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Glaubensansichten

Habe ich mich ohne Unterlass bemüht, dass ich Seelen zur Umkehr bringe

30. September 2017, 06:08am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Alma der Jüngere weiter zu seinem Sohn Helaman in Bezug auf seine Umkehr: „Ja, und von der Zeit an bis jetzt habe ich mich ohne Unterlass bemüht, dass ich Seelen zur Umkehr bringe, dass ich sie dahin bringe, von der übergroßen Freude zu kosten, von der ich gekostet habe, damit auch sie aus Gott geboren und vom Heiligen Geist erfüllt würden.“ (Alma 36:24).

Habe ich mich ohne Unterlass bemüht, dass ich Seelen zur Umkehr bringe. Für dieses Unterfangen hat Alma der Jüngere sogar sein Regierungsamt des obersten Richters an einen weisen Mann übertragen. Das kirchliche Oberhaupt ist er geblieben (Alma 4:16-17) und als solcher hat er sich dann dem Ordnen und dem Aufbau der Kirche gewidmet (Alma 5:49; Alma 6:1) und ist dann zunächst mit Amulek (Alma 8:29) und dann mit noch mit weiteren Mitstreitern auf Mission gegangen (Alma 16:15).

Die heutige Kirche des Herrn ist, ebenso wie in früheren Zeiten, eine Missionskirche. Die Mitglieder befassen sich ein Leben lang mit dem Evangelium von Jesus Christus, und bemühen sich die kennengelernten Grundsätze immer besser in ihrem Leben anzuwenden. In jungen Jahren geben sich die Männer 24 Monate und die Damen 18 Monate ihres Lebens einem vollzeitlichen Missionsdienst hin, die Kosten dafür selber tragend. Im Rentenalter gehen Ehepaare, nun zusammen, wieder auf Mission. Dazwischen ist „jedes Mitglied ein Missionar“. Diese Aufforderung wurde insbesondere von David O. McKay (Präsident der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage; *1873; +1970) formuliert und forciert. Wie wird diese Aufgabe überwiegend wahrgenommen? Durch das Beispiel, das wir in unserem Alltag abgeben und durch die sonstigen kirchlichen Aufgaben, die jedes Mitglied erfüllt. Warum? Die Antwort findest du in diesem Artikel von Richard G. Scott „Warum soll jedes Mitglied ein Missionar sein“.

An image of a field of wheat paired with a quote by President Henry B. Eyring: “Whatever our … capacity, … we are as one, called to the work.”
Wie alt wir auch sind, welche Fähigkeiten oder Berufung in der Kirche wir auch haben und wo wir uns auch befinden – gemeinsam sind wir zu dem Werk berufen, ihm bei der Seelenernte zu helfen, bis er wiederkehrt.“ Präsident Henry B. Eyring aus „Wir sind eins“
(Bild: Quelle)

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Ich stand auf meinen Füßen und tat dem Volke kund, dass ich aus Gott geboren war

29. September 2017, 05:56am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Alma berichtet seinem Sohn Helaman weiter über die Folgen des Besuches eines Engels aufgrund seines Ungehorsams gegenüber Gott: „Aber siehe, meine Glieder empfingen wieder ihre Stärke, und ich stand auf meinen Füßen und tat dem Volke kund, dass ich aus Gott geboren war.“ (Alma 36:23).

Wie wir schon aus anderen Begebenheiten mit Erscheinungen heiliger Wesen wissen, sind diese offensichtlich kräfteraubende Erlebnisse. Die betroffenen Personen sind danach immer körperlich sehr geschwächt gewesen. Ich denke beispielhaft an die `letzte Offenbarung an Daniel´ (Daniel 10:7-11). Er stand vor dem Flussufer des Tigris, wo nur er vor sich eine ungewöhnliche Gestalt erblickte, während seine Begleiter `nur´ „... ein großer Schrecken befiel ...“, wegliefen und sich versteckten (Daniel 10:5-7). Während dieser Erscheinung verließen Daniel seine Kräfte, er wurde totenbleich und konnte sich nicht mehr „... aufrecht halten.“ (Daniel 10:8). Daniel berichtet weiter: „... beim Schall seiner Worte fiel ich betäubt zu Boden und blieb, mit dem Gesicht am Boden, liegen.“ (Daniel 10:9). Durch die erschienene Gestalt, die wie ein Mensch aussah, wurde er dann allerdings auch wieder körperlich gestärkt (Daniel 10:18). Wie gleicht dieser Bericht doch denen anderer Betroffener, die ebenfalls von himmlischen Boten besucht wurden, z. B. Joseph Smith (Joseph Smith Lebensgeschichte 1:15-20).

