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Glaubensansichten

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Der oberste Richter ... wünschte die Stimme des Volkes in bezug auf die Aufnahme ihrer Brüder, ..., zu erfahren

5. Juni 2017, 05:04am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Alma der Jüngere, der Hohepriester über die ganze Kirche, begleitete seine Mitarbeiter im Missionswerk zu ihrem obersten Richter Nephihach (Alma 4:16-18), um ihm über ihren Dienst unter den Lamaniten zu berichten (Alam 21:20). „Und es begab sich: Der oberste Richter sandte einen Aufruf durch das ganze Land und wünschte die Stimme des Volkes in bezug auf die Aufnahme ihrer Brüder, nämlich des Volkes Anti-Nephi-Lehi, zu erfahren.“ (Alma 21:21).

Der oberste Richter ... wünschte die Stimme des Volkes in bezug auf die Aufnahme ihrer Brüder, ..., zu erfahren. Schon bei den Nephiten kannte man eine Gewaltenteilung. Zunächst wissen wir, dass es Könige gab, die sowohl die staatliche, als auch die kirchliche Gewalt ausübten. Dann allerdings hat König Mosia, ein gottesfürchtiger König, allerdings um 92 v. Chr. eine Gewaltenteilung vorgeschlagen (Mosia 29:11). Er ging davon aus, dass es nicht gut sei, wenn die Gewalten in einer Hand lägen, da es eben leider auch Übeltäter gibt, die nicht das Wohl des Volkes im Sinn haben, machtbesessen sind, und nur auf den eigenen Vorteil bedacht sind (Mosia 29:18,21-23). Durch die Stimme des Volkes hat er ein Richtersystem etabliert (Mosia 29:25-29), das Ungleichheit vermeiden und gleiche Rechte und Freiheiten für jedermann garantieren sollte (Mosia 29:32). Das Volk bildete nun `Wahlkreise´ und wählte seine Richter (Mosia 29:39). So begannen sie eine neue Regierungsform, nämlich die der Richter (Mosia 29:44).

Wie dankbar bin ich, dass ich in einer Zeit leben darf, in der uns gleiche Rechte und Freiheit für jedermann garantiert werden, auch wenn es in diesem System Mängel gibt. Wir haben jedenfalls eine Gewaltenteilung (Verteilung der Staatsgewalt auf mehrere Staatsorgane zum Zweck der Machtbegrenzung und der Sicherung von Freiheit und Gleichheit - wie es König Mosia wollte) in die Legislative (Gesetzgebung), Judikative (Rechtsprechung) und Exekutive (Verwaltung). Und dieses System entwickelt sich bei uns nun auch immer mehr hin zu einer `direkten Demokratie´: Das Volk wird in Entscheidungen immer mehr und immer früher einbezogen (Volksentscheide). Stimmberechtigte Bürger können unmittelbar über die Annahme oder Ablehnung von Vorlagen (z.B. Gesetze) entscheiden. Freuen tue ich mich allerdings auf die Zeit, da Christus die Herrschaft übernehmen wird, denn das wird eine Zeit der wirklich gleichen Rechte und Freiheiten für jedermann (Lehre und Bündnisse 29:11).

 

Die dreistufige Volksgesetzgebung
(Bild: Quelle)

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Er war in der Freude an seinem Gott verschlungen

4. Juni 2017, 05:18am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Ammon berichtete dem König der ganzen Lamaniten, dass der Herr eine Umsiedlung angewiesen habe (Alma 27:12-13) und der König ließ das Volk mit ihrer Habe zusammenkommen und sie zogen aus ihrer Heimat fort und kamen an die Grenze des Landes der Nephiten, Zarahemla (Alma 27:14). Ammon wollte nun zuerst die Lage in seiner Heimat sondieren (Alma 27:15) und traf dabei auf seinen Freund Missionar und Hohepriester über die ganze Kirche, Alma den Jüngeren (Alma 27:16). „Nun war die Freude Ammons so groß, dass er ganz davon erfüllt war; ja, er war in der Freude an seinem Gott verschlungen, so sehr, dass sich seine Kraft erschöpfte; und er fiel abermals zur Erde.“ (Alma 27:17).

