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Glaubensansichten

Sage uns doch: wann wird dies geschehen?

22. Mai 2023, 06:03am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

ZWEITES KOMMEN JESU CHRISTI
(Bild: Quelle)

Als er sich dann auf dem Ölberg niedergesetzt hatte, traten die Jünger, als sie für sich allein waren, an ihn mit der Bitte heran: „Sage uns doch: wann wird dies geschehen? und welches ist das Zeichen deiner Ankunft (bzw. Wiederkunft) und der Vollendung (= des Endes) der Weltzeit?” (Matthäus 24:3). 

Heute wenden wir uns der Ölbergrede oder Ölberg-Prophezeiung zu. Sie ist in den synoptischen Evangelien in Matthäus 24 und 25, Markus 13 und Lukas 21 zu finden. Auch ist sie als die kleine Apokalypse bekannt, da sie den Gebrauch einer apokalyptischen Sprache beinhaltet, sowie die Warnung Jesu an seine Nachfolger, dass sie vor dem endgültigen Triumph des Königreichs Gottes Drangsal und Verfolgung erleiden werden. Die Ölbergrede ist die letzte der fünf Reden in Matthäus, und ist kurz vor der Erzählung der Passion Jesu platziert, die mit der Salbung Jesu beginnt. 

Bei Betrachtung von Matthäus 24 stellen wir fest, dass Joseph Smith in diesem Kapitel die meisten Ergänzungen vorgenommen hat, als er die Bibel (King James Version) im Auftrag des Herrn korrigierte (Jospeh Smith Mattäus 1). Die KJV enthält hier ungefähr 1.050 Wörter, während Joseph Smith – Matthäus 1 in der Köstlichen Perle etwa 1.500 Wörter enthält. Die Joseph Smith Version macht auch, im Gegensatz zur KJV, eine klare Trennung zwischen den Ereignissen der Zerstörung Jerusalems im Jahre 70 n. Chr. (Verse 1-20), und den zerstörerischen Ereignissen der ` letzten Tage ´ vor Seinem Zweiten Kommen (Verse 21-55). Diese klare Trennung hilft uns sehr bei dem Verständnis, was wann passiert. 

Die Einleitung zu Jesu Erklärungen ist das zutiefst berührende Erlebnis mit der armen namentlich nicht benannten Witwe, die mit ihren ` zwei Scherflein ´ (Scherflein: kleinste und am wenigsten wertvollste Münze, die zu dieser Zeit in Judäa im Umlauf war) mehr in den Opferstock des Tempels geworfen hat als alle anderen zusammen, nämlich ihren gesamten Lebensunterhalt (Markus 12:42-44). Das ermuntert mich, zweitausend Jahre später, alles, was ich aus den Händen des Herrn bekomme, in geistiger, als auch weltlicher Hinsicht, ihm wieder zu opfern – einem Investment in eine Belohnung in der Ewigkeit gleich (Gesetz der Weihung). 

Der Abschnitt beginnt mit der Erklärung Jesu, dass er nach seiner Himmelfahrt ein zweites Mal auf die Erde kommen würde. Danach erklärt er, dass Jerusalem aufgrund seiner Sünden und seiner Ablehnung durch das jüdische Volk zerstört und sie in alle Nationen zerstreut werden. Auf die Frage seiner Jünger, was es mit der Verwüstung des Tempels auf sich hat, der ja gerade erst in sechsundvierzigjähriger gigantischer Arbeit in so schöner Pracht durch Herodes den Großen wiedererrichtet wurde, antwortet er, dass sie, wenn dies geschieht, an ` heiliger Stätte ´ stehen sollen, und dass diese Zeit der Verwüstung, um seiner Auserwählten Willen, gemäß dem abrahamischen Bündnis, verkürzt werden würde, damit nicht alle Nachkommen Abrahams vernichtet würden. Diese Zerstörung, bei der ca. 1,1 Millionen Menschen ums Leben kamen und viele nach Rom versklavt wurden, die dort mit Mitteln aus dem ` Tempelgeld ´ das Kolosseum aufbauen mussten, wurde 66 n. Chr. ausgelöst durch den Aufstand jüdischer Zeloten gegen Vespasian. Weiter fragten die Jünger, was das Zeichen seines Zweiten Kommens sei, und wann es sein würde. Darauf antwortet der Herr, dass sie achtgeben sollten, damit sie nicht durch falsche Propheten verführt werden mögen. 

Danach berichtet der Abschnitt von einer Vision, die Joseph Smith über die letzten Tage hatte. Er sieht den Himmel geöffnet und sieht Gott den Vater und Jesus Christus auf dem Thron. Sie verkünden, dass das Reich Gottes herbeigekommen ist und dass sie kommen werden, um die Erde zu richten und sein Volk zu sammeln. 

Jesus Christus spricht weiter über die Zeichen seiner Wiederkehr. Er erklärt, dass es Kriege, Naturkatastrophen, Hungersnöte und Erdbeben geben wird. Er warnt vor falschen Christussen und falschen Propheten, die die Menschen täuschen werden, und sagt voraus, dass die Liebe vieler erkalten wird. Dennoch versichert er seinen Jüngern, dass diejenigen, die bis zum Ende ausharren, gerettet werden. 

Es werden auch Lehren über die Abtrünnigkeit und den Abfall vom Glauben in den letzten Tagen gegeben (lies unbedingt hier). Jesus Christus spricht über den Einfluss des Bösen, der die Herzen vieler verführen wird, und ermutigt seine Jünger, standhaft im Glauben zu bleiben und Wahrheit zu suchen. Diese werden heute durch unsere lebenden Propheten und Apostel gelehrt. Mit der Hilfe des Heiligen Geistes kannst du wissen, ob sie wahre Jünger Christi sind! 

Der Abschnitt enthält auch weitere Prophezeiungen und Lehren von Jesus Christus. Er spricht über die Wiederherstellung des Evangeliums, die Verfolgung der Gläubigen, die Errichtung des Tempels und die Bündnisse, die mit Gott eingegangen werden können. 

Schließlich gibt Jesus Christus seinen Jüngern Anweisungen, wie sie sich in den letzten Tagen verhalten sollen. Er ermahnt sie, wachsam zu sein, zu beten, die Schriften zu studieren, das Evangelium zu verkünden und für seine Wiederkehr bereit zu sein. 

Insgesamt bietet Joseph Smith – Matthäus 1 eine ausführliche Darstellung der Lehren, Prophezeiungen und Anweisungen von Jesus Christus für die Gläubigen in den letzten Tagen. Es wird die Wichtigkeit von Wachsamkeit, Glauben, Treue, Verfolgung, Standhaftigkeit und Vorbereitung auf die Wiederkehr Jesu Christi betont. 

