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Glaubensansichten

Das Himmelreich ist einem König vergleichbar, der seinem Sohne die Hochzeit ausrichten wollte

26. Mai 2023, 04:52am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Das Gleichnis der Gäste bei der Hochzeit des Sohnes des Königs, 1796-97 (Francisco de Goya) 
(Bild: Quelle)

„Das Himmelreich ist einem König vergleichbar, der seinem Sohne die Hochzeit ausrichten wollte.” (Matthäus 22:2

In Matthäus 22:1-14 erzählt Jesus ein Gleichnis, das als das Gleichnis vom königlichen Hochzeitsmahl bekannt ist. Jesus vergleicht das Himmelreich mit einem königlichen Hochzeitsmahl, das ein König für seinen Sohn ausrichtet. Der König lädt viele Gäste ein und sendet seine Diener aus, um sie zur Hochzeit einzuladen. Doch die eingeladenen Gäste weigern sich, zu kommen und ignorieren die Einladung. Einige gehen sogar so weit, die Diener zu misshandeln oder zu töten. 

Daraufhin schickt der König erneut seine Diener aus und bittet sie, alle, die sie finden, zur Hochzeit einzuladen, sowohl Gute als auch Schlechte. Die Diener kommen zurück und bringen viele Menschen mit, sodass der Festsaal gefüllt ist. 

Als der König den Festsaal betritt, sieht er einen Mann, der kein Hochzeitsgewand trägt. Er fragt ihn, warum er kein Gewand trägt, und der Mann bleibt sprachlos. Daraufhin lässt der König den Mann binden und hinauswerfen, wo es Weinen und Zähneknirschen gibt (ein Ort der Verzweiflung und des Leidens, der mit der Ablehnung oder dem Fehlverhalten gegenüber Gott zusammenhängt). Alle geladenen Gäste kamen durch den offiziellen Eingang und bekamen dort ein spezielles Hochzeitsgewand (Offenbarung 19:7-8). Dieser Mann hat sich in den Saal eingeschlichen und deshalb kein Gewand bekommen, hat sich den Zutritt erschlichen. Das Tragen eines Hochzeitsgewandes bei der Hochzeit war eine kulturelle Erwartung und ein Zeichen der Wertschätzung für den Gastgeber. 

Jesus schließt das Gleichnis mit den Worten: "Denn viele sind berufen, aber wenige sind auserwählt." (siehe auch JSÜ Matthew 22:14, mit dem Zusatz “Deshalb tragen nicht alle das Hochzeitskleid.” gegenüber der King James Version). 

Das Gleichnis vom königlichen Hochzeitsmahl soll eine Lehre über das Himmelreich vermitteln. Die eingeladenen Gäste, die sich weigern zu kommen, stellen die religiösen Führer dar, die das Reich Gottes ablehnen. Die Diener, die ausgesandt werden, um alle einzuladen, stehen für diejenigen, die die Botschaft des Evangeliums in die Welt tragen. Der Mann ohne Hochzeitsgewand symbolisiert jemanden, der äußerlich zu Jesus gehört, aber innerlich keine wahre Beziehung zu ihm hat, und sich unrechtmäßig Zutritt verschaffte. 

Die Lehre des Gleichnisses betont die Bedeutung der Annahme der Einladung Gottes zum Glauben an Jesus Christus und zur Teilhabe am Reich Gottes. Es ermahnt die Zuhörer, die Gnade und Einladung Gottes nicht abzulehnen und zeigt die Notwendigkeit, durch Glauben und Hingabe an Jesus Christus eine wahre Beziehung zu ihm zu haben. 

Ich lerne: 

  1. Annahme der Einladung: Das Gleichnis betont die Wichtigkeit, die Einladung Gottes anzunehmen. Gott lädt uns ein, an seinem Reich teilzuhaben und eine Beziehung zu ihm zu haben. Es ist entscheidend, diese Einladung nicht abzulehnen oder zu ignorieren, sondern sie mit Freude und Dankbarkeit anzunehmen. 
  2. Ablehnung und Gleichgültigkeit vermeiden: Die Reaktion der eingeladenen Gäste im Gleichnis, die die Einladung zum Hochzeitsmahl ablehnen oder ignorieren, war nicht nur unhöflich, sondern auch beleidigend für den Gastgeber. Wir sollten uns davor hüten, Gott abzulehnen oder gleichgültig gegenüber seinem Ruf zu sein. Stattdessen sollten wir bereitwillig und mit Freude auf seine Einladung reagieren. 
  3. Aktive Verbreitung der Botschaft: Die Diener im Gleichnis wurden ausgesandt, um alle Menschen einzuladen, die sie finden konnten. Das erinnert uns daran, dass wir als Gläubige die Verantwortung haben, die Botschaft des Evangeliums aktiv zu verbreiten und andere Menschen einzuladen, an der Gnade Gottes teilzuhaben. Wir sollten bereit sein, die Liebe Gottes zu teilen und andere in die Gegenwart Gottes einzuladen. 
  4. Echtheit und Hingabe: Der Mann ohne Hochzeitsgewand im Gleichnis symbolisiert jemanden, der äußerlich anwesend ist, aber innerlich keine wahre Beziehung zu Gott hat. Es ist wichtig, dass unsere äußere Haltung und unser Verhalten mit unserer inneren Hingabe und unserem Glauben übereinstimmen. Es geht darum, eine authentische und tief verwurzelte Beziehung zu Gott zu haben, die sich in unserem Denken, Fühlen und Handeln widerspiegelt. 
  5. Erkenntnis der Gnade: Das Gleichnis zeigt auch, dass die Einladung Gottes auf seiner Gnade beruht. Der König lädt sowohl Gute als auch Schlechte ein, und alle haben die Möglichkeit, am Hochzeitsmahl teilzunehmen. Es ist ein Zeichen der unverdienten Gunst Gottes. Wir sollten uns bewusst sein, dass unsere Teilhabe am Reich Gottes nicht aufgrund unserer eigenen Verdienste geschieht, sondern durch die Gnade und Liebe Gottes. 

Diese Lektionen aus Matthäus 22:1-14 können uns helfen, unsere Beziehung zu Gott zu stärken, seine Einladung anzunehmen, aktiv die Botschaft des Evangeliums zu verbreiten und eine authentische und hingebungsvolle Haltung zu entwickeln, während wir die Gnade Gottes schätzen und erkennen. 

Welche besondere Lehre ziehst du aus dem Gleichnis vom königlichen Hochzeitsmahl? 

 findechristus.org 

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Er wird die Schafe zu seiner Rechten, die Böcke aber zu seiner Linken stellen

25. Mai 2023, 03:53am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

(Bild: Quelle)

Wenn aber der Menschensohn in seiner Herrlichkeit kommt und alle Engel mit ihm, dann wird er sich auf den Thron seiner Herrlichkeit setzen; 32 alle Völker werden alsdann vor ihm versammelt werden, und er wird sie voneinander scheiden, wie der Hirt die Schafe von den Böcken*) scheidet; 33 und er wird die Schafe zu seiner Rechten, die Böcke aber zu seiner Linken stellen.” (Matthäus 25:31-33).

3. Das Gleichnis vom Gericht des Menschensohnes über die Völker

Dieses dritte Gleichnis in Matthäus 25:31-46 bildet die letzte Antwort Jesu auf seine Frage aus Matthäus 24:45: „Wer ist demnach der treue und kluge Knecht, …?”, wie werde ich ein weiser, ein besserer Diener Jesu? Es behandelt das ` Gericht des Menschensohnes über die Völker ´.

In dem Gleichnis stellt Jesus sich selbst als den Menschensohn dar, der wiederkommt, um über die Völker zu richten. Er trennt die Menschen wie ein Hirte die Schafe von den Böcken. Die Schafe, die auf seine rechte Seite gestellt werden, symbolisieren diejenigen, die ihm gedient haben, indem sie den Bedürftigen geholfen haben. Die Böcke auf seiner linken Seite stehen für diejenigen, die dies nicht getan haben.

Jesus erklärt, dass diejenigen, die den Bedürftigen geholfen haben, in das Reich Gottes eingehen und ewiges Leben haben werden. Denn sie haben Ihm in den Armen, Hungrigen, Durstigen, Fremden, Nackten, Kranken und Gefangenen gedient. Diejenigen jedoch, die dies nicht getan haben, werden ewige Strafe erleiden.

Dieses Gleichnis betont die Bedeutung der Nächstenliebe und der Fürsorge für die Bedürftigen. Es erinnert die Gläubigen daran, dass sie durch ihre Taten anderen dienen sollen, insbesondere denjenigen, die in Not sind. Es geht darum, das eigene Handeln zu reflektieren und zu erkennen, dass es eine Verantwortung gibt, für diejenigen zu sorgen, die Unterstützung benötigen.

