B 23:1–7 gehört zu den frühen Offenbarungen, die in der Anfangsphase kurz nach der Gründung der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage in den frühen 1830er Jahren empfangen wurden. Joseph Smith empfing eine Reihe kurzer Offenbarungen im Namen von fünf Freunden und Familienmitgliedern. Alle Offenbarungen sind von ähnlicher Natur und wurden wahrscheinlich nacheinander gegeben. Die fünf Empfänger waren Oliver Cowdery, Hyrum Smith, Samuel H. Smith, Joseph Smith Sr. und Joseph Knight Sr. Als die Offenbarungen 1833 im Buch der Gebote erstmals veröffentlicht wurden, erschienen sie jeweils einzeln als Kapitel XVII–XXI. Als die Lehre und Bündnisse 1835 veröffentlicht wurden, wurden die fünf Offenbarungen zu einem einzigen Abschnitt zusammengefasst. Diese Zusammenfassung blieb in allen nachfolgenden Ausgaben von Lehre und Bündnisse bestehen. 

Der Abschnitt richtet sich an fünf der frühen Gläubigen und enthält wesentliche Anweisungen zur Ausgestaltung von Autorität, Berufung und Verantwortung innerhalb der Kirche. Dabei wird deutlich, wie wichtig die persönliche Berufung und das Engagement jedes Einzelnen waren, um die wiederherzustellende Kirche auf einem Fundament biblischer Prinzipien aufzubauen. Gleichzeitig spiegelt der Text den Geist der Zeit wider: geprägt von Hoffnung, Unsicherheit und dem Streben nach einer authentischen, direkten Verbindung zu Gott. Diese Offenbarung ist somit nicht nur ein Lehrtext, sondern auch ein Spiegelbild der dynamischen und herausfordernden Umstände, in denen sich die frühen Heiligen der Letzten Tage befanden. 

L&B 23:1-2: Anweisungen an Oliver Cowdery 

Der Herr spricht in diesem Abschnitt direkt zu Oliver Cowdery und gibt ihm zwei zentrale Anweisungen. Zunächst wird ihm bestätigt, dass er gesegnet und ohne Schuld ist. Dennoch warnt der Herr ihn ausdrücklich davor, sich vom Stolz überwältigen zu lassen, da dieser ihn in Versuchung führen könnte (als Schullehrer war er viel gebildeter als Joseph der Prophet). Stolz kann nämlich dazu führen, dass man sich von der richtigen Ausrichtung abwendet und nicht mehr in Demut und Offenheit vor Gott lebt. 

Nur wenige Monate nach dieser Offenbarung geriet Oliver Cowdery mit Joseph Smith in einen Streit über einige Formulierungen in den Lehre und Bündnissen und darüber, wer das Recht habe, in der Kirche Offenbarungen zu empfangen. Oliver, einer der wichtigsten Führer der Kirche, wurde 1838 exkommuniziert, kam später aber wieder zurück. Wilford Woodruff berichtete von einem Gespräch, in dem Joseph Oliver warnte, dass niemand in der Kirche unentbehrlich sei. Joseph sagte, dass Oliver dachte, die Kirche würde zusammenbrechen, wenn er sie verließ. Als Oliver dies versuchte, fiel er. 

Die zweite Anweisung lautet, dass Oliver seine Berufung für die Kirche – und auch vor der Welt – bekanntmachen soll. Durch das offene Bekenntnis seines Rufes wird sein Herz aufgetan, sodass er in der Lage ist, fortan und für immer die Wahrheit zu predigen. Diese Worte unterstreichen, dass das Zeugnis und das öffentliche Bekenntnis des Glaubens nicht nur eine Verpflichtung sind, sondern auch eine Quelle der inneren Erleuchtung und des geistlichen Wachstums. 

