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Glaubensansichten

Diese Abtrünnigen zur Verteidigung ihres Landes zu zwingen oder sie hinzurichten

28. Februar 2018, 06:52am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Der nephitische oberste Hauptmann Moroni stand unter sehr hohem Druck: Die Lamaniten rückten in ihr Grenzgebiet ein und ein Teil des Volkes, die Oberschicht (Alma 51:8), weigerte sich bei der Verteidigung der Freiheit des Volkes mitzuwirken (Alma 51:13-14). „Und es begab sich: Er sandte, zusammen mit der Stimme des Volkes, eine Bittschrift an den Regierenden des Landes mit dem Wunsch, er solle sie lesen und ihn (Moroni) ermächtigen, diese Abtrünnigen zur Verteidigung ihres Landes zu zwingen oder sie hinzurichten.“ (Alma 51:15).

Diese Abtrünnigen zur Verteidigung ihres Landes zu zwingen oder sie hinzurichten. Ist das ein zu rechtfertigendes Vorhaben? Wir müssen uns vor Augen halten, der Feind hat die Grenzen mit der Absicht überschritten, ein souveränes Volk in seinem Land zu unterwerfen, in Knechtschaft zu bringen und seiner Religionsfreiheit zu berauben. Moroni hatte den Oberbefehl über das Heer der Nephiten (Alma 43:16-17). Ein Teil verweigerte nun den Gehorsam mit der Absicht, durch eine erwartete Unterwerfung, selber in eine bessere Position zu kommen, selber mithilfe des Feindes, die Herrschaft über das eigne Volk an sich reißen zu können. Wenn sie zum Heer der Nephiten gehörten, hätten sie `Fahnenflucht´ begangen.

Wie geht man mit Deserteuren (Fahnenflüchtige) um? Betrachten wir das wieder mal unter Berücksichtigung der Gesetzeslage in Deutschland. Laut § 16 Wehrstrafgesetz ist Fahnenflucht - und sogar alleine der Versuch - strafbar und wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren geahndet. Ich kenne die Gesetzeslage zuzeiten Moronis nicht, aber er hatte in einer Bittschrift an den Regierenden des Landes, Pahoran, um Befugnis gebeten, „... diese Abtrünnigen zur Verteidigung ihres Landes zu zwingen oder sie hinzurichten.“ Mit dieser Maßnahme wollte er die Zerschlagung des Volkes verhindern (Alma 51:16). Ich erkenne wiederum, dass ich die Gesetze meines Landes zu halten habe, wenn ich mich nicht strafbar machen will (Glaubensartikel 1:12), und solange es mein Gewissen zulässt (Lehre und Bündnisse 134:2,5). Auch dies ist ein heiß diskutiertes Thema. Jeder muss durch sein Gewissen - das innere Gespür für richtig und falsch - es rührt vom Licht Christi her - geleitet entscheiden (Moroni 7:16; lies auch gerne hier). Wie siehst du die Situation Moronis?

Ein Plakat einer jungen Frau, die an einem Handy während einer Sonntagsschullektion simst, gepaart mit den Wörtern, "erhalten Sie die rechte Mitteilung?"
Haben Sie die richtige Botschaft erhalten? Der Geist möchte auch mit Ihnen sprechen. Sind Sie aufmerksam? (mehr hier)
(Bild: Quelle)

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Sie weigerten sich, die Waffen aufzunehmen

27. Februar 2018, 07:03am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Amalikkja startete einen erneuten Versuch, die Nephiten zu bezwingen, und zwar in einer für die Nephiten äußerst ungünstigen Situation, nämlich der Rebellion der Königsleute (Alma 51:9-12). „Und es begab sich: Als die Männer, die man die Königsleute nannte, vernahmen, daß die Lamaniten zum Kampf gegen sie herabzogen, waren sie im Herzen froh; und sie weigerten sich, die Waffen aufzunehmen, denn sie waren auf den obersten Richter und auch auf das Volk der Freiheit so wütend, daß sie keine Waffen aufnehmen wollten, um ihr Land zu verteidigen.“ (Alma 51:13).