Das Gleichnis von Matthäus 25:31-46 hat einen starken ethischen und sozialen Appell und ermutigt die Nachfolger Jesu dazu, ihre Zeit, Ressourcen und Liebe großzügig mit anderen zu teilen. Es erinnert daran, dass das Handeln gegenüber den Bedürftigen auch eine Auswirkung auf die Beziehung zu Gott und die ewige Bestimmung haben kann.

Ich lerne:

  1. Drei Gleichnisse zu der einen Frage: Weil diese Frage und die Antwort darauf von solch immenser Bedeutung für uns ist. Sie hat Auswirkung auf unser zukünftiges ewiges Dasein: sind wir würdig zur rechten Seite des Herrn gefunden zu werden, oder zur linken! Nur sechs Dinge müssen wir erfüllen, um zu den Schafen zu gehören (Verse 35-36): Hungrige speisen, Durst anderer stillen, Fremde beherbergen, Nackte kleiden, Kranke besuchen, um die Gefangenen kümmern. Das alles in physischer, als auch geistiger Hinsicht.
  2. Nächstenliebe und Fürsorge: Das Gleichnis betont die Bedeutung der Nächstenliebe und der Fürsorge für Bedürftige. Wir sollten uns bewusst sein, dass es unsere Verantwortung ist, anderen zu helfen, insbesondere denen, die in Not sind. Es erinnert uns daran, Mitgefühl zu zeigen und praktische Unterstützung anzubieten, wann immer wir können.
  3. Achtsamkeit gegenüber den Bedürftigen: Das Gleichnis lehrt uns, achtsam gegenüber den Bedürfnissen anderer zu sein. Jesus identifiziert sich selbst mit den Bedürftigen und betont, dass wir ihm durch unsere Hilfeleistung dienen. Es fordert uns auf, unsere Augen zu öffnen und diejenigen zu erkennen, die Unterstützung benötigen, sei es in Form von Essen, Kleidung, Unterkunft, medizinischer Versorgung oder emotionaler Unterstützung.
  4. Taten sprechen lauter als Worte: Das Gleichnis hebt hervor, dass unsere Taten einen Unterschied machen. Es geht nicht nur darum, über Liebe und Mitgefühl zu sprechen, sondern sie in die Tat umzusetzen. Unsere Handlungen zeigen, wie ernst wir es mit unserer Hingabe zu anderen Menschen, und damit zu Jesus und dem Vater, meinen.
  5. Verantwortung für unser Handeln: Das Gleichnis erinnert uns daran, dass wir für unsere Taten zur Rechenschaft gezogen werden. Es geht nicht nur um die Konsequenzen in diesem Leben, sondern auch um die ewige Bestimmung. Es ermutigt uns, unser Handeln zu reflektieren und sicherzustellen, dass wir auf positive und liebevolle Weise auf die Bedürfnisse anderer eingehen.
  6. Gottes Reich: Das Gleichnis weist darauf hin, dass diejenigen, die den Bedürftigen dienen, in das Reich Gottes eingehen und ewiges Leben erhalten werden. Es erinnert uns daran, dass unser Dienst an anderen nicht nur Auswirkungen auf ihr Leben hat, sondern auch auf unsere eigene Beziehung zu Gott.

Zusammenfassend lehrt uns Matthäus 25:31-46, dass Nächstenliebe, Fürsorge und praktischer Einsatz für die Bedürftigen wesentliche Elemente unseres Glaubens und unserer Beziehung zu Gott sind. Indem wir anderen dienen, können wir positive Veränderungen bewirken und das Reich Gottes in unserer Welt widerspiegeln.

Welche Lehren ziehst du für dich aus diesem dritten Gleichnis?

findechristus.org

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Dem einen gab er fünf Talente, dem andern zwei, dem dritten eins

24. Mai 2023, 04:39am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Das Gleichnis von den Talenten
(Bild: Quelle)

„Es wird so sein wie bei einem Manne, der vor Antritt einer Reise ins Ausland seine Knechte rief und ihnen sein Vermögen (zur Verwaltung) übergab; 15 dem einen gab er fünf Talente*), dem andern zwei, dem dritten eins, einem jeden nach seiner Tüchtigkeit; dann reiste er ab.” (Matthäus 25:14-15). 

2. Das Gleichnis von den anvertrauten Talenten 

Matthäus 25:14-30 enthält das Gleichnis von den anvertrauten Talenten, das Jesus erzählte. Ausgangspunkt für die drei Gleichnisse in diesem Kapitel ist die Frage Jesu aus Matthäus 24:45: „Wer ist demnach der treue und kluge Knecht, …?”, wie werde ich ein weiser, ein besserer Diener Jesu? 

Auch in diesem Gleichnis erklärt Jesus das das Himmelreich (KJV Matthew 25:14) einem Mann gleicht, der in eine ferne Stadt reisen wollte (auf Jesus bezogen interpretiert: er würde zu seinem Vater im Himmel zurückkehren), seine Diener (von ihm beauftragte Arbeiter in seinem Weinberg, die ihren Herrn tatsächlich kannten; Matthäus 25:24) zu sich rief und sein Vermögen unter ihnen verteilte (damit sie damit sein Werk auf Erden fortführen sollten). Dem ersten Diener gab er fünf Talente, dem zweiten zwei Talente und dem dritten ein Talent, basierend auf ihren individuellen Fähigkeiten (ein jeder bekommt gemäß seinen Fähigkeiten Aufgaben übertragen; vielleicht dem mit fünf Talenten die Berufung eines Propheten, dem mit vier …; bedenke, wem viel gegeben, von dem wird viel verlangt LuB 82:3). Dann reiste der Mann ab (Jesu Himmelfahrt). 

Der Diener mit den fünf Talenten ging sofort los und investierte sie geschickt, sodass er sie verdoppelte. Ebenso machte der Diener mit den zwei Talenten das Gleiche und vermehrte sie zu vier Talenten. Der Diener mit einem Talent jedoch hatte Angst und beschloss, das Geld zu vergraben, um es sicher aufzubewahren. 

Nach einer langen Zeit kehrte der Mann zurück (das zweite Kommen Jesu) und rief seine Diener zur Rechenschaft. Der Diener mit den fünf Talenten präsentierte ihm seine zehn Talente und erhielt Lob und Belohnung vom Herrn. Ebenso erhielt der Diener mit den zwei Talenten Lob und Belohnung für seine treue Verwaltung (beide stiegen lt. KJV Matthew 25:21,23 von Dienern zu Herrschern auf). Aber als der Diener mit dem einen Talent diesen ohne Gewinn gemacht zu haben zurückgab, war der Herr enttäuscht. Die Diener hatten Talente des Herrn bekommen, und sie übergaben ihm alles wieder, beanspruchten den Gewinn nicht für sich. 

Der Mann tadelte den Diener mit einem Talent für seine Ängstlichkeit und mangelnde Initiative. Er sagte ihm, dass er das Geld hätte zinsbringend anlegen sollen. Dann nahm er ihm das Talent weg und gab es dem Diener mit den zehn Talenten. 

In dem Gleichnis von den anvertrauten Talenten wird das Wort "Talent" verwendet, um eine bestimmte Einheit von Geld zu beschreiben. Im historischen Kontext des Gleichnisses entsprach ein Talent einer großen Menge an Silber oder Gold, die einen beträchtlichen Wert hatte. Es war eine wertvolle Währungseinheit. 

Darüber hinaus hat das Talent in diesem Gleichnis auch eine symbolische Bedeutung. Es steht metaphorisch für die Fähigkeiten, Ressourcen und Möglichkeiten, die uns von Gott anvertraut werden. Es repräsentiert die einzigartigen Gaben, die jeder einzelne Mensch bekommt, seien es intellektuelle Fähigkeiten, kreative Talente, soziale Kompetenzen oder materielle Ressourcen. 

Der Wert eines solchen Talents liegt also nicht nur im materielle oder finanziellen Aspekten, sondern vor allem in seiner Verwendung und Entfaltung. Es geht darum, wie wir unsere Fähigkeiten nutzen, um Gutes zu tun, anderen zu dienen und positive Veränderungen in der Welt zu bewirken. Der Wert eines Talents liegt in seiner Potenzialentfaltung und dem positiven Einfluss, den es haben kann. 