L&B 23:3: Anweisungen an Hyrum Smith 

Der Herr spricht in diesem Vers direkt zu Josephs Bruder Hyrum Smith und beauftragt ihn mit einer dauerhaften, aktiven Rolle in der Stärkung der Kirche. Er hebt hervor, dass Hyrum in einem Zustand der Gnade lebt – „unter keinem Schuldspruch“ – und dass sein Herz offen ist und er frei von Zweifeln die Botschaft Gottes verkünden kann, nachdem er Sein Wort genügend studiert hatte (L&B 11:15-16). Seine Berufung ist es, durch ständiges Ermahnen die Kirche zu festigen. Dabei wird auch betont, dass diese Aufgabe nicht nur seine persönliche Verantwortung ist, sondern auch in Zusammenhang mit seiner Familie steht. 

Aufgrund von Fehltritten und letztlich auch wegen seines Stolzes schied Oliver aus der Kirche aus, und Hyrum trat dessen Nachfolge als zweiter Ältester der Kirche an, bekleidete später das Amt des zweiten Patriarchen (nach Joseph Sen.), war Prophet, Seher und Offenbarer der Kirche und fiel mit Joseph im Gefängnis von Carthage als Märtyrer (L&B 124:94-95; L&B 135:6). 

L&B 23:4: Anweisungen an Samuel H. Smith 

Der Herr spricht direkt zu Samuel H. Smith (Bruder von Joseph Smith) und bestätigt ihm, dass er "unter keinem Schuldspruch" steht – also in einem Zustand geistiger Reinheit und Gnade ist. Gleichzeitig weist er ihn darauf hin, dass seine spezielle Berufung darin liegt, die Kirche zu ermahnen und zu stärken. Anders als bei manchen anderen Berufungen ist Samuel noch nicht dazu berufen, vor der Welt zu predigen

Samuel H. Smith wird traditionell als der erste Missionar dieser Evangeliumszeit anerkannt. Kurz nach einer Offenbarung begab er sich mit einem Rucksack voller Exemplare des Buches Mormon auf seine Missionsreise. Anfangs war er entmutigt, da er nur wenige Exemplare verteilen konnte. Eins davon gab er an John P. Greene, einen methodistischen Pfarrer, der das Buch auf seiner nächsten Predigtreise mitnahm. 

Bei einem späteren Besuch bei der Familie Greene bot Samuel Rhoda Young Greene, der Matriarchin des Hauses, ein Exemplar des Buches an. Rhoda war tief bewegt, bat Samuel mit ihr zu beten und er versprach ihr, dass der Geist Gottes ihr Zeugnis von dem geben würde, was sie gelesen hatte. Innerhalb eines Jahres ließen sich sowohl Rhoda als auch ihr Mann taufen. Rhoda stellte Samuel ihrem Bruder Phineas Young vor, der später konvertierte und das Buch mit seinem Bruder Brigham Young teilte. 

L&B 23:5: Anweisungen an Joseph Smith Sen. 

Auch er ist ohne Schuldspruch und soll die Kirche für immer stärken und ermahnen. Er wird später der erste Patriarch der Kirche. 

L&B 23:6-7: Anweisungen an Joseph Knight 

Der Herr weist Joseph Knight, einem der ersten Freunde des Propheten an, sein Kreuz auf sich zu nehmen. Dies bedeutet, dass er in seinem Leben öffentlich und privat – vor der Welt, in seiner Familie, unter Freunden und an allen Orten – laut und aufrichtig beten soll (V. 6). Damit unterstreicht der Herr die Notwendigkeit einer konsequenten, beständigen geistlichen Praxis. 

Joseph Knight war zu der Zeit, als die Offenbarung in L&B 23:6-7 gegeben wurde (April 1830), noch kein getauftes Mitglied der Kirche. Obwohl er bereits ein Unterstützer von Joseph Smith und des wiederhergestellten Evangeliums war – er hatte unter anderem materiell geholfen, das Buch Mormon zu drucken –, zögerte er mit seiner Taufe. 

Er ließ sich erst später im Juni 1830 taufen, nachdem die Kirche am 6. April 1830 offiziell gegründet worden war. Die Aufforderung in L&B 23:7, sich „mit der wahren Kirche zu vereinigen“, kann daher als Hinweis darauf verstanden werden, dass er sich bald taufen lassen sollte. 