Sie weigerten sich, die Waffen aufzunehmen. Den Königsleuten passte der Angriff der Lamaniten gerade sehr gut. Sie hatten die Hoffnung, dass sie auf diese Weise doch noch ihr Ziel, die `Freiheitsleute´ in die Knie zu zwingen, und die Monarchie wieder einzuführen, erreichen könnten (Alma 51:5). So verweigerten sie aus politischen Gründen, die Waffen zur Verteidigung der Freiheit aufzunehmen.

`Kriegsdienstverweigerung´, die Entscheidung einer Person, nicht an Kriegshandlungen teilzunehmen, war in früheren Jahren in unserem Land, in dem es damals noch die Wehrpflicht gab (1956 bis 2011 die gesetzliche Pflicht männlicher deutscher Staatsbürger zur Ableistung von Wehrdienst in der Bundeswehr), ein vielfach heiß diskutiertes Thema. Viele Wehrpflichtige verweigerten den Wehrdienst aus religiösen Gründen. Die Kirche vertritt die Meinung, dass wir dem geltenden Recht unseres Landes unterstehen. Die Heiligen Schriften sind voll von Überlieferungen über Streit und Kampf. Angriffskriege werden dort entschieden verurteilt, Familie und Freiheit zu verteidigen allerdings untermauert (Alma 43:45-47). Im Jahre 1835 hat Joseph Smith eine Glaubenserklärung veröffentlicht, in der er zum Ausdruck bringt, „daß Regierungen von Gott zum Nutzen des Menschen eingerichtet worden sind und daß er die Menschen für ihr Verhalten in bezug auf sie zur Rechenschaft zieht, sei es im Geben von Gesetzen oder in deren Anwendung zum Wohl und zur Sicherheit der Gesellschaft.“ (Lehre und Bündnisse 134:1; lies auch gerne den ganzen Abschnitt). Ich bin dankbar, dass ich bis heute nicht in die Situation gekommen bin, mich entscheiden zu müssen, die Waffen zur Verteidigung zu ergreifen oder dies zu verweigern. Ich bedaure all diejenigen, die unter kriegerischen Auseinandersetzungen zu leiden haben, und wünsche aus tiefstem Herzen auch für sie friedliche Zeiten.

(Micha 4:1-4; Bild: Quelle)

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Sie erhielten Beistand von denjenigen, die nach Macht und Gewalt über das Volk strebten

26. Februar 2018, 07:00am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Mormon erklärt uns in seiner Zusammenfassung: „Nun waren diejenigen, die das Königtum begünstigten, solche von hoher Abkunft, und sie wollten König sein; und sie erhielten Beistand von denjenigen, die nach Macht und Gewalt über das Volk strebten.“ (Alma 51:8).

Sie erhielten Beistand von denjenigen, die nach Macht und Gewalt über das Volk strebten. Wieder waren es die von `hoher Herkunft´, die danach strebten, die untere Schicht per Monarchie zu beherrschen. Das kommt mir doch aus der Geschichte der Nephiten bekannt vor. Die angeseheneren Zoramiten (Jakob 1:13), Nachkommen des Dieners Labans, die sich den Nephiten angeschlossen hatten (2. Nephi 1:30-32), waren es doch, die um die 74 v. Chr. nicht auf die Aufforderung Alma des Jüngeren, Umkehr zu üben, hören wollten, und die Gläubigen aus dem Land ausstießen (Alma 35:3-6) und später auch nicht in ihren Synagogen, die sie mit ihren eigenen Händen erbaut hatten, anbeten ließen und als Abschaum betrachteten (Alma 32:2-3).