Das Gleichnis ermutigt uns, unsere Talente zu erkennen, zu kultivieren und zum Wohl anderer einzusetzen. Es fordert uns auf, unsere Fähigkeiten nicht zu verschwenden oder aus Angst zu verbergen, sondern sie aktiv zu nutzen, zu entwickeln und zu vermehren. Indem wir unsere Talente einsetzen, tragen wir dazu bei, Gottes Reich auf Erden aufzubauen und ein erfülltes, sinnvolles Leben zu führen. 

Ein ähnliches Gleichnis erzählt der Erretter in Lukas 25:11-27, aber aus einem anderen Anlass und zu einem anderen Publikum. 

Ich lerne: 

  1. Ich muss mich fragen, sehe ich Gott in der Weise wie die ersten beiden Diener oder eher wie der dritte, und welche Talente hat der Herr mir gegeben, sie im Glauben zu vermehren?
  2. Jeder Mensch hat unterschiedliche Fähigkeiten und Ressourcen, die ihm von Gott gegeben wurden. Es ist unsere Verantwortung, sie zu erkennen, zu nutzen, und auszubauen. Jeder wird nach seinen Fähigkeiten beurteilt, nicht im Vergleich zu anderen Menschen. 
  3. Gott erwartet von uns, dass wir unsere Talente aktiv und weise einsetzen, um Gutes zu tun und Früchte zu bringen. Dabei müssen wir u. U. Risiken eingehen. 
  4. Ängstlichkeit und Passivität werden nicht belohnt. Wir sollen unsere Gaben nicht aus Angst verstecken, sondern mutig und aktiv sein, um sie zu vermehren. 
  5. Treue im Kleinen führt zu mehr Verantwortung im Großen. Wenn wir treu mit dem umgehen, was uns anvertraut ist, wird Gott uns mit größerer Verantwortung beauftragen (wer da hat, dem wird gegeben werden, ... Matthäus 13:12). 
  6. Es gibt Konsequenzen für Untätigkeit. Das Gleichnis warnt vor den Folgen, wenn wir unsere Talente nicht nutzen. Gott erwartet von uns Rechenschaft für das, was wir mit unseren Gaben gemacht haben. 

Welche Lehren ziehst du für dich aus diesem Gleichnis? 

 findechristus.org 

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Alsdann wird das Himmelreich zehn Jungfrauen gleichen

23. Mai 2023, 05:11am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Die zehn Jungfrauen mit ihren Lampen 
(Bild: Quelle)

„Alsdann wird das Himmelreich zehn Jungfrauen gleichen, die sich mit ihren Lampen in der Hand zur Einholung des Bräutigams aufmachten. 2 Fünf von ihnen waren töricht und fünf klug; 3 denn die törichten nahmen wohl ihre Lampen, nahmen aber kein Öl mit; 4 die klugen dagegen nahmen außer ihren Lampen auch noch Öl in den Gefäßen mit sich.” (Matthäus 25:1-4). 

Im Matthäus 25 geht es um drei Gleichnisse, die uns lehren, wie wir uns in diesen letzten Tagen, in denen wir heute leben, auf das zweite Kommen Jesu vorbereiten können. Mit diesen drei Gleichnissen beantwortet Jesus die Frage, die er in Matthäus 24:45 gestellt hat: „Wer ist demnach der treue und kluge Knecht, …?” Es geht bei dieser Frage und den drei Gleichnissen also um Diener und Dienerinnen des Herrn, Menschen, die ein Bündnis mit ihm eingegangen sind. Es werden Beispiele für gute und törichte, treue und untreue Nachfolger Jesu dargestellt, und das Beispiel gegeben, wie man ein weiser Diener wird, um für das zweite Kommen Jesu bereit zu sein. 

  • Wie kann man Gleichnisse besser verstehen
    1. Was war die Frage, die die Antwort hervorrief oder Jesus veranlasste, das Gleichnis auszusprechen? (Rat von Joseph Smith: “I have a key …" ). 
    2. Den Zusammenhang des Geschehens betrachten. 
    3. An wen richtet sich der Autor? 
    4. Es gibt immer mehrere Interpretationen. 

1. Das Gleichnis von den klugen und den törichten Jungfrauen 

In Matthäus 25:1-13 erzählt Jesus von zehn Jungfrauen, die mit ihren Lampen auf den Bräutigam warten, um an der Hochzeitsfeier teilzunehmen. Fünf von ihnen sind klug und bringen zusätzliches Öl für ihre Lampen mit, während die anderen fünf töricht sind und kein zusätzliches Öl mitbringen. Als der Bräutigam sich verspätet, schlafen alle Jungfrauen ein. Mitten in der Nacht kommt der Bräutigam endlich an und die Jungfrauen stehen auf, um ihre Lampen anzuzünden. Die törichten Jungfrauen haben jedoch kein Öl mehr und bitten die klugen Jungfrauen um etwas von ihrem Öl. Diese lehnen jedoch ab und sagen, dass sie selbst Öl kaufen gehen sollen. Während die törichten Jungfrauen weg sind, um Öl zu kaufen, kommt der Bräutigam und die klugen Jungfrauen gehen mit ihm zur Hochzeitsfeier. Als die törichten Jungfrauen zurückkehren, ist die Tür verschlossen und sie können nicht mehr eintreten. Jesus schließt das Gleichnis mit den Worten: Darum seid wachsam, denn Tag und Stunde sind euch unbekannt.”  

Vers 12 wurde von Joseph Smith auch etwas korrigiert. In der King James Version heißt es, dass Jesus zu den fünf törichten Jungfrauen sagt, als sie um Einlass baten: “Ich kenne euch nicht”. Nachdem Jesus einen jeden mit Namen kennt, muss diese Übersetzung fehlerhaft sein. In der Fußnote a zu diesem Vers korrigiert Joseph Smith: “Verily I say unto you, Ye know me not.” (Wahrlich ich sage euch, ihr kennt mich nicht). Wenn ich mich während meines Lebens nicht mit Christus beschäftigt habe, wie kann ich ihn dann auch kennen? 

Matthäus 25:1 der Joseph Smith Übersetzung hat (siehe Fußnote a) eine wichtige Erweiterung gegenüber der King James Version (Fettdruck): “Und dann, an jenem Tag, bevor der Menschensohn kommt, wird das Himmelreich zehn Jungfrauen gleichen, die sich mit ihren Lampen in der Hand zur Einholung des Bräutigams aufmachten.” (JST Matthew 25:1; Matthäus 25:1). Dieses Gleichnis bezieht sich demzufolge auf die Zeit direkt vor dem Zweiten Kommen Jesu, also auf unsere Zeit, die Zeit, in der wir jetzt leben. 

Diese zehn Menschen (als Jungfrauen bezeichnet) sind also Anhänger Jesu, treue Mitglieder seiner Kirche, keine Außenstehenden, alle zehn haben ihre Lampen. In Vers 2 werden dann fünf als klug und fünf als töricht beschrieben. Die klugen nahmen zusätzlich noch in einem weiteren Gefäß einen Vorrat an Öl mit, was die Törichten nicht taten. 

Wie läuft eine damalige Hochzeit ab? Es gibt die beiden Niederlassungen für Bräutigam und Braut. Der Bräutigam zog nachts von seinem Haus mit seinen Gästen zum Haus der Braut, und kehrte nachts mit der Braut und deren Gästen in sein Haus zurück, wo dann die Hochzeitszeremonie stattfand. Menschen unterwegs wurden in den Zug mit eingeladen. Das Problem dabei: Keiner weiß, wann der Bräutigam vorbeikommt. Darin liegt also der Grund für das Bereithalten der Lampen und des benötigten Vorrats an Öl.  

Ich lerne, 
eine Interpretation von vielen: 
Wenn wir die Lampen als Zeugnis vom Evangelium verstehen, könnte das Öl als unser Umkehrbereitschaft, unsere Verpflichtung gegenüber dem Herrn angesehen werden. So haben die klugen Frauen für ein starkes Zeugnis gesorgt und waren stets umkehrbereit, verpflichteten sich immer erneut dem Herrn. Mit jeder guten Tat, jeder Verpflichtung, jeder Umkehr, füllten sie ihren Öl-Vorrat auf. Die törichten dachten, wir haben die Lampen (unser Zeugnis), aber wir können uns auf die guten Taten der anderen verlassen, was natürlich nicht funktioniert. Jeder braucht sein eigenes Zeugnis, und muss sich selber dem Herrn verpflichten, um zur Hochzeit (ins Himmelreich) eingelassen werden zu können.