Aus L&B 23 lernen wir, dass jeder Gläubige eine individuelle Berufung hat, durch die er zur Stärkung der Kirche beitragen kann. Dabei ist es wichtig, in geistiger Reinheit und Demut zu leben und beständig – sowohl öffentlich als auch privat – zu beten. Indem wir unsere persönliche Verantwortung ernst nehmen und aktiv unsere Gemeinschaft ermutigen, bereiten wir uns darauf vor, den Lohn des treuen Arbeiters zu empfangen. 

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Diese Kirche wurde gegründet und aufgerichtet

15. März 2025, 07:47am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Gründung und Organisation der Kirche Jesu Christi
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“Und diese Kirche wurde im Jahr eures Herrn achtzehnhundertdreißig, im vierten Monat und am sechsten Tag des Monats, der April heißt, gegründet und aufgerichtet.” (Lehre und Bündnisse 21:3). 

Geschichtlicher Hintergrund zu L&B 21 

Nachdem die Kirche Jesu Christi, wie Johannes der Offenbarer prophezeit hatte (Offenbarung 12:14) mehr als siebzehnhundert Jahre “in der Wüste” gewesen war, versammelten sich am Dienstag den 6. April 1830 Joseph Smith und eine kleine Gruppe *) von Anhängern im Haus von Peter Whitmer Sr. in Fayette, New York, um Seine Kirche in diesen letzten Tagen vor Seinem zweiten Kommen wieder zu organisieren. Sie wurde später als Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage bekannt (L&B 115:4). Während dieser Versammlung empfing Joseph Smith eine Offenbarung, die heute als Abschnitt 21 im Buch Lehre und Bündnisse bekannt ist. 

Diese Offenbarung legte die Grundlage für die Organisation der Kirche und betonte die Bedeutung schriftlicher Aufzeichnungen. Sie wies die Mitglieder an, die Worte und Gebote, die Joseph Smith als Prophet empfing, mit Geduld und Glauben zu befolgen. 

Die Offenbarung hob auch die zentrale Rolle des Propheten als Führer der Kirche hervor und betonte die Notwendigkeit, seine Worte als von Gott inspiriert anzunehmen. Diese Anweisung sollte die Mitglieder dazu ermutigen, Vertrauen in die Führung des Propheten zu haben und seine Anweisungen zu befolgen. 

Insgesamt diente Abschnitt 21 als grundlegende Anleitung für die neu gegründete Kirche und betonte die Bedeutung von Offenbarung, schriftlicher Dokumentation und der Anerkennung göttlicher Führung durch den Propheten. 

*) Die Gruppe bestand aus sechs offiziellen Mitgliedern: Joseph Smith, Oliver Cowdery, Hyrum Smith, Samuel H. Smith, David Whitmer und Peter Whitmer Jr. 

Diese sechs wurden als erste offizielle Mitglieder eingetragen, weil damals nach dem Gesetz des Staates New York mindestens sechs Personen erforderlich waren, um eine religiöse Gesellschaft offiziell zu gründen. 

Neben diesen sechs waren auch andere Anwesende dabei, darunter Familie und Freunde, wie etwa Emma Smith und weitere Mitglieder der Whitmer- und Knight-Familien. Es wird geschätzt, dass insgesamt etwa 30 bis 60 Personen bei diesem historischen Ereignis anwesend waren. 

Joseph Smith ist dazu berufen, ein Seher, Übersetzer, Prophet, Apostel und Ältester zu sein (L&B 21:1-3) 

Joseph Smith wird in der neu gegründeten Kirche als Seher, Übersetzer, Prophet, Apostel Jesu Christi und Ältester bezeichnet – ein Amt, das ihm durch Gottes Willen und Christi Gnade verliehen wurde. Er wurde vom Heiligen Geist dazu inspiriert, die Kirche zu gründen und sie im wahren Glauben aufzubauen. 

