Nun folgt eine präzise Vorhersage der Geburt des Erlösers der Menschheit durch Samuel den Lamaniten: „Und siehe, er sprach zu ihnen: Siehe, ich gebe euch ein Zeichen; denn es kommen noch fünf Jahre, und siehe, dann kommt der Sohn Gottes, um all jene zu erlösen, die an seinen Namen glauben.“ (Helaman 14:2).
Noch fünf Jahre, und siehe, dann kommt der Sohn Gottes. Außer einer genauen Zeitangabe der Geburt Jesu, einer der präzisesten Prophezeiungen in den Heiligen Schriften, offenbart Samuel auch noch Zeichen, die ihr vorausgehen sollen. In der folgenden Tabelle sind diese aufgelistet und die Schriftstellen angegeben, die ihr Eintreffen bestätigen:
Mormon, der dieses Buch aus all den Überlieferungen zusammenstellte (Worte Mormons 1:9), lässt uns wissen: „Und nun begab es sich: Samuel der Lamanit prophezeite noch vieles mehr, was nicht niedergeschrieben werden kann.“ (Helaman 14:1).
Prophezeite noch vieles mehr, was nicht niedergeschrieben werden kann. Samuel der Lamanite prophezeite noch vieles, was von Mormon, in seiner Zusammenfassung des Buches Mormon, nicht aufgeschrieben wurde. Sicherlich hatte der Herr ihm dazu entsprechende Anweisungen gegeben, wie auch schon in anderen Fällen:
Einiges von dem, was ein Engel Nephi, dem Sohn Lehis, um 590 v. Chr. offenbarte, sollte er nicht niederschreiben (1.Nephi 14:25).
Vieles, von dem was König Mosia um 130 v. Chr. seine Söhne lehrte, ist nicht in diesem Buch enthalten (Mosia 1:8).
Vieles von dem, was Nephi, der Sohn Helamans, um 22 v. Chr. zu den korrupten Richtern sprach, konnte nicht niedergeschrieben werden (Helaman 8:3).
Nicht alles, was Alma dem Volk um 82 v. Chr. predigte, wurde niedergeschrieben (Alma 13:31)
Alma hatte seinem Sohn Helaman um 73 v. Chr. etwas zu prophezeien, was er zwar niederschreiben, aber zu diesem Zeitpunkt nicht kundtun sollte (Helaman 45:9).
Von dem, wie Nephi, der Enkel Helamans, um 30 n. Chr. dem Volk diente und unerschrocken Umkehr und Sündenvergebung predigte, wurde in diesem Buch nichts niedergeschrieben (3. Nephi 7:17).
Das, was Christus betete, als er nach seiner Auferstehung bei den Nephiten weilte, konnte nicht niedergeschrieben werden (3. Nephi 17:15), ja sie konnten sogar nicht ausgesprochen werden (3. Nephi 19:34).
Aber es gab auch Dinge, die einfach vergessen wurden niederzuschreiben, von denen Christus wollte, dass sie nachgetragen werden (3. Nephi 23:11-12).
Ich lerne, dass es doch noch einiges an `Geheimnissen des Gottesreiches´ gibt, das für uns noch nicht bestimmt ist, weil wir es wahrscheinlich noch nicht verstehen würden (Alma 37:11; 40:3). Nach und nach wird der Herr uns, entsprechend unserem Glauben und Verständnis, mehr und mehr kundtun. Auf jeden Fall wird der Herr bei seinem zweiten Kommen alles offenbaren (Lehre und Bündnisse 101:32-34). Ich befasse mich bis dahin wissbegierig mit dem, was uns der Herr bis jetzt offenbart hat. Wie bereitest du dich darauf vor, weitere Geheimnisse des Gottesreiches zu erfahren?