Jeder von uns muss für sich herausfinden, was für ihn die Lampe und was das Öl darstellt, und sich die Frage stellen, was muss ich tun, um für die Ankunft des Bräutigams (Jesus), dessen Zeitpunkt man nicht kennt, vorbereitet zu sein. Ich muss im Vorfeld Vorsorge treffen, ansonsten ist die (Himmels-) Tür für mich versperrt. Um ` Mitternacht ´ kann ich kein Öl mehr kaufen. Ich kann nicht andere bitten, mir von deren Erfahrungen abzugeben, ich muss sie selber machen. Waren die klugen Jungfrauen nun egoistisch? Nein, sie konnten nur den Rat geben, selber nach Öl zu schauen. Aber, wenn der Herr schon zum zweiten Kommen naht, dürfte mir die Zeit dazu nicht mehr reichen. Denke an eine Klausur, die angekündigt ist. Man muss sich vorher Zeit nehmen zu lernen, nicht erst am Abend davor. 

Welche Interpretation hast du zu diesem Gleichnis der zehn Jungfrauen? 

 findechristus.org

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Sage uns doch: wann wird dies geschehen?

22. Mai 2023, 06:03am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

ZWEITES KOMMEN JESU CHRISTI
(Bild: Quelle)

Als er sich dann auf dem Ölberg niedergesetzt hatte, traten die Jünger, als sie für sich allein waren, an ihn mit der Bitte heran: „Sage uns doch: wann wird dies geschehen? und welches ist das Zeichen deiner Ankunft (bzw. Wiederkunft) und der Vollendung (= des Endes) der Weltzeit?” (Matthäus 24:3). 

Heute wenden wir uns der Ölbergrede oder Ölberg-Prophezeiung zu. Sie ist in den synoptischen Evangelien in Matthäus 24 und 25, Markus 13 und Lukas 21 zu finden. Auch ist sie als die kleine Apokalypse bekannt, da sie den Gebrauch einer apokalyptischen Sprache beinhaltet, sowie die Warnung Jesu an seine Nachfolger, dass sie vor dem endgültigen Triumph des Königreichs Gottes Drangsal und Verfolgung erleiden werden. Die Ölbergrede ist die letzte der fünf Reden in Matthäus, und ist kurz vor der Erzählung der Passion Jesu platziert, die mit der Salbung Jesu beginnt. 

Bei Betrachtung von Matthäus 24 stellen wir fest, dass Joseph Smith in diesem Kapitel die meisten Ergänzungen vorgenommen hat, als er die Bibel (King James Version) im Auftrag des Herrn korrigierte (Jospeh Smith Mattäus 1). Die KJV enthält hier ungefähr 1.050 Wörter, während Joseph Smith – Matthäus 1 in der Köstlichen Perle etwa 1.500 Wörter enthält. Die Joseph Smith Version macht auch, im Gegensatz zur KJV, eine klare Trennung zwischen den Ereignissen der Zerstörung Jerusalems im Jahre 70 n. Chr. (Verse 1-20), und den zerstörerischen Ereignissen der ` letzten Tage ´ vor Seinem Zweiten Kommen (Verse 21-55). Diese klare Trennung hilft uns sehr bei dem Verständnis, was wann passiert. 

Die Einleitung zu Jesu Erklärungen ist das zutiefst berührende Erlebnis mit der armen namentlich nicht benannten Witwe, die mit ihren ` zwei Scherflein ´ (Scherflein: kleinste und am wenigsten wertvollste Münze, die zu dieser Zeit in Judäa im Umlauf war) mehr in den Opferstock des Tempels geworfen hat als alle anderen zusammen, nämlich ihren gesamten Lebensunterhalt (Markus 12:42-44). Das ermuntert mich, zweitausend Jahre später, alles, was ich aus den Händen des Herrn bekomme, in geistiger, als auch weltlicher Hinsicht, ihm wieder zu opfern – einem Investment in eine Belohnung in der Ewigkeit gleich (Gesetz der Weihung). 

Der Abschnitt beginnt mit der Erklärung Jesu, dass er nach seiner Himmelfahrt ein zweites Mal auf die Erde kommen würde. Danach erklärt er, dass Jerusalem aufgrund seiner Sünden und seiner Ablehnung durch das jüdische Volk zerstört und sie in alle Nationen zerstreut werden. Auf die Frage seiner Jünger, was es mit der Verwüstung des Tempels auf sich hat, der ja gerade erst in sechsundvierzigjähriger gigantischer Arbeit in so schöner Pracht durch Herodes den Großen wiedererrichtet wurde, antwortet er, dass sie, wenn dies geschieht, an ` heiliger Stätte ´ stehen sollen, und dass diese Zeit der Verwüstung, um seiner Auserwählten Willen, gemäß dem abrahamischen Bündnis, verkürzt werden würde, damit nicht alle Nachkommen Abrahams vernichtet würden. Diese Zerstörung, bei der ca. 1,1 Millionen Menschen ums Leben kamen und viele nach Rom versklavt wurden, die dort mit Mitteln aus dem ` Tempelgeld ´ das Kolosseum aufbauen mussten, wurde 66 n. Chr. ausgelöst durch den Aufstand jüdischer Zeloten gegen Vespasian. Weiter fragten die Jünger, was das Zeichen seines Zweiten Kommens sei, und wann es sein würde. Darauf antwortet der Herr, dass sie achtgeben sollten, damit sie nicht durch falsche Propheten verführt werden mögen. 

Danach berichtet der Abschnitt von einer Vision, die Joseph Smith über die letzten Tage hatte. Er sieht den Himmel geöffnet und sieht Gott den Vater und Jesus Christus auf dem Thron. Sie verkünden, dass das Reich Gottes herbeigekommen ist und dass sie kommen werden, um die Erde zu richten und sein Volk zu sammeln. 

Jesus Christus spricht weiter über die Zeichen seiner Wiederkehr. Er erklärt, dass es Kriege, Naturkatastrophen, Hungersnöte und Erdbeben geben wird. Er warnt vor falschen Christussen und falschen Propheten, die die Menschen täuschen werden, und sagt voraus, dass die Liebe vieler erkalten wird. Dennoch versichert er seinen Jüngern, dass diejenigen, die bis zum Ende ausharren, gerettet werden. 

Es werden auch Lehren über die Abtrünnigkeit und den Abfall vom Glauben in den letzten Tagen gegeben (lies unbedingt hier). Jesus Christus spricht über den Einfluss des Bösen, der die Herzen vieler verführen wird, und ermutigt seine Jünger, standhaft im Glauben zu bleiben und Wahrheit zu suchen. Diese werden heute durch unsere lebenden Propheten und Apostel gelehrt. Mit der Hilfe des Heiligen Geistes kannst du wissen, ob sie wahre Jünger Christi sind! 

Der Abschnitt enthält auch weitere Prophezeiungen und Lehren von Jesus Christus. Er spricht über die Wiederherstellung des Evangeliums, die Verfolgung der Gläubigen, die Errichtung des Tempels und die Bündnisse, die mit Gott eingegangen werden können. 

Schließlich gibt Jesus Christus seinen Jüngern Anweisungen, wie sie sich in den letzten Tagen verhalten sollen. Er ermahnt sie, wachsam zu sein, zu beten, die Schriften zu studieren, das Evangelium zu verkünden und für seine Wiederkehr bereit zu sein. 

Insgesamt bietet Joseph Smith – Matthäus 1 eine ausführliche Darstellung der Lehren, Prophezeiungen und Anweisungen von Jesus Christus für die Gläubigen in den letzten Tagen. Es wird die Wichtigkeit von Wachsamkeit, Glauben, Treue, Verfolgung, Standhaftigkeit und Vorbereitung auf die Wiederkehr Jesu Christi betont. 