Sein Wort wird die Sache Zions leiten (L&B 21:4-8) 

Die Kirche wird angewiesen, den Worten und Geboten Joseph Smiths zu folgen, da sie von Gott kommen. Sein Wort soll mit Geduld und Glauben angenommen werden, als käme es direkt aus Gottes Mund. Wenn die Mitglieder dies tun, werden sie vor den Mächten der Hölle geschützt, und Gott wird sie segnen, indem er die Finsternis vertreibt und den Himmel zu ihrem Wohl erbeben lässt. Der Herr bestätigt, dass er Joseph Smith inspiriert hat, Zion mit großer Kraft voranzubringen. Er kennt seinen Eifer und hat seine Gebete sowie sein Weinen um Zion gesehen. Doch nun ist die Zeit der Freude gekommen, da seine Sünden vergeben sind und Gottes Segen auf seinem Werk ruht. 

Die Heiligen werden seinen Worten glauben, wie er durch den Tröster spricht (L&B 21:9-12) 

Gott verspricht allen, die in seinem Werk dienen, einen mächtigen Segen. Sie werden an die Worte glauben, die Joseph Smith durch den Heiligen Geist empfängt, der bezeugt, dass Jesus für die Sünden der Welt gekreuzigt wurde, um den reuigen Menschen Vergebung zu bringen. Deshalb soll Oliver Cowdery als Apostel ordiniert werden, und unter seiner Hand wird Joseph Smith als Ältester bestätigt. Joseph ist der erste Älteste und Prediger der Kirche – nicht nur für ihre Mitglieder, sondern auch für die Welt, sowohl für die Nichtjuden als auch für die Juden

Lies gerne: Commentary on Doctrine & Covenants 21 | Doctrine and Covenants Central” 

Geschichtlicher Hintergrund zu L&B 22 

Im April 1830, kurz nach der Gründung der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, traten einige Personen an Joseph Smith heran, die zuvor in anderen Glaubensgemeinschaften, wie beispielsweise der Baptistenkirche, getauft worden waren. Sie glaubten an das Buch Mormon und wünschten, der neu gegründeten Kirche beizutreten, ohne sich erneut taufen zu lassen. Unsicher, wie er in dieser Angelegenheit verfahren sollte, wandte sich Joseph Smith im Gebet an den Herrn und erhielt die Offenbarung, die heute als Abschnitt 22 im Buch Lehre und Bündnisse bekannt ist. 

In dieser Offenbarung erklärte der Herr, dass frühere Bündnisse und Taufen ohne die richtige Vollmacht nicht gültig seien. Er betonte die Notwendigkeit einer autorisierten Taufe als Eintritt in den "neuen und immerwährenden Bund", der von Anfang an bestand. Selbst wenn jemand bereits viele Male getauft worden war, würde es ihm ohne die richtige Vollmacht nichts nützen, da solche Taufen als "tote Werke" betrachtet werden. Diese Offenbarung unterstrich die Bedeutung der göttlichen Vollmacht bei der Ausführung heiliger Handlungen und stellte klar, dass frühere Taufen ohne diese Vollmacht nicht ausreichend waren, um Mitglied der wiederhergestellten Kirche zu werden. 

Diese Anweisung führte dazu, dass alle, die der Kirche beitreten wollten, unabhängig von vorherigen Taufen in anderen Glaubensgemeinschaften, durch die autorisierte Taufe der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage eintreten mussten. Dies betonte die Einhaltung der von Gott festgelegten Ordnungen und die Notwendigkeit, sich an seine Gebote zu halten, ohne eigene Wege zu suchen. 

Lies gerne: “Kommentar zu Lehre und Bündnisse 22 | Lehre und Bündnisse Zentral 

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Es ist ratsam, dass die Gemeinde sich oft versammelt

14. März 2025, 07:51am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

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“Es ist ratsam, dass die Gemeinde sich oft versammelt, um zum Gedächtnis des Herrn Jesus Brot und Wein zu sich zu nehmen;” (Lehre und Bündnisse 20:75). 

In L&B 20:75-84 werden die Abendmahlsgebete sowie die Richtlinien, welche die Mitgliedschaft in der Kirche regeln, gegeben. 

Warum ist es ratsam, dass Mitglieder sich oft versammeln? 