Samuel fährt mit seiner Prophezeiung an das Volk in Zarahemla fort (Helaman 13:3): „Aber siehe, eure Tage der Bewährung sind vorbei; ihr habt den Tag eurer Errettung aufgeschoben, bis es für immer zu spät ist, und eure Vernichtung ist sicher; ja, denn ihr habt alle Tage eures Lebens nach dem getrachtet, was ihr nicht erlangen konntet; und ihr habt das Glücklichsein darin gesucht, daß ihr Übles getan habt, und das ist gegen die Natur jener Rechtschaffenheit, die unserem großen und ewigen Haupt innewohnt.“ (Helaman 13:38).
Eure Tage der Bewährung sind vorbei. Was haben wir darunter zu verstehen, dass die Tage der Bewährung vorbei sind, sie die Tage der Errettung aufgeschoben haben, bis es für immer zu spät ist? Mormon spricht in diesem Zusammenhang davon, dass die `Tage der Gnade´ – dieser Ausdruck kommt im Buch Mormon nur an dieser Stelle vor – vorüber seien, sowohl was das zeitliche, als auch das geistige anbelangt (Mormon 2:15). Wahrscheinlich meinte Mormon, dass der Herr den Nephiten zuzeiten Samuel des Lamaniten, noch eine zusätzliche Zeit der Umkehr gewährt hatte, die dann aber verstrichen war.
Es ist offensichtlich so, dass der Herr uns in bestimmten Situationen nicht unbedingt sofort bestraft, um uns noch eine weitere Chance der Umkehr zu eröffnen, uns eine `Gnadenfrist´ gewährt. So muss ich aufpassen, dass ich den `Tag der Gnade´ nicht ungenutzt verstreichen lasse. Solange es diesen Tag für mich noch gibt, muss ich zusehen, dass ich von meinen Sünden aufrichtig umkehre, und mich dazu entscheide, Gott zu dienen (Alma 42:4) um nicht `umgehauen und ins Feuer geworfen zu werden´ (Alma 5:35,52,56), sowohl was die physische, als auch die geistige Zerstörung anbelangt. Ein prominentes Beispiel haben wir im Fall Adams und Evas. Sie hatten von der Frucht genossen, von der sie nicht genießen sollten, weil sie ansonsten sterben würden. Der Herr hat sie nicht sofort dem Tod überantwortet. Er hat ihnen eine `Gnadenfrist´ in der Welt gewährt, ehe sie tatsächlich den physischen Tod erleiden mussten (Alma 12:24). Ich erkenne, dass die Gnade Gottes eine Frage der Zeit ist. Würde die `Strafe auf dem Fuße erfolgen´, hätten wir keine Zeit Reue zu empfinden und Umkehr zu üben. Nutze ich diese Zeit allerdings nicht, greift die Gerechtigkeit, ich werde sowohl was das zeitliche anbelangt zerstört werden, als auch was das geistige anbelangt! Wie nutzt du die `Gnadenfrist´, die Zeit des letzten Aufschubs, die dir der Herr gewährt?
Samuel der Lamanite sagt dem Volk in Zarahemla, dass sie in den Tagen ihrer Heimsuchung (Helaman 13:32) sagen würden: „Siehe, wir sind von Dämonen umgeben, ja, wir sind ringsum von den Engeln dessen umschlossen, der danach trachtet, unsere Seele zu vernichten. Siehe, unsere Übeltaten sind groß. O Herr, kannst du nicht deinen Zorn abwenden von uns? Und dies wird in jenen Tagen eure Sprache sein.“ (Helaman 13:37).
Wir sind von Dämonen umgeben. Dieser Begriff Dämonen kommt im Buch Mormon nur einmal vor, ebenso im Alten Testament der Einheitsübersetzung 2016. Im Neuen Testament finden sie allerdings in zweiundvierzig Stellen Erwähnung. Im Psalm 106:37 heißt es: „Sie brachten ihre Söhne und Töchter dar als Opfer für die Dämonen.“ in der King James Version steht anstatt `Dämonen´: Devils (Teufel). Damit haben wir dann auch gleich die Frage beantwortet, worum es sich bei Dämonen handelt: Teufel.
