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Glaubensansichten

Wie lange schon, Herr, rufe ich um Hilfe, ohne dass du es hörst!

30. November 2022, 07:38am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

(Bild: Quelle)

„Wie lange schon, HErr, rufe ich um Hilfe, ohne daß du es hörst! Wie lange schreie ich zu dir über Gewalttat (oder: Bedrückung), ohne daß du Hilfe bringst!” (Habakuk 1:2). 

Wie lange schon, Herr, rufe ich um Hilfe, ohne dass du es hörst!  Dies ist ein Hilfeschrei des Propheten Habakuk (»Umarmer« / »Der sich [an Gott] klammert«) an den Herrn. Habakuk lebte in den letzten Jahrzehnten des südlichen Königreiches Israel. Er wirkte wohl als Zeitgenosse Jeremias in Juda (siehe hier). Das genaue Datum, an dem er prophezeite, ist ungewiss – möglicherweise in der Regierungszeit Josias oder Jojakims (um die 600 v. Chr.). Dies war die Zeit vor der Einnahme Jerusalems durch Nebukadnezar (vgl. den Hinweis auf die kommende chaldäische Bedrohung in Habakuk 1:6). Dieses Buch ist besonders dadurch gekennzeichnet, dass es keine direkte Botschaft an das Volk enthält, sondern die Zwiesprache des Propheten mit dem Herrn wiedergibt. Das Buch umfasst die Überschriften, die Klagen, die Weherufe und seinen abschließenden Psalm. In Kapitel 1 klagt der Prophet über die zunehmende Gesetzlosigkeit des Volkes, gegen die Gott scheinbar untätig bleibt. Doch der Herr antwortet mit der Ankündigung des Gerichts durch die Chaldäer (Babylonier). Habakuk bittet den Herrn darum, dass diese Züchtigung beendet werden soll. Im Kapitel 2 kündigt der Herr auf die Klage Habakuks hin das Ende der chaldäischen Weltmacht an. Hier finden wir den so bedeutsamen Satz „… der Gerechte aber wird infolge seines treuen Festhaltens das Leben haben (oder: durch seinen Glauben leben)” (Habakuk 2:4), der im NT an drei Stellen aufgegriffen wird (Römer 1:17; Galater 3:11; Hebräer 10:38). Im Kapitel 3 ist ein bewegendes Gebet Habakuks festgehalten, das einem Psalm ähnelt und einen Ausblick auf die endliche Rettung Israels durch den Messias enthält. 

Wir haben es mit einer schlimmen Zeit zu tun, mit Ungerechtigkeit und Götzendienst. Gefahr droht von Babylon. Habakuk klagt nicht das Volk Israel an, sondern richtet sich in seinem inneren Kampf an Gott: ist Gott gut, wenn es doch so viel Böses in der Welt gibt? Er macht Gott auf die Ungerechtigkeit in der Welt aufmerksam. In den beiden ersten Kapiteln gibt es ein hin und her zwischen Habakuk und Gott. Habakuk richtet zwei Klagen an Gott und bekommt darauf zwei Antworten. Klage 1: Das Leben in Israel ist schrecklich geworden. Die Thora wird missachtet, was zu Gewalt und Ungerechtigkeit führt und sogar von korrupten Anführern Israels geduldet wird. Habakuk ruft Gott an, etwas dagegen zu unternehmen. Es scheint sich nichts zu ändern. Dann antwortet Gott aber, dass er die Babylonier schicken wird, um Gerechtigkeit über Israel kommen zu lassen. Er wird dieses Imperium nutzen, um Israel ob seiner Ungerechtigkeit und seinem Bösen zu verschlingen. Das kann Habakuk nicht ganz verstehen, da Babylon ja noch viel schlimmer ist als Israel, sie behandeln ja Menschen wie Tiere. Sie würden Nationen verschlingen, um ihr eigenes Reich zu bauen. Habakuk fragt den Herrn, wie er solche Nationen als seine Instrumente der Geschichte verwenden könne und verlangt eine Erklärung. Darauf weist ihn der Herr an aufzuschreiben, was er nun sehen und hören wird. Es wird eine Vision über eine bestimmte Zeit in der Zukunft, die genauso wie beschrieben eintreffen wird. Der Gerechte, der daran glauben wird, wird leben! Gewalt und Unterdrückung der Nationen werden ein nie endender Kreislauf unter den Nationen sein. Diesen Kreislauf wird der Herr nutzen, um Aufstieg und Fall der Nationen herbeizuführen. Was nicht bedeutet, dass er korrupte Nationen befürwortet. Alle Nationen werden zur Rechenschaft gezogen werden. Es werden fünf Arten von Leiden beschrieben: Vermessenheit; ungerechtes wirtschaftliches Verhalten; Sklavenarbeit; unverantwortliche Führer; Götzendienst. Diese beschriebenen Leiden beziehen sich nicht nur auf Babylon! Durch menschliche Schwächen werden die meisten Nationen wie Babylon. Ich lerne, es scheint nur so, als wenn der Herr korrupten Nationen keinen Einhalt gebieten würde. Er nutzt sie zwar für seine Vorhaben, wird sie aber alle am Ende zur Rechenschaft ziehen und die zu Unrecht Geschundenen rehabilitieren. 