Ich lerne: 

  1. Wachsamkeit: Jesus Christus betont immer wieder die Wichtigkeit, wachsam zu sein und auf die Zeichen seiner Wiederkehr zu achten. Diese Lehre erinnert uns daran, dass wir bewusst und aufmerksam in unserem geistigen Leben sein sollten. Es ermutigt uns, unseren Glauben, unsere Beziehung zu Gott und unsere Nächstenliebe aktiv zu pflegen. 
  2. Standhaftigkeit im Glauben: In Joseph Smith – Matthäus 1 spricht Jesus Christus von einer Abnahme des Glaubens in den letzten Tagen. Die Lehre besteht darin, dass wir trotz der Herausforderungen und Zweifel, die uns begegnen können, einen festen Glauben bewahren sollten. Dies bedeutet, an der Wahrheit des Evangeliums festzuhalten, auch wenn andere abfallen oder versuchen, uns von unserem Glauben abzubringen. 
  3. Treue in der Verfolgung: Jesus Christus prophezeit Verfolgung für die Gläubigen in den letzten Tagen. Die Lehre besteht darin, dass wir standhaft bleiben und uns nicht von unserem Glauben abbringen lassen sollten, selbst wenn wir auf Widerstand stoßen oder persönlich angegriffen werden. Es ermutigt uns, für unsere Überzeugungen einzustehen und mutig das Richtige zu tun, selbst wenn es unbequem ist. 
  4. Vorbereitung auf die Wiederkehr Christi: Jesus Christus gibt in Joseph Smith – Matthäus 1 Anweisungen, wie wir uns auf seine Wiederkehr vorbereiten können. Dies beinhaltet das Gebet, das Studium der Schriften, das Erhalten von Offenbarung und die Verbreitung des Evangeliums. Die Lehre besteht darin, dass wir aktiv an unserer geistigen Entwicklung arbeiten und unser Leben auf die Prinzipien des Evangeliums ausrichten sollten, um bereit zu sein, wenn Christus wiederkommt. 
  5. Liebe und Nächstenliebe: Obwohl Joseph Smith – Matthäus 1 vor allem auf die Herausforderungen der letzten Tage eingeht, betont Jesus Christus auch die Bedeutung der Liebe und Nächstenliebe. Diese Lehre erinnert uns daran, dass wir inmitten von Schwierigkeiten und Ungerechtigkeiten die Liebe Christi in unserem Umgang mit anderen bewahren sollten. Wir sollen anderen dienen, ihnen vergeben und ihnen mitfühlend begegnen. 

Diese Lehren aus Joseph Smith – Matthäus 1 können unser Verhalten beeinflussen, indem sie uns ermutigen, geistig wachsam zu sein, unseren Glauben zu stärken, standhaft zu bleiben, uns auf die Wiederkehr Christi vorzubereiten und mit Liebe und Nächstenliebe zu handeln. Durch die Anwendung dieser Lehren können wir uns zu besseren Jüngern Christi entwickeln und anderen ein Beispiel der Hoffnung und des Mitgefühls geben. Einiges was Jesus in den Versen 21-55 prophezeite, ist schon in Erfüllung gegangen, vieles erfüllt sich gerade und vieles wird sich in Zukunft erfüllen!  

Welche Prophezeiungen aus den Versen 21-55 haben sich schon erfüllt, welche erfüllen sich gerade und welche müssen sich noch erfüllen, vor dem zweiten Kommen Jesu? 

 findechristus.org

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Aber nach ihren Werken (= ihrem Tun) richtet euch nicht

20. Mai 2023, 05:12am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

(Bild: Quelle)

Alles nun, was sie euch sagen (= zu tun gebieten), das tut und befolgt, aber nach ihren Werken (= ihrem Tun) richtet euch nicht; denn sie sagen es nur, tun es aber nicht. 4 Sie binden schwere Lasten zusammen und legen sie den Menschen auf die Schultern, sie selbst aber wollen sie mit keinem Finger anrühren.” (Matthäus 23:3-4). 

 
In Matthäus 23:1-38 wird die Strafrede Jesu gegen die Schriftgelehrten und Pharisäer wiedergegeben. Es wird angenommen, dass diese Rede kurz vor seinem bevorstehenden Tod stattfand. Die genaue Zeit und der Ort werden nicht explizit in der Bibel angegeben. Sie ist eine lange Passage, in der Jesus die religiösen Führer seiner Zeit scharf kritisiert. Hier ist eine Zusammenfassung der Hauptpunkte: 

  1. Jesus warnt die Menschen davor, den Lehren der Pharisäer und Schriftgelehrten zu folgen, aber ihre Taten nicht nachzuahmen. Er erklärt, dass sie auf dem Stuhl Moses sitzen und dass die Menschen ihre Worte befolgen sollen, aber nicht ihre Taten (Vers 2-3).  

  • Indem Jesus sagt, dass die Schriftgelehrten und Pharisäer "sich auf den Lehrstuhl Mose's gesetzt haben", kritisiert er sie für ihre selbsternannte Autorität und ihre Ansprüche auf religiöse Führung. 

  1. Jesus tadelt sie für ihre Heuchelei und ihre Liebe zur äußeren Schau. Er sagt, dass sie ihre Gebete und religiösen Handlungen nur ausführen, um von anderen gesehen zu werden und geehrt zu werden. Dazu machen sie ihre Gebetsriemen extra breit und die Mantelquasten länger (Vers 5). 

  • Es gibt zwei Arten von Phylakterien (Gebetsriemen): eins für den Kopf und eins für den Arm. Das Phylakterium für den Kopf wird auf der Stirn befestigt, während das Phylakterium für den Arm am linken Oberarm, nahe dem Herz, getragen wird. In jedem der Phylakterien befinden sich handgeschriebene Pergamentstreifen mit Texten aus der Tora. 
  • Die Pharisäer verlängerten bewusst die Länge ihrer Quasten am Gebetsschal, um ihre Frömmigkeit und ihre Einhaltung des Gesetzes zur Schau zu stellen. Sie taten dies nicht aus einem wahren, aufrichtigen Glauben, sondern um von anderen bewundert und geehrt zu werden. Sie legten großen Wert auf äußerliche Rituale und äußere Frömmigkeit, während ihr Inneres, ihre Haltung und ihr Handeln oft weit von den Geboten Gottes entfernt waren. 

  1. Er wirft ihnen vor, dass sie die Menschen mit schweren Bürden belasten, aber selbst nicht bereit sind, ihnen zu helfen oder diese Bürden zu tragen (Vers 4). 

  1. Jesus kritisiert ihre Eitelkeit und ihren Stolz. Er sagt, dass sie in der Öffentlichkeit nach Ehrenplätzen streben und gerne von anderen geachtet werden wollen. Sie sollen sich u. a. nicht Vater nennen lassen (Vers 9; Daniel Defoe sagt dazu: „Titel sind Schall und Rauch, Kronen sind nichtige Dinge.“). 

  • Was ist damit gemeint? In diesem Vers kritisiert Jesus nicht die Verwendung des Wortes "Vater" im Sinne von biologischem Vater oder als ehrenvolle Bezeichnung für Eltern, sondern er bezieht sich auf eine spezifische Praxis der religiösen Führer seiner Zeit. Die Schriftgelehrten und Pharisäer erwarteten von den Menschen, dass sie sie mit dem Titel "Vater" ansprachen, um ihre religiöse Autorität und Ehre zu betonen. Sie strebten nach menschlicher Ehre und Anerkennung. Jesus fordert jedoch seine Jünger auf, solche menschlichen Titel und Ehrennamen nicht zu suchen oder zu verwenden. Er weist darauf hin, dass es nur einen wahren Vater gibt, nämlich Gott, der im Himmel ist. Er betont die geistliche Vaterschaft Gottes und die Wichtigkeit, Gott als den höchsten Vater anzuerkennen. 

  1. Acht Wehe spricht Jesus über die religiösen Führer in den Versen 13-29 aus (1. Verschließung des Himmelreichs; 2. Die Art ihrer Missionierung; 3. Geringachtung des Tempels; 4. Täuschung; 5. Reichtum und Gier; 6. Scheinheiligkeit; 7. Heuchelei bei den Prophetengräbern; 8. Schuld am Tod der Propheten). Er verurteilt ihre Heuchelei bei der Verwaltung des Gesetzes Gottes. Jesus sagt, dass sie zwar äußerlich fromm und gerecht erscheinen mögen, aber innerlich voller Heuchelei und Gesetzlosigkeit sind. 

  1. Jesus wirft ihnen in Vers 24 vor, dass sie sich in Nebensächlichkeiten verlieren und gleichzeitig schwerwiegende Sünden begehen (Ergänzung in der JSÜ: … und doch übertretet ihr selbst das ganze Gesetz). 

  • Indem sie die "Mücke" der äußeren Reinheit betonen, nehmen sie die "Kamele" des Unrechts, der Heuchelei und der Ungerechtigkeit in Kauf.  

  1. Jesus erinnert sie daran, dass ihre Vorfahren die Propheten getötet haben und dass sie in ähnlicher Weise handeln, indem sie ihn und seine Jünger ablehnen (Vers 31). 

  1. Er prophezeit das Gericht über sie und sagt, dass alle gerechten Blutvergießungen von Abel bis Sacharja über sie kommen werden (Vers 35). 

  1. Abschließend bedauert Jesus die Ablehnung und Verurteilung, die Jerusalem und sein Volk erfahren werden, wegen des Ungehorsams und der Ablehnung der Botschaft, die er ihnen gebracht hat (Vers 37; siehe auch 3. Nephi 10:5). 