Ich stand auf meinen Füßen und tat dem Volke kund, dass ich aus Gott geboren war. Jeder, der Umkehr von seinen Sünden geleistet hat und im Bündnis der Taufe, dem Herrn versprochen hat, ab sofort die Gebote des Herrn zu halten, ist durch dieses Bündnis `aus Gott geboren´ (Johannes 1:12-13). Sinnbildhaft wurde sein beschmutzter Körper im Wasser begraben und gereinigt wieder hervorgebracht, er wurde aus Gott geboren. Er hat eine, durch den Geist des Herrn verursachte, mächtige Herzenswandlung erfahren, hat kein Verlangen mehr Böses zu tun und trachtet nach Göttlichem. Eine solche Verordnung wird von Gott allerdings nur anerkannt, wenn sie mit seiner Vollmacht, mit der Vollmacht des Priestertums, durchgeführt wurde. Diese Vollmacht hat Christus seinen Dienern übertragen, als er auf Erden war (Matthäus 16:18-19), ging dann nach dem Märtyrertot der Apostel wieder verloren, war lange Zeit nicht auf Erden (2. Thessalonicher 2:3) und wurde nach der oben angeführten Vision, die Joseph Smith hatte, wieder hergestellt (Apostelgeschichte 3:19-22; Lehre und Bündnisse 27:6). Ich wurde auf diese Art und Weise `wieder aus Gott geboren´, du auch?


Die erste Vision, Gemälde von Walter Rane
(Bild: Quelle)

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In der Haltung des Singens und Lobpreisens für ihren Gott

28. September 2017, 05:46am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Nachdem Alma der Jüngere seinem Sohn Helaman die außerordentlichen Qualen wegen seiner Untaten der außerordentlichen Süße seiner Freude wegen der Auswirkungen des Sühnopfers Jesu gegenübergestellt hatte, schildert er sein Erlebnis weiter: „Ja, mir war, als sähe ich, so wie auch unser Vater Lehi es sah, Gott auf seinem Thron sitzen, umgeben von zahllosen Scharen von Engeln, in der Haltung des Singens und Lobpreisens für ihren Gott; ja, und meine Seele sehnte sich danach, dort zu sein.“ (Alma 36:22).

In der Haltung des Singens und Lobpreisens für ihren Gott. Ich wurde einmal gefragt, ob man sich das Dasein in der Gegenwart Gottes so vorstellen müsse, dass man sich dort nur „... in der Haltung des Singens und Lobpreisens ...“ befinden würde; das könnte doch nicht alles sein. Die Person konnte sich nicht vorstellen, dass Gott nur auf dem Thron sitzen würde, um sich feiern zu lassen.

Das kann ich mir auch nicht vorstellen. Wenn ich an die Planungsarbeiten denke, wie die Gottheit es anderen Geschöpfen ermöglichen könnte, sich weiter zu entwickeln (Köstliche Perle Mose 3:4-5), werden sie diese Arbeit sicherlich nicht, sich von Engeln mit lobpreisendem Gesang untermalt, auf ihrem Thron sitzend, durchgeführt haben. Was ich mir aber vorstellen kann, zwischen einzelnen Arbeitsabschnitten werden sie mit den Engeln zusammen feierliche Andachten abgehalten haben. Die Gottheit wird diese Andachten auf ihren Thronen als Präsidentschaft geleitet haben und mit ihnen zusammen sind sicherlich, außer erbauenden Reden über den Fortschritt der Planungsarbeiten, auch in andächtiger Haltung Lieder des Lobpreises gesungen worden sein. Die Empfindungen der Liebe für die Planer, muss in diesen Versammlungen außerordentlich gewesen sein, sodass sich jede Seele danach gesehnt hatte, dabei zu sein. Warum ich mir dies so vorstelle? Weil die Dinge hier auf Erden im Wesentlichen ein Abbild unserer himmlischen Heimat sind (Hebräer 8:5). So sind letztendlich auch wir, mit unserem irdischen Körper, im Ebenbild Gottes erschaffen (Köstliche Perle Mose 2:27). Ich lerne daraus, dass es für mich hier auf Erden ebenso Zeiten in „der Haltung des Singens und Lobpreisens für ... Gott“ geben muss. Wie stellst du dir das mit den Scharen von Engeln vor dem Thron Gottes vor?

