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Glaubensansichten

Was auch immer jemand tue, sei kein Verbrechen

30. Juni 2017, 05:11am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Weiter predigt der Antichrist Korihor: „... dass kein Sühnopfer für die Sünden der Menschen vollbracht werden könne, sondern dass es jedermann in diesem Leben so ergehe, wie es dem Verhalten jedes Geschöpfes entspreche; darum gedeihe jeder Mensch, wie es seiner Begabung entspreche, und jeder Mensch gewinne, wie es seiner Kraft entspreche; und was auch immer jemand tue, sei kein Verbrechen.“ (Alma 30:17).

Was auch immer jemand tue, sei kein Verbrechen. Dieser Ansicht nach darf ich alles tun und muss mich nicht um irgendwelche Gesetze, Gebote und Verbote, soziale Normen bzw. Verhaltensregeln kümmern. Das allerdings würde ins Chaos führen. Überall dort, wo Menschen zusammenleben, müssen Regeln aufgestellt und auch eingehalten werden. Die Einfachste und doch Umfassendste, drückt das aus der `Goldenen Regel´ (Matthäus 7:12; Lukas 6:31; Tobit 4:15) abgeleitete Sprichwort: „Was du nicht willst, dass man dir tu, das füg auch keinem andern zu.“ aus.

Ich glaube an das, was uns Moroni, der letzte nephitische Prophet gesagt hat, nämlich, dass der Geist des Herrn in jedem Menschen wirkt. Dabei handelt es sich um unser Gewissen, das innere Empfinden dafür, was richtig und was falsch ist (Moroni 7:16). Mit diesem inneren Empfinden, erzeugt durch das Licht Christi - Energie, Macht oder Einfluss, die von Gott ausgehen - wird jeder Mensch geboren (Lehre und Bündnisse 84:46). Dies macht uns zu verantwortlichen Wesen. Allerdings kann dieses Licht Christi durch Sünde bzw. Missbrauch ausgelöscht werden und dann sind wir bei der Weltanschauung, die Korihor vertrat. Schon von Kindesbeinen an wurde ich gelehrt nach ihr zu leben und je mehr Lebenserfahrung ich gesammelt habe, umso mehr wuchs in mir auch der Wunsch danach, die goldene Regel anzuwenden. Wie stehst du zu dieser Regel?

QVOD TIBI HOC ALTERI – „Was [du] dir [wünschst], das [tu] dem Andern“. Inschrift am Braunschweiger Gewandhaus
(Bild: Quelle)

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Das ist die Auswirkung eines wirren Sinnes

29. Juni 2017, 05:24am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Der Antichrist Korihor behauptet: „Ihr schaut voraus und sagt, ihr seht eine Vergebung eurer Sünden. Aber siehe, das ist die Auswirkung eines wirren Sinnes; und diese Verwirrung eures Sinnes kommt von den Überlieferungen eurer Väter, die euch verführen, an Dinge zu glauben, die nicht so sind.“ (Alma 30:16)

Das ist die Auswirkung eines wirren Sinnes. Wirr bedeutet: unordentlich, durcheinander bzw. dass etwas keinen Sinn macht. Das Gegenteil von Wirr wäre geordnet, ordentlich. Beispiel: „Was ist denn das für eine wirre Geschichte? Die glaubt dir niemand.“ In einen solchen Zustand kommt man leicht, wenn man zu tief ins Glas schaut: „Deine Augen sehen seltsame Dinge, dein Herz redet wirres Zeug.“ (Sprüche 23:30-33). Wirres entsteht auch, wenn Teile von einem Ganzen entfernt werden, was Luzifer durch seine Anhänger beim Evangelium des Herrn veranlasst hat. Er hat klare und höchst kostbare Dinge daraus entfernen lassen, wodurch Verwirrung entsteht (1. Nephi 13:29).