Wo hattest du schon den Eindruck, dass der Herr Korruption dulden würde? 

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So sollst auch du, Ninive, trunken werden

29. November 2022, 07:01am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

(Bild: Quelle)

„So sollst auch du, Ninive, trunken werden, sollst umnachtet (= ohnmächtig) daliegen; auch du sollst Zuflucht vor dem Feinde suchen müssen!” (Nahum 3:11). 

So sollst auch du, Ninive, trunken werden. Im zweiten, so wie dritten und letzten Kapitel des Buches Nahum wird uns aufgezeigt, welches Leid Ninive treffen wird, aufgrund dessen, dass sie, die Stadt, „… ganz angefüllt ist mit Trug und Gewalttat und die kein Ende des Raubens findet!” (Nahum 3:1). 

`Gewalt sät den Samen für die eigene Zerstörung!´  Zunächst hat Assyrien andere Völker auf brutalste Weise unterdrückt, wird deshalb vom Herrn als `blutbefleckt´ bezeichnet. Dann steht Babylon auf und lässt die Assyrer desgleichen erleben, bezwingt diese Großmacht 612 v. Chr. Alle jene Völker, die unter Assyrien litten, jubeln nun über seinen Fall (Nahum 3:19). Für das kleine Königreich Juda und das Volk Israel ist dies eine frohe Botschaft. Als Erstes ist Ninive dran geschlagen zu werden (Nahum 2:2), dann fällt Assyrien. Nahum hält uns den Untergang von Ninive vor Augen und lässt uns erkennen, dass Gott nicht zulässt, dass gewaltvolle Nationen bestehen bleiben. So erging es Assyrien, Babylon, Persien, Griechenland, Rom, bis in die heutige Zeit hinein. Nahum thematisiert die Tragik von gewaltvoller Unterdrückung und menschlichem Leid in der Geschichte. Erleben wir nicht gerade wieder, wie eine Nation gegen die andere antritt, sie zu unterdrücken, auszulöschen? Gott ist über den Tod Unschuldiger betrübt. Auch hier wird seine Güte und Gerechtigkeit zu gegebener Zeit dahinführen, dass derjenige, der `den Samen der Zerstörung sät, den eigenen Untergang ernten wird´. Ich lerne, Gott wird das Böse in den Nationen nicht ungestraft lassen. Ich werde mich also bemühen, alles daran zu setzen, in meiner Umgebung Frieden zu stiften. 

Welche Lehre ziehst du aus den drei Kapiteln des Propheten Nahum? 

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Der Herr ist wohl langsam zum Zorn und groß an Gnade

28. November 2022, 07:00am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

(Bild: Quelle)

„Der HErr ist wohl langsam zum Zorn und groß an Gnade***), läßt aber (den Schuldigen) keineswegs ungestraft. Durch Sturm und Ungewitter geht der Weg des HErrn, und Gewölk ist der Staub seiner Füße.” (Nahum 1:3). 

Der Herr ist wohl langsam zum Zorn und groß an Gnade. Der Prophet Nahum stammt aus Elkos in Galiläa (Südreich Juda). Sein Buch enthält eine Sammlung von Gedichten, die den Untergang von Assyrien und Ninive ankündigt. Gegen Ninive prophezeite er: In Nahum 1  geht es um die Manifestation des rächenden Gottes, der das Gericht über die Unterdrücker seines Volkes vollstreckt; Nahum 2 , zeigt ein Bild vom Untergang der Stadt; Nahum 3 beschreibt die als Hure und Zauberin denunzierte Stadt. Die Prophezeiung hat große literarische Schönheit und viel patriotisches Gefühl. Nahum spielt nicht auf die Sünde seines eigenen Volkes an. Die Prophezeiung wurde wahrscheinlich zwischen dem Fall von Ninive, 606 v. Chr., und dem Fall von No-Amon (Nahum 3:8) oder Theben in Oberägypten geschrieben, das von dem assyrischen König Assurbanipal um 660 v. Chr. eingenommen wurde. Der Anlass für die Prophezeiung könnte eine neuerliche Aggression Assyriens gewesen sein, oder wahrscheinlicher eine mächtige Koalition gegen Ninive, entweder jene, der es tatsächlich unterlag, oder eine frühere, die den Propheten veranlasste, seine Gewissheit über den Untergang der Stadt zum Ausdruck zu bringen ( 2,1 ; 3:12 ). 