Ich lerne: 

  1. Wachsamkeit: Jesus Christus betont immer wieder die Wichtigkeit, wachsam zu sein und auf die Zeichen seiner Wiederkehr zu achten. Diese Lehre erinnert uns daran, dass wir bewusst und aufmerksam in unserem geistigen Leben sein sollten. Es ermutigt uns, unseren Glauben, unsere Beziehung zu Gott und unsere Nächstenliebe aktiv zu pflegen. 
  2. Standhaftigkeit im Glauben: In Joseph Smith – Matthäus 1 spricht Jesus Christus von einer Abnahme des Glaubens in den letzten Tagen. Die Lehre besteht darin, dass wir trotz der Herausforderungen und Zweifel, die uns begegnen können, einen festen Glauben bewahren sollten. Dies bedeutet, an der Wahrheit des Evangeliums festzuhalten, auch wenn andere abfallen oder versuchen, uns von unserem Glauben abzubringen. 
  3. Treue in der Verfolgung: Jesus Christus prophezeit Verfolgung für die Gläubigen in den letzten Tagen. Die Lehre besteht darin, dass wir standhaft bleiben und uns nicht von unserem Glauben abbringen lassen sollten, selbst wenn wir auf Widerstand stoßen oder persönlich angegriffen werden. Es ermutigt uns, für unsere Überzeugungen einzustehen und mutig das Richtige zu tun, selbst wenn es unbequem ist. 
  4. Vorbereitung auf die Wiederkehr Christi: Jesus Christus gibt in Joseph Smith – Matthäus 1 Anweisungen, wie wir uns auf seine Wiederkehr vorbereiten können. Dies beinhaltet das Gebet, das Studium der Schriften, das Erhalten von Offenbarung und die Verbreitung des Evangeliums. Die Lehre besteht darin, dass wir aktiv an unserer geistigen Entwicklung arbeiten und unser Leben auf die Prinzipien des Evangeliums ausrichten sollten, um bereit zu sein, wenn Christus wiederkommt. 
  5. Liebe und Nächstenliebe: Obwohl Joseph Smith – Matthäus 1 vor allem auf die Herausforderungen der letzten Tage eingeht, betont Jesus Christus auch die Bedeutung der Liebe und Nächstenliebe. Diese Lehre erinnert uns daran, dass wir inmitten von Schwierigkeiten und Ungerechtigkeiten die Liebe Christi in unserem Umgang mit anderen bewahren sollten. Wir sollen anderen dienen, ihnen vergeben und ihnen mitfühlend begegnen. 

Diese Lehren aus Joseph Smith – Matthäus 1 können unser Verhalten beeinflussen, indem sie uns ermutigen, geistig wachsam zu sein, unseren Glauben zu stärken, standhaft zu bleiben, uns auf die Wiederkehr Christi vorzubereiten und mit Liebe und Nächstenliebe zu handeln. Durch die Anwendung dieser Lehren können wir uns zu besseren Jüngern Christi entwickeln und anderen ein Beispiel der Hoffnung und des Mitgefühls geben. Einiges was Jesus in den Versen 21-55 prophezeite, ist schon in Erfüllung gegangen, vieles erfüllt sich gerade und vieles wird sich in Zukunft erfüllen!  

Welche Prophezeiungen aus den Versen 21-55 haben sich schon erfüllt, welche erfüllen sich gerade und welche müssen sich noch erfüllen, vor dem zweiten Kommen Jesu? 

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Aber nach ihren Werken (= ihrem Tun) richtet euch nicht

20. Mai 2023, 05:12am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

(Bild: Quelle)

Alles nun, was sie euch sagen (= zu tun gebieten), das tut und befolgt, aber nach ihren Werken (= ihrem Tun) richtet euch nicht; denn sie sagen es nur, tun es aber nicht. 4 Sie binden schwere Lasten zusammen und legen sie den Menschen auf die Schultern, sie selbst aber wollen sie mit keinem Finger anrühren.” (Matthäus 23:3-4). 

 
In Matthäus 23:1-38 wird die Strafrede Jesu gegen die Schriftgelehrten und Pharisäer wiedergegeben. Es wird angenommen, dass diese Rede kurz vor seinem bevorstehenden Tod stattfand. Die genaue Zeit und der Ort werden nicht explizit in der Bibel angegeben. Sie ist eine lange Passage, in der Jesus die religiösen Führer seiner Zeit scharf kritisiert. Hier ist eine Zusammenfassung der Hauptpunkte: 

  1. Jesus warnt die Menschen davor, den Lehren der Pharisäer und Schriftgelehrten zu folgen, aber ihre Taten nicht nachzuahmen. Er erklärt, dass sie auf dem Stuhl Moses sitzen und dass die Menschen ihre Worte befolgen sollen, aber nicht ihre Taten (Vers 2-3).  

  • Indem Jesus sagt, dass die Schriftgelehrten und Pharisäer "sich auf den Lehrstuhl Mose's gesetzt haben", kritisiert er sie für ihre selbsternannte Autorität und ihre Ansprüche auf religiöse Führung. 

  1. Jesus tadelt sie für ihre Heuchelei und ihre Liebe zur äußeren Schau. Er sagt, dass sie ihre Gebete und religiösen Handlungen nur ausführen, um von anderen gesehen zu werden und geehrt zu werden. Dazu machen sie ihre Gebetsriemen extra breit und die Mantelquasten länger (Vers 5). 

  • Es gibt zwei Arten von Phylakterien (Gebetsriemen): eins für den Kopf und eins für den Arm. Das Phylakterium für den Kopf wird auf der Stirn befestigt, während das Phylakterium für den Arm am linken Oberarm, nahe dem Herz, getragen wird. In jedem der Phylakterien befinden sich handgeschriebene Pergamentstreifen mit Texten aus der Tora. 
  • Die Pharisäer verlängerten bewusst die Länge ihrer Quasten am Gebetsschal, um ihre Frömmigkeit und ihre Einhaltung des Gesetzes zur Schau zu stellen. Sie taten dies nicht aus einem wahren, aufrichtigen Glauben, sondern um von anderen bewundert und geehrt zu werden. Sie legten großen Wert auf äußerliche Rituale und äußere Frömmigkeit, während ihr Inneres, ihre Haltung und ihr Handeln oft weit von den Geboten Gottes entfernt waren. 

  1. Er wirft ihnen vor, dass sie die Menschen mit schweren Bürden belasten, aber selbst nicht bereit sind, ihnen zu helfen oder diese Bürden zu tragen (Vers 4). 

  1. Jesus kritisiert ihre Eitelkeit und ihren Stolz. Er sagt, dass sie in der Öffentlichkeit nach Ehrenplätzen streben und gerne von anderen geachtet werden wollen. Sie sollen sich u. a. nicht Vater nennen lassen (Vers 9; Daniel Defoe sagt dazu: „Titel sind Schall und Rauch, Kronen sind nichtige Dinge.“). 

  • Was ist damit gemeint? In diesem Vers kritisiert Jesus nicht die Verwendung des Wortes "Vater" im Sinne von biologischem Vater oder als ehrenvolle Bezeichnung für Eltern, sondern er bezieht sich auf eine spezifische Praxis der religiösen Führer seiner Zeit. Die Schriftgelehrten und Pharisäer erwarteten von den Menschen, dass sie sie mit dem Titel "Vater" ansprachen, um ihre religiöse Autorität und Ehre zu betonen. Sie strebten nach menschlicher Ehre und Anerkennung. Jesus fordert jedoch seine Jünger auf, solche menschlichen Titel und Ehrennamen nicht zu suchen oder zu verwenden. Er weist darauf hin, dass es nur einen wahren Vater gibt, nämlich Gott, der im Himmel ist. Er betont die geistliche Vaterschaft Gottes und die Wichtigkeit, Gott als den höchsten Vater anzuerkennen. 

  1. Acht Wehe spricht Jesus über die religiösen Führer in den Versen 13-29 aus (1. Verschließung des Himmelreichs; 2. Die Art ihrer Missionierung; 3. Geringachtung des Tempels; 4. Täuschung; 5. Reichtum und Gier; 6. Scheinheiligkeit; 7. Heuchelei bei den Prophetengräbern; 8. Schuld am Tod der Propheten). Er verurteilt ihre Heuchelei bei der Verwaltung des Gesetzes Gottes. Jesus sagt, dass sie zwar äußerlich fromm und gerecht erscheinen mögen, aber innerlich voller Heuchelei und Gesetzlosigkeit sind. 

  1. Jesus wirft ihnen in Vers 24 vor, dass sie sich in Nebensächlichkeiten verlieren und gleichzeitig schwerwiegende Sünden begehen (Ergänzung in der JSÜ: … und doch übertretet ihr selbst das ganze Gesetz). 