Freude ist ein Zustand des Glücklichseins als Folge eines rechtschaffenen Lebens (2. Nephi 9:18). Auch sie ist eine Gabe des Geistes (Galater 5:22). Um Freude haben zu können, ist allerdings auch der Gegensatz hierzu notwendig: Elend. Beides erleben zu können, wurde erst durch die Übertretung Adams und Evas möglich (2. Nephi 2:22-25). Eine Fülle der Freude werden wir allerdings erst erfahren, wenn wir durch das Sühnopfer von Jesus Christus in seine Gegenwart eintreten dürfen (Lehre und Bündnisse 101:36).

Er war in der Freude an seinem Gott verschlungen. Offensichtlich kann eine so intensiv erlebte Freude jemanden so stark übermannen - plötzlich so stark über jemanden kommen, dass er nichts dagegen tun kann - dass man körperlich kraftlos wird. Die Schutzreaktion in einer solchen Situation der körperlichen Schwäche: die waagerechte Position - hinlegen. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich schon mal von Freude in dieser Weise verschlungen war, dass ich kraftlos wurde. Solch eine Freude empfindet nur jemand, der „... wahrhaft reumütig und demütig nach Glückseligkeit trachtet.“ (Alma 21:18). Dennoch empfinde ich tagtäglich Freude, und zwar in dem Wissen, dass Jesus Christus unser Erlöser ist, er unsere Sünden auf sich genommen hat und ich keine Angst vor dem Tod zu haben brauche - jedenfalls für den Fall, dass ich sein Sühnopfer auch annehme (1. Johannes 1:7; 1. Nephi 11:32-33). Wann hattest du das letzte Mal ein großes Gefühl der Freude und was war dazu der Anlass?

An image of a young girl riding a bicycle, combined with a quote by President Thomas S. Monson: “Find joy in the journey.”„Freude an der Reise finden“ - Thomas S. Monson, Präsident der Kirche
(Ansprache siehe hier; Bild: Quelle)

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Gesegnet ist dieses Volk in dieser Generation, denn ich werde es bewahren

3. Juni 2017, 05:35am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Der König des ganzen Landes der Lamaniten hat Ammon aufgefordert, den Herrn zu befragen, ob sich sein bekehrtes Volk in die Obhut der Nephiten begeben sollte (Alma 27:10), wie Ammon es vorgeschlagen hatte (Alma 27:5). „Und es begab sich: Ammon ging hin und befragte den Herrn, und der Herr sprach zu ihm: 12 Zieh mit diesem Volk aus diesem Land fort, damit es nicht zugrunde gehe; denn der Satan hat großen Einfluss auf das Herz der Amalekiten, die die Lamaniten zum Zorn gegen ihre Brüder aufstacheln, damit sie sie töten; darum zieh aus diesem Land fort; und gesegnet ist dieses Volk in dieser Generation, denn ich werde es bewahren.“ (Alma 27:11-12).

Gesegnet ist dieses Volk in dieser Generation, denn ich werde es bewahren. Ammon bekam auf seine Frage vom Herrn eine Antwort. Er sollte mit den `Anti-Nephi-Lehiern´, den bekehrten Lamaniten, aus dem Land Lehi-Nephi, dem Land der Lamaniten, auswandern, und zwar in die nordwärts gelegene Heimat der Nephiten. Und dies aus dem Grund, weil der Herr diese Generation der bekehrten Lamaniten für ihre Herzenswandlung segnen und vor dem Zorn der nicht bekehrten Lamaniten bewahren wollte.