In den ersten Versen wird zum Ausdruck gebracht, dass der Herr die Taten seiner Widersacher keineswegs ungestraft lassen würde. Doch geht er dabei offensichtlich bedachtsam vor, ungeachtet dessen aber machtvoll (der Herr ist geduldig, und seine Macht gewaltig, doch er lässt das Böse keineswegs ungestraft; Exodus 34:6-7). Ich lerne, wenn ich meine Vergehen gegen den Herrn nicht bereue, und keine Umkehr übe, werde ich durch `Sturm und Ungewitter´, meinen Taten angemessene Strafen erleben müssen. Wieder erinnere ich mich an meine Kindheit. Mutti ist zur nächsten S-Bahnhaltestelle gegangen, um Vati abzuholen, der schlecht zu Fuß war. Ich sollte in unserer Gartenlaube bleiben und warten, bis beide zurück waren. Es kam aber plötzlich ein sehr starkes Gewitter auf, was mich als achtjährigen Buben doch sehr beängstigte. Blitz und Donner und Starkregen prasselte hernieder. Voller Angst lief ich los, um Mutti zu finden, um in dieser Gefahr nicht alleine sein zu müssen. Es mögen vielleicht drei Kilometer gewesen sein, die ich durch das Unwetter rannte, immerfort `Muuutiii´ rufend, bis mich eine Passantin in das Wärterhäuschen einer Fabrik lotste, wo ich total durchnässt in den Armen meiner Mutti Schutz und Sicherheit fand. Es wird nicht angenehm sein, die gesetzmäßige Folge meiner Übertretungen ertragen zu müssen, aber der Herr wird zögerlich sein, und zunächst abwarten, ob ich Umkehr üben werde, bevor er `Sturm und Ungewitter´ mit Macht aussendet. Wie dankbar kann ich nur für seine unbeschreiblich große Liebe sein! 

Was bedeutet es für dich, dass der Herr zwar langmütig, aber dennoch groß an Kraft ist (Nahum 1:3)? 

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Er hat dir kundgetan, o Mensch, was gut ist

26. November 2022, 07:23am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

(Bild: Quelle)

„Er hat dir kundgetan, o Mensch, was gut ist; und was fordert der HErr anderes von dir, als Gerechtigkeit zu üben und dich der Liebe zu befleißigen und demütig zu wandeln mit (oder: vor) deinem Gott?” (Micha 6:8). 

Er hat dir kundgetan, o Mensch, was gut ist. Micha und das gemeine Volk erleben eine schlimme Zeit.  Der Prophet kritisiert, wie die Oberen mit dem gemeinen Volk in den Städten umgehen: Götzenkult (Micha 1:7) und rücksichtsloses Besitzstreben der Mächtigen. „Gelüstet es sie nach Äckern, so bemächtigen sie sich ihrer mit Gewalt, oder nach Häusern, so nehmen sie sie weg: sie verüben Gewalttat an dem Besitzer und seinem Hause, an dem Eigentümer und seinem Erbgut.” (Micha 2:2). „Die Frauen meines Volkes vertreibt ihr aus ihrem beglückenden Heim” (Micha 2:9). Der Gott Israels hat im verheißenen Land den Familien Besitz als dauernde Lebensgrundlage geschenkt. Dass Mächtige sich das Land und die Häuser anderer auf kriminelle Art und Weise aneignen, will er nicht ungestraft hinnehmen. `Kommt es euch nicht zu, das Recht zu kennen?´ fragt Micha die führenden Familien (Micha 3:1) und prangert Korruption an (Micha 7:3). Reiche betrügen mit gefälschten Gewichten, lügen, üben Gewalt und verabscheuen das Recht (Micha 3:9; 6:11-12). Statt die Menschen zu schützen und zu schonen, reißen die Regierenden ihnen `die Haut vom Leibe und das Fleisch von den Knochen´ (Micha 3:2). 

Ich muss mich fragen, inwiefern passiert das auch heute noch in meinem Umfeld, und bin ich in ähnlicher Weise handelnder, oder Betroffener? Ich muss mir darüber im Klaren sein, dass mir `kundgetan wurde, was gut ist´ und dass ich entsprechend handeln soll, dass der Herr von mir gerechtes Handeln fordert, voller Liebe zu meinem Nächsten, und demütig vor Gott zu wandeln. Elder Quentin L. Cook äußerte sich in diesem Zusammenhang folgendermaßen: „Ich habe echte Güte unter Menschen aller Glaubensrichtungen gefunden, die demütig sind und sich Gott gegenüber verantwortlich fühlen. Viele von ihnen schließen sich dem alttestamentlichen Propheten Micha an, der erklärte: „Was der Herr von dir erwartet: Nichts anderes als dies: Recht tun, Güte und Treue lieben, in Ehrfurcht den Weg gehen mit deinem Gott.“ [Micha 6:8]. Wenn wir wirklich demütig sind, beten wir um Vergebung und vergeben anderen. Wie wir in Mosia lesen, lehrt Alma, dass der Herr uns unsere Übertretungen vergeben wird, sooft wir umkehren [Mosia 26:30]. Andererseits, wie im Vaterunser angedeutet, [Matthäus 6:12,15] bringen wir uns selbst unter die Verurteilung, wenn wir die Übertretungen anderer nicht vergeben. [Mosia 26:31] Aufgrund des Sühnopfers Jesu Christi werden uns unsere Sünden durch Umkehr vergeben. Wenn wir denen, die sich uns gegenüber verfehlen, nicht vergeben, lehnen wir im Prinzip das Sühnopfer des Erretters ab. Wenn wir einen Groll hegen und uns weigern zu vergeben und uns weigern, unsere Beziehungen demütig auf christusähnliche Weise anzugehen, werden wir wirklich verurteilt. Groll zu hegen ist Gift für unsere Seele.” (Zitat siehe hier). Nelson Mandela hat gesagt: „Groll ist wie Gift trinken und dann darauf hoffen, es werde deine Feinde töten.“ (Zitat aus Jessica Durando, „15 of Nelson Mandelaʼs Best Quotes“, USA Today, 5. Dezember 2013, usatoday.com). Ich lerne, `mir ist kundgetan, was gut ist´ und nun muss ich auch noch nach besten Kräften danach handeln. 