  • Indem sie die "Mücke" der äußeren Reinheit betonen, nehmen sie die "Kamele" des Unrechts, der Heuchelei und der Ungerechtigkeit in Kauf.  

  1. Jesus erinnert sie daran, dass ihre Vorfahren die Propheten getötet haben und dass sie in ähnlicher Weise handeln, indem sie ihn und seine Jünger ablehnen (Vers 31). 

  1. Er prophezeit das Gericht über sie und sagt, dass alle gerechten Blutvergießungen von Abel bis Sacharja über sie kommen werden (Vers 35). 

  1. Abschließend bedauert Jesus die Ablehnung und Verurteilung, die Jerusalem und sein Volk erfahren werden, wegen des Ungehorsams und der Ablehnung der Botschaft, die er ihnen gebracht hat (Vers 37; siehe auch 3. Nephi 10:5). 

Ich lerne: 

  1. Aufrichtigkeit statt Heuchelei: Jesus kritisiert die Schriftgelehrten und Pharisäer für ihre Heuchelei und äußere Schau. Es ist wichtig, dass wir in unserem Glauben und unseren Taten aufrichtig sind und nicht nur nach äußerlicher Anerkennung streben.
  2. Die Bedeutung des Handelns: Jesus betont, dass die religiösen Führer ihre eigenen Anforderungen nicht erfüllen und den Menschen schwere Bürden auferlegen, die sie selbst nicht tragen wollen. Es ist wichtig, dass unsere Taten unseren Überzeugungen und Lehren entsprechen und dass wir bereit sind, unsere Verantwortung zu übernehmen. 
  3. Demut statt Eitelkeit: Jesus kritisiert den Stolz der Schriftgelehrten und Pharisäer. Wir sollten nicht nach Ruhm, Ehre und Anerkennung streben, sondern demütig und dienend sein, sowohl gegenüber Gott als auch gegenüber anderen Menschen.
  4. Wichtigkeit der Gerechtigkeit: Jesus verurteilt die Ungerechtigkeit und Gesetzlosigkeit der religiösen Führer. Wir sollten bestrebt sein, gerecht zu handeln, die Bedürfnisse anderer zu erkennen und ihnen zu helfen. Es ist wichtig, dass wir die Werte des Reiches Gottes in unserem Handeln widerspiegeln. 
  5. Ablehnung der Verurteilung anderer: Jesus ermahnt uns, nicht voreilig andere zu verurteilen oder zu richten, sondern barmherzig und gnädig zu sein. Wir sollten uns darauf konzentrieren, unsere eigenen Fehler zu erkennen und zu korrigieren, anstatt uns auf die Fehler anderer zu konzentrieren. 
  6. Widerstand gegen Ungerechtigkeit: Jesus erinnert an die Propheten, die von den religiösen Führern getötet wurden. Wir sollten uns gegen Ungerechtigkeit, Unterdrückung und die Missachtung der Wahrheit erheben und für das Gute eintreten. 

Diese Lektionen aus der Strafrede gegen die Schriftgelehrten und Pharisäer in Matthäus 23:1-38 ermutigen uns dazu, unseren Glauben aufrichtig zu leben, demütig zu sein, gerecht zu handeln, andere nicht zu verurteilen und uns gegen Ungerechtigkeit einzusetzen. 

Welche Lehren ziehst du aus der Strafrede Jesu gegen die Schriftgelehrten und Pharisäer? 

 findechristus.org 

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Hierauf gingen die Pharisäer hin und stellten eine Beratung an

19. Mai 2023, 05:58am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

(Bild: Quelle)

Hierauf gingen die Pharisäer hin und stellten eine Beratung an, wie sie ihn durch einen Ausspruch (wie in einer Schlinge) fangen könnten.” (Matthäus 22:15). 

In Matthäus 22:15-40 findet eine Auseinandersetzung zwischen Jesus und einigen religiösen Führern statt (Pharisäer, Sadduzäer, Schriftgelehrte), bei der sie versuchen, Jesus mit tückischen Fragen in Widersprüche zu verstricken, um ihm Gesetzesvergehen anlasten und töten zu können. Dieser Test Jesu spiegelt sich in der Prüfung, die für Opferlämmer in der Mischna vorgeschrieben waren, wider. Es durften nur Tiere zum Passahfest im Tempel geopfert werden, die vorgeschriebenen Standards entsprachen. Matthäus macht uns klar, dass Jesus hier im Tempel geprüft wurde. Er bestand vor dem Vater, und erbrachte dann am Freitag der Karwoche das ` Lamm-Opfer ´ (1. Petrus 1:18-20; Markus 15:42). 

Die Pharisäer (Vers 15) gehen zu Jesus und schließen sich mit den Anhängern des Herodes (wohl Herodes Antipas, einer der Söhne und Erben Herodes des Großen) zusammen, um ihn in eine Falle zu locken. Sie schicken ihre Mitgenossen zu Jesus, um ihm eine Frage zu stellen, nachdem sie ihm erstmal ` Honig ums Maul geschmiert haben ´: "Ist es erlaubt, dem Kaiser Steuern zu zahlen oder nicht?" Wenn Jesus sagte, man solle dem Kaiser Steuern zahlen, könnte er als Kollaborateur mit der römischen Besatzungsmacht angesehen werden und seine Glaubwürdigkeit bei den Menschen verlieren, die sich nach der Befreiung von der römischen Herrschaft sehnten. Wenn er jedoch sagte, man solle dem Kaiser keine Steuern zahlen, könnte er als Aufrührer betrachtet und von den Römern verhaftet werden. 

Jesus erkennt ihre böse Absicht und antwortet ihnen mit den Worten: "Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist." Mit dieser Antwort zeigt Jesus, dass nichts Falsches daran ist, Steuern an den Kaiser zu zahlen, aber dass die Hingabe an Gott von größerer Bedeutung ist. Auf der Münze ist das Bild des Kaisers. Was ist das Bildnis Gottes? Du und ich, der Mensch ist in seinem Abbild erschaffen. Was müssen wir also Gott geben? Uns selbst. 

Danach stellen ihm die Sadduzäer (Vers 23), die die Auferstehung leugnen, eine Frage über eine hypothetische Situation einer Frau, die nacheinander sieben Brüder heiratet, die alle sterben. Sie fragen Jesus, wessen Frau sie in der Auferstehung sein wird. Sie stellten Jesus diese Frage über die Leviratsehe, eine jüdische Gesetzesbestimmung, bei der ein Mann die Frau seines verstorbenen Bruders heiraten sollte, um ihm Nachkommen zu verschaffen. Die Sadduzäer wollten Jesus in eine Zwickmühle bringen, indem sie die Idee der Auferstehung infrage stellten und ihn dazu brachten, eine Antwort zu geben, die ihren Ansichten widersprach. 

Jesus antwortet ihnen und erklärt, dass in der Auferstehung die Menschen nicht mehr heiraten, sondern wie Engel im Himmel sein werden. Er weist sie darauf hin, dass Gott ein Gott der Lebenden ist und dass es eine Auferstehung der Toten geben wird. Mit dieser Antwort wies Jesus darauf hin, dass die Vorstellung der Ehe und Fortpflanzung in der Auferstehung nicht relevant ist. Jesus entging somit der Zwickmühle der Sadduzäer, indem er ihre Frage über die Leviratsehe in Bezug auf die Auferstehung und das kommende Reich Gottes umlenkte. 

Daraufhin tritt ein Gesetzeslehrer (Vers 35) an Jesus heran und stellt ihm die Frage, welches Gebot im Gesetz das wichtigste sei. Die Frage wurde mit der Absicht gestellt, Jesus in eine Kontroverse zu verwickeln oder ihn in einen Widerspruch zu verwickeln. Wenn Jesus ein Gebot über ein anderes stellen würde, könnte er die Anhänger anderer religiöser Strömungen verärgern. Wenn er jedoch kein spezifisches Gebot betonen würde, könnte er als unschlüssig oder ungenau angesehen werden. 