Ich lerne: 

  1. Aufrichtigkeit statt Heuchelei: Jesus kritisiert die Schriftgelehrten und Pharisäer für ihre Heuchelei und äußere Schau. Es ist wichtig, dass wir in unserem Glauben und unseren Taten aufrichtig sind und nicht nur nach äußerlicher Anerkennung streben.
  2. Die Bedeutung des Handelns: Jesus betont, dass die religiösen Führer ihre eigenen Anforderungen nicht erfüllen und den Menschen schwere Bürden auferlegen, die sie selbst nicht tragen wollen. Es ist wichtig, dass unsere Taten unseren Überzeugungen und Lehren entsprechen und dass wir bereit sind, unsere Verantwortung zu übernehmen. 
  3. Demut statt Eitelkeit: Jesus kritisiert den Stolz der Schriftgelehrten und Pharisäer. Wir sollten nicht nach Ruhm, Ehre und Anerkennung streben, sondern demütig und dienend sein, sowohl gegenüber Gott als auch gegenüber anderen Menschen.
  4. Wichtigkeit der Gerechtigkeit: Jesus verurteilt die Ungerechtigkeit und Gesetzlosigkeit der religiösen Führer. Wir sollten bestrebt sein, gerecht zu handeln, die Bedürfnisse anderer zu erkennen und ihnen zu helfen. Es ist wichtig, dass wir die Werte des Reiches Gottes in unserem Handeln widerspiegeln. 
  5. Ablehnung der Verurteilung anderer: Jesus ermahnt uns, nicht voreilig andere zu verurteilen oder zu richten, sondern barmherzig und gnädig zu sein. Wir sollten uns darauf konzentrieren, unsere eigenen Fehler zu erkennen und zu korrigieren, anstatt uns auf die Fehler anderer zu konzentrieren. 
  6. Widerstand gegen Ungerechtigkeit: Jesus erinnert an die Propheten, die von den religiösen Führern getötet wurden. Wir sollten uns gegen Ungerechtigkeit, Unterdrückung und die Missachtung der Wahrheit erheben und für das Gute eintreten. 

Diese Lektionen aus der Strafrede gegen die Schriftgelehrten und Pharisäer in Matthäus 23:1-38 ermutigen uns dazu, unseren Glauben aufrichtig zu leben, demütig zu sein, gerecht zu handeln, andere nicht zu verurteilen und uns gegen Ungerechtigkeit einzusetzen. 

Welche Lehren ziehst du aus der Strafrede Jesu gegen die Schriftgelehrten und Pharisäer? 

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Hierauf gingen die Pharisäer hin und stellten eine Beratung an

19. Mai 2023, 05:58am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

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Hierauf gingen die Pharisäer hin und stellten eine Beratung an, wie sie ihn durch einen Ausspruch (wie in einer Schlinge) fangen könnten.” (Matthäus 22:15). 

In Matthäus 22:15-40 findet eine Auseinandersetzung zwischen Jesus und einigen religiösen Führern statt (Pharisäer, Sadduzäer, Schriftgelehrte), bei der sie versuchen, Jesus mit tückischen Fragen in Widersprüche zu verstricken, um ihm Gesetzesvergehen anlasten und töten zu können. Dieser Test Jesu spiegelt sich in der Prüfung, die für Opferlämmer in der Mischna vorgeschrieben waren, wider. Es durften nur Tiere zum Passahfest im Tempel geopfert werden, die vorgeschriebenen Standards entsprachen. Matthäus macht uns klar, dass Jesus hier im Tempel geprüft wurde. Er bestand vor dem Vater, und erbrachte dann am Freitag der Karwoche das ` Lamm-Opfer ´ (1. Petrus 1:18-20; Markus 15:42). 

Die Pharisäer (Vers 15) gehen zu Jesus und schließen sich mit den Anhängern des Herodes (wohl Herodes Antipas, einer der Söhne und Erben Herodes des Großen) zusammen, um ihn in eine Falle zu locken. Sie schicken ihre Mitgenossen zu Jesus, um ihm eine Frage zu stellen, nachdem sie ihm erstmal ` Honig ums Maul geschmiert haben ´: "Ist es erlaubt, dem Kaiser Steuern zu zahlen oder nicht?" Wenn Jesus sagte, man solle dem Kaiser Steuern zahlen, könnte er als Kollaborateur mit der römischen Besatzungsmacht angesehen werden und seine Glaubwürdigkeit bei den Menschen verlieren, die sich nach der Befreiung von der römischen Herrschaft sehnten. Wenn er jedoch sagte, man solle dem Kaiser keine Steuern zahlen, könnte er als Aufrührer betrachtet und von den Römern verhaftet werden. 

Jesus erkennt ihre böse Absicht und antwortet ihnen mit den Worten: "Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist." Mit dieser Antwort zeigt Jesus, dass nichts Falsches daran ist, Steuern an den Kaiser zu zahlen, aber dass die Hingabe an Gott von größerer Bedeutung ist. Auf der Münze ist das Bild des Kaisers. Was ist das Bildnis Gottes? Du und ich, der Mensch ist in seinem Abbild erschaffen. Was müssen wir also Gott geben? Uns selbst. 

Danach stellen ihm die Sadduzäer (Vers 23), die die Auferstehung leugnen, eine Frage über eine hypothetische Situation einer Frau, die nacheinander sieben Brüder heiratet, die alle sterben. Sie fragen Jesus, wessen Frau sie in der Auferstehung sein wird. Sie stellten Jesus diese Frage über die Leviratsehe, eine jüdische Gesetzesbestimmung, bei der ein Mann die Frau seines verstorbenen Bruders heiraten sollte, um ihm Nachkommen zu verschaffen. Die Sadduzäer wollten Jesus in eine Zwickmühle bringen, indem sie die Idee der Auferstehung infrage stellten und ihn dazu brachten, eine Antwort zu geben, die ihren Ansichten widersprach. 

Jesus antwortet ihnen und erklärt, dass in der Auferstehung die Menschen nicht mehr heiraten, sondern wie Engel im Himmel sein werden. Er weist sie darauf hin, dass Gott ein Gott der Lebenden ist und dass es eine Auferstehung der Toten geben wird. Mit dieser Antwort wies Jesus darauf hin, dass die Vorstellung der Ehe und Fortpflanzung in der Auferstehung nicht relevant ist. Jesus entging somit der Zwickmühle der Sadduzäer, indem er ihre Frage über die Leviratsehe in Bezug auf die Auferstehung und das kommende Reich Gottes umlenkte. 

Daraufhin tritt ein Gesetzeslehrer (Vers 35) an Jesus heran und stellt ihm die Frage, welches Gebot im Gesetz das wichtigste sei. Die Frage wurde mit der Absicht gestellt, Jesus in eine Kontroverse zu verwickeln oder ihn in einen Widerspruch zu verwickeln. Wenn Jesus ein Gebot über ein anderes stellen würde, könnte er die Anhänger anderer religiöser Strömungen verärgern. Wenn er jedoch kein spezifisches Gebot betonen würde, könnte er als unschlüssig oder ungenau angesehen werden. 

Jesus antwortet, dass das größte Gebot darin besteht, Gott von ganzem Herzen, ganzer Seele und ganzem Verstand zu lieben. Das zweite Gebot ist, den Nächsten wie sich selbst zu lieben. Jesus erklärt, dass diese beiden Gebote die Grundlage des ganzen Gesetzes und der Propheten sind. Mit dieser Antwort bezog sich Jesus auf die zwei wichtigsten Gebote, die in der Tora zu finden sind (5. Mose 6:5 und 3. Mose 19:18). Er vereinte die Liebe zu Gott mit der Liebe zum Nächsten und betonte die Bedeutung dieser beiden Aspekte. Durch diese Antwort entging Jesus geschickt der Zwickmühle. Alles, was wir heute in der Kirche tun, gründet sich auf diese beiden Gebote, die wichtigsten! 

Die religiösen Führer sind erstaunt über Jesu Weisheit und seine klaren Antworten. Sie sind nicht in der Lage, ihn in einer Diskussion zu besiegen. Von diesem Moment an wagen sie es nicht mehr, ihn weiter zu provozieren (Matthäus 22:46). 

Die Passage betont die Weisheit und Autorität Jesu in Bezug auf religiöse Fragen. Jesus zeigt, dass die Hingabe an Gott und die Liebe zu ihm und zum Nächsten von zentraler Bedeutung sind. Es wird deutlich, dass es nicht ausreicht, äußerlich religiös zu sein, sondern dass das Herz und die inneren Haltungen von großer Wichtigkeit sind. 

