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Glaubensansichten

Niemals habe ich mich einem Menschen, den ich erschaffen habe, gezeigt

31. Oktober 2020, 05:58am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Jakob ringt mit dem Engel; Gustav Dore, 1865
(Bild: Quelle)

Jesus erklärt Jareds Bruder in einem persönlichen Gespräch, in dem sich beide gegenüberstehen und einander in ihrer jeweiligen Gestalt sehen weiter: „Und niemals habe ich mich einem Menschen, den ich erschaffen habe, gezeigt, denn niemals hat ein Mensch so an mich geglaubt wie du. Siehst du, dass du als mein eigenes Abbild erschaffen bist? Ja, selbst alle Menschen sind am Anfang als mein eigenes Abbild erschaffen worden.“ (Ether 3:15).

Niemals habe ich mich einem Menschen, den ich erschaffen habe, gezeigt. In vielen Stellen der heiligen Schriften wird diese Aussage bestätigt, aber es wird auch bestätigt, dass der Herr sich unter bestimmten Bedingungen Menschen gezeigt hat.

Schriftstellen die aufzeigen, dass Gott sich nie einem Menschen zeigte:

  • 2. Mose 3:6: Mose verhüllte sein Gesicht, weil er fürchtete Gott anzuschauen
  • 2. Mose 33:20: Kein Mensch kann Gott sehen und am Leben bleiben
  • Johannes 1:18: Niemand hat Gott je gesehen

Schriftstellen, die aufzeigen, dass Gott bestimmten Menschen erschien:

  • Lehre und Bündnisse 107:54: Als Adam seinen Nachkommen einen letzten Segen erteilte
  • Köstliche Perle Mose 1:2: Mose konnte auf einem überaus hohen Berg Gott von Angesicht zu Angesicht sehen, aber nur, weil seine Herrlichkeit auf ihm war
  • 1. Mose 32:31: Nachdem Jakob mit einem Mann kämpfte und dieser ihn in Israel umbenannte, sagt er, dass er Gott von Angesicht zu Angesicht gesehen habe und noch am Leben sei
  • 2. Mose 33:11: Der Herr gab dem Mose von Angesicht zu Angesicht Belehrung und Anweisung für sein Volk, das er aus ägyptischer Gefangenschaft geführt hatte

Wie verhält es sich nun mit der Aussage, dass sich Gott niemals einem Menschen gezeigt hat, wo er es doch getan hat? Ich erkläre mir das so, dass er sich nie einem Menschen zeigte, der keinen festen Glauben an ihn hatte und den er nicht für diese Begegnung körperlich und geistig besonders zubereitet hat, weil ein normaler Sterblicher dessen Herrlichkeit hätte nicht standhalten können, ohne zerstört zu werden. Unser irdischer Körper ist nicht für bestimmte überirdische Erscheinungsformen oder Zustände ausgelegt.

Wie verstehst du diese Aussage des Herrn?

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Ich bin es, der von der Grundlegung der Welt an bereitet war, mein Volk zu erlösen

30. Oktober 2020, 06:01am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Der Erlösungsplan: Ein heiliger Schatz
(Bild: Quelle)

Nachdem sich der Sohn Gottes dem Bruder Jareds, aufgrund dessen großen Glaubens an ihn, vollständig gezeigt hat, erklärt er ihm: „Siehe, ich bin es, der von der Grundlegung der Welt an bereitet war, mein Volk zu erlösen. Siehe, ich bin Jesus Christus. Ich bin der Vater und der Sohn. In mir werden alle Menschen Leben haben, und das ewiglich, nämlich jene, die an meinen Namen glauben werden; und sie werden meine Söhne und meine Töchter werden.“ (Ether 3:14).

Ich bin es, der von der Grundlegung der Welt an bereitet war, mein Volk zu erlösen. Jesus Christus lässt den Bruder Jareds nun wissen, dass er, der gerade in voller Statur vor ihm sichtbar steht, derjenige ist, der von Beginn an für das `Erlösungswerk seines Volkes´ vorgesehen war.