Bei den Dämonen handelt es sich um gefallene Engel die dem Teufel dienen (Offenabrung 12:9). An anderer Stelle werden sie auch als `unreine Geister´ bezeichnet (Markus 1:27) und im Buch Mormon einmal als Bocksfüßer (2. Nephi 23:21, siehe Fußnote b). In der Welt haben wir mit diesen Mächten zu tun (Epheser 6:12). Weil die Dämonen keinen Körper aus Fleisch und Blut haben, sind sie darauf erpicht einen solchen zu besetzen. Christus hat uns gezeigt, dass er Macht über sie besitzt und hat sie aus dem von ihnen Besessenen ausgetrieben. Sie bettelten ihn an, ihnen wenigstens zu gestatten in die Herde Schweine fahren zu dürfen. Der Herr ließ es zu und sie führten die Schweine in den Tod (Matthäus 8:28-32). Auch wir Priestertumsträger haben die Macht Dämonen auszutreiben, und zwar durch Fasten und Gebet (Markus 9:14-28). Nicht sie haben Macht über uns. Sie haben keinen physischen Körper und kein Priestertum Gottes, deshalb haben wir Macht über sie und brauchen sie nicht in unserem Körper zu beherbergen. Welche Vorstellung hast du davon, wie eine Situation mit Dämonen ablaufen könnte?
Illustration von Julius Schnorr von Carolsfeld, 1860
(Bild: Quelle)
Samuel der Lamanite spricht die Worte zum Volk Nephi in Zarahemla, die der Herr ihm ins Herz gab (Helaman 13:3-4). Er sagt ihnen, zuzeiten, da es ihnen schlecht gehen würde, würden sie vergeblich zum Herrn schreien (Helaman 13:32): „O daß ich Umkehr geübt und die Propheten nicht umgebracht und sie nicht gesteinigt und sie nicht ausgestoßen hätte. Ja, an dem Tag werdet ihr sprechen: O daß wir uns des Herrn, unseres Gottes, erinnert hätten an dem Tag, da er uns unsere Reichtümer gab, und dann wären sie nicht schlüpfrig geworden, so daß sie uns verlorengehen mußten; denn siehe, unsere Reichtümer sind von uns gegangen.“ (Helaman 13:33).
O dass wir uns des Herrn, unseres Gottes, erinnert hätten. Kennst du das: Ach hätte ich doch nur … . Das kommt einem immer erst in den Sinn, `wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist´, immer erst, wenn das Unglück über einen gekommen ist. Dann besinnt man sich, dass es doch besser gewesen wäre einen Ratschlag oder ein Gebot gehalten zu haben, anstatt leichtfertig zu denken: Passt schon.
Ich denke, jeder kommt mal in die Situation sich zerknirscht zu sagen: „Hätte ich doch nur …“. Doch jeder hat es selber in der Hand, stattdessen sagen zu können: „Ich bin froh, dass …“. Die Aussage im ersten Fall ist die Folge von Ungehorsam. Ungehorsam seinen Eltern gegenüber, dem Gesetzgeber gegenüber, aber vor allem gegenüber dem himmlischen Vater. Ich muss mich vorsehen, dass sie nicht meine letzte Aussage sein wird, wenn ich aus diesem Erdenleben abberufen werde, `der Tag der Gnade´ für mich vorüber ist (Mormon 2:15). Also muss ich darauf bedacht sein, laufend Situationen zu schaffen, in denen ich die zweite Feststellung treffen kann. Wenn mir die Erkenntnis kommt, `hätte ich doch nur …´ (Helaman 13:36), muss ich dafür sorgen, dass ein `ich bin froh, dass …´ folgen wird, denn dann habe ich die Chance, dass mein Fehler ausgebügelt wird. Wie? Wenn ich einen Fehltritt begehe, ihn erkenne, bereue und aufrichtige Umkehr übe, wird der Herr mir vergeben (Lehre und Bündnisse 58:42) und ich kann sagen: „Ich bin froh, dass …“. In welchem Fall empfindest du mehr Freude?