Ich lerne: 

  1. Klugheit in der Auseinandersetzung mit Fragen des Glaubens: Jesus zeigte kluge und weise Antworten auf die tückischen Fragen der religiösen Führer. Wir können daraus lernen, dass es wichtig ist, klug und weise zu sein, wenn wir mit Fragen oder Kritik bezüglich unseres Glaubens konfrontiert werden. Wir sollten aufmerksam sein und mit Liebe und Respekt antworten, ohne in Fallen zu geraten. 
  2. Die Priorität der Hingabe an Gott: Jesus betonte die Wichtigkeit, Gott von ganzem Herzen zu lieben und zu dienen. Diese Hingabe sollte unsere oberste Priorität sein. Wir sollten unser Leben danach ausrichten, Gott zu ehren und in Gemeinschaft mit ihm zu leben. Es geht nicht nur um äußerliche Frömmigkeit, sondern um eine tiefe und aufrichtige Beziehung zu Gott. 
  3. Die Bedeutung der Nächstenliebe: Jesus betonte auch die Bedeutung der Nächstenliebe. Wir sollten unseren Mitmenschen mit Liebe und Güte begegnen und für sie sorgen. Nächstenliebe ist ein wesentlicher Ausdruck unserer Hingabe an Gott. Indem wir anderen dienen und sie lieben, spiegeln wir die Liebe Gottes wider. 
  4. Die Einheit der Gebote: Jesus machte deutlich, dass die beiden Gebote, Gott von ganzem Herzen zu lieben und den Nächsten wie sich selbst zu lieben, die Grundlage des ganzen Gesetzes und der Propheten sind. Diese Einheit der Gebote erinnert uns daran, dass unser Glaube und unser Handeln in Harmonie sein sollten. Es geht nicht nur um das Befolgen einzelner Regeln, sondern um eine umfassende Lebensweise der Liebe zu Gott und den Menschen. 
  5. Die Suche nach Weisheit und Wahrheit: Die religiösen Führer wollten Jesus in Diskussionen besiegen, aber sie scheiterten an seiner Weisheit und Autorität. Das ermutigt uns, nach Weisheit und Wahrheit zu suchen, anstatt uns in theologischen Streitigkeiten zu verlieren. Unsere Priorität sollte es sein, eine tiefe Beziehung zu Gott aufzubauen und nach seinem Willen zu handeln. 

Welche Lehren ziehst du aus den tückischen Fragen der jüdischen religiösen Führer an Jesus und dessen Antworten? 

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Sie werden dich und deine Bewohner in dir dem Erdboden gleichmachen

18. Mai 2023, 05:43am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

O Jerusalem by Greg Olsen
(Bild: Quelle)

Denn es werden Tage über dich kommen, da werden deine Feinde einen Wall gegen dich aufführen, dich ringsum einschließen und dich von allen Seiten bedrängen; 44 sie werden dich und deine Kinder (= Bewohner) in dir dem Erdboden gleichmachen (Ps. 137,9) und keinen Stein in dir auf dem andern lassen zur Strafe dafür, daß du die Zeit deiner (gnadenreichen) Heimsuchung nicht erkannt hast.” (Lukas 19:43-44). 

In den Versen 41-44 beschreibt Lukas, wie Jesus auf dem Weg nach Jerusalem ist. Als er dann vom Ölberg her auf die wunderschöne Stadt mit ihrem prächtigen Tempel blickt, beginnt er zu weinen und auszusprechen, dass die Stadt bald von Feinden zerstört werden wird. Er bedauert, dass die Stadt nicht erkannt hat, was zu ihrem Frieden dient. Jesus spricht davon, dass ihre Feinde Gräben um die Stadt herum ausheben werden, um sie zu belagern und dass sie schließlich zerstört werden wird. Seine Tränen und Worte zeigen Jesu tiefe Liebe und sein Mitgefühl für die Stadt und ihre Bewohner. 

Historisch gesehen erfüllte sich diese Prophezeiung im Jahr 70 n.Chr., als die Römer Jerusalem eroberten und den Tempel zerstörten. Dies war eine verheerende Tragödie für die Stadt und ihre Bewohner. Jesu Weinen und seine Worte sollten die Menschen warnen und sie dazu aufrufen, den Weg des Friedens und der Umkehr einzuschlagen, um die drohende Zerstörung abzuwenden. Leider wurde diese Warnung nicht ernst genommen, und die Prophezeiung Jesu erfüllte sich tragischerweise. 

Ich lerne, dass es wichtig ist, unsere Chance auf Frieden und Rettung zu erkennen und zu ergreifen. Jesus weinte über Jerusalem, weil die Stadt und ihre Bewohner nicht erkannt hatten, was zu ihrem Frieden dient. Wir sollten uns bewusst sein, dass Frieden nicht immer von selbst kommt und dass wir oft aktiv danach streben müssen. Darüber hinaus zeigt uns Jesu Trauer über die bevorstehende Zerstörung Jerusalems, dass unser Handeln Konsequenzen hat, die weitreichender sind als wir uns vorstellen können. Es ist wichtig, unsere Entscheidungen und Handlungen sorgfältig zu bedenken und sicherzustellen, dass sie im Einklang mit unseren Werten und Überzeugungen stehen. 

In Lukas 19:45-48 beschreibt Lukas, wie Jesus in den Tempel geht und beginnt, ein zweites Mal während seines Dienstes, die Händler und Käufer aus dem Tempel zu vertreiben (die erste Reinigung war kurz nach dem Beginn des öffentlichen Wirkens Jesu, ebenfalls zur Zeit des Passahfestes; siehe Johannes 2:13-16). Anstatt wie erhofft die Römer zu vertreiben, treibt er jüdische Geschäftemacher aus seines Vaters Haus. Er sagt, dass das Haus Gottes ein Gebetshaus sein soll, aber sie es zu einem Handelsplatz gemacht haben (die von weither gereisten Festbesucher brauchten Opfertiere und Tempelgeld für entsprechende Opfer. Traditionell wurden diese Geschäfte außerhalb der Tempelmauern verrichtet, doch die Händler und Geldwechsler verlegten den Handel in den ` Hof der Heiden ´, der für Nichtjuden zugänglich, und für das Gebet vorgesehen war. Verantwortlich hierfür waren die Sadduzäer). Jesus wirft Tische um und treibt die Händler aus dem Tempel – bedenke, er alleine stellt sich gegen all diese gierigen Geschäftemacher. Die führenden religiösen Autoritäten (Hohepriester, Pharisäer, Sadduzäer, Schriftgelehrte) sind empört über Jesu Handlungen und beginnen, ihn zu beobachten und Pläne zu schmieden, wie sie ihn umbringen könnten. Doch das Volk hörte Jesus gerne zu und war beeindruckt von seiner Lehre. Die Nächte verbrachte Jesus aus Sicherheitsgründen wohl bei Lazarus und seinen Schwestern Maria und Martha im östlich gelegenen Bethanien, etwa zwei Kilometer entfernt vom Ölberg. Jeden Tag kehrte er von dort in den Tempel zurück, um zu lehren und Kranke, die zu ihm kamen, zu heilen (Matthäus 21:14). 

Ich lerne, dass Gott ein Gebetshaus möchte und dass unser Glaube nicht durch Handel oder Profit beeinträchtigt werden sollte. Jesus zeigte seine Entschlossenheit, den Tempel von kommerziellen Aktivitäten zu befreien und den richtigen Platz für das Gebet und den Gottesdienst wiederherzustellen. Muss ich Jesus nicht auch meinen ` Tempel ´, meinen Körper (1. Korinther 3:16), reinigen lassen, von all dem, was meine Anbetung heuchlerisch macht (Lukas 18:11)? Wir können daraus lernen, dass unser Glaube und unsere Spiritualität etwas sind, das wir aktiv pflegen und schützen müssen. Wir sollten sicherstellen, dass unsere Handlungen und unsere Haltung mit unseren Glaubensüberzeugungen übereinstimmen und dass wir unser Leben auf die Werte und Prinzipien aufbauen, an die wir glauben. Wir sollten uns auch daran erinnern, dass das Lehren und Predigen von Gottes Wort unser Leben und das Leben anderer beeinflussen kann und wir sollten uns bemühen, in unserem eigenen Leben und in der Welt um uns herum das Gute zu fördern. 

Welche Lehren ziehst du aus diesen Begebenheiten, dem Weinen Jesu um Jerusalem, und seiner zweiten Tempelreinigung? 

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Geht in das Dorf, das dort vor euch liegt!