Erlösung wovon? In einem Psalm Davids finde ich eine Antwort auf diese Frage. Der Psalmist sendet einen Hilferuf an den Herrn, dass er doch seine Ohren auf sein Flehen um Gnade achten lassen möge. David wusste, dass der Mensch vor Gott nicht bestehen könnte, wenn dieser dessen Sünden beachten würde, und dass es einen Ausweg für den geben würde, der in Ehrfurcht dienen würde: `Vergebung´, und sagt dann: „Israel, warte auf den HERRN, denn beim HERRN ist die Huld, bei ihm ist Erlösung in Fülle. 8 Ja, er wird Israel erlösen aus all seinen Sünden.“ (Psalm 130:2-8). Aber nicht nur von Sünden erlöst er uns, sondern auch vom Tod, der wegen des Falls Adams und Evas über die Menschheit gekommen ist (Hosea 13:14). Diese Erlösung also kommt nur aufgrund dessen, dass sich Christus als das makellose Opfer hergegeben hat (Hebräer 9:11-14). Ich lerne also: Ohne Glaube an den einziggezeugten Sohn Gottes, und Umkehr, gibt es für mich keine Erlösung (Lehre und Bündnisse 29:42-44).

Was bedeutet für dich persönlich das Sühnopfer Jesu?

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Weil du das weißt, bist du vom Fall erlöst

29. Oktober 2020, 05:55am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

(Bild: Quelle)

Die Reaktion des Herrn, auf die Antwort von Jareds Bruder, auf die Frage, ob er seinen Worten glauben würde (Ether 3:12): „Und als er diese Worte gesprochen hatte, siehe, da zeigte der Herr sich ihm und sprach: Weil du das weißt, bist du vom Fall erlöst; darum bist du in meine Gegenwart zurückgebracht; darum zeige ich mich dir“. (Ether 3:13).

Weil du das weißt, bist du vom Fall erlöst. Weil Jareds Bruder `weiß´, dass Jesus Christus die Wahrheit spricht, weil er ein Gott ist und `nicht lügen kann´, zeigte sich der Herr ihm in voller Statur. Ja er sagte ihm sogar, dass er vom Fall erlöst, und in seine Gegenwart zurückgebracht sei. Hätte Jareds Bruder nicht Zeugnis vom Sohn abgelegt, wäre dies alles nicht zustande gekommen (Joseph Smith Übersetzung, Johannes 1:19, vergleiche in der Bibel Johannes 1:18).

Damit Jareds Bruder in seinem gefallenen, sterblichen Zustand, in die Gegenwart Gottes eintreten konnte, musste der Herr eine Wandlung dieses  Zustandes vornehmen, denn er konnte ihn nicht mit dem fleischlichen oder natürlichen Sinn sehen, sondern nur mit dem geistigen: „Denn kein Mensch hat je im Fleische Gott gesehen, außer er war durch den Geist Gottes belebt.“ (Lehre und Bündnisse 67:10-11). Würde ein `Sterblicher´ Gott sehen, würde er das nicht überleben können (Exodus 33:20, vergleiche Joseph Smith Übersetzung Exodus 33:20). Ich lerne, dass der Herr sich denen zeigen kann, die er dafür, aufgrund ihres Lebenswandels, entsprechend verändert. Ein wunderbares Beispiel wird uns in der Köstlichen Perle gegeben, wo der Herr dem Mose erscheint und ihn belehrt (Köstliche Perle Mose 1:11).

Was `weist´ du von Christus?

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Glaubst du die Worte, die ich sprechen werde?

28. Oktober 2020, 05:48am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

(Bild: Quelle)

Das Gespräch zwischen Jareds Bruder und dem Herrn setzt sich fort, indem Jareds Bruder die Frage des Herrn, ob er mehr als seinen Finger gesehen habe (Ether 3:9), beantwortet: „… Nein; Herr, zeige dich mir! 11 Und der Herr sprach zu ihm: Glaubst du die Worte, die ich sprechen werde? 12 Und er antwortete: Ja, Herr, ich weiß, dass du die Wahrheit sprichst, denn du bist ein Gott der Wahrheit und kannst nicht lügen.“ (Ether 3:10-12).