Von gesegneten Generationen ist in den Schriften häufig die Rede. So lässt der Herr sein auserwähltes Volk, die Israeliten, wissen, dass Jahwe sein treuer Gott ist, auch nach „... tausend Generationen achtet er auf den Bund und erweist denen seine Huld, die ihn lieben und auf seine Gebote achten.“ (Deuteronomium 7:9). Allerdings verfolgt der Herr auch Ungehorsam bis in die dritte und vierte Generation (Deuteronomium 5:9). Eine biologische Generation sind alle Menschen, die denselben Abstand von Vorfahren bzw. Nachkommen haben, also z.B. die Generation der Großeltern, Eltern oder Kinder. Unsere heutigen besonderen Zeugen für Jesus Christus betonen häufig, dass unsere Generation eine auserwählte Generation ist. So sagt Elder Russel M. Nelson, Präsident des Kollegiums der zwölf Apostel sich an die Jungen Erwachsenen der Kirche wendend: „Meine lieben Brüder und Schwestern, ihr seid dazu geboren, ein wahres Kind des Millenniums zu sein! Ihr seid eine auserwählte Generation (siehe 1 Petrus 2:9), von Gott zu einem bemerkenswerten Werk vorherordiniert, nämlich die Menschen dieser Welt auf das zweite Kommen des Herrn vorzubereiten.“ (Ein wahres Kind des Millenniums). Das Missionswerk betreffend, um das es ja auch bei Ammon ging, sagt Randall L. Ridd in Bezug auf die heutigen technischen Hilfsmittel: „Der Herr erwartet von euch, dass ihr diese großartigen Hilfsmittel nutzt, um sein Werk auf die nächste Stufe zu heben, um anderen das Evangelium auf eine Weise näherzubringen, die die kühnsten Vorstellungen meiner Generation übertrifft. Frühere Generationen haben ihre Nachbarn und ihren Heimatort beeinflusst. Ihr aber seid dank des Internets und der sozialen Medien imstande, Grenzen zu überbrücken und die ganze Welt zu beeinflussen.“ (Die auserwählte Generation, die gut wählen muss). Welche Mittel nutzt du, um die ganze Welt zu beeinflussen?

An image of a tunnel, with a quote from President Russell M. Nelson: “You are a chosen generation, foredetermined by God to do a remarkable work.”Ihr seid eine auserwählte Generation, von Gott zu einem bemerkenswerten Werk vorherordiniert, nämlich die Menschen dieser Welt auf das Zweite Kommen vorzubereiten. - Russel M. Nelson
(Bild: Quelle)

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Es ist gegen das Gesetz unserer Brüder, ..., dass es bei ihnen irgendwelche Sklaven gebe

2. Juni 2017, 05:32am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Nachdem der Name Lamoni in diesem Kapitel nicht genannt wird, gehe ich davon aus, dass der König vom ganzen Land der Lamaniten zu Ammon sprach und ihm anbot, ihre Vergehen als Sklaven bei den Nephiten wiedergutzumachen (Alma 27:8), „Aber Ammon sprach zu ihm: Es ist gegen das Gesetz unserer Brüder, das von meinem Vater aufgerichtet wurde, dass es bei ihnen irgendwelche Sklaven gebe; darum wollen wir hinabgehen und uns der Barmherzigkeit unserer Brüder anheimgeben.“ (Alma 27:9).

Im Alten Testament begegnet uns die Sklaverei zuerst bei Noachs Fluch gegenüber seinem Sohn Ham, dem Stammvater der Kanaaniter. Noach stieg mit seinen Söhnen Sem, Ham und Jafet aus der Arche. Ham hatte die Blöße seines Vaters Noach gesehen und seinen Brüdern davon erzählt. Als sein Vater dies erfuhr, sprach er: „Verflucht sei Kanaan. Der niedrigste Knecht sei er seinen Brüdern. 26  Und weiter sagte er: Gepriesen sei der Herr, der Gott Sems, Kanaan aber sei sein Knecht. 27  Raum schaffe Gott für Jafet. In Sems Zelten wohne er, Kanaan aber sei sein Knecht“ (Genesis 9:25-27). Dieser Fluch wurde jahrhundertelang als hauptsächliche Rechtfertigung der Versklavung von Schwarzen benutzt. Wieso? Die Begründung findet man in den Abstammungsaussagen der Bibel: „Aramäer, Assyrer, Chaldäer, Elamiten und Lydier werden auf Sem zurückgeführt. In Anlehnung daran bezeichnete man alle Völker des Nahen Ostens (genauer: Hebräer, Assyrer, Aramäer, Araber, Erythräer und Äthiopier) als semitische Völker. Die Indoeuropäer (zentral und fernöstlichen) und Asiaten galten in Anlehnung an den Tanach als Nachfahren Japhets und die Schwarzafrikaner als diejenigen Hams.“ (Quelle)