Jesus antwortet, dass das größte Gebot darin besteht, Gott von ganzem Herzen, ganzer Seele und ganzem Verstand zu lieben. Das zweite Gebot ist, den Nächsten wie sich selbst zu lieben. Jesus erklärt, dass diese beiden Gebote die Grundlage des ganzen Gesetzes und der Propheten sind. Mit dieser Antwort bezog sich Jesus auf die zwei wichtigsten Gebote, die in der Tora zu finden sind (5. Mose 6:5 und 3. Mose 19:18). Er vereinte die Liebe zu Gott mit der Liebe zum Nächsten und betonte die Bedeutung dieser beiden Aspekte. Durch diese Antwort entging Jesus geschickt der Zwickmühle. Alles, was wir heute in der Kirche tun, gründet sich auf diese beiden Gebote, die wichtigsten! 

Die religiösen Führer sind erstaunt über Jesu Weisheit und seine klaren Antworten. Sie sind nicht in der Lage, ihn in einer Diskussion zu besiegen. Von diesem Moment an wagen sie es nicht mehr, ihn weiter zu provozieren (Matthäus 22:46). 

Die Passage betont die Weisheit und Autorität Jesu in Bezug auf religiöse Fragen. Jesus zeigt, dass die Hingabe an Gott und die Liebe zu ihm und zum Nächsten von zentraler Bedeutung sind. Es wird deutlich, dass es nicht ausreicht, äußerlich religiös zu sein, sondern dass das Herz und die inneren Haltungen von großer Wichtigkeit sind. 

Ich lerne: 

  1. Klugheit in der Auseinandersetzung mit Fragen des Glaubens: Jesus zeigte kluge und weise Antworten auf die tückischen Fragen der religiösen Führer. Wir können daraus lernen, dass es wichtig ist, klug und weise zu sein, wenn wir mit Fragen oder Kritik bezüglich unseres Glaubens konfrontiert werden. Wir sollten aufmerksam sein und mit Liebe und Respekt antworten, ohne in Fallen zu geraten. 
  2. Die Priorität der Hingabe an Gott: Jesus betonte die Wichtigkeit, Gott von ganzem Herzen zu lieben und zu dienen. Diese Hingabe sollte unsere oberste Priorität sein. Wir sollten unser Leben danach ausrichten, Gott zu ehren und in Gemeinschaft mit ihm zu leben. Es geht nicht nur um äußerliche Frömmigkeit, sondern um eine tiefe und aufrichtige Beziehung zu Gott. 
  3. Die Bedeutung der Nächstenliebe: Jesus betonte auch die Bedeutung der Nächstenliebe. Wir sollten unseren Mitmenschen mit Liebe und Güte begegnen und für sie sorgen. Nächstenliebe ist ein wesentlicher Ausdruck unserer Hingabe an Gott. Indem wir anderen dienen und sie lieben, spiegeln wir die Liebe Gottes wider. 
  4. Die Einheit der Gebote: Jesus machte deutlich, dass die beiden Gebote, Gott von ganzem Herzen zu lieben und den Nächsten wie sich selbst zu lieben, die Grundlage des ganzen Gesetzes und der Propheten sind. Diese Einheit der Gebote erinnert uns daran, dass unser Glaube und unser Handeln in Harmonie sein sollten. Es geht nicht nur um das Befolgen einzelner Regeln, sondern um eine umfassende Lebensweise der Liebe zu Gott und den Menschen. 
  5. Die Suche nach Weisheit und Wahrheit: Die religiösen Führer wollten Jesus in Diskussionen besiegen, aber sie scheiterten an seiner Weisheit und Autorität. Das ermutigt uns, nach Weisheit und Wahrheit zu suchen, anstatt uns in theologischen Streitigkeiten zu verlieren. Unsere Priorität sollte es sein, eine tiefe Beziehung zu Gott aufzubauen und nach seinem Willen zu handeln. 

Welche Lehren ziehst du aus den tückischen Fragen der jüdischen religiösen Führer an Jesus und dessen Antworten? 

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Sie werden dich und deine Bewohner in dir dem Erdboden gleichmachen

18. Mai 2023, 05:43am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

O Jerusalem by Greg Olsen
(Bild: Quelle)

Denn es werden Tage über dich kommen, da werden deine Feinde einen Wall gegen dich aufführen, dich ringsum einschließen und dich von allen Seiten bedrängen; 44 sie werden dich und deine Kinder (= Bewohner) in dir dem Erdboden gleichmachen (Ps. 137,9) und keinen Stein in dir auf dem andern lassen zur Strafe dafür, daß du die Zeit deiner (gnadenreichen) Heimsuchung nicht erkannt hast.” (Lukas 19:43-44). 

In den Versen 41-44 beschreibt Lukas, wie Jesus auf dem Weg nach Jerusalem ist. Als er dann vom Ölberg her auf die wunderschöne Stadt mit ihrem prächtigen Tempel blickt, beginnt er zu weinen und auszusprechen, dass die Stadt bald von Feinden zerstört werden wird. Er bedauert, dass die Stadt nicht erkannt hat, was zu ihrem Frieden dient. Jesus spricht davon, dass ihre Feinde Gräben um die Stadt herum ausheben werden, um sie zu belagern und dass sie schließlich zerstört werden wird. Seine Tränen und Worte zeigen Jesu tiefe Liebe und sein Mitgefühl für die Stadt und ihre Bewohner. 

Historisch gesehen erfüllte sich diese Prophezeiung im Jahr 70 n.Chr., als die Römer Jerusalem eroberten und den Tempel zerstörten. Dies war eine verheerende Tragödie für die Stadt und ihre Bewohner. Jesu Weinen und seine Worte sollten die Menschen warnen und sie dazu aufrufen, den Weg des Friedens und der Umkehr einzuschlagen, um die drohende Zerstörung abzuwenden. Leider wurde diese Warnung nicht ernst genommen, und die Prophezeiung Jesu erfüllte sich tragischerweise. 

Ich lerne, dass es wichtig ist, unsere Chance auf Frieden und Rettung zu erkennen und zu ergreifen. Jesus weinte über Jerusalem, weil die Stadt und ihre Bewohner nicht erkannt hatten, was zu ihrem Frieden dient. Wir sollten uns bewusst sein, dass Frieden nicht immer von selbst kommt und dass wir oft aktiv danach streben müssen. Darüber hinaus zeigt uns Jesu Trauer über die bevorstehende Zerstörung Jerusalems, dass unser Handeln Konsequenzen hat, die weitreichender sind als wir uns vorstellen können. Es ist wichtig, unsere Entscheidungen und Handlungen sorgfältig zu bedenken und sicherzustellen, dass sie im Einklang mit unseren Werten und Überzeugungen stehen. 