Glaubst du die Worte, die ich sprechen werde? Der Herr stellt gerne Fragen, um unseren Wissensstand zu testen. Nicht, weil er ihn nicht kennen würde, sondern er uns dazu bringen möchte, uns selbst zu hinterfragen. So denke ich an das sehr bekannte Beispiel, in dem der Herr den Simon Petrus dreimal fragt: „… liebst du mich? …“ und dieser ob der dreimaligen Wiederholung der Frage traurig wurde und antwortete: „… Herr, du weißt, dass ich dich liebe …“.

Fragen sind einerseits ein notwendiges Werkzeug um sicherstellen zu können, ob man richtig verstanden worden ist, andererseits den Gefragten anzuregen etwas zu überdenken. Aber der Fragesteller kann auch im Sinn haben, mit der Antwort auf eine Frage, sich selber bestätigt zu sehen. Natürlich stellt man auch Fragen, um etwas zu lernen. Nachdem der Herr alles weiß, wollte er wohl im Falle von Jareds Bruder ihn selber veranlassen darüber nachzudenken, wie es sich mit der Glaubwürdigkeit der Worte, die er spricht, verhält. Und Jareds Bruder stellte fest, dass Gott ein Gott der Wahrheit ist, der nicht lügen kann. Ihm war offensichtlich klar, dass `falsche oder unehrliche Aussagen in der Absicht zu täuschen´ nur von demjenigen ausgehen können, der `der Vater aller Lügen´ ist, nämlich dem Gegenpart Gottes (Köstliche Perle Mose 4:4). So lerne ich, dass ich mich ebenso hinterfragen soll, ob ich wirklich an die Worte glaube, die der Herr, und sei es auch nur durch seine Diener (Lehre und Bündnisse 1:38), spricht. Wenn meine Antwort der des Bruders Jareds ähnelt, dann muss ich auch mit all meinen Kräften bemüht sein, nach seinen Worten zu handeln, ansonsten bin ich selber ein Lügner (1. Johannes 4:20).

Wie gehst du mit Fragen um, die dir helfen sollen, deine Einstellung zu etwas zu reflektieren?

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Wegen deines Glaubens hast du gesehen

27. Oktober 2020, 05:35am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

(Bild: Quelle)

Moroni berichtet, wie es in dieser Begegnung zwischen Jareds Bruder und dem Herrn weiterging: „Und der Herr sprach zu ihm: Wegen deines Glaubens hast du gesehen, dass ich Fleisch und Blut annehmen werde; und niemals ist ein Mensch mit so überaus großem Glauben, wie du ihn hast, vor mich gekommen; denn wenn es nicht so wäre, hättest du meinen Finger nicht sehen können. Hast du mehr als das gesehen?“ (Ether 3:9).

Wegen deines Glaubens hast du gesehen. Der Herr erklärt dem Bruder Jareds nun einen Sachverhalt, indem er ihm sagt, dass er etwas gesehen hat, was noch gar nicht so ist, wie er es sieht, nämlich, dass Christus einen Körper annehmen wird, der auch aus `Fleisch und Blut´ besteht, wie der eines sterblichen Menschen.

Wir lernen daraus, dass Christus sich in dem Zustand zeigen konnte, den er noch nicht innehatte (Ether 3:16), in einem Körper den er erst etwa zweitausendzweihundert Jahre später annehmen würde, einem Körper, wie ihn alle sterblichen Lebewesen auf Erden haben: einem fleischlichen Körper, dessen Lebenskraft durch Blut erhalten wird. Dies aber auch nur wegen des überaus großen Glaubens, den Jareds Bruder an ihn hatte. Wie wir später noch sehen werden, war sein Glaube so groß, dass er nach dem Bericht Moronis sogar einen Berg versetzen konnte (Ether 12:29-30). Wer wünscht sich nicht einen solchen Glauben! Doch an anderer Stelle lerne ich, dass ein solcher Glaube nichts nützen würde, wenn ich nicht auch `Liebe´ hätte (1. Korinther 13:2).

Was denkst du über die Aussage, dass Jareds Bruder mit so großem Glauben vor den Herrn trat, wie ihn noch kein Mensch vor ihm aufbrachte?