Es ist gegen das Gesetz unserer Brüder, ..., dass es bei ihnen irgendwelche Sklaven gebe. Wie fortschrittlich. Gesetzlich gibt es heutzutage auch keine Sklaverei mehr. Jedoch stellten Menschenrechtsbeobachter der Vereinten Nationen fest: „Sklaverei war das erste Menschenrecht, das weltweit Besorgnis erregt hat und das tut es heute noch.“ (Quelle) Schätzungen zufolge werden heutzutage weltweit knapp 46 Millionen Menschen skrupellos ausgebeutet und sind permanenter Willkür anderer ausgeliefert. Nicht nur Frauen und Männer, sondern auch Kinder sind davon betroffen. (Quelle). Also ist Sklaverei auch heute ein unerschöpfliches Thema. Ich wünschte mir, wir würden nach dem Gesetz leben, welches König Mosia ca. 91 v. Chr. erlassen hatte: keine Ungleichheit unter den Menschen, jedermann hat die gleichen Freiheiten und Rechte, solange es der Herr für richtig hält (Mosia 29:32,38,40). Die Völker der Vereinten Nationen haben sich doch zu so etwas festentschlossen verpflichtet (z. B. Artikel 1, 13, 55, 76. Quelle). Leider werden wir diese Verpflichtung erst erreichen, wenn der Böse gebunden ist (Lehre und Bündnisse 88:110) und Jesus Christus die Herrschaft auf Erden übernehmen wird (Lehre und Bündnisse 29:11). Solange muss einfach jeder Einzelne sein Bestes dazu beitragen. Ich versuche die Gebote des Herrn tagtäglich besser einzuhalten und wie sieht dein Beitrag aus?

A painting by Ted Henninger of Joseph of Egypt being restrained by two of his brothers while being sold into slavery.Joseph wird von seinen Brüdern verkauft
(Genesis 37:28; Bild: Quelle)

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Bis wir ihnen die vielen Morde und Sünden, die wir an ihnen begangen haben, wiedergutgemacht haben.

1. Juni 2017, 04:40am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Der König der Lamaniten hatte Bedenken in das Land ihrer früheren Feinde, der Nephiten, hinabzugehen. Vielleicht hätten sie den Wunsch sich an ihnen, wegen ihrer früheren Mordtaten, zu rächen. Ammon, der nephitische Missionar, schlug deshalb vor, diesbezüglich den Herrn zu befragen (Alma 27:6-7). „Und der König sprach zu ihm: Ja, wenn der Herr uns sagt: Geht, dann werden wir zu unseren Brüdern hinabgehen, und wir werden ihre Sklaven sein, bis wir ihnen die vielen Morde und Sünden, die wir an ihnen begangen haben, wiedergutgemacht haben.“ (Alma 27:8).

Immer wieder kommt es vor, dass jemand einem anderen, bewusst oder auch unbewusst, Unrecht zufügt. Allzu leicht wird es einem heute dadurch leicht gemacht, dass man sich u. U. hinter `Nullen und Einsen´ verstecken kann und somit anonym bleibt, nicht Gefahr läuft, erkannt zu werden. So werden heutzutage vielfach unbeliebte Personen mittels sozialer elektronischer Medien diffamiert, belästigt, bedrängt oder genötigt, u. U. unter Nutzung gestohlener oder virtueller Identitäten: Cyber-Mobbing, Cyber-Bullying oder Cyber-Stalking. Wenn ich Unrecht begehe, verletze ich die bestehende Rechtsordnung, was in der Regel zu einer Rechtsfolge führt, einer Schadensersatzverpflichtung oder Kriminalstrafe, also einem Ausgleich des zugefügten Schadens.