Um Verwirrung zu vermeiden, werde ich mich also um einen klaren Verstand bemühen und auf das Wort des Herrn achten (Sprüche 16:20-22). Ich werde nach Quellen suchen, die die klaren und kostbaren Dinge, die weggenommen wurden, enthalten (1. Nephi 13:40). Hierbei ist der Glaube an den Herrn Jesus Christus die unerlässliche Triebfeder. Ich werde den Herrn um Verständnis bitten (Jakobus 1:5) und auf die feine und leise Stimme des Heiligen Geistes achten, der mich in alle Wahrheit führt (Johannes 14:26; Moroni 10:5). Ich muss die Dinge allerdings erst mit meinem Verstand analysieren und dann den Herrn fragen. Dann werde ich verspüren, ob es sich um Wahrheit oder Wirrnis handelt (Lehre und Bündnisse 9:7-9). Andererseits muss auch ich von mir aus bemüht sein, klare Signale auszusenden, um meine Mitmenschen nicht zu verwirren. Wie vermeidest du einen wirren Sinn?

 

An image of a stoplight with red, yellow, and green arrows pointing in various directions, paired with the words “Don’t Give Mixed Signals."
Vermeide unklare Signale, damit diejenigen, die dir folgen, nicht verloren gehen
(Sprüche 4:18; Bild: Quelle)

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Ihr könnt nicht von Dingen wissen, die ihr nicht seht

28. Juni 2017, 06:02am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Der Antichrist Korihor predigt dem Volk: „Siehe, das, was ihr Prophezeiungen nennt, wovon ihr sagt, es sei von heiligen Propheten überliefert worden, siehe, das sind törichte Überlieferungen eurer Väter. 15  Wie wisst ihr, dass sie gewiss und wahr sind? Siehe, ihr könnt nicht von Dingen wissen, die ihr nicht seht; darum könnt ihr nicht wissen, dass es einen Christus geben wird.“ (Alma 30:14-15).

Kann man Gefühle sehen? Ich kann es nicht. Ich kann höchstens versuchen Mimik und Gestik meines Gegenübers aufgrund von Erfahrungswerten dahin gehend interpretieren. Kann man den Wind sehen? Kann ich nicht. Ich kann höchstens interpretieren, dass wenn die Blätter am Baum hin und her wackeln, dies durch sich bewegende Luft verursacht wird. Kann man die Sonnenstrahlen sehen? Kann ich nicht. Aufgrund der Erwärmung meines Körpers schließe ich darauf, dass dies von unsichtbaren Wellen verursacht wird, die von der Sonne her auf meinen Körper treffen. Woher kommt es, dass ich manche Menschen auf Anhieb unheimlich gut leiden kann und andere mir wiederum absolut unsympathisch sind, während es anderen genau andersherum geht?

Ihr könnt nicht von Dingen wissen, die ihr nicht seht. Können wir wirklich nicht? Wir Menschen wollen immer gerne alles erklären können. Das geht nur aufgrund Einbindung unserer Sinne. Wir sehen etwas, dann ist es für uns real. Doch wie sieht es mit Sinnestäuschung aus? Sind die Linien im Bild unten gekrümmt, oder gerade? Wir erkennen, dass auch Dinge, die wir sehen können, anders zu sein scheinen, als sie sind! Unsere Sinne lassen sich täuschen. Ich kann von Dingen wissen, die ich nicht sehe. Und wie geht das? Ich nutze die Eingebungen des Heiligen Geistes, die ich überwiegend nicht mit meinen fünf Sinnen (Sehen, Hören, Riechen, Schmecken, Tasten) wahrnehme, sondern zusätzlich zu meinem Verstand auch mit dem Herzen fühle (Lehre und Bündnisse 8:2). Joseph Smith wollte Wahrheit finden und er studierte die heilige Schrift. Dabei drang ihm eine Schriftstelle (Jakobus 1:5) so tief in sein Herz, dass er ihre Einladung in die Tat umsetzte und dies zu einer göttlichen Kundgebung führte (Joseph Smith Lebensgeschichte 1:12,19; sieh dir auch dieses zweiminütige Video mit deutschen Untertiteln hier an oder ein zwanzigminütiges in deutscher Sprache hier). Ich habe ein festes Zeugnis von diesem seinem Erlebnis. Obwohl ich es nicht mit meinen Augen gesehen habe, ist mein Glaube daran durch die Eingebungen des Heiligen Geistes zu Gewissheit geworden (Ether 12:5-6). Wie stehst du zu Dingen, die du nicht siehst, die aber dennoch wahr sind?