Wer mag es nicht, sich anderen überlegen zu fühlen und Herrschaft über sie auszuüben? Wie heißt es doch in neuzeitlicher Offenbarung: „Traurige Erfahrung hat uns gelehrt: Fast jedermann neigt von Natur aus dazu, sogleich mit dem Ausüben ungerechter Herrschaft anzufangen, sobald er meint, ein wenig Vollmacht erhalten zu haben.“ (Lehre und Bündnisse 121:39). Ich muss meinen `natürlichen Menschen´ ablegen, damit ich kein Feind Gottes bin (Mosia 3:19) und die Macht nutzen, die der Herr mir verliehen hat, für mich selbst zu handeln, und zwar, um Gutes zu tun (Lehre und Bündnisse 58:27-28). Wenn ich nicht gerne beherrscht sein möchte, muss ich mich auch davor hüten, andere zu beherrschen (Matthäus 7:12). Welche Erfahrungen hast du schon mit Herrschsucht gemacht?

Datei: Braunschweig Braunschweig Gewandhausgiebel Detail links.jpg
QVOD TIBI HOC ALTERI – „Was [du] dir [wünschst], das [tu] dem Andern“. Inschrift am Braunschweiger Gewandhaus / Urheber/Author: User:Brunswyk
(Bild: Quelle)

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Ein Streit in bezug auf den obersten Richter Pahoran

25. Februar 2018, 06:36am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Für kurze Zeit war wieder Frieden eingekehrt, „doch hielten sie einen vollständigen Frieden im Land nicht lange aufrecht, denn unter dem Volk fing ein Streit in bezug auf den obersten Richter Pahoran an; denn siehe, da war ein Teil des Volkes, der wünschte, einige bestimmte Punkte des Gesetzes sollten geändert werden. 3  Aber siehe, Pahoran wollte das Gesetz weder ändern noch zulassen, daß es geändert würde; darum hörte er nicht auf die, die zu ihrer Bittschrift in bezug auf die Änderung des Gesetzes ihre Stimme abgegeben hatten.“ (Alma 51:2-3).

Ein Streit in bezug auf den obersten Richter Pahoran. Nun entstand unter den Nephiten wieder ein `hitziger Streit´ um die Art der politischen Führung. Einige wollten unbedingt eine Gesetzesänderung herbeiführen in der Form, dass die Richterherrschaft, eine freie Regierung, abgeschafft und wieder die Monarchie eingeführt würde. Pahoran, der oberste -Richter, stimmte dieser Bittschrift aber nicht zu. So spaltete sich das Volk wieder, und zwar in die sogenannten `Königsleute´ und die `Freiheitsleute´. Eine Volksabstimmung erbrachte eine Mehrheit dafür, dass die freie Regierung durch gewählte Richter beibehalten werden sollte. Die Königsleute wurden als Minderheit zum Schweigen gebracht (Alma 51:4-7).

Auch wir in Deutschland haben dieses Instrument der direkten Demokratie: den `Volksentscheid´. Stimmberechtigte Bürger können in einer Sachabstimmung über eine politische Angelegenheit unmittelbar entscheiden, ob eine Vorlage (z. B. eines Gesetzes) angenommen, oder abgelehnt werden soll. Die Möglichkeit der freien und geheimen Wahlen der Politiker, und der Volksentscheid in Zusammenhang mit der Gewaltenteilung, bilden laut Grundgesetz Artikel 20, die wesentliche Grundlage zur Ausübung der souveränen Staatsgewalt durch das Volk. „Gegen jeden, der es unternimmt, diese Ordnung zu beseitigen, haben alle Deutschen das Recht zum Widerstand, wenn andere Abhilfe nicht möglich ist.“, gesteht Satz 4 des Artikels 20 des GG zu. Jeder Wahlberechtigte trägt also Verantwortung, zum Frieden unter dem Volk beizutragen, wie es die `Freiheitsleute´ auch schon um 65 v. Chr. handhabten. Eine wohl allen in Erinnerung gebliebene Volksabstimmung, war die in Baden-Württemberg, am 27. November 2011, unter dem Namen `Stuttgart 21´ durchgeführte. Sie hatte die Rücknahme der Landesbeteiligung an der Projektfinanzierung zum Bau des Hauptbahnhofes als Forderung. Eine Mehrheit von 58,9 Prozent entschied sich allerdings dagegen. So wie du jetzt überlegst, so haben viele Baden-Württemberger damals auch überlegt, wofür oder wogegen stimmen sie mit einem Ja oder Nein, da die Fragestellung viele verwirrte. Wie hältst du es mit der Beteiligung an der Demokratie?