L&B 20:75 lehrt, dass die Mitglieder der Kirche „oft zusammenkommen“ sollen, um gemeinsam das Abendmahl zu nehmen. Dies zeigt die Bedeutung regelmäßiger Versammlungen für die geistige Stärkung und Gemeinschaft der Heiligen. 

Weitere heilige Schriften unterstreichen diesen Grundsatz: 

  • Moroni 6:5-6 erklärt, dass sich die Mitglieder „oft versammelten, um miteinander zu fasten und zu beten und miteinander über das Wohlergehen ihrer Seelen zu sprechen“. Zudem kamen sie „oft zusammen, um des Herrn Jesus zu gedenken und das Brot zu brechen und den Wein zu segnen zum Gedenken an den Herrn Jesus“. 

  • Hebräer 10:24-25 ermahnt die Gläubigen, „aufeinander zu achten, um uns zur Liebe und zu guten Werken anzuregen“, und „unsere Versammlungen nicht zu versäumen, wie es einige zu tun pflegen, sondern einander zu ermahnen“. 

  • 3 Nephi 18:22 gebietet Jesus selbst, dass sich die Mitglieder oft versammeln sollen, um gemeinsam zu beten und das Abendmahl zu nehmen. 

Welche Rolle spielt das Abendmahl in den Gottesdiensten? 

Das Abendmahl spielt eine zentrale Rolle in den Gottesdiensten der Kirche, da es an das Sühnopfer Jesu Christi erinnert und den Gläubigen bei der Erneuerung ihrer Bündnisse, der Umkehr, und zur Stärkung der Beziehung zu Christus hilft. 

  • Lehre und Bündnisse 20:75-79 legt fest, dass sich die Mitglieder der Kirche oft versammeln sollen, „um Brot zu brechen und zu segnen und zum Gedenken an den Herrn Jesus Christus zu essen und zu trinken“. Die Verse enthalten auch die genauen Gebete für Brot und Wasser (Moroni 4-5). 

  • 3 Nephi 18:1-11 berichtet, dass Jesus Christus selbst das Abendmahl unter den Nephiten eingeführt hat. Er erklärte, dass es ein Zeichen sei, immer an ihn zu denken, und dass diejenigen, die es würdig nehmen, seinen Geist haben werden. 

  • Lukas 22:19-20 beschreibt, wie Jesus das Abendmahl bei seinem letzten Abendmahl mit den Aposteln einsetzte. Er sagte: „Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird. Tut dies zu meinem Gedächtnis.“ 

  • 1 Korinther 11:23-29 enthält eine Lehre des Paulus über das Abendmahl. Er betont, dass diejenigen, die es unwürdig nehmen, sich selbst verurteilen, und dass jeder sich prüfen soll, bevor er daran teilnimmt. 

  • Moroni 6:6 bestätigt, dass sich die Mitglieder der Kirche „oft versammelten, um des Herrn Jesus zu gedenken und das Brot zu brechen und den Wein zu segnen zum Gedenken an den Herrn Jesus“. 

 
Das Brot ist ein Sinnbild für den Leib Jesu Christi
weil es auf sein Opfer am Kreuz hinweist (Johannes 6:35,51). Das Brot steht somit für den gebrochenen Leib Jesu, der am Kreuz geopfert wurde, und erinnert die Gläubigen daran, dass sie durch ihn auch vom Tod auferstehen und ewiges Leben erhalten werden. Es ist auch eine Einladung, seine Lehren anzunehmen und mit ihm verbunden zu bleiben. 

Wein bzw. heute Wasser symbolisieren das Blut Jesu Christi,  
weil sie auf sein Sühnopfer und den Neuen Bund hinweisen. Die heiligen Schriften lehren dazu Folgendes: 

  • Matthäus 26:27-28: Beim letzten Abendmahl gab Jesus den Jüngern den Kelch und sagte: „Trinkt alle daraus! Denn das ist mein Blut des Bundes, das für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden.“ Der Wein (bzw. heute Wasser) steht hier für das Blut, das er bei seinem Ringen in Gethsemane (Lukas 22:44) und am Kreuz (Kolosser 1:20) vergossen hat, um die Menschen von ihren Sünden zu erlösen. 