Optische Täuschung(Bild: Quelle)

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Kein Mensch kann von irgend etwas wissen, was kommen soll

27. Juni 2017, 05:43am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Dieser Antichrist namens Korihor (Alma 30:12), begann nun seine Glaubensansichten unter dem Volk Nephi, den Ammoniten (bekehrte Lamaniten; Alma 30:19), sowie im Land Gideon (Alma 30:21) zu predigen: „O ihr, die ihr durch eine törichte und vergebliche Hoffnung niedergebunden seid, warum unterjocht ihr euch solchen Torheiten? Warum schaut ihr nach einem Christus aus? Denn kein Mensch kann von irgend etwas wissen, was kommen soll.“ (Alma 30:13).

Kein Mensch kann von irgend etwas wissen, was kommen soll. Korihor verbreitete die Irrlehre, dass keiner von zukünftigen Ereignissen wissen kann und es demzufolge töricht sei, das vorhergesagte Kommen Christi zu erwarten. Da denke ich doch gleich an die bekannte Aussage des um die 760 v. Chr. von Gott zum Propheten ins Nordreich Israels berufenen Viehzüchters und Maulbeerfeigenpflanzers Amos: „Nichts tut Gott, der Herr, ohne dass er seinen Knechten, den Propheten, zuvor seinen Ratschluss offenbart hat.“ (Amos 3:7). Der Herr lässt uns also nicht im Ungewissen und teilt uns durch seine berufenen Propheten und Apostel mit, was in der Zukunft zu erwarten ist, damit wir uns darauf einstellen können. Und wir sollen ihre Worte so aufnehmen, als kämen sie direkt aus dem Mund des Herrn, damit „... die Pforten der Hölle euch nicht überwältigen; ...“ (Lehre und Bündnisse 21:4-6).

Unter den Nephiten gab es um 6 v. Chr. einen Propheten, der bevorstehende Zeichen der Geburt (Helaman 14:2-6) und des Todes (Helaman 14:20-27) von Jesus Christus, inkl. genauer Zeitangaben, vorhergesagt hat, doch ein Großteil der Nephiten glaubte nicht an die Worte Samuels des Lamaniten und sie wurden böse überrascht (3. Nephi 1:15-21; 3. Nephi 8:5-23). Für mich ziehe ich daraus die Lehre, dass die Sicherheit meines Lebens auf Erden und die Gestaltung meiner Zukunft danach, davon abhängt, ob ich an die Wahrworte der von Gott in seiner Kirche berufenen Propheten und weiteren Diener (1. Korinther 12:28) glaube, sie beachte und mein Handeln an ihnen ausrichte. Wie stehst du zu dem Thema prophetische Vorhersagen?

A painting by Arnold Friberg illustrating Samuel the Lamanite standing on a stone wall while Nephites attempt to kill him by shooting arrows.Samuel prophezeit auf der Stadtmauer
(Helaman 13:4; Bild: Quelle)

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Nun gab es kein Gesetz gegen die Glaubensansichten eines Menschen

26. Juni 2017, 04:55am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

„Nun gab es kein Gesetz gegen die Glaubensansichten eines Menschen; denn es war streng gegen die Gebote Gottes, dass es ein Gesetz gäbe, wodurch die Menschen auf ungleiche Grundlage gestellt würden. 8  Denn so heißt es in der Schrift: Wählt euch heute, wem ihr dienen wollt.“ (Alma 30:7-8).