(Bild: Quelle)

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Er wurde als oberster Richter und Regierender über das Volk bestimmt, mit einem Eid und einer heiligen Verordnung

24. Februar 2018, 06:43am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Nephihach, der oberste Richter der Nephiten hatte sein Amt „mit vollkommener Untadeligkeit vor Gott“ ausgeführt und starb (Alma 50:37) und „Siehe, es begab sich: Der Sohn Nephihachs wurde bestimmt, an seines Vaters Statt den Richterstuhl einzunehmen; ja, er wurde als oberster Richter und Regierender über das Volk bestimmt, mit einem Eid und einer heiligen Verordnung, rechtschaffen zu richten und den Frieden und die Freiheit des Volkes zu hüten und ihnen ihre heiligen Rechte zu gewähren, den Herrn, ihren Gott, anzubeten, ja, der Sache Gottes alle seine Tage lang Beistand zu leisten und sie zu erhalten und die Schlechten gemäß ihrem Verbrechen vor Gericht zu bringen.“ (Alma 50:39). Der Name des Nachfolgers war Pahoran (Alma 50:40).

Er wurde als oberster Richter und Regierender über das Volk bestimmt, mit einem Eid und einer heiligen Verordnung. Das Staatsoberhaupt musste beeiden, dass es rechtschaffen richten, nach Frieden und Freiheit des Volkes trachten, und ihm Glaubensfreiheit gewähren würde.

Auch unsere Staatsoberhäupter haben vor Amtsübernahme einen Eid zu leisten. Die Vereidigung wird vor den versammelten Mitgliedern des Bundestages (und beim Bundespräsidenten zusätzlich vor den Mitgliedern des Bundesrates) abgehalten. Die Eidesformel des deutschen Bundespräsidenten, Bundeskanzlers und der Bundesminister hat nach GG Artikel 56 (und GG Art. 64) Grundgesetz folgenden Wortlaut: „Ich schwöre, dass ich meine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden, das Grundgesetz und die Gesetze des Bundes wahren und verteidigen, meine Pflichten gewissenhaft erfüllen und Gerechtigkeit gegen jedermann üben werde. (So wahr mir Gott helfe.)“ Sollte ein Regierungschef diesen Anforderungen nicht entsprechen, besteht die Möglichkeit der Abwahl mittels eines Misstrauensvotums durch die Volksvertretung (GG Artikel 67). Gegen einzelne Minister hat der Bundestag nur die Möglichkeit des schlichten Misstrauensvotums, wobei über die Entlassung des Ministers der Bundeskanzler entscheidet. Der einzelne Bürger nimmt darauf Einfluss, indem er sich an seinen Bundestagsabgeordneten wendet. Also bin auch ich wieder aufgefordert, wachsam die Arbeit der Regierung zu verfolgen.


(Bild: Quelle)

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So starrsinnig war das Volk des Morianton ... daß zwischen ihnen ein Kampf begann

23. Februar 2018, 07:03am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Moroni wollte nun eine Allianz des Volkes Morianton mit einem Teil seines Volkes verhindern, weil das unweigerlich negative Auswirkungen auf den Frieden und ihre Freiheit gehabt hätte (Alma 50:32-34). „Und es begab sich: Das Heer, das von Moroni ausgesandt war und von einem Mann geführt wurde, dessen Name Teankum war, traf auf das Volk Morianton; und so starrsinnig war das Volk des Morianton (denn sie waren von seiner Schlechtigkeit und von seinen schmeichlerischen Worten angefeuert), daß zwischen ihnen ein Kampf begann, in dem Teankum Morianton tötete und sein Heer besiegte und sie gefangennahm und in das Lager Moronis zurückkehrte. Und so endete das vierundzwanzigste Jahr der Regierung der Richter über das Volk Nephi.“ (Alma 50:35).