Der Herr weiter durch den Mund Samuels zum Volk in Zarahemla: „Und siehe, die Zeit kommt, da er eure Reichtümer verflucht, daß sie schlüpfrig werden, so daß ihr sie nicht halten könnt; und in den Tagen eurer Armut könnt ihr sie nicht festhalten.“ (Helaman 13:31).
Die Zeit kommt, da er eure Reichtümer verflucht, dass sie schlüpfrig werden. Hast du schon mal versucht mit Händen voller flüssiger Butter aus einer voll gefüllten großen Glasflasche zu trinken? Schlechte Karten. Du wirst an das sehnlich erhoffte Nass nicht kommen. Die Flasche schlüpft dir durch die Hände.
Ich stelle mir bildhaft vor, dass, wenn meine Gedanken mit nicht göttlichem eingefettet sind, sie auch nicht in der Lage sein werden, erfolgreich die Geheimnisse Gottes in mir halten zu können. Sie werden einfach aus meinem Geist rutschen und ich werde sie nicht halten können. Das wird mir erst wieder gelingen, wenn ich meine Gedanken mit fettlöslichem Mittel reinige, so wie ich die volle Flasche nur mit griffigen Händen zum Mund führen kann. Dieses Mittel stelle ich mir vor, ist das Abendmahl, von dem ich jeden Sonntag reuevoll nehmen darf. Natürlich kann man sich genauso vorstellen, dass der Herr einem weltliche Segnungen verwehrt, wenn man gegen seine Gebote handelt. So stelle ich mir vor, dass mir das Geld nur so durch die Hände schlüpft, wenn ich mich nicht an das Gesetz des Zehnten halte und mir keine finanzielle Sicherheit aufbauen kann, um eigenständig zu werden. Welche Assoziationen kommen dir in diesem Zusammenhang in den Sinn?
Die Worte, die der Herr Samuel dem Lamaniten ins Herz gab (Helaman 13:3-4), dem Volk in Zarahemla zu sagen: „Ja, siehe, der Zorn des Herrn ist schon gegen euch entflammt; siehe, er hat das Land wegen eures Übeltuns verflucht.“ (Helaman 13:30).
Der Zorn des Herrn ist schon gegen euch entflammt. Immer wieder stoßen wir in den heiligen Schriften darauf, dass der Zorn des Herrn entflammte, und immer wieder stelle ich mir die Frage, wie ich das richtig zu verstehen habe. Zorn ist der Ausdruck von Ärger. Sagt nicht der Herr seinen Nachfolgern: „… Jeder, der seinem Bruder auch nur zürnt, soll dem Gericht verfallen sein; …“ (Matthäus 5:22)? Wir sollen nicht zürnen, aber er tut es?
Zunächst fällt mir da ein, dass der Herr von uns Menschen auch verlangt, einem jeden zu vergeben, doch für sich selber hat er sich vorbehalten: „Ich, der Herr, vergebe, wem ich vergeben will …“ (Lehre und Bündnisse 64:10). Also kann es sich ja genauso auch mit dem Zorn verhalten. Als Nächstes denke ich mir, dass der Zorn des Herrn nur für den Fall entflammt, dass wir in vollem Bewusstsein sündigen (Lehre und Bündnisse 59:21). Für diesen Fall kann dann eben nicht die Gnade greifen, die für alle vorgesehen ist, die Umkehr üben (Psalm 145:8). Wenn es dann mal soweit ist, dass wir den Herrn zum Zorn gereizt haben, dann hält er eben nicht mehr seine schützende Hand über uns, sondern überlässt uns unserem Peiniger, wie ich aus dem Gleichnis mit der Vergebung lerne: „Und in seinem Zorn übergab ihn der Herr den Peinigern, bis er die ganze Schuld bezahlt habe. 35 Ebenso wird mein himmlischer Vater euch behandeln, wenn nicht jeder seinem Bruder von Herzen vergibt.“ (Matthäus 18:34-35). Sein Zorn entbrennt auf die Sünde, die wissentlich begangen wird, weil er weiß, dass sie seine Kinder, die er so lieb hat, dass er seinen eingeborenen Sohn opferte, zerstört, wie die Motte alle Lebensmittel unbrauchbar macht oder die Kleider im Schrank. Welche Gedanken hast du zu diesem Punkt des Gotteszornes?