In Lukas 19:45-48 beschreibt Lukas, wie Jesus in den Tempel geht und beginnt, ein zweites Mal während seines Dienstes, die Händler und Käufer aus dem Tempel zu vertreiben (die erste Reinigung war kurz nach dem Beginn des öffentlichen Wirkens Jesu, ebenfalls zur Zeit des Passahfestes; siehe Johannes 2:13-16). Anstatt wie erhofft die Römer zu vertreiben, treibt er jüdische Geschäftemacher aus seines Vaters Haus. Er sagt, dass das Haus Gottes ein Gebetshaus sein soll, aber sie es zu einem Handelsplatz gemacht haben (die von weither gereisten Festbesucher brauchten Opfertiere und Tempelgeld für entsprechende Opfer. Traditionell wurden diese Geschäfte außerhalb der Tempelmauern verrichtet, doch die Händler und Geldwechsler verlegten den Handel in den ` Hof der Heiden ´, der für Nichtjuden zugänglich, und für das Gebet vorgesehen war. Verantwortlich hierfür waren die Sadduzäer). Jesus wirft Tische um und treibt die Händler aus dem Tempel – bedenke, er alleine stellt sich gegen all diese gierigen Geschäftemacher. Die führenden religiösen Autoritäten (Hohepriester, Pharisäer, Sadduzäer, Schriftgelehrte) sind empört über Jesu Handlungen und beginnen, ihn zu beobachten und Pläne zu schmieden, wie sie ihn umbringen könnten. Doch das Volk hörte Jesus gerne zu und war beeindruckt von seiner Lehre. Die Nächte verbrachte Jesus aus Sicherheitsgründen wohl bei Lazarus und seinen Schwestern Maria und Martha im östlich gelegenen Bethanien, etwa zwei Kilometer entfernt vom Ölberg. Jeden Tag kehrte er von dort in den Tempel zurück, um zu lehren und Kranke, die zu ihm kamen, zu heilen (Matthäus 21:14). 

Ich lerne, dass Gott ein Gebetshaus möchte und dass unser Glaube nicht durch Handel oder Profit beeinträchtigt werden sollte. Jesus zeigte seine Entschlossenheit, den Tempel von kommerziellen Aktivitäten zu befreien und den richtigen Platz für das Gebet und den Gottesdienst wiederherzustellen. Muss ich Jesus nicht auch meinen ` Tempel ´, meinen Körper (1. Korinther 3:16), reinigen lassen, von all dem, was meine Anbetung heuchlerisch macht (Lukas 18:11)? Wir können daraus lernen, dass unser Glaube und unsere Spiritualität etwas sind, das wir aktiv pflegen und schützen müssen. Wir sollten sicherstellen, dass unsere Handlungen und unsere Haltung mit unseren Glaubensüberzeugungen übereinstimmen und dass wir unser Leben auf die Werte und Prinzipien aufbauen, an die wir glauben. Wir sollten uns auch daran erinnern, dass das Lehren und Predigen von Gottes Wort unser Leben und das Leben anderer beeinflussen kann und wir sollten uns bemühen, in unserem eigenen Leben und in der Welt um uns herum das Gute zu fördern. 

Welche Lehren ziehst du aus diesen Begebenheiten, dem Weinen Jesu um Jerusalem, und seiner zweiten Tempelreinigung? 

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Geht in das Dorf, das dort vor euch liegt!

17. Mai 2023, 05:58am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

(Bild: Quelle)

„Geht in das Dorf, das dort vor euch liegt! Wenn ihr hineinkommt, werdet ihr ein Eselfüllen angebunden finden, auf dem noch nie ein Mensch gesessen hat: bindet es los und führt es her!” (Lukas 19:30). 

Wenn es jetzt um den triumphalen Einzug Jesu nach Jerusalem geht, beginnt dieser in dem kleinen Dorf Bethphage. Er lag östlich von Jerusalem auf dem Ölberg, in der Nähe des Kidrontals. Das Kidrontal ist ein Tal, das den Tempelberg und die Altstadt von Jerusalem im Westen, und den Ölberg im Osten voneinander trennt. Jesus kam also von dem Haus des Lazarus in Bethanien (du erinnerst dich, Maria salbt Jesu Füße) in die Nähe des Dorfes Betphage, und schickte zwei seiner Jünger in den Ort, um, nach dem Bericht des Lukas, von dort ein Eselfüllen (Jungtier eines Esels), auf dem noch niemand gesessen hat, zu holen (nach Matthäus sind es eine Eselin mit ihrem Fohlen).  Als sie mit diesem zurück waren, legten sie als Sattelersatz ihre Kleider darauf und Jesus ritt auf ihm in die Stadt. Dabei mussten sie in das Kidrontal hinunter und auf der anderen Seite wieder nach Jerusalem hinauf. 

Warum wird hier explizit von einem Jungtier unter einem Jahr gesprochen, auf dem noch nie ein Mensch saß? Zum einen, weil Jesus so die Prophezeiung des Propheten Sacharja erfüllte, die dieser vor etwas mehr als 500 Jahren gab (Sacharja 9:9). Zum anderen, weil es nicht üblich war, dass ein Jungtier mit einem Sattel, oder hier sattelähnlichem, versehen wird, um Menschen zu tragen. Erst recht nicht in dieser sehr schwierigen geographischen Lage, steil bergab ins Kidrontal, dann auf der anderen Seite wieder steil bergauf nach Jerusalem, auf einem steinigen etwa 3 Kilometer langen Weg. Hinzu kommt die riesige Menschenmenge (Pilger des Passahfestes), die Jesus laut jubelnd, Hosanna rufend (rette uns; Matthäus 21:9), als ihren, sie von der römischen Unterdrückung befreienden König, Palmwedelnd und Kleidung und Wedel vor die Läufe des Füllen auf den Boden werfend, empfing und begleitete. Was für ein Wunder. Warum? Weil dieses Füllen, auf dem noch nie ein Mensch saß, dies alles gefügig mitmachte. Tierzüchter würden bezweifeln, dass man so etwas mit einem Jungtier tun würde. Jesus tat es, und das Füllen machte gehorsam und unerschrocken mit (Lukas 19:28-40). 

Ich lerne: 

  1. Mit Jesus, der die Zügel in der Hand hat, mit seiner beruhigenden Art, und seinem ermunternden Zuspruch, kann ich die schwierigsten Situationen in meinem Leben meistern, wie dieses junge Füllen einer Eselin. 
  2. Jesu Demut und Bescheidenheit, indem er nicht auf einem prächtigen Ross, wie ein weltlicher König es tun würde, daherkommt, sondern auf einem Füllen. So darf ich mir an dieser Demut ein Beispiel nehmen. 
  3. Ich darf Jesus mit Freude und Dankbarkeit begrüßen, wenn er in mein Leben tritt. Ich darf ihn als meinen König und Erlöser anerkennen und ihm alle Ehre und Anbetung erweisen. 
  4. Ich erinnere mich nicht nur an den triumphalen Einzug, sondern vor allem an das, was er im Rahmen des Sühnopfers für einen jeden von uns in der letzten Woche seines irdischen Lebens hat über sich ergehen lassen. 

Welche Lehren ziehst du aus dieser Begebenheit mit dem Jungtier? 

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Bei einem sündigen Manne ist er eingekehrt

16. Mai 2023, 06:15am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Jesus und der Oberzöllner Zachäus 
(Bild: Quelle)

Und alle, die es sahen, murrten laut und sagten: „Bei einem sündigen Manne ist er eingekehrt, um bei ihm zu herbergen.” (Lukas 19:7). 

Bevor Jesus sich aufmacht, in Jerusalem Einzug zu halten, lesen wir noch über eine weitere Begebenheit in Jericho, aus der die Wichtigkeit der Familie für Jesus erkennbar ist. Ausgerechnet bei einem Oberzöllner wollte Jesus noch Zeit am Freitagnachmittag mit dessen Familie und Freunden verbringen. Diese Begebenheit mit dem reichen Oberzöllner Zachäus wird uns nur von Lukas berichtet (Lukas 19:1-10). 

Wir müssen uns vorstellen, dass Jericho gerade von unzähligen Pilgern nach Jerusalem durchquert wurde, und so eine Ruhepause in einem Haus sehr angenehm wäre. Zachäus wohnte in Jericho und hatte das Bedürfnis, Jesus kennenzulernen. Da er klein war und die Menschen sich drängten – stell dir ein Volksfest vor –, stieg er auf einen Maulbeerfeigenbaum, um einen Blick auf Jesus werfen zu können. Als Jesus nun vorbeikam, rief dieser ihm zu, er solle herabsteigen, denn er wolle bei ihm einkehren. Wie wir wissen, hatten Zöllner bei Juden einen sehr schlechten Ruf, und so verwundert es nicht, dass diejenigen, die dieses Ereignis mitbekamen, gegen Jesus murrten. 