„Kommt, lasst uns niederfallen, uns vor ihm verneigen, lasst uns niederknien vor dem Herrn, unserm Schöpfer!“
(Psalm 95:6; Bild: Quelle)

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Welch wunderbares Licht sah ich

27. September 2017, 05:31am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Alma der Jüngere zu seinem Sohn Helaman: „Und o welche Freude, und welch wunderbares Licht sah ich; ja, meine Seele war von Freude erfüllt, die ebenso übergroß war wie meine Qual!“ (Alma 36:20).

Welch wunderbares Licht sah ich. Stell dir vor, du fährst durch eine wunderbare Landschaft und dann musst du in einen finsteren Tunnel einfahren. Nichts, aber auch rein gar nichts ist zu sehen. Nach langer Zeit ein Lichtschimmer in der Ferne. Warum freust du dich, wenn es am Ende des Tunnels immer heller wird, bis du wieder volles Licht um dich hast?

In totaler Finsternis kannst du absolut nichts erkennen, weißt nicht, wo du bist, weißt nicht, was auf dich zukommt. Lässt dich der nächste Schritt in einen tiefen Abgrund stürzen oder läufst du gegen eine Hochspannungsleitung ... Mich würde totale Angst vor dem Ungewissen beherrschen. Je heller es aber wieder wird, um so mehr kannst du deine Umgebung erkennen, du gewinnst an Sicherheit, bis es wieder total hell um dich herum ist und du alles erkennen kannst. Nicht anders sieht es auf geistige Belange übertragen mit Finsternis und wunderbarem Licht aus. Geistiges Licht hilft mir Evangeliumswahrheiten zu verstehen, und hilft mir, den schmalen und geraden Pfad des Evangeliums, der zur Errettung führt, zu erkennen, wenn ich in Gefahr gerate, von ihm abzuweichen (Johannes 3:19-21). Wie unermesslich groß wird meine Seele dann von Freude erfüllt sein, wenn ich das Ziel des schmalen und geraden Pfades, ewiges Leben in der Gegenwart Gottvaters, erreicht haben werde (Köstliche Perle Mose 1:39) und wie überaus groß meine Qual, wenn ich es verfehlt hätte. Welche Empfindung verursacht Licht in dir?

An image of figurines of Mary and the Christ child from a Nativity set, paired with a quote by President Henry B. Eyring: “He is the Light of the World.”
Er ist das Licht der Welt und die sichere Quelle des Trostes, der Hoffnung, des Friedens und der Freude. - Henry B. Eyring Erster Ratgeber in der Ersten Präsidentschaft
(Bild: Quelle)

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Ich wurde durch die Erinnerung an meine Sünden nicht mehr gemartert

26. September 2017, 05:41am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Alma der Jüngere erzählt seinem Sohn Helaman, in Bezug auf Vergebung aufgrund des Sühnopfers Jesu, weiter: „Und nun siehe, als ich dies dachte, konnte ich nicht mehr an meine Qualen denken; ja, ich wurde durch die Erinnerung an meine Sünden nicht mehr gemartert.“ (Alma 36:19).

Ich wurde durch die Erinnerung an meine Sünden nicht mehr gemartert. Von Wilhelm Busch stammt das lyrische Werk (Gedicht) „Gemartert“, in dem er in vier Versen beschreibt, wie es einem Klavier ergeht. Im letzten Vers heißt es dann: „Wie es da schrie, Das arme Vieh, Und unter Angstgewimmer Bald hoch, bald tief Um Hilfe rief Vergess' ich nie und nimmer.“ Gemartert zu werden, bedeutet gefoltert zu werden, systematisch Schmerzen zugefügt zu bekommen, die sowohl körperlicher als auch geistiger Art sein können.