Es gibt noch so viel Gutes aus dem Buch Micha zu lernen. Welche weiteren Lehren ziehst du für dich aus dem Buch Micha? 

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Und es sei Gott der Herr Zeuge gegen euch

25. November 2022, 06:45am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Der Prophet Micha ruft das Volk zur Umkehr auf
(Bild: Quelle)

„Höret, ihr Völker allesamt; merke auf, o Erde und alles, was sie erfüllt! Und es sei Gott der HErr Zeuge gegen euch*), der Allherr von seinem heiligen Tempel aus!” (Micha 1:2). 

Und es sei Gott der Herr Zeuge gegen euch. Vom Herrn bekam Micha Kraft, dieses anklagende Wort des Herrn an sein Volk zu richten (Micha 3:8). Micha (»Wer ist wie Er?«, abgekürzt von Michajah = »Wer ist wie Jahwe?«) wird nicht, wie bei anderen Propheten üblich, durch den Namen seines Vaters näher bezeichnet, sondern durch den Ort seiner Abstammung, Moreschet-Gat, im westjudäischen Hügelland. Dies lässt erkennen, dass er auch über seinen Geburtsort hinaus bekannt war. Sein Tätigkeitsbereich war hauptsächlich Jerusalem um die 750 bis 686 v.Chr. Er war ein jüngerer Zeitgenosse seiner Mitpropheten Jesaja im Südreich, sowie Hosea und Amos im Nordreich (Jeremia 26,18; Hiskia war zu dieser Zeit König des Südreichs Juda). Seine Botschaft stimmt in vielem überein mit der des Propheten Jesaja; somit richtete Gott durch diese beiden ein zweifaches Zeugnis an sein untreues Volk (Matthäus 18:16). Man kann die Botschaft Michas in drei Reden unterteilen. Sie beginnen jeweils mit dem Aufruf »Höret«. In Kap. 1-2 kündigt Micha das Gericht über Samaria und Jerusalem an, die gottlosen Hauptstädte des Nord- und Südreiches. Er tadelt die Gesetzlosen des Volkes, sowie deren Tun, besonders ihren Widerstand gegen die Verkündigung der Propheten. Am Ende steht ein Blick auf den »Durchbrecher«, den Messias, der einmal Rettung bringen wird (Micha 2:12-13). In Kap. 3-5 tadelt Micha zunächst scharf die gottlosen Fürsten und falschen Propheten, um dann in Kap. 4-5 einen Ausblick auf die Errettung Israels am Ende der Tage durch den Messias zu geben. In Micha 5:1 finden wir die berühmte Weissagung über den Geburtsort des Messias, Bethlehem (Matthäus 2:6). In der dritten Rede (Kap. 6-7) mahnt der Herr sein Volk noch einmal und sucht ihr Gewissen zu erreichen, um sie zur Umkehr zu bringen. Die Botschaft Michas klingt aus in einer Antwort des bußfertigen Überrestes von Israel und in der Verheißung der Wiederherstellung Israels durch seinen barmherzigen und vergebungsbereiten Gott (Micha 7:7-20). 

Ich lerne, ich benötige viel Anleitung durch den Heiligen Geist (Lehre und Bündnisse 39:6), denn der Text ist für mich, insbesondere durch die häufig drastischen Aussagen (beispielhaft Micha 7:10), schwer verständlich. Was Teile des Volkes in Jerusalem zu erleiden haben, wird mit Bildern aus dem Tätigkeitsbereich des Schlächters verglichen. Unrechten Herrschern wird nach Schilderung des Propheten vorgeworfen wie sonst nur dem Vieh, stattdessen diesen `die Haut vom Leibe abzuziehen´ und `die Knochen zu zerschlagen´ (Micha 3:3). Durch Zitate wird die Lebendigkeit der Bilder noch gesteigert (beispielhaft Micha 2:4). Im Buch Micha gibt es ein dauerndes hin und her zwischen Gericht (Verurteilung der Sünde, Korruption und Unrecht), und Hoffnung (Gottes Bundesliebe ist größer als das Böse im Menschen).  

Auf welche Verständnisprobleme stößt du, wenn du Micha durcharbeitest? 

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Noch vierzig Tage, dann ist Ninive zerstört!

24. November 2022, 07:18am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

(Bild: Quelle; Sreenshot)

„So begann denn Jona eine Tagereise weit in die Stadt hineinzugehen und predigte dabei mit den Worten: „Noch vierzig Tage, dann ist Ninive zerstört!” (Jona 3:4). 