So starrsinnig war das Volk des Morianton ... daß zwischen ihnen ein Kampf begann. Wieder sehen wir, was ein schlechter Anführer in einem Volk veranlassen kann. Morianton, der Mann mit einem `heftigen Gemüt´ (Alma 50:30) brachte seine Landsleute dazu, einen ungerechtfertigten Kampf mit den Nephiten zu beginnen, um Land und Macht zu erlangen. Sein Streben endete im Kampf mit Teankum mit seinem Tod. Die Starrsinnigkeit seiner Anhänger endete mit der Gefangennahme. Das Volk Morianton gelobte Frieden zu halten und vereinigte sich mit dem Volk Lehi (Alma 50:36).

Ich lerne daraus, dass eine von Unnachgiebigkeit, Eigensinn, Engstirnigkeit oder geistiger Unbeweglichkeit geprägte Geisteshaltung nicht unbedingt hilfreich ist und stets zu Streitigkeit und Schlimmerem führt. In seiner prophetischen Gerichtsrede gegen die Juden, erinnert Paulus die Mitglieder der Gemeinde in Rom daran, dass Gottes Güte sie zur Umkehr treibt, und sagt dann weiter: „Weil du aber starrsinnig bist und dein Herz nicht umkehrt, sammelst du Zorn gegen dich für den Tag des Zornes, den Tag der Offenbarung von Gottes gerechtem Gericht.“ (Römer 2:5). Ich will nicht starrsinnig sein und Gottes Güte beiseiteschieben, die mich doch zur Umkehr anleitet. Es liegt mir fern, den Zorn Gottes gegen mich zu sammeln. Gerne bemühe ich mich stattdessen das Gute zu tun, auf dass mir und den Meinen Gottes Friede zuteilwird (Römer 2:9-11). Wie ergeht es dir mit Starrsinn?


(Bild: Quelle)

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Morianton war ein Mann von heftigem Gemüt

22. Februar 2018, 06:37am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Nachdem Morianton erkannt hatte, dass das Volk des Landes Lehi bei Moroni um Beistand ersucht hatte, wollte er das Land nordwärts von Lehi in Besitz nehmen (Alma 50:28-29). „Und siehe, sie hätten diesen Plan ausgeführt (und dies wäre die Ursache für Wehklagen gewesen), aber siehe, Morianton war ein Mann von heftigem Gemüt, darum war er auf eine seiner Mägde zornig, und er fiel über sie her und schlug sie sehr. 31  Und es begab sich: Sie floh und kam in das Lager Moronis hinüber und erzählte Moroni alles von dieser Sache und auch von deren Absicht, in das Land nordwärts zu fliehen.“ (Alma 50:30-31).

Morianton war ein Mann von heftigem Gemüt. Aufgrund der unberechtigten Landforderungen des Volkes Morianton, floh das Volk im Land Lehi zum Lager Moronis. Aufgrund der Angst vor Repressalien seitens Moronis Truppen, wollte Morianton mit seinem Volk das Land nordwärts in Besitz nehmen. Vorher wurde er aber noch aufgrund seines `heftigen Gemüts´ zornig auf eine seiner Mägde, und misshandelte sie. Daraufhin floh auch diese zu Moroni und legte dort die Pläne Moriantons offen.

Martin Luthers Frau soll ihrem Mann ein `heftiges Gemüt´ bescheinigt haben und Johannes Mathesius (1504-1565) sagt über Martin Luther: "Ernstlich war er auch bisweilen in seinen Predigten und ließ sich mit heftigem Gemüt hören, wenn man ihn erzürnet. Wem ein Ding ernst ist, der kann nicht allweg scherzen, oder gar zu laulicht sein oder zu leise gehen.“ (siehe hier; laulicht könnte in diesem Kontext so viel bedeuten wie: mild). Das ist auch noch so eine Sache, an der ich an mir zu arbeiten habe. Bisweilen habe ich auch ein `heftiges Gemüt`, wenn ich mich gereizt fühle. Mir fällt es dann manchmal schwer, nicht laut zu werden. Lange Zeit habe ich gedacht, dass ich das überwunden hätte. Aber hier und da ertappe ich mich dabei, wie ich auf persönliche Angriffe gereizt reagiere. Wenn es dann mal passiert, dass ich etwas heftiger reagiere, selbstverständlich ohne Misshandlungen, tut es mir auch sogleich  sehr leid und ich entschuldige mich. Ich arbeite dran, `laulicht´ - milde - zu reagieren. Ich mache mir klar, dass ich mit einem lauten Organ den Heiligen Geist übertöne und seine Einflüsterungen nicht mehr empfinden kann (Helaman 5:30). Welche Erfahrungen hast du schon mit einem `heftigen Gemüt´ gemacht?