Alma der Jüngere war also dadurch, dass er daran dachte, dass der Sohn Gottes kommen und für die Sünden der Menschheit leiden würde, von seiner Marter, seinen Schmerzen, die ihn seiner begangenen Sünden wegen quälten, befreit. Ich kann dieses Erlebnis bestätigen. Auch mir ist es so ergangen. Als ich wegen einer Übertretung auch so gemartert war, konnte ich davon nur loskommen, indem ich konsequent die Schritte der ernsthaften Umkehr gegangen bin. Zuerst habe ich mit dem Vater im Himmel im Gebet gerungen, ihn um Vergebung angefleht. Das hatte noch nicht gereicht, ich empfand immer noch den gleichen starken seelischen Schmerz. Ich wusste, dass ich noch einen weiteren Schritt tun musste, mit meinem zuständigen Priestertumsführer sprechen. Nachdem ich das getan hatte, ob du es glauben magst oder nicht, wurde ich `durch die Erinnerung an meine Sünden nicht mehr gemartert´. Ich weiß, dass der Herr sich ihrer nicht mehr erinnert (Ezechiel 18:21-22; Lehre und Bündnisse 58:42-43). Demzufolge brauche ich auch nicht mehr schmerzerfüllt daran zu denken - wenn ich sie nicht erneut begehe; dann würde das `gemartert´ sein noch stärker werden und die Umkehr noch schwieriger. Welche ähnlichen Erlebnisse hattest du schon in Bezug auf gemartert zu sein?

Bildergebnis für martern aller arten
Die Entführung aus dem Serail: „Martern aller Arten“ von Wolfgang Amadeus Morzart (wer mag, hier die Arie, und hier der Text)
(Bild: Quelle)

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Der ich in der Galle der Bitternis bin

25. September 2017, 05:51am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Alma der Jüngere berichtet seinem Sohn Helaman weiter über die Erfahrungen mit seiner Umkehr, nachdem ihm in den Sinn kam, dass der „Sohn Gottes, kommen werde, um für die Sünden der Welt zu sühnen.“ (Alma 36:17): „Als nun mein Sinn diesen Gedanken erfasste, rief ich in meinem Herzen aus: O Jesus, du Sohn Gottes, sei barmherzig zu mir, der ich in der Galle der Bitternis bin und ringsum von den immerwährenden Ketten des Todes umschlossen bin.“ (Alma 36:18).

Der ich in der Galle der Bitternis bin. Was ist nun unter ` der Galle der Bitternis´ zu verstehen? Petrus und Johannes wurden zu den Samariern gesandt, da sie zwar getauft, aber noch nicht konfirmiert waren - die Gabe des Heiligen Geistes durch Händeauflegen empfangen haben. Da gab es einen Simon, der das mitbekam und ihnen Geld anbot, damit auch er diese Gabe empfangen könne. Petrus sagte zu ihm, dass sich die Gabe Gottes nicht für Geld kaufen lasse. Außerdem sei sein Herz nicht aufrichtig vor Gott: „Denn ich sehe dich voll bitterer Galle und Bosheit.“ (Apostelgeschichte 8:23).

Die Galle ist eine, von der Leber produzierte, zähe bittere Körperflüssigkeit, die der Fettverdauung dient. Sie ist weiterhin ein Ausscheidungsmedium, das schwer wasserlösliche Substanzen in eine eliminierbare Form bringt. Fließt nun die Galle durch eine rückwärtsgerichtete Muskeltätigkeit des Darms (Rückperistaltik), in den Magen und weiter in die Speiseröhre, führt das zu dem äußerst unangenehmen Sodbrennen, auf das man sehr gerne verzichten kann. Aus dieser Tatsache leitet sich die Redensart „Da kommt mir die Galle hoch“ ab, welche Wut, Zorn und Aggression zum Ausdruck bringen soll. Ich möchte nicht `in der Galle der Bitternis´ sein, `Sodbrennen´ aushalten müssen, und nehme deshalb dagegen ein probates nebenwirkungsfreies Mittel, ich bete auch wie Alma: „... O Jesus, du Sohn Gottes, sei barmherzig zu mir ...“. Das kommt mir natürlich nur über die Lippen, weil ich aus tiefstem Herzen an die erlösende Kraft durch Jesus Christus glaube. Was unternimmst du gegen die ` Galle der Bitternis´?