Noch vierzig Tage, dann ist Ninive zerstört! Endlich ist Jona in der Stadt angekommen, in der er einen vom Herrn erteilten Auftrag erfüllen sollte.  Der Herr wollte, dass Jona dem Volk in dieser großen assyrischen Hauptstadt, etwa 707 v. Chr., Umkehr predigen sollte. Jona sträubte sich und wollte seiner Verantwortung als Prophet dadurch entfliehen, dass er in die genau entgegengesetzte Richtung reiste. Das ließ der Herr aber nicht mit sich machen. Durch ein Wunder wurde Jona wieder zurückgebracht und bekam erneut denselben Auftrag. Nun machte er sich auf den Weg, erreichte Ninive und predigte wohl in jedem Winkel der riesigen Stadt, sodass ein jeder Mensch die äußerst kurze, aber eindrückliche Botschaft vernahm: „Noch vierzig Tage, dann ist Ninive zerstört!” Jona hatte wohl darauf gewettet, dass das `heidnische Volk´ diese Botschaft verwerfen, ja ihn vielleicht sogar verjagen, oder noch schlimmer, umbringen würde. Wette verloren: „Da glaubten die Einwohner von Ninive an Gott, …", ja sie riefen sogar ein Fasten aus und legten Trauerkleidung an. Sogar der König legte seine königlichen Gewänder ab, trauerte in Sackleinen und setzte sich sogar in Asche. Ja, er erließ zudem den Befehl, dass alles Volk und alles Tier fasten, und sich in Sackleinen kleiden, böse Taten unterlassen, und Gott um Vergebung anrufen sollte. 

Welcher Missionar würde nicht zutiefst dankbar und froh sein über eine solche Reaktion, der gesamten vielleicht 120.000 Einwohner (inklusive Kinder; Jona 4:11), der Regierenden und sogar der Tiere. Ganz im Gegenteil Jona. Er geriet vor Gott darüber sogar in Zorn. Weil er genau dies Ergebnis, und die Verschonung des Volkes durch Gott, befürchtete, wollte er von Anfang an den Auftrag nicht ausführen. Jetzt, nachdem wunderbaren Ergebnis, wollte er sogar, dass der Herr ihn sterben lassen sollte. Der Herr fragte ihn: „Ist es recht von dir, so zu zürnen?” (Jona 4:4). Dann gab der Herr Jona noch ein Zeichen. Jona hielt sich außerhalb der Stadt auf, um zu sehen, wie es mit ihr weiterging. Der Herr ließ einen Rizinusstrauch wachsen, damit Jona Schatten hätte. Aber über Nacht kam ein Wurm, fraß die Wurzeln des Strauches an und er ging ein. Jona tat der Strauch leid und er bekam einen Hitzeschaden und wollte einfach nur sterben. Gott fragte ihn, ob ihm, Gott, nicht die Bevölkerung Ninives leidtun sollte, die Umkehr geübt hat, und nun an ihn glaubte, wenn ihm, dem Jona, schon der eingegangene Rizinusstrauch leidtun würde. Ich lerne, es gibt offensichtliche auch widerspenstige Propheten, die uns etwas lehren: Der Herr kann seine Ziele auf jeden Fall erreichen, ob mit mir, oder ohne mich. Das Fasten und die Bereitschaft umzukehren, veranlassen den Herrn von angedrohter Vernichtung abzusehen. Ich darf ob der Gnade Gottes gegenüber anderen Menschen nicht eifersüchtig sein! Nachtrag: Hätte Jona noch etwa 150 Jahre gelebt, wäre er wohl zufriedengestellt worden (Nahum 3); die Meder und Babylonier zerstörten um 606 v. Chr. die Stadt, sie wurde nie wieder aufgebaut. Mit ihr endete auch das große assyrische Reich (siehe hier). 

Welche Lehren ziehst du aus der Begebenheit mit dem Propheten Jona? 

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Da richtete Jona aus dem Leibe des Fisches folgendes Gebet an den Herrn

23. November 2022, 07:02am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

(Bild: Quelle)

„Da richtete Jona aus dem Leibe des Fisches folgendes Gebet an den HErrn, seinen Gott: 3 „Gerufen habe ich aus meiner Bedrängnis zum HErrn, da hat er mich erhört; aus dem Schoß der Unterwelt habe ich um Hilfe geschrien, da hast du mein Rufen vernommen.” (Jona 2:2-3). 

Da richtete Jona aus dem Leibe des Fisches folgendes Gebet an den Herrn. Durch das Los hatte die Schiffsmannschaft erfahren, dass Jona der Grund für die überaus Lebensgefährliche Lage auf See war. Dieser überzeugte die Mannschaft ihn über Bord zu werfen, dann würden sie gerettet werden. Jona wurde von einem großen Fisch aufgenommen und reiste nun in dessen Bauch wieder zurück an die Westküste des Abendlandes, gleich einem U-Boot. Er war so drei Tage und drei Nächste unterwegs. Ich denke mal, er hatte keine LED-Taschenlampe dabei, Feuer zu machen wäre wohl auch kontraproduktiv gewesen, Fernsehen gab es zur Unterhaltung auch nicht. Wir lesen, dass er die Zeit nutzte, um sich mit seinem Auftraggeber, dem Herrn, zu unterhalten, um zu zeigen, dass er seinen Fehler erkannt hatte. Diese Situation erinnert mich an eine ähnliche im Buch Mormon. Der Bruder Jareds stand vor der Überfahrt über das große Meer, mit Wasserfahrtzeugen ähnlich einem U-Boot. Er machte sich sorgen, wie sie diese Überfahrt im Dunkeln durchstehen sollten und „… schrie abermals zum Herrn, …" (Ether 3:1). 