Nun gab es kein Gesetz gegen die Glaubensansichten eines Menschen. Schon im Garten von Eden, hat der Herr dem Menschen den freien Willen, Entscheidungsfreiheit gewährt, das Recht für sich selbst zu wählen und zu handeln (Köstliche Perle Mose 7:32). Es handelt sich um ein ewiges göttliches Prinzip, das auch schon im Vorherdasein in Kraft war (Lehre und Bündnisse 29:36). Dieses göttliche Prinzip begegnet uns überall in den Heiligen Schriften. So lernen wir von Josua, dem Nachfolger von Mose, nachdem das Volk Israel in seine neue, ihm von Gott geschenkte Heimat, eingezogen war, ohne dass es dafür etwas tun musste (Josua24:13), dass er das Volk zwar dazu aufrief, dem Herrn zu dienen, es aber in seiner Entscheidung frei war, es auch zu lassen (Josua 24:14-15). Ebenso richteten sich die Nephiten nach diesem Prinzip, das sogar in ihren Gesetzen Niederschlag fand (Alma 30:9,11).

Nachdem dieses Prinzip der Entscheidungsfreiheit ein ewiges ist, gilt es wie eh und je genauso auch heute. In neuzeitlicher Offenbarung sagt der Herr dem Propheten der Wiederherstellung Joseph Smith: „damit jedermann in der Lehre und dem Grundsätzlichen, was die Zukunft betrifft, gemäß der sittlichen Selbständigkeit handeln kann, die ich ihm gegeben habe, ...“ (Lehre und Bündnisse 101:78). So schrieb dieser Prophet in einem Brief an John Wentworth, den Herausgeber einer Zeitung, der um Informationen bezüglich der Kirche gebeten hatte, dreizehn Aussagen nieder, in denen er die grundlegenden Glaubensansichten der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage zusammenfasste. Im elften Punkt heißt es dort: „Wir beanspruchen das Recht, den Allmächtigen Gott zu verehren, wie es uns das eigene Gewissen gebietet, und gestehen allen Menschen das gleiche Recht zu, mögen sie verehren, wie oder wo oder was sie wollen.“ (siehe hier). So tritt die Kirche auch heute für Glaubensfreiheit ein, die droht immer mehr eingeengt zu werden. So sagte Elder Oaks, der als ein Verfechter der Religionsfreiheit geehrt wurde, dass religiöse Lehren und religiöse Organisationen für eine freie Gesellschaft wesentlich seien und besonderen gesetzlichen Schutz verdienten. Er sagte auch: „Wir dürfen Religion nicht zu eng definieren und nicht diejenigen ausschließen, die etwas anderes glauben als wir“ (siehe hier). Ich habe einen festen Glauben an die Wahrheit des Evangeliums von Jesus Christus, darf diesen allerdings andersgläubigen nicht im geringsten aufzwingen. Wie gehst du mit Glaubensfreiheit um?

Elder Oaks vom Kollegium der Zwölf Apostel der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage: „Für viele Amerikaner ist die Religionsfreiheit die grundlegendste bürgerliche Freiheit, denn der Glaube an Gott und seine Lehren und die Religionsausübung bilden die elementarsten Leitlinien des Lebens.“
(Bild: Quelle)

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Kam ein Mann in das Land Zarahemla, und er war ein Antichrist

25. Juni 2017, 05:27am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Seit dem die bekehrten Lamaniten ihre neue Heimat bei den Nephiten in Besitz genommen hatten und die feindlich gesinnten Lamaniten verjagt worden waren, gab es eine Zeit des Friedens. Das Volk lebte streng nach den Gesetzen des Mose, da es noch nicht erfüllt war (Alma 30:1-5). „Aber es begab sich: Gegen Ende des siebzehnten Jahres kam ein Mann in das Land Zarahemla, und er war ein Antichrist, denn er fing an, dem Volk zu predigen entgegen den Prophezeiungen, die von den Propheten in bezug auf das Kommen Christi ausgesprochen worden waren.“ (Alma 30:6).