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Ich habe gefürchtet, er würde mich schlagen

26. Oktober 2020, 05:50am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Die Schule von Athen, Detail, Raffael
(Bild: Quelle)

Was passierte, nachdem Jareds Bruder plötzlich den Finger des Herrn gesehen hatte: „Und der Herr sah, dass Jareds Bruder zur Erde gefallen war; und der Herr sprach zu ihm: Steh auf; warum bist du niedergefallen? 8  Und er spricht zum Herrn: Ich habe den Finger des Herrn gesehen, und ich habe gefürchtet, er würde mich schlagen; denn ich habe nicht gewusst, dass der Herr Fleisch und Blut hat.“ (Ether 3:7-8).

Ich habe gefürchtet, er würde mich schlagen. Ein nach oben ausgestreckter Zeigefinger soll dem Gegenüber Aufmerksamkeit abverlangen, kann aber auch als Drohung gemeint sein. Wenn nun ein solcher Finger plötzlich zu sehen ist, kann man schon mal Angst bekommen, wenn man ihn als Drohung interpretiert. Jareds Bruder bringt ja auch zum Ausdruck, dass er davon ausging, dass er damit hätte geschlagen werden sollen.

Ein ausgestreckter Zeigefinger kann aber ganz unterschiedlich interpretiert werden. Zeigt dieser Finger auf einen Gegenstand, will der Zeigende die Aufmerksamkeit seines Gegenübers auf diesen lenken. Tippt er mit seinem Zeigefinger an seine Stirn, will er andeuten, dass sein Gegenüber nicht ganz bei Trost sei. Im Islam ist der ausgestreckte Zeigefinger einerseits Ausdruck von großer Selbstsicherheit, aber er wird auch als Zeichen für die Einheit Gottes verstanden. So gibt es viele Gesten mit dem Zeigefinger, die unterschiedliches andeuten sollen. Wie sollte ich nun den mir nach oben entgegengestreckten Zeigefinger einer Person deuten, die ich per Gestik freundlich darauf aufmerksam machen wollte, doch mit der Alltagsmaske im Gottesdienst auch die Nase zu bedecken? Ich lerne, dass ich bei meinen Handlungen dafür empfindsam werden muss, zu erkennen, ob der Herr mich wegen meiner Unvollkommenheiten vielleicht mit einem drohenden Finger darauf hinweisen will, dass diese ungute Konsequenzen nach sich ziehen würden, und ich lieber davon Abstand nehmen sollte.

Wie verhältst du dich, wenn dir dein Gegenüber einen nach oben gestreckten Zeigefinger signalisiert?

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Er sah den Finger des Herrn

24. Oktober 2020, 04:33am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

(Bild: Quelle)

Nachdem Jareds Bruder nun dem Herrn seinen Lösungsvorschlag unterbreitet hatte, wie sein Beitrag aussehen könnte Licht in die dunklen Boote zu bringen, erlebte er ein unerwartetes Wunder: „Und es begab sich: Als Jareds Bruder diese Worte gesprochen hatte, siehe, da streckte der Herr seine Hand aus und berührte die Steine, einen nach dem anderen, mit seinem Finger. Und der Schleier wurde Jareds Bruder von den Augen weggenommen, und er sah den Finger des Herrn; und er war wie der Finger eines Menschen, gleich Fleisch und Blut; und Jareds Bruder fiel vor dem Herrn nieder, denn er war von Furcht ergriffen.“ (Ether 3:6).

Er sah den Finger des Herrn. Stell dir vor es ist ganz neblig, du bist in einem Gespräch mit einer weiteren Person, aber siehst sie aufgrund des Nebels nicht. Doch plötzlich siehst du, wie ein Finger das, was du dieser Person vorgelegt hast, berührt. Und zwar nur einen Finger. Kannst du dir diese Situation ausmalen und dir vorstellen, wie du in dem Moment fühlen würdest? Würdest du dich erschrecken? Ich denke, ich würde vor Schreck im Erdboden versinken.