Dass sie damit Zachäus Unrecht taten, ergibt sich aus der Tatsache, dass er dem Herrn versprach: „Siehe, Herr, die Hälfte meines Vermögens will ich den Armen geben und wenn ich jemand in etwas übervorteilt habe, will ich es ihm vierfach ersetzen!” (Lukas 19:8). 

Ich lerne, ich bin geneigt, mit Menschen, die nicht den besten Ruf haben, keinen Kontakt zu pflegen. Jesus schließt hingegen niemanden aus. Wenn ich bereit bin, meine Fehler wiedergutzumachen, vergibt mir der Herr. Wie Zachäus, will ich bereit sein, Jesus in mein Herz zu lassen. Eine Begegnung mit ihm kann mein Leben verändern. Die Mittel, die der Herr mir zur Verfügung stellt, muss ich auch großzügig für jene einsetzen, die besonders bedürftig sind. 

Als Nächstes erzählt der Herr noch das Gleichnis von den anvertrauten Pfunden (Lukas 19:11-27). Dieses Gleichnis handelt von einem Mann von edler Herkunft, der in ein fernes Land reiste, um ein Königtum zu erlangen und dann zurückzukehren. Er gab zehn seiner Knechte jeweils ein Pfund (ein Pfund entsprach etwa dem Lohn für 16 Arbeitstage) und sagte ihnen, sie sollten damit handeln, bis er zurückkehre. 

Als er zurückkehrte, nachdem er das Königtum erlangt hatte, ließ er die Knechte zu sich rufen, um zu erfahren, was sie mit dem Geld gemacht hatten. Der erste Knecht hatte zehn Pfund verdient und wurde dafür belohnt. Der zweite hatte fünf Pfund verdient und wurde ebenfalls belohnt. Der dritte Knecht hatte das Geld jedoch in einem Tuch verwahrt und nichts damit verdient. Ihm wurde sein Pfund genommen und dem Ersten dazugegeben (Lukas 19:24). 

Dieses Gleichnis beinhaltet auch eine Vorschau, auf das, was Jesus direkt bevorsteht. Dass der Edelmann in ein fernes Land reiste, um König zu werden, deutet auf den triumphalen Einzug Jesu in die Heilige Stadt inmitten der Menge hin, die ihn als König begrüßt. Dann gibt es jene, die ihn nicht als König haben wollen, dies deutet auf die Pharisäer hin, die versuchen werden, die Menge davon abzuhalten, Jesus zu preisen (Lukas 19:37-39). 

Ich lerne, mit dem, was mir anvertraut wird, muss ich verantwortungsbewusst umgehen. Ich bin für meine Handlungen verantwortlich, werde belohnt oder bestraft, je nachdem, wie ich mit dem umgehe, was mir anvertraut wurde. Das Gleichnis kann ich auch als eine Aufforderung verstehen, meine Talente und Fähigkeiten für andere zu nutzen, anstatt sie zu verstecken. Es ermutigt mich, aktiv zu sein und das Beste aus dem zu machen, was mir der Herr anvertraut hat. 

Welche Lehren ziehst du aus diese Begebenheiten? 

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Da nahm Maria ein Pfund kostbare Nardensalbe, salbte Jesus die Füße

15. Mai 2023, 06:24am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Maria salbt Jesu Füße
(Bild: Quelle; Screenshot)

Da nahm Maria ein Pfund Myrrhenbalsam, echte, kostbare Nardensalbe, salbte Jesus die Füße und trocknete ihm die Füße mit ihrem Haar ab; das ganze Haus wurde dabei vom Duft der Salbe erfüllt.” (Johannes 12:3). 

Zwei Drittel der Evangelien beschäftigen sich mit den ersten dreiunddreißig Jahren des Lebens Jesu, und ein ganzes Drittel mit den letzten acht Tagen. Mit diesen letzten Tagen werden wir uns nun beschäftigen. Wir haben Palmsonntag. Bevor wir zum triumphalen Einzug Jesu in Jerusalem kommen, wollen wir uns mit dem Besuch Jesu im Hause des Lazarus in Bethanien auf der Ostseite des Ölberges, etwa drei Kilometer südöstlich vor Jerusalem, beschäftigen.  

In Johannes 12:1-11 wird die Salbung Jesu in Betanien beschrieben (beachte für den weiteren Verlauf, Bethanien bedeutet im Hebräischen: Haus der Armen). Sechs Tage vor dem Paschafest kam Jesus also nach Betanien, wo Lazarus und seine Schwestern lebten. Ihn hatte Jesus auf die Bitte seiner beiden Schwestern von den Toten auferweckt. Sie bereiteten ihm ein Mahl; Marta bediente und Lazarus war unter denen, die mit Jesus bei Tisch waren.  

Maria nahm ein Pfund echtes, kostbares Nardenöl, salbte Jesus die Füße und trocknete sie mit ihren Haaren. Das Haus wurde vom Duft des Öls erfüllt. Doch einer von seinen Jüngern, Judas Iskariot, der ihn später auslieferte, sagte: Warum hat man dieses Öl nicht für dreihundert Denare verkauft und den Erlös den Armen gegeben? Das sagte er aber nicht, weil er ein Herz für die Armen gehabt hätte, sondern weil er ein Dieb war; er war nämlich der Kassenwart und veruntreute die Einkünfte. Jesus jedoch sagte: “Lass sie in Ruhe; denn sie hat diese Salbe bis jetzt aufbewahrt, um mich zum Zeichen meiner Beerdigung zu salben. 8 Denn die Armen habt ihr immer bei euch; aber mich habt ihr nicht immer.” (maschinell übersetzt aus JSÜ Johannes 12:7-8).  

In den damaligen Zeiten wurde Nardenöl aus der Nardus-Pflanze gewonnen, die im Himalaya-Gebirge wächst. Es wurde oft als duftendes Öl oder als Bestandteil von Parfüm verwendet. Es ist möglich, dass Maria das Öl als Geschenk erhalten hatte oder dass sie es als Teil ihres Besitzes aufbewahrte. Was auch immer der Fall war, die Handlung der Salbung zeigt, dass Maria bereit war, etwas überaus Kostbares und Persönliches für Jesus zu opfern. Nach Judas-Iskariot war das Öl etwa 300 Denare wert. Das entsprach einem Lohn für 300 Arbeitstage je 12 Stunden, also einem Jahresgehalt. 

Die Salbung Jesu in Betanien ist eine bedeutende Geschichte im Johannesevangelium. Sie zeigt die Liebe und Hingabe von Maria zu Jesus und seine Akzeptanz ihres Geschenks. Sie zeigt auch die Unterschiede in den Prioritäten von Judas Iskariot und Jesus. Während Judas sich auf den Verkauf des Öls und die Verteilung des Erlöses an die Armen konzentrierte, erkannte Jesus die Bedeutung von Marias Handlung und erklärte, dass sie das Öl für den Tag seines Begräbnisses aufbewahrt habe. Dieses Ereignis zeigt auch die menschliche Seite Jesu, da er das Geschenk von Maria annahm und ihre Liebe und Hingabe schätzte. Und wieder sehen wir: Maria war mehr auf den geistigen Dienst bedacht, während Marta sich eher um das physische Wohl ihrer Gäste kümmerte – und beides hat seine Berechtigung. 