(Bild: Quelle)

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Hätte es nicht unter ihnen einen Streit gegeben

21. Februar 2018, 06:33am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Nach wenigen Jahren des Friedens zwischen Lamaniten und Nephiten und einer sehr glücklichen Zeit (Alma 50:23-24), fasst Mormon zusammen: „Und es begab sich: Zu Beginn des vierundzwanzigsten Jahres der Regierung der Richter wäre auch Frieden unter dem Volk Nephi gewesen, hätte es nicht unter ihnen einen Streit gegeben in bezug auf das Land Lehi und das Land Morianton, das an die Grenzen von Lehi anschloß; beide aber lagen im Grenzgebiet an der Meeresküste.“ (Alma 50:25).

Hätte es nicht unter ihnen einen Streit gegeben. Nachdem Hauptmann Moroni mit seinen Truppen die Lamaniten um die 70 v. Chr. aus ihren Städten vertrieben hatten, bauten sie, zur besseren Befestigung und Verteidigung ihres Landes, viele neue Städte: Moroni, Nephihach und eine besondere Stadt Namens Lehi (Alma 50:13-15; die `besondere Stadt´ Lehi, vielleicht eine Städtepartnerschaft mit der Stadt Morianton). Sie lagen im Osten an der Grenze zum Meeresufer. Das Volk Nephi gedieh und wurde sehr reich und groß an Zahl (Alma 50:18). Trotz, oder gerade wegen dieses gesegneten Zustandes, entwickelten sich hitzige Grenzstreitigkeiten zwischen einer Gruppe, die im Land Morianton lebte und den benachbarten Lehiten (Alma 50:26). Die Moriantoniten, aufgewiegelt durch einen gewissen Morianton, einem Mann mit einem `heftigen Gemüt´ (Alma 50:28,30), wollten ihre unberechtigten Ansprüche am Land Lehi mit Waffengewalt durchsetzen. Zur geografischen Orientierung der Lage der Städte zueinander siehe Karte unten.

Wieder lernen wir, wie ein Einzelner, mit besonders schlechten Charaktereigenschaften, hitzige Debatten auslösen und zu einem Krieg ausarten lassen kann. Ich lerne, dass ich Menschenkenntnis - die auf Erfahrung basierende Fähigkeit, Menschen richtig einzuschätzen - entwickeln muss, um mich nicht mit solche Leute, die mit schmeichlerischen Worten versuchen ihre nichtigen Ziele zu erreichen, einzulassen, geschweige denn in wichtige Gremien zu wählen. Ich vergleiche die Charaktereigenschaften, die Körpersprache (Mimik und Gestik) und die Wortwahl meines Gegenübers mit denen von Jesus Christus. Hierbei muss ich darauf achten, unbewusst ablaufende `Wahrnehmungsfehler´ zu vermeiden. Dazu ist es erforderlich, sich zunächst selber einzuschätzen. Welches sind meine Stärken, welches meine Schwächen, wie ist meine Außenwirkung. Wie entwickelst du Menschenkenntnis?


(Bild: Quelle)

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Sie sollen gesegnet sein; insofern sie meine Gebote halten

20. Februar 2018, 06:59am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Mormon erinnert an die Verheißung, die der Herr Lehi vor etwa 500 Jahren gegeben hatte (2. Nephi 1:9-12): „Gesegnet bist du und deine Kinder; und sie sollen gesegnet sein; insofern sie meine Gebote halten, wird es ihnen wohl ergehen im Land. Aber denke daran, insofern sie meine Gebote nicht halten, werden sie von der Gegenwart des Herrn abgeschnitten werden.“ (Alma 50:20).