Dieses unerwartete und prägende Ereignis erlebte Jareds Bruder, und auch er erschrak dabei auf das Heftigste, und fiel vor Furcht vor dem Herrn nieder. Der `Schleier des Nebels´ öffnete sich nur um den Finger des Herrn, der die sechzehn Steine (Ether 3:1) berührte, die dadurch leuchtfähig wurden und den Seereisenden in der Finsternis Licht spenden sollten. Jareds Bruder erkannte dabei, dass dieser Finger wie der eines Menschen aussah. Zwei Erkenntnisse ergeben sich daraus für mich. Erstens: Der Herr hat Macht über seine Schöpfung. Er weiß, was erforderlich ist, um Materie zum Leuchten zu bringen und hat diesen Veränderungsprozess mit seinem `Willen´ veranlasst und durch Berührung Macht übertragen – wie er uns durch Handauflegung einen Teil seiner Macht überträgt. Zweitens: Der Herr kann bewirken, dass der `Nebel´ unter bestimmten Voraussetzungen sich hebt, und wir Dinge sehen können, die im Normalfall `verschleiert´ sind – er kann uns Dinge offenbaren.

Wie würdest du auf ein plötzlich und unerwartet eintretendes übernatürliches Ereignis reagieren?

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Wir wissen, dass du imstande bist, große Macht zu erzeigen

23. Oktober 2020, 04:43am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

(Bild: Quelle)

Nachdem der Bruder Jareds nun dem Herrn die aus dem Felsen geschmolzenen Steine vorgelegt hatte, und ihn bat, sie zu berühren, damit sie Licht abstrahlen würden, fügt er noch hinzu: „Siehe, o Herr, du kannst dies tun. Wir wissen, dass du imstande bist, große Macht zu erzeigen, die dem Verständnis der Menschen gering erscheint.“ (Ether 3:5).

Wir wissen, dass du imstande bist, große Macht zu erzeigen. Diese Aussage tätigt Jareds Bruder gegenüber dem Herrn als Einleitung zu seinem Lösungsvorschlag.

Jareds Bruder zeigt mir in dieser Aussage wieder seinen überaus großen Glauben, den er in den Herrn hat. Ja, er geht sogar so weit, zu sagen, dass er und seine Begleiter `wissen´, dass er den Menschen große Macht zeigen kann. Ich mache mir allerdings Gedanken darüber, wie ich die Aussage zu verstehen habe, dass diese Macht den Menschen `gering erscheint´. An vielen Stellen der Heiligen Schrift werde ich belehrt, dass der Herr `Großes durch Kleines´ bewirkt. So denke ich an den anschaulichen Vergleich im Brief des Jakobus, dass mit einem `kleinen Ruder, ein großes Schiff´, trotz widriger Umstände, gelenkt werden kann (Jakobus 3:4), also `Kleines Großes bewirkt´. Oder wie einem aramäischen Feldhauptmann auf eine unscheinbar erscheinende Weise der Aussatz genommen wurde. Er brauchte sich nur siebenmal im Jordan waschen – was diesem viel zu unspektakulär erschien. Und dennoch hat es zum Erfolg geführt (2. Könige 5:9-14). Als es um den Erhalt der Lesbarkeit der Messingplatten ging, sagt Alma zu seinem Sohn Helaman, dass der Herr durch `Einfaches und Kleines, Großes zustande bringt´ (Alma 37:6-7). Also, uns als Menschen `Klein´ erscheinendes bewirkt im Grunde `Großes´ - kleine und einfache Dinge haben Macht, können bedeutende Veränderungen auslösen.

Wie verstehst du diese Aussage von Jareds Bruder?

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Darum berühre diese Steine

22. Oktober 2020, 05:26am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

(Bild: Quelle)

Nun rückt Jareds Bruder mit seinem Vorschlag, was der Herr tun könnte, um Licht in das Dunkel zu bringen, heraus: „Und ich weiß, o Herr, dass du alle Macht hast und zum Nutzen des Menschen tun kannst, was auch immer du willst; darum berühre diese Steine, o Herr, mit deinem Finger, und richte sie her, dass sie im Finstern leuchten; und sie werden uns in den Wasserfahrzeugen, die wir hergerichtet haben, leuchten, damit wir Licht haben, während wir das Meer überqueren.“ (Ether 3:4).