Ich lerne: 

  1. Die Bedeutung von Hingabe und Opfer: Maria zeigt in dieser Begebenheit eine tiefe Hingabe und Liebe zu Jesus, indem sie ihre wertvollen Ressourcen opfert, um ihn zu ehren. Wir können von ihr lernen, dass wir bereit sein sollten, Opfer zu bringen und uns in unseren Beziehungen zu Gott und anderen hingebungsvoll zu engagieren. 

  1. Die Wichtigkeit von Prioritäten: Judas kritisiert Marias Handlung als Verschwendung, aber Jesus weist darauf hin, dass es wichtig ist, Prioritäten zu setzen. In diesem Fall hatte Maria erkannt, dass die Zeit mit Jesus begrenzt war und dass es wichtiger war, ihn zu ehren, als das Öl für andere Zwecke zu nutzen. 

  1. Die Bedeutung von Zeugnissen: Lazarus' Auferstehung war ein mächtiges Zeugnis für die Macht und das Wirken Jesu. Viele Menschen kamen, um ihn und Lazarus zu sehen und glaubten aufgrund dieser Erfahrung an ihn. Wir können davon lernen, dass unsere eigenen Zeugnisse über das, was Gott in unserem Leben getan hat, eine mächtige Art und Weise sind, das Evangelium zu teilen und anderen zu helfen, Gott kennenzulernen. 

  1. Die Herausforderung, gegen den Strom zu schwimmen: Die Pharisäer planten, Jesus zu töten, weil er eine Bedrohung für ihre Autorität darstellte. Aber Jesus ging weiterhin seinen Weg, auch wenn er wusste, dass er damit konfrontiert werden würde. Wir können davon lernen, dass wir oft mutig sein müssen und gegen den Strom schwimmen müssen, um das zu tun, was richtig ist und Gott zu folgen. 

Welche Lehren ziehst du aus dieser Begebenheit? 

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Was wünschest du von mir?

13. Mai 2023, 05:02am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

 Jesus heilt Bartimäus 
(Bild: Quelle; Screenshot)

Da warf er seinen Mantel ab, sprang auf und kam zu Jesus. 51 Dieser redete ihn mit den Worten an: „Was wünschest du von mir?” Der Blinde antwortete ihm: „Rabbuni (d. h. verehrter oder lieber Meister), ich möchte sehen können!” (Markus 10:50-51). 

Nach den Ereignissen in Judäa machte sich Jesus mit seinen Anhängern auf den Weg durch das Jordantal, hin nach Jericho. Dieser Handelsknotenpunkt liegt etwa 10 Kilometer nordwestlich vom Toten Meer, ungefähr 27 Kilometer nordwestlich von Jerusalem und etwa 250 Meter unter dem Meeresspiegel im Jordangraben.  Nachdem sie Jericho durchquert hatten, kommt es zu folgender Begebenheit, in der es um die Heilung eines Blinden geht, der nur von Markus namentlich benannt wird (Matthäus spricht von zwei Blinden, Lukas von einem Blinden – diese Differenzen weisen darauf hin, dass die Niederschriften unabhängig voneinander gemacht wurden, wobei Markus sogar noch den Namen des Blinden festhält).

Bei den meisten Heilungen werden keine Namen genannt, wohl weil sie zur Zeit der Niederschrift nicht mehr präsent waren (Namentlich geheilte: Lazarus; Maria Magdalena; Talita Kum, das kleine Mädchen, Tochter des Jairus). Markus war dieser Name jedoch im Gedächtnis geblieben, insbesondere, weil es sich um das letzte Wunder handelte, bevor Jesus den steilen mühsamen Aufstieg nach Jerusalem machte, um seine letzte schwierigste Woche vor dem Sühnopfer zu erleben. 

Markus 10:46-52 erzählt die Geschichte von Bartimäus, einem blinden Mann, der am Straßenrand sitzt und um Hilfe bittet, als Jesus und seine Jünger an ihm vorbeikommen. Als Bartimäus erfährt, dass es Jesus ist, der vorbeikommt, ruft er immer wieder: "Jesus, Sohn Davids, erbarme dich meiner!" 

Obwohl die Menschenmenge ihn zunächst zum Schweigen bringt, schreit Bartimäus noch lauter und Jesus hört ihn schließlich. Jesus fragt ihn, was er will, und Bartimäus antwortet: „Sohn Davids, erbarme dich meiner!” Jesus fragt ihn, was er von ihm wünsche. Warum? Weil es bei ihm ein Prinzip gibt: “Bittet und ihr werdet empfangen” (Johannes 16:24). Erst jetzt bittet dieser darum, sehen zu können. Jesus, obwohl er noch eine lange Aufgabenliste abzuarbeiten hat, bleibt stehen und sagt, dass Bartimäus zu ihm gebracht werden soll. Dann sagt er ihm, dass sein Glaube ihn geheilt hat und Bartimäus wird sofort geheilt und kann wieder sehen.

In der King James Version sagt Jesus dann zu ihm: “And Jesus said unto him, Go thy way; thy faith hath made thee whole. And immediately he received his sight, and followed Jesus in the way.” (Markus 10:52). Welchen Weg schlägt Bartimäus ein? Er folgt Jesu beschwerlichem Aufstieg nach Jerusalem (Johannes 14:6), anstatt einen leichteren Weg zu wählen! 

Ich lerne: 

  1. Ich muss, so wie Bartimäus, die Gemeinschaft der richtigen Menschen wählen, die mir bei Glaubensfragen helfen, und mich auf Christus aufmerksam machen können. 
  2. Wenn wir Jericho unten im Tal als unseren weltlichen Startpunkt in die Gegenwart des Herrn, oben in Jerusalem, ansehen, hatte Bartimäus als Blinder keine Chance alleine den überaus beschwerlichen Aufstieg zu schaffen. Er brauchte die Hilfe Jesu. Er gab ihm Erkenntnis durch die Möglichkeit zu sehen. So braucht ein jeder von uns Jesus. Ohne ihn können wir nicht in unsere himmlische Heimat zurückkehren. 
  3. Der Glaube an Jesus kann Heilung und Rettung bringen. Bartimäus hatte einen starken Glauben an Jesus und sein Glaube wurde belohnt, indem er geheilt wurde. 
  4. Wir sollten uns nicht von anderen abhalten lassen, uns an Jesus zu wenden. Obwohl die Menschenmenge Bartimäus zunächst zum Schweigen bringen wollte, schrie er noch lauter und Jesus hörte ihn schließlich. 
  5. Wir sollten unser Vertrauen in Jesus setzen und ihm unsere Bedürfnisse und Wünsche offenbaren. Bartimäus rief immer wieder nach Jesus und bat um Heilung. 
  6. Wir sollten bereit sein, Jesus zu folgen. Nachdem Bartimäus geheilt worden war, folgte er Jesus auf seinem Weg. 
  7. Jesus hat Mitleid mit den Bedürftigen und wir sollten uns um diejenigen kümmern, die Hilfe und Unterstützung benötigen.

Welche Lehren ziehst du aus dieser Begebenheit? 

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Schaffe mir Recht gegen meinen Widersacher!

12. Mai 2023, 05:39am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Der ungerechte Richter und die Witwe
(Bild: Quelle)

„In einer Stadt”, so sagte er, „lebte ein Richter, der Gott nicht fürchtete und auf keinen Menschen Rücksicht nahm. 3 Nun wohnte in jener Stadt eine Witwe, die (immer wieder) zu ihm kam mit dem Anliegen: ‘Schaffe mir Recht gegen meinen Widersacher!’” (Lukas 18:2-3). 

Lukas 18:1-8 enthält das Gleichnis vom ungerechten Richter. Jesus erzählt die Geschichte einer Witwe, die immer wieder zu einem ungerechten Richter geht und ihn bittet, ihr Recht gegenüber einem Gegner durchzusetzen. Obwohl der Richter sie zunächst ignoriert, gibt er schließlich ihrem Anliegen nach, weil er von ihrer Hartnäckigkeit genervt ist. 