Die Worte des Herrn an das Volk in Zarahemla durch den lamanitischen Propheten Samuel: „O ihr schlechte und ihr verderbte Generation, ihr verstocktes und ihr halsstarriges Volk, wie lange, meint ihr, wird der Herr euch ertragen? Ja, wie lange werdet ihr euch von törichten und blinden Führern leiten lassen? Ja, wie lange werdet ihr lieber die Finsternis wählen als das Licht?“ (Helaman 13:29).
Wie lange werdet ihr euch von törichten und blinden Führern leiten lassen? Wie wird es einem ergehen, wenn man sich von einem `blinden´ führen lassen will? Als die Jünger des Herrn ihm sagten, dass die Pharisäer über seine Aussagen empört seien, antwortete er ihnen: „Lasst sie, es sind blinde Blindenführer. Und wenn ein Blinder einen Blinden führt, werden beide in eine Grube fallen.“ (Matthäus 15:14).
Natürlich wird hier in den Schriften über geistige Blindheit geredet. Wie kann ich, ohne die Gefahr Schaden zu nehmen, jemandem nacheifern, der von einer bestimmten Sache nicht die geringste Ahnung hat? Wenn jemand das Evangelium von Jesus Christus nicht kennt, ergibt es keinen Sinn, ihn zu fragen, was ich machen muss, um in die Gegenwart Gottes zu kommen. Ich werde mich von ihm nicht führen lassen, sondern jemanden fragen, der an Gott glaubt und sein Evangelium kennt. Ich frage diejenigen, die das Licht haben, den Weg kennen und schon gehen und nicht jene, die in der Finsternis umherirren und nicht wissen, wo sie hingen. Ansonsten wäre ich töricht. Wen befragst du, wenn es um geistige Führung geht, die du dringend benötigst?
Samuel setzt die Worte des Herrn an das Volk in Zarahemla fort:„Siehe, ihr seid schlimmer als sie; denn so wahr der Herr lebt, wenn ein Prophet unter euch kommt und euch das Wort des Herrn verkündet, das von euren Sünden und Übeltaten zeugt, seid ihr zornig auf ihn und stoßt ihn aus und sucht ihn auf allerart Weise zu vernichten; ja, ihr sagt, er sei ein falscher Prophet und er sei ein Sünder und vom Teufel, weil er bezeugt, daß eure Taten böse sind.“ (Helaman 13:26).
Ihr sagt, er sei ein falscher Prophet und er sei ein Sünder und vom Teufel. So war es auch schon zuzeiten des Alten Testamentes. Wenn ein Prophet nicht das prophezeit hat, was einem angenehm war, dann war es eben ein falscher Prophet. Als z. B. der israelitische König Ahab (Nordreich) den König von Juda Joschafat (Südreich) fragte, ob er nicht mit ihm zusammen in den Kampf gegen Ramot in Gilead ziehen wolle, sagte dieser, dass es besser wäre, erst den Herrn danach zu befragen. Zunächst befragte Ahab vierhundert Propheten, die er zusammengerufen hatte. Sie befürworteten sein Vorhaben und meinten, dass Gott ihnen Ramot in die Hand geben würde. Da fragte Joschafat nach einem Propheten des Herren und Ahab antwortete: „…Es ist noch einer da, durch den wir den HERRN befragen könnten. Doch ich hasse ihn; denn er weissagt mir nie Gutes, sondern immer nur Schlimmes. Es ist Micha, der Sohn Jimlas. …“ (2. Chronik 18:7). Micha prophezeite nach einigem Hin und Her schlussendlich gegen Ahabs Vorhaben und des Herren Wort erfüllte sich, Ahab starb in dem Kampf (2. Chronik 18.33-34).