Beide Gebete ähneln einander. Sowohl Jona als auch Jareds Bruder befanden sich in einer `schwierigen Lage´ und riefen den Herrn an, der ihre Gebete erhörte. Sie gaben ihrer Sorge Ausdruck, von tiefen Wassern umgeben zu sein. Beide sprachen über ihre Besorgnis in Bezug auf ihre Beziehung zu Gott. Der Bruder von Jared bat Gott, „... sei nicht zornig auf deinen Diener wegen seiner Schwäche vor dir; ...“ (Ether 3:2), und Jona drückte seine Besorgnis darüber aus, dass Gott ihn wohl aufgrund seiner Verweigerung verstoßen habe (Jona 2:5). Beide behandeln dann den Wohnort der Gottheit. In Ether 3:2 sagt Jareds Bruder: „... denn wir wissen, dass du heilig bist und in den Himmeln wohnst ...“, während Jona die Befürchtung äußert: „... da gedachte ich des HErrn, und zu dir drang mein Gebet, zu deinem heiligen Tempel.“ (Jona 2:8). Beide sprechen dann darüber, von Gottes Gegenwart abgeschnitten zu sein und die Notwendigkeit unserer Befreiung. Ether sagt: „... dass wir unwürdig sind vor dir; wegen des Falles ist unsere Natur beständig böse geworden; ...“ (Ether 3:2). Jona äußert, „... zu den Wurzeln der Berge (= den tiefsten Gründen der Erde) war ich hinabgefahren; die Riegel der Erde hatten sich auf ewig hinter mir geschlossen: da hast du mein Leben aus der Grube heraufgeholt, HErr, mein Gott!.“ (Jona 2:7). Beide sprechen davon, Gott anzurufen zu sollen. Ether sagt: „... o Herr, du hast uns das Gebot gegeben, dass wir dich anrufen müssen, ...“ (Ether 3:2), und Jona: „... da gedachte ich des HErrn, und zu dir drang mein Gebet, ...“ (Jona 2:8). Abschließend behauptet Ether, dass wir den Herrn anrufen müssen, um dann  „... gemäß unseren Wünschen empfangen.“ zu können (Ether 3:2), während Jona feststellt, dass die Menschen dem Herrn Opfergaben darbringen und ihm für alles danken müssen, was er getan hat (Jona 2:10). Ich lerne, sollte ich durch meine eigenen Unzulänglichkeiten und Fehler stark belastet fühlen, darf ich hoffen, dass der Herr mein `Flehen´ beantworten wird. Ich darf danach aber auch nicht vergessen, ihm meinen Dank zum Ausdruck zu bringen, indem ich `Opfergaben´ darbringe – meine Zeit und Talente dem Aufbau seines Werkes widme (Gesetz der Weihung). Ich kann insbesondere aber auch dadurch Frieden in mein Herz einziehen lassen, indem ich Zeit im Haus des Herrn verbringe! 

Welche Lehre ziehst du aus diesen beiden Gebeten? 

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Wie kannst du nur schlafen?! Stehe auf, rufe deinen Gott an!

22. November 2022, 07:01am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

(Bild: Quelle; Folie 9)

Da trat der Schiffshauptmann (oder: Kapitän) zu ihm mit den Worten: „Wie kannst du nur schlafen?! Stehe auf, rufe deinen Gott an! Vielleicht nimmt sich dieser Gott unser an, daß wir nicht untergehen.” (Jona 1:6). 

Wie kannst du nur schlafen?! Stehe auf, rufe deinen Gott an! Diese Aufforderung der Mannschaft des Bootes nach Tharsis an Jona, erinnert mich direkt an eine Situation der Jünger Jesu auf dem See. Jesus hatte seine Zuhörer mittels sieben Gleichnisse über das Gottesreich belehrt. Am Abend dann hieß er seine Jünger, mit ihm an das andere Seeufer überzusetzen. Sie waren gerade unterwegs, als plötzlich ein Wirbelsturm losbrach. Alles brach in Panik aus, denn das Wasser ergoss sich schon in das Boot. Allein Jesus schlief ruhig auf einem Kissen. Seine Jünger weckten ihn mit den Worten: „Meister, kümmert es dich nicht, dass wir zugrunde gehen?” (Markus 4:38). Der Herr gebot dem Sturm Einhalt und völlige Stille trat ein. Auch in dieser Begebenheit, mit Jona's Flucht vor dem Auftrag des Herrn, Ninive (sein ungeliebtes Reiseziel gegenüber der heutigen Stadt Mosul am linken Ufer des Tigris) zur Umkehr aufzurufen, kam es zu einer solch lebensbedrohlichen Situation. Die gemischtgläubige Mannschaft betete jeweils zu ihrem Gott, nur Jona hatte sich in den untersten Raum verkrochen und sagte sich wohl, wer schläft, dem kann nichts passieren. Das konnte die Mannschaft nicht verstehen und der Kapitän des Bootes rief ihm zu: „Wie kannst du nur schlafen?! Stehe auf, rufe deinen Gott an! Vielleicht nimmt sich dieser Gott unser an, daß wir nicht untergehen.” Mittels Werfens des Loses wollte die Mannschaft nun herausfinden, wer denn derjenige ist, der für diese schlimme Situation verantwortlich ist. Das Los fällt auf Jona und dieser antwortet, dass sie ihn ins Meer werfen sollen, dann würde sich das Unglück von ihnen abwenden, was auch so eintrat. 