Jesus verwendet diese Geschichte, um zu zeigen, dass wir immer beten sollten und nicht aufgeben sollen, auch wenn wir keine sofortige Antwort erhalten. Er erklärt, dass Gott anders ist als der ungerechte Richter, dass er auf die Gebete seiner Kinder hört. Wenn selbst ein ungerechter Richter auf die Beharrlichkeit einer Witwe reagiert, wie viel mehr wird Gott auf das Gebet seiner Kinder hören, die ihm vertrauen und ihn um Hilfe bitten. 

Jesus fordert uns auf, im Gebet nicht aufzugeben und darauf zu vertrauen, dass Gott uns hört und antwortet (Lukas 18:1). Er betont die Bedeutung der Ausdauer im Gebet und dass Gott uns auf seine Zeit und Weise antworten wird, wenn wir ihm vertrauen. Dieses ` nicht müde werden ´ im Beten, wie soll das gehen? Denken wir an die Zeit des Verliebtseins. Man hat Probleme nicht an diesen geliebten Menschen zu denken und wünscht ihm allezeit so nahe es geht zu sein. Diese Situation müssen wir doch wohl zuallererst gegenüber unserem Gott und seinem Sohn herstellen. 

Ich lerne, dass wir uns nicht entmutigen lassen sollten, wenn wir keine unmittelbare Antwort auf unsere Gebete erhalten. Wir sollten im Gebet geduldig und beharrlich sein und darauf vertrauen, dass Gott auf seine Weise und in seiner Zeit antworten wird. Wir sollten uns auch bewusst sein, dass Gott uns liebt und das Beste für uns will, auch wenn seine Antwort auf unsere Gebete nicht immer das ist, was wir uns erhoffen. 

Gerne befolge ich den Rat unseres verstorbenen Propheten und Präsidenten der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, Ezra Taft Benson: “Ich möchte alle, die meine Stimme hören – Mitglieder und Nichtmitglieder gleichermaßen – demütig auffordern, durch das Gebet in engem Kontakt mit dem Vater im Himmel zu bleiben. Nie zuvor gab es in dieser Evangeliumszeit ein größeres Bedürfnis nach Gebet. Dass wir uns ständig auf den Vater im Himmel verlassen und uns gewissenhaft bemühen, unsere Kommunikation mit ihm zu verbessern, ist meine aufrichtige Bitte im Namen Jesu Christi. Amen.” (maschinelle Übersetzung; Quelle beginnend mit: I would humbly urge). 

Welche Lehren ziehst du aus diesem Gleichnis? 

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Als dann die Ersten an die Reihe kamen, dachten sie, sie würden mehr erhalten

11. Mai 2023, 06:21am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Die Arbeiter im Weinberg  
(Bild: Quelle; Screenshot)

Als dann die Ersten (an die Reihe) kamen, dachten sie, sie würden mehr erhalten; doch sie erhielten gleichfalls jeder nur einen Denar. 11 Als sie ihn empfangen hatten, murrten sie gegen den Hausherrn 12 und sagten: ‘Diese Letzten haben nur eine einzige Stunde gearbeitet, und du hast sie uns gleichgestellt, die wir des (ganzen) Tages Last und Hitze getragen haben!’” (Matthäus 20:10-12). 

Wenn ich z. B. einen Film anschaue und sehen muss, wie jemand zur Rechenschaft gezogen wird für etwas, was ein anderer ihm ` in die Schuhe schiebt ´, bin ich innerlich aufgewühlt. Ich möchte nicht, dass einer ungerechtfertigt leiden muss. In mir regt sich ein Gerechtigkeitsempfinden. Gerechtigkeitssinn bezieht sich auf die Fähigkeit, zwischen richtig und falsch zu unterscheiden und fair zu handeln. Menschen haben oft ein intuitives Verständnis von Gerechtigkeit, das auf moralischen Prinzipien und sozialen Normen basiert, die in ihrer Kultur und Gesellschaft verankert sind. 

Bei oberflächlicher Betrachtung des Gleichnisses Jesu von den Arbeitern im Weinberg in Matthäus 20:1-16, möchte man denken, es geht dabei nicht gerecht zu. 

Jesus vergleicht hier das Himmelreich mit einem Weingutsbesitzer. Frühmorgens (Sechs Uhr) geht er auf den Marktplatz und heuert Arbeiter für seinen Weinberg an. Er vereinbart mit ihnen einen Lohn für den Tag, einen Denar (Schätzungen gehen davon aus, dass ein Denar in der Zeit Jesu etwa dem Tageslohn eines Arbeiters entsprochen hat, der für eine Arbeit von ungefähr zwölf Stunden bezahlt wurde. Nach heutigen Maßstäben würde das bedeuten, dass der Wert des Denars irgendwo zwischen 50 und 100 US-Dollar oder Euro liegen könnte). Später am Tag geht er erneut auf den Markt und heuert weitere Arbeiter an, wiederum zu einem Lohn, der aber interessanterweise nicht näher definiert wurde, als nur als ` was recht ist ´. Das wiederholt er mehrmals, bis er auch kurz vor Feierabend nochmals Arbeiter einstellt. Diese weiteren Arbeiter (Zweite Gruppe Neun Uhr, dritte Zwölf Uhr, vierte Fünfzehn Uhr, fünfte Siebzehn Uhr; Feierabend Achtzehn Uhr) waren mit der Abmachung einverstanden. Sie mussten davon ausgehen, dass sie angemessen weniger als einen Denar bekommen würden. 

Am Abend, als die Arbeit beendet ist, zahlt der Weinbergbesitzer allen Arbeitern denselben Lohn, unabhängig davon, wie lange sie gearbeitet haben, angefangen mit den zuletzt eingestellten, die nur eine Stunde gearbeitet haben. Diejenigen, die den ganzen Tag gearbeitet hatten, beschweren sich darüber und halten es für ungerecht. Überleg einmal kurz, was sagt dein Gerechtigkeitssinn dazu?  

Der Weinbergbesitzer erklärt, dass er mit ihnen den vereinbarten Lohn ausgehandelt hat und dass er mit seinem Geld machen kann, was er will. Er weist darauf hin, dass er den späteren Arbeitern denselben Lohn gegeben hat, um ihnen zu helfen (sie verpassten ja viel Arbeitszeit, da sie darauf warten mussten, bis jemand kommt und sie anheuert), und dass er das Recht dazu hat, weil er ein gütiger und großzügiger Arbeitgeber ist. 

Ich lerne, die Parabel soll verdeutlichen, dass Gottes Reich nicht nach den Maßstäben der Welt funktioniert und dass Gott seine Gnade großzügig verteilt, unabhängig davon, wie lange jemand in seinem Dienst steht. Sie fordert dazu auf, großzügig und barmherzig zu sein und nicht auf Vergeltung oder Gerechtigkeit zu beharren, sondern das Vertrauen in die Gerechtigkeit Gottes zu setzen. Ich darf nicht neidisch sein, wenn ein anderer einen Segen bekommt, von dem ich meine, dass er ihn sich doch gar nicht erarbeitet hätte (Matthäus 20:15). Ich darf nicht stolz darauf sein, dass ich schon viele, viele Jahrzehnte dem Herrn diene und neidisch auf jenen blicken, der sich gerade erst hat taufen lassen und dennoch den vollen Segen empfängt. 

Empfehlung: Lies diese wunderbare Ansprache von Elder Jeffrey R. Holland: “Die Arbeiter im Weinberg” 

Wie erklärst du dir das Vorgehen des Weinbergbesitzers? 

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