Kam ein Mann in das Land Zarahemla, und er war ein Antichrist. Was ist ein Antichrist? Bei einem Antichristen handelt es sich um eine Person, die den wahren Evangeliumsplan von Jesus Christus verfälscht und sich offen oder auch heimlich gegen Christus ausspricht. Im ersten Brief des Johannes, in dem es um den Kampf gegen Irrlehrer geht, wird uns durch den Schreiber erklärt: „... Das ist der Antichrist: wer den Vater und den Sohn leugnet.“ (1. Johannes 2:22). Solche Verführer gibt es viele, sowohl Geistwesen als auch Sterbliche, und sie bekennen nicht, dass Christus in die Welt gekommen ist (2. Johannes 7). Der Oberste von ihnen ist Luzifer.

Wie kann ich mich vor den Betrügereien eines solchen Antichristen schützen? Auch hier gibt mir der Schreiber des Johannesbriefes Tipps: „... Wenn jemand zu euch kommt und nicht diese Lehre mitbringt, dann nehmt ihn nicht in euer Haus auf, sondern verweigert ihm den Gruß.“ (2. Johannes 10). Ich muss mir also dessen bewusst sein, dass es den Antichristen in unterschiedlichster Erscheinungsform gibt, und ich mich mit jenen, die Christus leugnen, erst gar nicht einlassen soll. Ich soll an dem mir zuerst gelehrten reinen Wort Gottes festhalten (1. Johannes 2:24). Wenn wir den Heiligen Geist empfangen haben, dann brauchen wir nur auf seine Stimme zu hören und wir werden in der Wahrheit bleiben (1. Johannes 2:27) und geistigen Wirbelstürmen gewachsen sein. Wie reagierst du, wenn dir ein Gegner von Christus begegnet, der Widerstand gegen das wahre Evangelium, die wahre Kirche und den wahren Plan der Errettung leistet?

Geistigen Wirbelstürmen widerstehen
(Bild: Quelle)

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Sie haben sich über die Maßen gemüht und haben viel Frucht hervorgebracht

24. Juni 2017, 04:45am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Über die bekehrten Lamaniten, die nun im Land Jerschon leben und das Volk Ammon genannt werden, sagt Alma der Jüngere und Hohepriester über die ganze Kirche: „Siehe, sie haben sich über die Maßen gemüht und haben viel Frucht hervorgebracht; und wie groß wird ihr Lohn sein!“ (Alma 29:15).

Sie haben sich über die Maßen gemüht und haben viel Frucht hervorgebracht. Ich denke an den Apostel Paulus, der sich nach seiner Bekehrung auch über die Maßen gemüht hat und viel Frucht hervorbrachte. Nachdem er sich 32 n. Chr. zu Christus bekehrt hatte (Apostelgeschichte 9:17-18), verkündete er den Menschen Jesus und bezeugte, dass dieser der Sohn Gottes ist, und gründete viele Gemeinden. Seine erste Missionsreise (Apostelgeschichte 13:2-3) führt ihn im Frühjahr 46 - Sommer 47 nach Zypern, Attalia, Antiochia, Iconion, Lystra und Derbe (Apostelgeschichte 13, 14). Im Jahr 49 führt ihn seine zweite Missionsreise nach Syrien / Zylizien, wo er die Gemeinden stärkte, dann weiter nach Phrygien und die galatische Landschaft und in Troas hat er schließlich eine nächtliche wegweisende Vision (Apostelgeschichte 16:8-9), die ihn weiter nach Philippi führt. Im nächsten Jahr war Paulus in Thessalonich und Beröa. Von dort flieht er wegen eines Aufruhrs nach Athen (Apostelgeschichte 17:15). Im Frühjahr 50 erreicht er Korinth (Apostelgeschichte 18:1). Nach eineinhalb Jahren kehrt er über Ephesus nach Cäsarea zurück. Er macht in Jerusalem einen Kurzbesuch und begibt sich nach Antiochia und verweilt dort eine Zeit lang (Apostelgeschichte 18:18-22). Im Frühjahr 52 startet er seine dritte Missionsreise, indem er das galitische Land durchwandert und nach Phrygien kommt (Apostelgeschichte 18:23) und sich dann über das Hochland nach Ephesus, dem Zentrum der römischen Provinz Asien, begibt (Apostelgeschichte 19:1). Dort bleibt er drei Jahre (Apostelgeschichte 20:31). Nach einem Aufstand, angezettelt durch den heidnischen Silberschmied Demetrius, zieht Paulus weiter nach Mazedonien und Griechenland, wo er Ende 55 in Korinth überwintert. Im Frühjahr 56 tritt er dann die Rückreise über Mazedonien, Philippi, Troas und Milet nach Jerusalem an (Apostelgeschichte 20:16). Es folgen etliche Festnahmen mit schließlicher Überführung nach Rom, wo er unter Kaiser Nero im Jahr 64 mit dem Schwert hingerichtet wird, und sein mühseliges Aufbauwerk des Reiches Gottes auf Erden mit dem Märtyrertod endet.