Wollte Jona sich ein weiteres Mal vor seinem Auftrag, den er vom Herrn erhalten hatte, durch Freitod im Meer entziehen? Wenn ja, `dann hat er die Rechnung ohne den Wirt gemacht´! Der Herr ließ von seinem Vorhaben nicht ab und sorgte dafür, dass Jona auf sehr ungewöhnliche Art und Weise wieder festen Boden unter den Füßen erhielt. Ein Wal schwamm seines Weges, öffnete sein großes Maul und gewährte Jona eine kostenlose Rückreise an die Küste, von der er doch, koste es, was es wolle, wegwollte. Ich lerne, der Herr hat Mittel und Wege, seine Vorhaben auch zu vollenden. Jona wollte den Auftrag nicht erfüllen, scheiterte bei seinen Boykottversuchen aber kläglich. Wieder zurück an der Westküste des Morgenlandes wiederholt der Herr seinen vorher gegebenen Auftrag an Jona (Jona 3:1-2). Alles auf null! Offensichtlich wurde hierbei die Mannschaft des Bootes zum Glauben an den wahren Gott geführt (Jona 1:16) – der Herr lädt alle Menschen ein, zu ihm zu kommen. Das Werfen des Loses wurde früher häufig benutzt, um den Willen des Herrn zu erfahren (beispielhaft die Wahl des ersten Königs über Israel 1. Samuel 10:17-24). Der Herr hat an jedem, der gewarnt worden ist, folgenden Auftrag erteilt: „... einem jeden, der gewarnt worden ist, kommt es zu, seinen Nächsten zu warnen.” (Lehre und Bündnisse 88:81). Vor diesem darf ich nicht fliehen! 

Wie hat Jona seine Zeit, drei Tage und Nächte, im Bauch des Wales genutzt? 

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Einst erging das Wort des Herrn an Jona

21. November 2022, 08:05am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

(Bild: Quelle)

„Einst erging das Wort des HErrn an Jona, den Sohn Amitthai’s (2. Kön. 14,25), folgendermaßen: 2 „Mache dich auf, begib dich nach der großen Stadt Ninive (1. Mos. 10,11 u. 12) und kündige ihr an, daß ihr böses Tun vor mich gekommen ist!” (Jona 1:1-2).

Einst erging das Wort des Herrn an Jona. Der Prophet Jona (»Taube«) stammt aus Gath-Hepher in Galiläa, nördlich von Nazareth. Er wirkte zuzeiten König Jerobeam II. von Israel, wie aus 2. Könige 14:25 hervorgeht, etwa 793 bis 753 v. Chr., und war Zeitgenosse von Amos und Hosea. In mehrfacher Hinsicht ist er eine Ausnahme unter den »kleinen Propheten«: Er wird nämlich nicht zum Volk Israel gesandt, sondern nach Ninive, der Hauptstadt des damals mächtigsten Weltreiches, Assyrien. Dem Volke dieser riesigen Stadt soll er eine Gerichtsbotschaft verkündigen. Nicht die Botschaft selbst bildet den Schwerpunkt des Buches, sondern Gottes Handeln mit dem widerspenstigen Propheten und mit dem Volk von Ninive. Jona weigert sich, Gottes Auftrag auszuführen, und flieht mit einem Schiff nach Tarsis. Dies liegt in total entgegengesetzter Richtung. Hatte er Angst, dass ihm durch diesen Auftrag der Tod drohte, wie vielen anderen Propheten schon vor ihm? Gott sendet einen Sturm, um ihn an der Flucht zu hindern (Kapitel 1). Danach schickt Gott einen Wal, der Jona verschlingt (Kapitel 2). Im Bauch dieses Wals übt Jona Umkehr und betet zum Herrn, worauf der ihn Fisch wieder an Land ausspeit. Der Herr wiederholt seinen ursprünglichen Auftrag und Jona geht schließlich nach Ninive und verkündet seine äußerst kurze Botschaft. Zu seinem größten Verdruss kehren die Menschen von Ninive von ihren Sünden um, und der Herr verschont sie (Kapitel 3). Jona's Reaktion, er lehnt sich gegen Gottes Barmherzigkeit gegenüber den reuigen Menschen in Ninive auf, die er den Heiden erwiesen hat (Kapitel 4). Dieses Buch zeigt uns, dass der Herr auch fremden Völkern, Heiden, Gnade erweist, wenn sie seinem Aufruf Umkehr zu üben folgen. Jona ist ein Sinnbild für Israel, das seinen Auftrag, Bote Gottes für die Heidenvölker zu sein, zunächst nicht erfüllt hat; darüber hinaus ist er mit seinem dreitägigen Aufenthalt im Bauch des Fisches auch ein Gleichnis des Sterbens und der Auferstehung Jesu (Matthäus 12:39-40). 