Bis wir ihnen die vielen Morde und Sünden, die wir an ihnen begangen haben, wiedergutgemacht haben. Die bekehrten Lamaniten hatten sich am Leben vieler Nephiten vergangen und dieses Unrecht durch die Bekehrung zum Evangelium von Jesus Christus erkannt. Sie haben das Gesetz der Umkehr verstanden und waren bereit, sich von sich aus als `Eigentum der Nephiten´ anzubieten, ihnen als Sklaven zu dienen. Ich lerne daraus, dass ich für zugefügtes Unrecht einzustehen habe, indem ich meinen Fehler zugebe, mich dafür entschuldige und für ihn, soweit es für mich möglich ist, Wiedergutmachung leiste. Dort, wo es mir unmöglich ist, dies zu tun, bleiben mir symbolische Möglichkeiten: Ich kann mich ernsthaft mit der Situation auseinandersetzen und in Gedanken den Kontakt suchen und mich mit den körperlich nicht anwesenden aussprechen, insbesondere mit dem Herrn, denn er hat durch sein Sühnopfer die Wiedergutmachung vollbracht, die ich nicht vollbringen kann. Dann muss ich mich bemühen, fortan ein vorbildliches Leben zu führen, eine Wandlung in meinem Herzen und in meinem Sinn zu vollziehen (3. Nephi 9:20). Wie gehst du vor, um nach begangenen Fehlern Wiedergutmachung zu leisten? Eine wunderbare Abhandlung kannst du hier nachlesen.

(Bild: Quelle)

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Als sie sahen, dass sie an den Nephiten nicht Rache nehmen konnten

30. Mai 2017, 05:38am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Nachdem die Lamaniten, erkannten, dass sie die Nephiten nicht vernichten konnten, kehrten sie in ihr Heimatland zurück (Alma 27:1). „Und es begab sich: Die Amalekiten waren wegen ihrer Verluste überaus zornig. Und als sie sahen, dass sie an den Nephiten nicht Rache nehmen konnten, fingen sie an, das Volk zum Zorn gegen ihre Brüder, das Volk Anti-Nephi-Lehi, aufzustacheln; darum fingen sie abermals an, sie zu vernichten.“ (Alma 27:2).

Als sie sahen, dass sie an den Nephiten nicht Rache nehmen konnten. Ein deutsches Sprichwort lautet: „Die Rache ist süß, aber man verdirbt sich leicht den Magen daran.“ und ein chinesisches Sprichwort: „Die wunderbarste Medizin kann Rachsucht nicht kurieren.“ Warum haben wir Menschen dieses Empfinden in uns, wenn wir meinen, dass uns unrecht geschehen ist, Rache zu üben? Wir sehnen uns offensichtlich danach, es demjenigen `heimzuzahlen´, nach unserem Empfinden Gerechtigkeit zu erwirken. Nach deutschem Strafrecht kann Rache als `niedriger Beweggrund´ gewertet werden, wenn sie ihrerseits auf niedrigen Beweggründen wie Heimtücke oder besondere Grausamkeit beruhen.

Aber steht es mir zu Rache zu üben, Vergeltung für Verletzung oder Beleidigung? Eindeutig nein! Paulus fordert die Heiligen in Rom auf, mit allen Menschen Frieden zu halten, nicht Böses mit Bösem zu vergelten und: „Rächt euch nicht selber, liebe Brüder, sondern lasst Raum für den Zorn (Gottes); denn in der Schrift steht: Mein ist die Rache, ich werde vergelten, spricht der Herr.“ (Römer 12:19), denn im Unterschied zu uns steht fest: „Seine Urteile sind wahr und gerecht.“ (Offenbarung 19:2; siehe auch Mormon 8:20). Unser Gerechtigkeitsempfinden ist wohl etwas anders gestrickt, als das des Herrn, aus diesem Grund habe ich mir abgewöhnt in irgendeiner Weise nach Rache zu trachten, denn das macht er viel besser und ich versündige mich nicht. Was unternimmst du, wenn dich das Gefühl packt, Rache zu üben?