So fühle auch ich mich, nachdem ich das Evangelium von Jesus Christus erkennen und annehmen durfte, in der Pflicht, mich über die Maßen zu mühen, um möglichst viel Frucht hervorzubringen. Insbesondere, nachdem ich dafür keine solchen mühseligen Reisen auf mich nehmen muss. Wie ergeht es dir?

Die Missionsreisen des Paulus
(Bild: Quelle)

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Ich freue mich nicht nur über meinen eigenen Erfolg

23. Juni 2017, 04:42am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Alma der Jüngere, und Hohepriester über die ganze Kirche, lässt uns wissen: „Aber ich freue mich nicht nur über meinen eigenen Erfolg, sondern meine Freude wird größer wegen des Erfolgs meiner Brüder, die oben im Land Nephi gewesen sind.“ (Alma 29:14).

Ich freue mich nicht nur über meinen eigenen Erfolg. Wer freut sich nicht darüber, dass seine Anstrengung zu einem guten Ergebnis geführt und Anerkennung einbrachte? Wie sieht es da aber mit der Freude über den Erfolg eines anderen aus? Bei Alma war sie noch größer, als die Freude über seinen eigenen Erfolg! Das kann sicherlich nicht jeder von sich behaupten. Ich denke da an das Beispiel von David und Saul. Nach seinem misslungenen Mordversuch an David fing Saul an sich vor ihm zu fürchten, weil der Herr David beschützt, ihn aber verlassen hatte. Damit er nicht mehr in seiner Umgebung war, machte ihn Saul zum Obersten einer Tausendschaft. Vielleicht mit dem Hintergedanken, dass er aus dem Feldzug nicht mehr zurückkommen würde? Aber weit gefehlt: „David hatte Erfolg, wohin ihn auch sein Weg führte, und der Herr war mit ihm.“ (1. Samuel 18:14). Saul bekam nun noch mehr Angst vor ihm und gab ihm noch einen gefährlicheren Auftrag. Und hier tritt sein Hintergedanke zu Tage: „Ich will nicht meine Hand gegen ihn erheben; das sollen die Philister tun.“ (1. Samuel 18:17). Weitere Fehlversuche Sauls, sich David zu entledigen, schlagen ebenfalls fehl, denn überall hatte David Erfolg, weil der Herr mit ihm war. Saul freute sich absolut nicht über den Erfolg Davids, ganz im Gegenteil, aus Angst vor einem Rivalen entstand Feindschaf: „... So wurde Saul für alle Zeit zum Feind Davids.“ (1. Samuel 18:29).