  • Lukas 22:20: Jesus spricht vom Kelch als „dem neuen Bund in meinem Blut“, was zeigt, dass sein Opfer den Alten Bund mit Tieropfern ablöst und eine neue geistige Verbindung zwischen Gott und den Menschen schafft. 

  • Johannes 6:53-54: Jesus lehrt: „Wenn ihr das Fleisch des Menschensohnes nicht esst und sein Blut nicht trinkt, habt ihr das Leben nicht in euch.“ Dies bedeutet, dass sein Blut – sinnbildlich aufgenommen – ewiges Leben schenkt. 

  • 3 Nephi 18:8-11: Jesus gibt den Nephiten das Abendmahl und sagt, dass der Wein „zum Gedenken an mein Blut“ getrunken werden soll, das für die Menschen vergossen wurde. 

  • Lehre und Bündnisse 20:79: Im Segensgebet über das Wasser wird gebetet, dass die Teilnehmer „immer an ihn denken“ und „seinen Geist immer mit ihnen haben mögen“. Dies zeigt, dass das Blut Christi geistige Reinigung und Erneuerung bewirkt. 

In der heutigen Kirche wird Wasser anstelle von Wein verwendet (siehe Lehre und Bündnisse 27:2-4, Einleitung letzter Satz), weil das eigentliche Symbol nicht das Getränk selbst, sondern dessen Bedeutung ist: das Blut Christi, das Vergebung, Errettung und den Neuen Bund ermöglicht. 

Anweisungen zur Verwaltung der Kirche und zum Umgang mit den Mitgliedern (L&B 20:80-84) 

  1. Verfahren bei Übertretungen (Vers 80) 

  • Mitglieder, die eine Übertretung begehen, sollen gemäß den Anweisungen der Schriften behandelt werden. Dies weist darauf hin, dass es klare Richtlinien gibt, wie mit Fehlverhalten umzugehen ist, vermutlich basierend auf den Lehren Jesu (z. B. Matthäus 18:15-17) und anderen Offenbarungen. 
     

  1. Berichterstattung und Kirchenkonferenzen (Verse 81-82) 

  • Jede Gemeinde soll Lehrer entsenden, um an Konferenzen teilzunehmen, die von den Ältesten abgehalten werden. 

  • Diese Lehrer sollen eine Liste neuer Mitglieder mitbringen, die seit der letzten Konferenz getauft wurden. Falls dies nicht möglich ist, kann die Liste auch von einem Priester übermittelt werden. 

  • Ein Ältester, der von den anderen bestimmt wird, soll ein vollständiges Verzeichnis aller Mitglieder der Kirche führen. 

Heute wird das Berichtsverfahren der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage digital über das MLS-System (Member and Leader Services) und das Leader and Clerk Resources (LCR)-System verwaltet. Das System ermöglicht eine einheitliche Verwaltung und sorgt dafür, dass Mitglieder weltweit betreut und geistig geführt werden können. 

  1. Namensverzeichnis und Ausschluss aus der Kirche (Vers 83) 

  • Falls jemand aus der Kirche ausgeschlossen wird, soll sein Name aus dem Verzeichnis der Mitglieder entfernt werden. 
     

  1. Empfehlungsschreiben für Mitglieder, die umziehen (Vers 84) 

  • Mitglieder, die in eine neue Gemeinde ziehen, sollen ein Empfehlungsschreiben mitnehmen, das bestätigt, dass sie Mitglieder in gutem Stand sind. 

  • Dieses Schreiben kann von einem Ältesten oder Priester unterzeichnet werden, wenn das Mitglied ihnen persönlich bekannt ist. Falls dies nicht der Fall ist, können auch Lehrer oder Diakone die Bestätigung unterschreiben. 

Wenn heute ein Mitglied der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage in eine neue Gemeinde umzieht, wird sein Mitgliedsschein (die offizielle Kirchenmitgliedschaftsaufzeichnung) digital über das Leader and Clerk Resources (LCR)-System übertragen. 