„Und sie gaben ihm Wein zu trinken, der mit Galle vermischt war; als er aber davon gekostet hatte, wollte er ihn nicht trinken.“ (Matthäus 27:34)
(Bild: Quelle)

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Dass ein gewisser Jesus Christus, ..., kommen werde, um für die Sünden der Welt zu sühnen

24. September 2017, 05:26am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Alma der Jüngere erzählt seinem Sohn Helaman weiter, dass viele Kinder Gottes durch sein schlechtes Verhalten ins Verderben geführt wurden und die Gedanken an seine Taten ihn „mit unaussprechlichem Entsetzen“ peinigten (Alma 36:14) und er sich danach sehnte, nicht in der Gegenwart seines Gottes stehen zu müssen (Alma 36:15). Auf diese Weise wurde er drei Tage und drei Nächte gepeinigt (Alma 36:16). „Und es begab sich: Als ich so von Qual gepeinigt war, während ich durch die Erinnerung an meine vielen Sünden gemartert wurde, siehe, da dachte ich auch daran, dass ich gehört hatte, wie mein Vater dem Volk prophezeite, dass ein gewisser Jesus Christus, ein Sohn Gottes, kommen werde, um für die Sünden der Welt zu sühnen.“ (Alma 36:17).

Dass ein gewisser Jesus Christus, ..., kommen werde, um für die Sünden der Welt zu sühnen. Wie wir wissen, spielt diese Zwiesprache zwischen Alma dem Jüngeren und seinem Sohn Helaman in der Zeit um 74 v. Chr., das heißt, in der Tat steht sein Kommen noch bevor, so wie es Alma schildert. Dass Christus kommen würde, war den Nephiten aufgrund von Prophezeiungen gut bekannt. Schon Lehi verkündet, noch als sie vor 600 v. Chr. in Jerusalem bei den Juden waren, dass ein Messias zur Erlösung der Welt kommen würde, worauf er von ihnen verspottet wurde (1. Nephi 1:19). Dass dieser Messias Jesus Christus heißen würde, und 600 Jahre nach ihrem Verlassen Jerusalems auf die Erde kommen und von den Juden verworfen werden würde, lehrt Nephi seinem Volk um die 550 v. Chr. (2. Nephi 25:18-19). Sein Wissen stammt aus den Belehrungen seines Vaters Lehi und den Schriften auf den Messingplatten, die sie von ihrem Verwandten Laban mitgenommen hatten. Neben der Thora enthielten sie die Prophezeiungen Jesajas (2. Nephi 25:1).

Wie dankbar können wir sein, dass wir aufgrund der Heiligen Schriften, die wir heute in noch größerem Umfang in Händen halten dürfen, Kenntnis vom Erlösungsplan unseres Vaters im Himmel haben dürfen. Wir wissen, dass sich die Vorhersagen über den Messias in der Mitte der Zeiten erfüllt haben, dass er sein Reich auf Erden gründete, indem er Petrus die Schlüssel dafür übertrug. Er litt für uns im Garten Getsemani und auf Golgatha ließ er sein Leben und nahm es nach drei Tagen wieder auf. Damit ermöglichte er es jedem Menschen auch vom Tod wieder aufzuerstehen, und nach Schließen und Halten von göttlichen Bündnissen, in die Gegenwart Gottes, aus der wir gekommen sind, wieder zurückzukehren. Wenn wir das Sühnopfer des Messias Jesus Christus annehmen und Bündnisse halten, brauchen wir keine geistigen Qualen zu erleiden. Ich bin gläubig die notwendigen Bündnisse eingegangen und bemüht, sie bis ans Ende meines Erdenlebens auch zu halten. Welche Bündnisse bist du eingegangen?

A painting by Clark Kelley Price of Moses reading to a large group of people from a long scroll.
Moses Reading the Book of the Covenant at Mount Sinai, by Clark Kelley Price
(Bild: Quelle)

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Meine Seele wurde im höchsten Grad gemartert und mit all meinen Sünden gepeinigt

23. September 2017, 05:14am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Alma der Jüngere berichtet seinem Sohn Helaman, dass der Engel ihm vieles sagte, was er aber aufgrund seiner Furcht vor Vernichtung nicht hörte (Alma 36:11) und schildert weiter: „Vielmehr wurde ich von ewiger Qual gepeinigt, denn meine Seele wurde im höchsten Grad gemartert und mit all meinen Sünden gepeinigt. 13  Ja, ich dachte an alle meine Sünden und Übeltaten, für die ich mit den Qualen der Hölle gepeinigt wurde; ja, ich sah, dass ich mich gegen meinen Gott aufgelehnt hatte und dass ich seine heiligen Gebote nicht gehalten hatte.“ (Alma 36:12-13).