Darum berühre diese Steine. Jareds Bruder hatte sich eine Lösung für das Problem mit dem Licht in den Booten ausgedacht. Er schmolz aus einem Felsen eines überaus hohen Berges sechzehn kleine Steine, die er auf die Spitze des Berges trug und dem Herrn vorlegte (Ether 3:1). Er bat den Herrn sie mit seinem Finger zu berühren und ging davon aus, nachdem der Herr der Schöpfer aller Dinge ist, dass er alleine dadurch bewirken könne, dass die Steine dann leuchten würden.

Ich lerne wieder folgende wesentliche Dinge aus Jareds Bruders Vorbild: Jareds Bruder ging auf einen überaus hohen Berg, um dem Herrn zu begegnen. Ich habe auch die Möglichkeit dem Herrn zu begegnen. Ich muss einfach eine mehr oder weniger weite Wegstrecke zurücklegen und kann ihm dann, nachdem ich die `Steine hergerichtet habe´ - mich selber in jeglicher Hinsicht würdig gemacht habe, weiß und klar, durchscheinend wie Glas – dort `auf dem Berg`, in Seinem Haus begegnen, und ihm voller Glauben meine erarbeiteten Problemlösungen vorlegen und ihn bitten, das zu tun, was ich nicht fähig bin zu tun, sie zum Leuchten zu bringen - dass sie auch tatsächlich die Lösung bewirken, die erwünscht ist. Auf jeden Fall bedeutet es für mich, dass ich zunächst gewisse Anstrengungen aufbringen muss, Glauben, Eigeninitiative, Vorbereitung und Umsetzung so weit mir möglich –`ohne Fleiß kein Preis´.

Wie gehst du vor, um den Herrn zu veranlassen, deine erarbeiteten Problemlösungen so zu begleiten, dass sie den gewünschten Erfolg bringen?

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Doch bist du barmherzig zu uns gewesen

21. Oktober 2020, 04:57am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

(Bild: Quelle)

Jareds Bruder spricht weiter zum Herrn in Sachen Licht in den Booten: „Siehe, o Herr, du hast uns wegen unseres Übeltuns geschlagen und hast uns hinausgejagt, und seit diesen vielen Jahren sind wir in der Wildnis; doch bist du barmherzig zu uns gewesen. O Herr, sieh mich mit Erbarmen an, und wende deinen Zorn von diesem deinem Volk ab, und lass nicht zu, dass es im Finstern über diese wütende Tiefe hinfährt; sondern sieh dieses hier, was ich aus dem Felsen geschmolzen habe.“ (Ether 3:3).

Doch bist du barmherzig zu uns gewesen. Bei seinem Vorwort zu seinem Vorschlag, was der Herr tun kann, damit sie Licht in ihre Boote bekommen könnten, `bittet Jareds Bruder um gut Wetter´, dadurch, dass er ihr `Übeltun´ zugibt, was sie an Schwierigkeiten schon durch die Reise in der Wildnis auf sich nehmen mussten, aber in dem allen doch `Seine Barmherzigkeit´ erkannt haben.

Hieraus lerne ich, dass ich trotz Widrigkeiten, die sich in meinem Erdenleben einstellen, auch bereit sein muss, die Barmherzigkeit zu erkennen, die der Herr mir darin, oder dadurch, zuteilwerden lässt. Die Barmherzigkeit des Herrn besteht in seinem mit uns `mitleiden´, Seinem `Mitgefühl´, und Seiner Vergebungsbereitschaft. Dies kann er für uns aufbringen, weil er sich selbst `unter all dies gestellt hat´, alle Leiden, die uns Menschen je treffen würden, durchlebt hat, als Teil `Seines Sühnopfers´ (Hebräer 2:6-7). So kann ich in all meinen Bedrängnissen auf Sein Verständnis vertrauen und trotz meiner Schwächen und meines Ungehorsams bei ihm `um gut Wetter bitten´.

Wie bittest du beim Herrn `um gut Wetter´?

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