Diese Vorschriften sorgen für geistige Reinheit in der Kirche, eine klare Verwaltungsstruktur und eine einheitliche Erfassung der Mitglieder. Sie zeigen, dass die Kirche von Anfang an organisiert und auf göttlichen Anweisungen aufgebaut war. 

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Die Pflicht der Mitglieder

13. März 2025, 07:47am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

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Die Pflicht der Mitglieder, nachdem sie durch die Taufe aufgenommen worden sind: Die Ältesten oder Priester sollen genügend Zeit haben, ihnen alles, was die Kirche Christi betrifft, so zu erläutern, dass sie davon Verständnis erlangen, ehe sie vom Abendmahl nehmen und durch das Händeauflegen der Ältesten konfirmiert werden, damit alles in Ordnung geschehe.” (Lehre und Bündnisse 20:68). 

Nachdem in den vorhergehenden Versen die Aufgaben der Priestertumsträger offenbart wurden, werden in L&B 20:68-74 die Pflichten der Mitglieder, die Kindessegnung und die Art und Weise der Taufe erklärt. 

Welche Pflichten nehmen die Mitglieder der Kirche auf sich? 

Vers 68 lehrt uns, dass vor der Taufe der neuen Mitglieder ihnen von den Ältesten oder Priestern umfassend verständlich gemacht werden muss, was die Kirche Christi ausmacht. Bevor sie das Abendmahl empfangen und durch das Händeauflegen konfirmiert werden, sollen sie ein tiefes Verständnis aller wesentlichen Aspekte des Evangeliums und der Kirchenorganisation erlangen. Dieser Unterricht stellt sicher, dass ihre Aufnahme in die Gemeinschaft geordnet und in Übereinstimmung mit den heiligen Schriften erfolgt. 

Ein Beispiel aus den heiligen Schriften, dass die Bedeutung der Unterweisung neuer Mitglieder vor dem Empfang des Abendmahls hervorhebt, findet sich in Apostelgeschichte 2:41-42. Dort wird beschrieben, dass die frühen Christen "beständig in der Lehre der Apostel" verharrten, was darauf hinweist, dass sie vor der Teilnahme an Gemeinschaftsritualen wie dem Abendmahl gründlich in den Lehren und Praktiken der Kirche unterwiesen wurden. Diese Praxis stellt sicher, dass neue Mitglieder ein tiefes Verständnis und eine bewusste Teilnahme an den heiligen Handlungen der Kirche erlangen. 

Vers 69 lehrt, dass Mitglieder der Kirche nicht nur durch ihren Glauben, sondern auch durch ihre Taten zeigen sollen, dass sie würdig sind. Ihr Verhalten soll sowohl vor der Kirche als auch vor den Ältesten als Beweis für ihren gottesfürchtigen Lebenswandel dienen. Diese Verbindung von Werken und Glauben entspricht den heiligen Schriften und zeigt, dass ein wahrer Nachfolger Christi in Heiligkeit vor dem Herrn wandelt. 

Ein klares Beispiel für das Zusammenspiel von Werken und Glauben findet sich in Jakobus 2:17-18. Diese Schriftstelle betont, dass wahrer Glaube sich in Taten ausdrücken muss. Ein weiteres Beispiel ist Matthäus 7:16-20, wo Jesus lehrt, dass man Menschen an ihren "Früchten" erkennt – also an ihren guten Werken. Auch Hebräer 11 enthält viele Beispiele von Propheten, die ihren Glauben durch Werke gezeigt haben, wie Noah, der die Arche baute, oder Abraham, der bereit war, Isaak zu opfern. 

L&B 20:70 beschreibt eine frühe Anweisung zur Kindessegnung in der Kirche des Herrn. Diese Praxis zeigt, dass Kinder von klein auf unter den Schutz und Segen des Herrn gestellt werden. Sie entspricht dem Vorbild Jesu, der Kinder segnete, wie es in Matthäus 19:13-15 und 3. Nephi 17:21-24 beschrieben wird. 