Meine Seele wurde im höchsten Grad gemartert und mit all meinen Sünden gepeinigt. Es muss unvorstellbar quälend sein, mit der Erinnerung all seiner Sünden vor reinen Wesen zu stehen. Eine ganz kleine Vorstellung kann man sich wohl geben, wenn man sich vorstellt, mit total dreckigen, zerlumpten Klamotten und verschmiertem Gesicht und Händen auf dem Wiener Opernball erscheinen zu müssen. Da fühlt man sich sicherlich äußerst unwohl. Wie unwohl dann erst mit verdrecktem Geistkörper - also von Sünde beschmutzt - vor heilige Persönlichkeiten treten zu müssen (Alma 5:22).

Wie wunderbar der Gedanke, dass der Vater im Himmel dafür ein Reinigungsmittel zur Verfügung gestellt hat: aufrichtige Umkehr. Sie verhilft uns zu Reinheit, zur Vergebung unseres Ungehorsams. Zu dieser Umkehr gehört, dass ich an Christus als meinen Retter glaube, meine Sünden bereue, um Vergebung bitte, sie, wo möglich wiedergutmache, von ihnen umkehre und sie möglichst nicht wieder begehe (Alma 12:34). Sollte ich noch keinen Bund der Taufe mit dem Herrn eingegangen sein, so ist diese auch erforderlich (Moroni 8:25). Handle ich bis zum Ende meines Erdendasein danach, wird sich der Herr meiner Sünden, die mir vergeben worden sind, nicht mehr erinnern (Lehre und Bündnisse 58:42-42). Für mich ist das eine beruhigende Vorstellung, mit weißgewaschenen Kleidern kann ich dann vor Gott stehen (Alma 5:21; Offenbarung 1:5). Dahin geht mein Bemühen, mich von Sünde frei zu halten bzw. wenn ich vom Weg des Herrn abgewichen bin, aufrichtig umzukehren. Das wöchentliche Abendmahl hilft mir dabei (Lehre und Bündnisse 27:2). Was tust du, um deinen Geistkörper rein zu halten? Eine wunderbare Ansprache zum Thema „Reingewaschen“ von Elder Boyd K. Packer findest du hier.

John the Baptist holding onto the wrist of Jesus Christ, whom he has just immersed in the waters of the River Jordan that surround them.
Christus ließ sich von Johannes dem Täufer taufen, um die Gerechtigkeit zu erfüllen (Matthäus 3:13); ich muss es tun, um von meinen Sünden reingewaschen zu werden
(Bild: Quelle)

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Für den Zeitraum von drei Tagen und drei Nächten konnte ich ... meine Glieder nicht gebrauchen

22. September 2017, 05:44am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Alma der Jüngere schildert seinem Sohn Helaman, dass der Engel ihn aufforderte aufzustehen, nachdem er zur Erde niedergefallen war und er forderte ihn auch auf, nicht danach zu trachten, die Kirche zu vernichten (Alma 36:7-9), und danach schildert er weiter: „... Ich fiel zur Erde, und für den Zeitraum von drei Tagen und drei Nächten konnte ich meinen Mund nicht öffnen, ich konnte auch meine Glieder nicht gebrauchen.“ (Alma 36:10).

Für den Zeitraum von drei Tagen und drei Nächten konnte ich ... meine Glieder nicht gebrauchen. Dieser Zeitraum, drei Tage und drei Nächte, kommt in der Heiligen Schrift an verschiedenen Stellen vor. Zum einen haben wir da die Begebenheit mit dem Propheten Jona, der drei Tage und drei Nächte im Bauch eines Riesenfisches vom Meer ans Land gebracht wurde, um seinen Auftrag in Ninive zu erfüllen, vor dem er sich drücken wollte und zum anderen, in derselben Stelle erwähnt, dass Christus drei Tage und drei Nächte im Schoß der Erde ruhen würde (Matthäus 12:40). Auf dem amerikanischen Kontinent soll das Zeichen des Todes Jesu mit drei Tagen Finsternis einhergehen (Helaman 14:20,27). Die Erfüllung dieser prophezeiten Zeichen werden im 3. Nephi beschrieben (3. Nephi 8:20,23). Joseph, der von seinen Brüdern nach Ägypten verkauft wurde, behielt seine Brüder drei Tage lang in Haft (Genesis 42:17). Der erste König des Südreiches Juda, Rehabeam, entließ das Volk, das ihn nach seinem Regierungsstil befragte, mit den Worten, sie sollten nach drei Tagen wieder zu ihm kommen (1. Könige 12:5). Ein Ägypter, der von David verhungernd aufgefunden wurde, berichtete ihm, dass er drei Tage und drei Nächte nichts gegessen hätte (1. Samuel 30:11-13). Die Frau des Perserkönigs Ahasveros (Xerxes I.), Ester, bat die Juden für sie drei Tage und Nächte zu fasten (Esther 4:16).