In Prediger 4:4 sagt uns der Davidsohn Kohelet, der König in Jerusalem war, dass jedes erfolgreiche Tun Konkurrenzkampf zwischen den Menschen bedeutet. Ich lerne daraus, dass, anstatt neidisch auf den Erfolg eines anderen zu sein, sich darüber freuen der bessere Weg ist. Gerne versuche ich die Weisheit anzuwenden: „Verzehrender Neid soll mich nicht auf meinem Weg begleiten; denn er hat mit der Weisheit nichts gemein.“ (Weisheit 6:23), denn: „... durch den Neid des Teufels kam der Tod in die Welt und ihn erfahren alle, die ihm angehören.“ (zum einen der Neid Luzifers im Garten Eden mit der erfolgreichen Versuchung Adams und Evas, zum anderen auch der Brudermord des Kain an Abel; Weisheit 2:24). Wie gehst du mit dem Erfolg anderer um?

A painting by Robert T. Barrett of Cain leaning on a staff and Abel holding a lamb, with storm clouds gathering overhead.Kain freute sich nicht über den Erfolg seines Bruders Abel
(Genesis 4:8; Bild: Quelle)

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Durch eine heilige Berufung berufen

22. Juni 2017, 04:34am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Alma der Jüngere, und Hohepriester über die ganze Kirche, bezeugt uns um die 76 v.Chr.: „Ja, und derselbe Gott hat seine Kirche unter ihnen aufgerichtet; ja, und derselbe Gott hat mich durch eine heilige Berufung berufen, diesem Volk das Wort zu predigen, und hat mir viel Erfolg gegeben, woran ich große Freude habe.“ (Alma 29:13).

Durch eine heilige Berufung berufen. Was ist darunter zu verstehen? Im weltlichen Sinne ist eine Berufung eine Aufforderung zur Übernahme eines Lehrstuhls oder einer Professur, eines Amtes in einem wissenschaftlichen, politischen oder künstlerischen Bereich. Im kirchlichen Sinne handelt es sich um die Einladung Gottes oder eines seiner rechtmäßig bevollmächtigten Kirchenführer, auf eine vorgegebene Weise zu dienen. Wie dies geschieht, wird uns am Beispiel der Berufung Josuas aufgezeigt. Mose bat den Herrn einen Anführer der Gemeinde des Herrn einzusetzen, damit sie einen `Hirten´ habe (Numeri 27:16). Der Herr antwortete ihm, dass er Josua, einen geisterfüllten Mann, nehmen solle und ihm die Hände auflegen solle (Numeri 27:18). Vor den Priestern und der Gemeinde sollte Mose ihm dann seine Aufgaben benennen und ihm einen Teil seiner Würde (Vollmacht) übertragen (Numeri 27:19-20).

Auf die gleiche Art und Weise werden auch heute noch Berufungen in der Kirche des Herrn ausgesprochen, denn „... keiner nimmt sich eigenmächtig diese Würde, sondern er wird von Gott berufen, ...“ (Hebräer 5:4). Der zuständige rechtmäßig bevollmächtigte Kirchenführer, z. B. der Bischof einer Gemeinde, wählt mit seinen Ratgebern eine vom Geist erfüllte Person für eine bestimmte Aufgabe, gebeterfüllt und auf geistige Führung durch den Herrn achtend (Apostelgeschichte 13:2), aus. Die so ausgewählte Person wird der Gemeinde vorgelegt und dann durch Händeauflegen in das Amt eingesetzt. Dabei werden ihr die notwendigen Vollmachten (Würde) übertragen. Derjenige, der die Berufung angenommen hat, steht nun in der Pflicht, diese Aufgabe treu zu erfüllen, sie groß zu machen (Lehre und Bündnisse 84:33) und hat die Verheißung, dass der Herr ihn segnen wird (Lehre und Bündnisse 9:14). Fast ein jedes Mitglied der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, bekommt die Möglichkeit, für eine bestimmte Zeit, in einer Berufung zu dienen. So wird es im Laufe seines Lebens mit den unterschiedlichsten Aufgaben betraut und dadurch Erfahrung sammeln und wachsen (Römer 12:6-8). Wie haben dir deine Berufungen bisher geholfen zu wachsen?