Ich lerne, offensichtlich gibt es unter den Propheten des Herrn auch solche, die, aus welchen Gründen auch immer, sich davor scheuen, einen Auftrag Gottes auszuführen. Sei es, dass sie Angst vor Verfolgung, oder sogar Tötung haben, oder sie mit dem Auftrag selber nicht einverstanden sind. Der Herr hat aber offensichtlich diesen Propheten etwas zu lehren. Jona auf jeden Fall hat er, wie auch immer (stellt der Wahl evtl. nur ein Symbol Gottes dar?), von seiner Flucht in entgegengesetzter Richtung (Tharsis, eine bedeutende phönizische Handelsstadt Spaniens, Ninive weit, weit entfernt im total entgegengesetzt gelegenen Osten Assyriens gelegen), zurückgeführt und ihn erneut mit derselben Aufgabe betraut, womit Jona ein Beispiel wurde, für das, was Christus tun würde: Im Meer drei Tage begraben, symbolisiert die drei Tage Jesu im Grab, das Ausspucken des Jona auf Land, symbolisiert die Auferstehung Jesu. Wie symbolhaft doch die Heilige Schrift zu uns spricht. 

Welche Gründe kannst du dir vorstellen, die Jona veranlassten, vor der Aufgabe des Herrn zu fliehen? 

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So hat Gott der Herr in Bezug auf Edom gesprochen

18. November 2022, 07:03am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

(Bild: Quelle)

„So hat Gott der HErr in bezug auf Edom gesprochen: Eine Kunde haben wir vom HErrn vernommen, und eine Botschaft ist an die Völker gesandt worden: „Auf! Wir wollen uns gegen ihn (d. h. gegen Edom) erheben zum Kriege!” (Obadja 1:1). 

So hat Gott der Herr in Bezug auf Edom gesprochen. Wir kommen zum Propheten Obadja (»Knecht des Herrn«). Sein Buch ist mit 21 Versen das Kürzeste im Alten Testament. Obadja wirkte wohl als erster Prophet des Südreichs, in der Zeit des Königs Joram von Juda (um die 860 v. Chr.; siehe Zeittafel hier; darüber gibt es aber bis jetzt keine verifizierbaren Angaben). Obadja verkündet eine Gerichtsbotschaft des Herrn über Edom, das Brudervolk Israels, das auf dem Gebirge Seir südöstlich des Toten Meeres lebte (Edom war Esau, der Bruder Jakobs; (1. Mose 32:4; 1. Mose 36:8). Die Edomiter waren von König David unterworfen worden und hatten sich unter König Joram von der Oberherrschaft Judas befreit (2Könige 8:20). Im Zusammenhang damit stand eine Plünderung Jerusalems durch die Philister und Araber (2.Chronik 21:8-10), an der Edom offenkundig beteiligt war. Aber Edom wird auch in der letzten Zeit und der letzten Drangsal Israels eine Rolle spielen. Und danach, am Tag des Herrn (Vers 15), wird sein endgültiges Gericht kommen, das Obadja ankündigt (Verse 1-16). Dagegen wird sich Gott über sein Volk Israel noch erbarmen und es retten und zum Sieg über Edom führen (Verse 17-21). 

„Dann ziehen die Befreier auf den Berg Zion, / um Gericht zu halten über das Bergland von Esau. Dann gehört die Königsherrschaft dem HERRN.” schreibt Obadja zum Schluss (Obadja 1:21). Präsident Gordon B. Hinckley hat eine mögliche Interpretation dieses Satzes gegeben und ihn mit Tempelarbeit und Genealogie in Verbindung gebracht. Wir werden im wahrsten Sinne Erretter auf dem Berg Zion. Was bedeutet das? So wie unser Erlöser als stellvertretendes Opfer sein Leben für alle Menschen hingegeben hat und dadurch unser Erretter wurde, werden auch wir durch die stellvertretende Arbeit im Tempel gewissermaßen zu einem Erretter für diejenigen auf der anderen Seite, die nicht vorwärtskommen können, ehe nicht jemand auf der Erde an ihrer statt etwas tut.” (siehe hier). Ich lerne, indem ich mich um meine verstorbenen Vorfahren kümmere, die zu ihren Lebzeiten auf Erden das Evangelium noch nicht kennenlernen konnten, für sie im Haus des Herrn stellvertretend die notwendigen heiligen Handlungen vollziehen lasse, trage ich dazu bei, die Prophezeiung Obadjas, `Befreier auf dem Berg Zion´ zu sein, zu erfüllen. Meinen Vorfahren wird in der Geisterwelt durch Missionare, wie hier auf Erden, das Evangelium gepredigt, und sie können sich entscheiden, es mit den Tempelbündnissen zusammen anzunehmen, oder abzulehnen. Je nachdem werden sie in den Wohnungen des Herrn in eine entsprechende Herrlichkeit einziehen (Johannes 14:2). 

Was verstehst du unter einem `Befreier auf dem Berg Zion´? 

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