Sie sollen gesegnet sein; insofern sie meine Gebote halten. Mormon zeigt in den nächsten Versen auf, wie sich die Verheißungen des Herrn auch tatsächlich erfüllen. Durch Abkehr vom Herrn haben sie Krieg und Vernichtung über sich gebracht. Diejenigen, die dem Herrn treu waren, wurden aber befreit. In den Tagen Moronis gab es unter den Nephiten sogar die glücklichsten Tage (Alma 50:21-23).

Ich denke dabei an die `Generalkonferenz´, die Mosia um 124 v. Chr. einberief, in der sein Vater, König Benjamin, eine große Rede hielt, in der er u. a. an alle alten und jungen Menschen und an alle Kinder gewandt, zum Ausdruck brachte, dass sie den „... gesegneten und glücklichen Zustand derjenigen betrachten ...“ sollten, die die Gebote Gottes halten und darin bis ans Ende aushalten. Sie würden in den Himmel aufgenommen werden, in einen „... Zustand nie endenden Glücks ...“ (Mosia 2:41). `Nie endendes Glück´, das ist doch ein Ziel, für das sich jegliche Anstrengung lohnt. Das Streben nach irdischem Reichtum führt nur zu vergänglichem, endlichem, Glück. Ich bemühe mich hauptsächlich darum, die Gebote Gottes mehr und mehr kennenzulernen und in meinem Leben immer besser zu erfüllen, indem ich eifrig in den Schriften forsche und mit meinen Bemühungen sie anzuwenden, `nie aufgebe´. Was denkst du über den Zustand nie endenden Glücks?

Aufgeben kannst du bei der Post(Bild: Quelle)

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Moroni hörte mit den Kriegsvorbereitungen nicht auf

19. Februar 2018, 06:38am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Obwohl sie die Lamaniten zurückgedrängt, besiegt und Frieden hergestellt hatten, „... begab es sich: Moroni hörte mit den Kriegsvorbereitungen nicht auf, nämlich um sein Volk gegen die Lamaniten zu verteidigen; denn er veranlaßte, daß seine Heere begannen, zu Beginn des zwanzigsten Jahres der Regierung der Richter, daß sie damit begannen, rings um alle Städte im ganzen Land, das die Nephiten im Besitz hatten, Erdhaufen aufzuwerfen.“ (Alma 50:1).

Moroni hörte mit den Kriegsvorbereitungen nicht auf. Hauptmann Moroni hatte mit seinen nephitischen Soldaten die Lamaniten besiegt, in ihre eigenen Ländereien wieder zurückgetrieben und somit beständigen Frieden wiederhergestellt (Alma 49:30). Dabei beließ er es allerdings nicht. Weil er davon ausgehen musste, dass der Feind es wieder versuchen würde, strengte er sich weiterhin an, Schwachstellen zu identifizieren und zu Festungen, die für den Feind unüberwindbar sind, auszubauen. Auf die aufgeworfenen Wälle ließ er noch Befestigungsanlagen aus Holz und Beobachtungstürme errichten (Alma 50:2-6).

Hieraus lerne ich, dass ich, auch wenn ich meine, dass ich Satans Attacken abschmettern kann, ich nicht aufhören darf, nach weiteren Schwachstellen (Ether 12:27) in meinem Charakter zu suchen, um diese dann mithilfe des Herrn in Stärken umzuwandeln (Ether 12:37). Ich werde also in einer IST-Analyse Schwächen aufdecken, sie dem Soll-Zustand - Vorgaben des Evangeliums - gegenüberstellen und dann an meiner Entwicklung gebeterfüllt mit der Hilfe des Herrn arbeiten (Jakob 4:6-7). Wie bearbeitest du erkannte Schwachstellen?

Symantec Schwachstellenanalyse
(Bild: Quelle)

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