Die Segnung dient nicht als Taufe oder Eintritt in die Kirche, sondern als Ausdruck der Liebe Gottes und als Bitte um göttliche Führung für das Kind. Sie wird heute von Priestertumsträgern im Namen Jesu Christi durchgeführt, üblicherweise in einer Gemeindeveranstaltung, wobei die Familie und die Gemeinde daran teilhaben. 

Die Kindessegnung ist eine heilige Handlung, die in der Regel in einer Fast- und Zeugnisversammlung durchgeführt wird. Dabei bringen die Eltern ihr Kind vor die Gemeinde, und Träger des Melchisedekischen Priestertums vollziehen den Segen. 

Während der Segnung stellen sich die Priestertumsträger im Kreis auf. Falls es sich um ein Neugeborenes handelt, legen sie die Hände unter das Kind, bei älteren Kindern legen sie die Hände leicht auf den Kopf. Derjenige, der den Segen spricht, folgt einem festen Ablauf: 

  1. Anrufung des Vaters im Himmel 

  1. Bekundung, dass die Handlung kraft der Vollmacht des Melchisedekischen Priestertums geschieht 

  1. Verkündung des Namens des Kindes 

  1. Segensworte gemäß der Eingebung des Geistes 

  1. Abschluss im Namen Jesu Christi 

Diese Handlung ist ein bedeutender Moment für die Familie und die Gemeinde. Priestertumsführer achten darauf, dass die Heiligkeit der Segnung gewahrt bleibt und gleichzeitig Familien nicht in Verlegenheit gebracht werden. 

Kleine Kinder und Taufe 

L&B 20:71 legt fest, dass nur diejenigen durch die Taufe in die Kirche Christi aufgenommen werden können, die das Alter der Verantwortlichkeit erreicht haben und zur Umkehr fähig sind. 

Dies bedeutet, dass kleine Kinder nicht getauft werden, da sie nach der Lehre des wiederhergestellten Evangeliums unschuldig sind (Moroni 8:10-12). Die Taufe ist für diejenigen vorgesehen, die richtig zwischen Gut und Böse unterscheiden und sich bewusst für Christus entscheiden können

In der wiederhergestellten Kirche des Herrn, der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, wird dies mit dem Alter von 8 Jahren gleichgesetzt (Lehre und Bündnisse 68:25,27), da Kinder in diesem Alter als fähig gelten, Rechenschaft vor Gott abzulegen. 

Die Taufe 

L&B 20:72-74 beschreibt genau, wie die Taufe in der wiederhergestellten Kirche vollzogen werden soll. 

Das Wort „Taufe“ stammt aus dem griechischen Wort baptízō (βαπτίζω), was „untertauchen“, „eintauchen“ oder „waschen“ bedeutet. Es bezeichnet die symbolische Handlung der Reinigung und Erneuerung, die im Christentum als heilige Verordnung praktiziert wird. 

In der Bibel und den heiligen Schriften der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage bedeutet die Taufe: 

  1. Ein Bund mit Gott – Die Täuflinge versprechen, Jesus Christus nachzufolgen, seine Gebote zu halten und seine Namen auf sich zu nehmen (Mosia 18:8-10). 

  1. Symbolische Reinigung von Sünden – Durch die Umkehr und Taufe wird der alte Mensch abgelegt und ein neues Leben begonnen (Römer 6:3-4). 

  1. Erneuerung durch das Wasser und den Geist – Die Taufe ist die Voraussetzung für den Empfang des Heiligen Geistes (Johannes 3:5). 

  1. Vollzug durch vollständiges Untertauchen – In Übereinstimmung mit dem Vorbild Jesu (Markus 1:9-10) wird die Taufe durch vollständiges Untertauchen im Wasser vollzogen (Lehre und Bündnisse 20:74). 

  • Die Taufe ist eine grundlegende Verordnung des Evangeliums und wird nur an Personen vollzogen, die die Jahre der Verantwortlichkeit erreicht haben und zur Umkehr fähig sind (Lehre und Bündnisse 20:71). 

Diese Vorgehensweise steht im Einklang mit biblischen Berichten über die Taufe Jesu (Matthäus 3:16) und dem Auftrag Christi an seine Apostel (Matthäus 28:19). 

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