A painting by Darrell Thomas of white-haired Moses placing his hands on the head of Joshua, who kneels before him.

Mose ordiniert Josua, von Darrell Thomas
(Bild: Quelle)

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Ich denke auch an die Gefangenschaft meiner Väter

21. Juni 2017, 04:54am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Alma der Jüngere, und Hohepriester über die ganze Kirche, freut sich darüber, dass seine Gebete erhört wurden und er in den Händen Gottes ein Werkzeug sein durfte (Alma 29:9-10). „Ja, und ich denke auch an die Gefangenschaft meiner Väter; denn ich weiß gewiss, dass der Herr sie aus der Knechtschaft befreit hat und dadurch seine Kirche aufgerichtet hat; ja, der Herr, Gott, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs, hat sie aus der Knechtschaft befreit.“ (Alma 29:11).

Ich denke auch an die Gefangenschaft meiner Väter. Und im nächsten Vers erweitert er noch: „Ja, ich habe immer an die Gefangenschaft meiner Väter gedacht; und derselbe Gott, der sie aus den Händen der Ägypter befreit hat, der hat sie aus der Knechtschaft befreit.“ (Alma 29:12). Immer an seine Vorfahren zu denken, erinnert mich an das fünfte Gebot (je nach Zählweise das vierte): „Ehre deinen Vater und deine Mutter, damit du lange lebst in dem Land, das der Herr, dein Gott, dir gibt.“ (Exodus 20:12). Ist es manchmal so, dass Kinder meinen, dem Gebot sei Genüge getan, wenn man der Mutter am Muttertag mal das Frühstück mit einem riesigen Blumenstrauß ans Bett bringt? Aber damit hat sich´s dann auch schon, das Geschirr soll sie doch gefälligst selber waschen und auch wieder wegräumen. Meistens ist es doch leider so, dass einem das Ehren nicht so leicht fällt, wenn man seine Eltern noch um sich hat. Da stößt man sich doch gerne an dem einen oder andern, was sie von einem fordern. Dann kommt noch mit zunehmendem Alter der Eltern hinzu, dass man sich nun um sie kümmern muss. Dabei wird häufig außer Acht gelassen, dass sie sich zeitlebens doch um einen gekümmert und sich aufgeopfert haben.

Ich habe meinen Vater schon im Alter von 10 Jahren verloren und denke gerne und häufig an ihn zurück, auch an seine schwere Zwangsarbeit, die er leisten musste und die u. a. dann auch zu einem früheren Ableben beigetragen hat. Wenn ich an ihn denke, kommt mir als Erstes immer in den Sinn, dass er sich bei Bestrafungen, die mir zugestanden hätten, immer vor mich gestellt hat und meinte, dass Mutti lieber ihn hauen sollte, als mich. Meine Mutter habe ich im Alter von 22 Jahren verabschieden dürfen. Bei ihr fällt mir als erstes ein, dass sie unermüdlich für mich geschuftet hat, um mir ein besseres Leben zu ermöglichen. Dafür hat sie auf so vieles verzichtet, was ihr Leben hätte erleichtern können. Ich bin nun nicht in der Situation, dass ich in ihrem hohen Alter für sie sorgen muss, denke dessen ungeachtet aber immer voller Dankbarkeit und Hochachtung an sie und versuche dieses Gebot, welches im Übrigen als einziges eine Verheißung beinhaltet, insofern zu halten, dass ich das, was sie mich gelehrt und mir vorgelebt haben, auch in meinem Leben richtig anwende, ihren Namen, den ich tragen darf, in Ehren zu halten und natürlich auch den Namen meines Vaters im Himmel, den ich auf mich nehmen durfte. Wie gehst du mit diesem Gebot um?

Viertes Gebot(Bild: Quelle)

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