Ich lerne, dass es für mich verheerende Folgen hat, wenn ich mir Menschen als Propheten aussuche, die mir nach meinen Wünschen und Vorstellungen wahrsagen und überzeugt bin, dass sie recht haben. Einer aus der Gruppe christlicher Lehrer warnt uns: „Geliebte, traut nicht jedem Geist, sondern prüft die Geister, ob sie aus Gott sind; denn viele falsche Propheten sind in die Welt hinausgezogen.“ (1. Johannes 4:1). Wir sollen vorsichtig sein mit jenen, die uns `nach dem Munde reden´, uns nur das sagen, was wir gerne hören wollen (Lukas 6:26; Helaman 13:27.28). Wir wissen ganz genau, wie wir wahre Propheten von falschen unterscheiden können: „An ihren Früchten also werdet ihr sie erkennen.“ (Matthäus 7:20). Die Vorhersagen falscher Propheten werden sich nicht erfüllen, aber die Vorhersagen die von Propheten Gottes getätigt werden schon. Insbesondere hilft uns der Heilige Geist wahre Propheten von falschen zu unterscheiden (Moroni 10:5). Ich weiß, wer unser heutiger lebender Prophet Gottes ist: Russel M. Nelson! Wie verhältst du dich, wenn dir jemand nur nach deinem Mund redet?
President Russell M. Nelson stands in his office in Salt Lake City on Tuesday, Sept. 29, 2015. | Jeffrey D. Allred, Deseret News
(Bild: Quelle)
Samuel der Lamanite weiter zum Volk Nephi in Zarahemla: „Und nun, wenn ihr redet, so sprecht ihr: Wenn unsere Tage in den Tagen unserer Väter in alter Zeit gewesen wären, hätten wir die Propheten nicht getötet; wir hätten sie nicht gesteinigt und ausgestoßen.“ (Helaman 13:25).
Wenn unsere Tage in den Tagen unserer Väter in alter Zeit gewesen wären. Hier hält der Herr dem Volk vor, dass es der Meinung sei, es hätte zuzeiten seiner Vorfahren nicht so gehandelt und auch nicht so, wie sie damals gehandelt hatten. Doch wie lässt der Herr den Stephanus, der von den Zwölfen, den Aposteln des Herrn, als einer der neuen Siebziger erwählt war (Apostelgeschichte 6:1-5), der, der später um seines Zeugnisses willen gesteinigt wurde (Apostelgeschichte 7:59) sagen: „Ihr Halsstarrigen, unbeschnitten an Herzen und Ohren! Immerzu widersetzt ihr euch dem Heiligen Geist, eure Väter schon und nun auch ihr.“ (Apostelgeschichte 7:51).
Dieser Stephanus zählte auch unverhohlen die Schlechtigkeiten des Volkes auf. Einigen gefiel das gar nicht und sie stifteten das Volk an, ihn vor dem Hohepriester anzuklagen. Stephanus hielt dann eine lange Rede vor dem Hohepriester und dem Volk, deren Inhalt sie noch mehr empörte, sodass sie ihn aus der Stadt trieben und steinigten (Apostelgeschichte 7). Ich überlege mir, ob es mir auch manchmal so ergeht, dass ich mich herausreden will, wenn mir meine Fehler vorgehalten werden: "Wären die Umstände anders gewesen, hätte ich das nicht gemacht." Ich muss mir im Klaren sein, dass es nicht darauf ankommt, was ich unter anderen Umständen gemacht oder nicht gemacht hätte, sondern es kommt darauf an, was ich gerade tue. Mein aktuelles Handeln muss zeigen, dass ich berechtigte Kritik richtig nutze, um mein Handeln positiv zu verändern. Wie reagierst du auf berechtigte Kritik?