17. Mai 2023, 05:58am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

(Bild: Quelle)

„Geht in das Dorf, das dort vor euch liegt! Wenn ihr hineinkommt, werdet ihr ein Eselfüllen angebunden finden, auf dem noch nie ein Mensch gesessen hat: bindet es los und führt es her!” (Lukas 19:30). 

Wenn es jetzt um den triumphalen Einzug Jesu nach Jerusalem geht, beginnt dieser in dem kleinen Dorf Bethphage. Er lag östlich von Jerusalem auf dem Ölberg, in der Nähe des Kidrontals. Das Kidrontal ist ein Tal, das den Tempelberg und die Altstadt von Jerusalem im Westen, und den Ölberg im Osten voneinander trennt. Jesus kam also von dem Haus des Lazarus in Bethanien (du erinnerst dich, Maria salbt Jesu Füße) in die Nähe des Dorfes Betphage, und schickte zwei seiner Jünger in den Ort, um, nach dem Bericht des Lukas, von dort ein Eselfüllen (Jungtier eines Esels), auf dem noch niemand gesessen hat, zu holen (nach Matthäus sind es eine Eselin mit ihrem Fohlen).  Als sie mit diesem zurück waren, legten sie als Sattelersatz ihre Kleider darauf und Jesus ritt auf ihm in die Stadt. Dabei mussten sie in das Kidrontal hinunter und auf der anderen Seite wieder nach Jerusalem hinauf. 

Warum wird hier explizit von einem Jungtier unter einem Jahr gesprochen, auf dem noch nie ein Mensch saß? Zum einen, weil Jesus so die Prophezeiung des Propheten Sacharja erfüllte, die dieser vor etwas mehr als 500 Jahren gab (Sacharja 9:9). Zum anderen, weil es nicht üblich war, dass ein Jungtier mit einem Sattel, oder hier sattelähnlichem, versehen wird, um Menschen zu tragen. Erst recht nicht in dieser sehr schwierigen geographischen Lage, steil bergab ins Kidrontal, dann auf der anderen Seite wieder steil bergauf nach Jerusalem, auf einem steinigen etwa 3 Kilometer langen Weg. Hinzu kommt die riesige Menschenmenge (Pilger des Passahfestes), die Jesus laut jubelnd, Hosanna rufend (rette uns; Matthäus 21:9), als ihren, sie von der römischen Unterdrückung befreienden König, Palmwedelnd und Kleidung und Wedel vor die Läufe des Füllen auf den Boden werfend, empfing und begleitete. Was für ein Wunder. Warum? Weil dieses Füllen, auf dem noch nie ein Mensch saß, dies alles gefügig mitmachte. Tierzüchter würden bezweifeln, dass man so etwas mit einem Jungtier tun würde. Jesus tat es, und das Füllen machte gehorsam und unerschrocken mit (Lukas 19:28-40). 

Ich lerne: 

  1. Mit Jesus, der die Zügel in der Hand hat, mit seiner beruhigenden Art, und seinem ermunternden Zuspruch, kann ich die schwierigsten Situationen in meinem Leben meistern, wie dieses junge Füllen einer Eselin. 
  2. Jesu Demut und Bescheidenheit, indem er nicht auf einem prächtigen Ross, wie ein weltlicher König es tun würde, daherkommt, sondern auf einem Füllen. So darf ich mir an dieser Demut ein Beispiel nehmen. 
  3. Ich darf Jesus mit Freude und Dankbarkeit begrüßen, wenn er in mein Leben tritt. Ich darf ihn als meinen König und Erlöser anerkennen und ihm alle Ehre und Anbetung erweisen. 
  4. Ich erinnere mich nicht nur an den triumphalen Einzug, sondern vor allem an das, was er im Rahmen des Sühnopfers für einen jeden von uns in der letzten Woche seines irdischen Lebens hat über sich ergehen lassen. 

Welche Lehren ziehst du aus dieser Begebenheit mit dem Jungtier? 

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Bei einem sündigen Manne ist er eingekehrt

16. Mai 2023, 06:15am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Jesus und der Oberzöllner Zachäus 
(Bild: Quelle)

Und alle, die es sahen, murrten laut und sagten: „Bei einem sündigen Manne ist er eingekehrt, um bei ihm zu herbergen.” (Lukas 19:7). 

Bevor Jesus sich aufmacht, in Jerusalem Einzug zu halten, lesen wir noch über eine weitere Begebenheit in Jericho, aus der die Wichtigkeit der Familie für Jesus erkennbar ist. Ausgerechnet bei einem Oberzöllner wollte Jesus noch Zeit am Freitagnachmittag mit dessen Familie und Freunden verbringen. Diese Begebenheit mit dem reichen Oberzöllner Zachäus wird uns nur von Lukas berichtet (Lukas 19:1-10). 

Wir müssen uns vorstellen, dass Jericho gerade von unzähligen Pilgern nach Jerusalem durchquert wurde, und so eine Ruhepause in einem Haus sehr angenehm wäre. Zachäus wohnte in Jericho und hatte das Bedürfnis, Jesus kennenzulernen. Da er klein war und die Menschen sich drängten – stell dir ein Volksfest vor –, stieg er auf einen Maulbeerfeigenbaum, um einen Blick auf Jesus werfen zu können. Als Jesus nun vorbeikam, rief dieser ihm zu, er solle herabsteigen, denn er wolle bei ihm einkehren. Wie wir wissen, hatten Zöllner bei Juden einen sehr schlechten Ruf, und so verwundert es nicht, dass diejenigen, die dieses Ereignis mitbekamen, gegen Jesus murrten. 

Dass sie damit Zachäus Unrecht taten, ergibt sich aus der Tatsache, dass er dem Herrn versprach: „Siehe, Herr, die Hälfte meines Vermögens will ich den Armen geben und wenn ich jemand in etwas übervorteilt habe, will ich es ihm vierfach ersetzen!” (Lukas 19:8). 

Ich lerne, ich bin geneigt, mit Menschen, die nicht den besten Ruf haben, keinen Kontakt zu pflegen. Jesus schließt hingegen niemanden aus. Wenn ich bereit bin, meine Fehler wiedergutzumachen, vergibt mir der Herr. Wie Zachäus, will ich bereit sein, Jesus in mein Herz zu lassen. Eine Begegnung mit ihm kann mein Leben verändern. Die Mittel, die der Herr mir zur Verfügung stellt, muss ich auch großzügig für jene einsetzen, die besonders bedürftig sind. 

Als Nächstes erzählt der Herr noch das Gleichnis von den anvertrauten Pfunden (Lukas 19:11-27). Dieses Gleichnis handelt von einem Mann von edler Herkunft, der in ein fernes Land reiste, um ein Königtum zu erlangen und dann zurückzukehren. Er gab zehn seiner Knechte jeweils ein Pfund (ein Pfund entsprach etwa dem Lohn für 16 Arbeitstage) und sagte ihnen, sie sollten damit handeln, bis er zurückkehre. 

Als er zurückkehrte, nachdem er das Königtum erlangt hatte, ließ er die Knechte zu sich rufen, um zu erfahren, was sie mit dem Geld gemacht hatten. Der erste Knecht hatte zehn Pfund verdient und wurde dafür belohnt. Der zweite hatte fünf Pfund verdient und wurde ebenfalls belohnt. Der dritte Knecht hatte das Geld jedoch in einem Tuch verwahrt und nichts damit verdient. Ihm wurde sein Pfund genommen und dem Ersten dazugegeben (Lukas 19:24). 

Dieses Gleichnis beinhaltet auch eine Vorschau, auf das, was Jesus direkt bevorsteht. Dass der Edelmann in ein fernes Land reiste, um König zu werden, deutet auf den triumphalen Einzug Jesu in die Heilige Stadt inmitten der Menge hin, die ihn als König begrüßt. Dann gibt es jene, die ihn nicht als König haben wollen, dies deutet auf die Pharisäer hin, die versuchen werden, die Menge davon abzuhalten, Jesus zu preisen (Lukas 19:37-39). 

Ich lerne, mit dem, was mir anvertraut wird, muss ich verantwortungsbewusst umgehen. Ich bin für meine Handlungen verantwortlich, werde belohnt oder bestraft, je nachdem, wie ich mit dem umgehe, was mir anvertraut wurde. Das Gleichnis kann ich auch als eine Aufforderung verstehen, meine Talente und Fähigkeiten für andere zu nutzen, anstatt sie zu verstecken. Es ermutigt mich, aktiv zu sein und das Beste aus dem zu machen, was mir der Herr anvertraut hat. 

Welche Lehren ziehst du aus diese Begebenheiten? 

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