Aus unserer heutigen Sicht mag jemand sagen, dass der Herr doch nur zwei Nächte im Grab lag, von Freitag bis Sonntag, also keine drei Tage und drei Nächte. Wir lassen dabei außer Acht, dass die Juden etwas anders gezählt haben. Das können wir aus all den anderen oben angeführten Schriftstellen ableiten. In der jüdischen Art der Zeitrechnung zählt ein angebrochener Teil als Ganzes. So zählt also der Freitag seiner Hinrichtung als erster Tag und der Sonntag seiner Auferstehung als dritter Tag. Bleiben noch die Nächte. Nach unserer Sichtweise ja nur zwei, nach jüdischer allerdings sprichwörtlich `drei Tage und drei Nächte´. Ich lerne daraus, dass heutige augenscheinliche Widersprüche in der Schrift sich erklären, wenn wir uns mit der Lebensweise der jeweiligen Zeit auseinandersetzen. Wie gehst du mit offensichtlichen Widersprüchen um?

He Is Risen. Image Courtesy Del Parson
(Bild: Quelle)

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Die Furcht des Herrn kam über uns

21. September 2017, 05:27am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Alma der Jüngere berichtet seinem Sohn Helaman über den Besuch eines Engels: „Und siehe, er sprach zu uns wie mit Donnerstimme, und die ganze Erde bebte unter unseren Füßen; und wir fielen alle zur Erde, denn die Furcht des Herrn kam über uns.“ (Alma 36:7).

Die Furcht des Herrn kam über uns. Kann einem da nicht auch Angst und bange werden, wenn einem ein Engel erscheint und mit einer Donnerstimme zu einem spricht, sodass die ganze Erde unter einem bebt? Aber ist das mit „... die Furcht des Herrn kam über uns.“ gemeint?

Man wird sich doch wohl nicht vor jemandem `fürchten´ im Sinne von Angst haben, zu dem hin man sich sogar noch vor den Menschen flüchtet, der gütig zu einem ist (Psalm 31:20), oder vor einem Vater, der sich seiner Kinder erbarmt (Psalm 103:13), oder der einen segnet (Psalm 128:4), oder der einem seine Wünsche erfüllt und einen rettet (Psalm 145:19). Begleitumstände der `Furcht´, im Sinne von Angst, führen auch nicht dazu, dass man gut lernen könnte, wie es die `Gottesfurcht´ zur Folge hat (Sprichwörter 15:33). Es muss also etwas anderes mit der `Furcht des Herrn´ auf sich haben. Ja die Schrift fordert mich regelrecht auf, täglich nach dieser `Furcht´ zu trachten (Sprüche 23:17, Luther) und mir wird sogar versprochen, dass wenn ich sie aufbringe, es mir gut gehen wird (Prediger 8:13). `Furcht des Herrn´ bedeutet in diesem Zusammenhang also, dass ich mich ihm gegenüber ehrfürchtig - mit tiefer Achtung - verhalte, eine heilige Scheu vor ihm empfinde, eben weil er heilig ist, und den Wunsch habe, seine Gebote zu halten. Ich diene meinem Gott gerne in `Furcht´ jedoch ohne Angst (Psalm 2:11). Wie ergeht es dir mit der „Furcht des Herrn“?

Je vollkommener unsere Gottesfurcht, desto vollkommener ist unsere Liebe zu ihm. Und „vollkommene Liebe vertreibt alle Furcht“ - Elder David A. Bednar vom Kollegium der Zwölf Apostel
(Bild: Quelle)

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