(Bild: Quelle)

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Nun sehen wir also, meine Brüder, dass Gott eines jeden Volkes gedenkt, in welchem Land auch immer sie sein mögen

29. Mai 2017, 05:42am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

In der Reflexion Ammons bezüglich ihrer Missionsarbeit, sind dies nun die überlieferten Schlussworte: „Nun sehen wir also, meine Brüder, dass Gott eines jeden Volkes gedenkt, in welchem Land auch immer sie sein mögen; ja, er zählt sein Volk, und sein herzliches Erbarmen ist über der ganzen Erde. Nun ist dies meine Freude und meine große Danksagung; ja, und ich will meinem Gott danken immerdar. Amen.“ (Alma 26:37).

Nun sehen wir also, meine Brüder, dass Gott eines jeden Volkes gedenkt, in welchem Land auch immer sie sein mögen. Auch von Petrus lesen wir eine ähnliche Aussage: Einem Juden war es nicht erlaubt mit einem Nichtjuden zu verkehren, oder sein Haus zu betreten. Doch Petrus wurde in Joppe in einer Vision eines Besseren belehrt. In einer Schale wurden ihm aus dem Himmel diverse unreine Tiere zum Essen dargeboten. Er wollte nicht zugreifen, aber es wurde ihm gesagt: „... Was Gott für rein erklärt, nenne du nicht unrein!“ (Apostelgeschichte 10:15). Es ging um den Taufwunsch des Hauptmanns Kornelius, und seines Gefolges, die Heiden waren. Petrus hatte durch die Vision erkannt: „Wahrhaftig, jetzt begreife ich, dass Gott nicht auf die Person sieht, 35 sondern dass ihm in jedem Volk willkommen ist, wer ihn fürchtet und tut, was recht ist.“ (Apostelgeschichte 10:34-35).

Wie wunderbar, dass der Herr kein Anseher der Person ist, wo es uns Menschen untereinander doch schwerfällt, kein Anseher der Person zu sein. Den Richtern in den Ortschaften hat Gott geboten: „... Du sollst kein Ansehen der Person kennen ...“ (Deuteronomium 16:19). An die in der Zerstreuung lebenden zwölf Stämme richtet Jakobus folgende Anweisung: „Meine Brüder, haltet den Glauben an unseren Herrn Jesus Christus, den Herrn der Herrlichkeit, frei von jedem Ansehen der Person.“ (Jakobus 2:1) und gibt in den nächsten Versen ein Beispiel (Jakobus 2:2-4) und sagt uns dann noch, dass solch ein Verhalten eine Sünde sei (Jakobus 2:9). Wie leicht bin ich doch geneigt, Abstand von einem Menschen zu nehmen, der in die Sonntagsversammlungen kommt und nach Alkohol oder Zigaretten riecht, oder nicht nach meinem Geschmack gekleidet erscheint, oder anders aussieht als ich es gewohnt bin ... Ich muss an mir arbeiten, ein solches Verhalten abzulegen, denn wir alle sind Gottes Kinder und ich rieche vielleicht nicht nach Zigaretten, aber habe u. U. ein geistiges Problem, das nicht von außen sichtbar ist, aber der Herr auf jeden Fall sieht. Soll er mich deshalb auch verabscheuen? Ich weiß, der Herr lädt alle ein „... zu ihm zu kommen und an seiner Güte teilzuhaben; und er weist niemanden ab, der zu ihm kommt, schwarz und weiß, geknechtet und frei, männlich und weiblich; und er gedenkt der Heiden; und alle sind vor Gott gleich, die Juden ebenso wie die Andern. (2. Nephi 26:33). Wie machst du dich frei vom Ansehen der Person?

Illustration: Jesus Christus hilft einem jungen Mann, der auf einem Baum hocktChristus hielt nach denen Ausschau, die abgelehnt und ausgestoßen waren – die anders zu sein schienen.
(Bild: Quelle)

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Das ein Zweig vom Baum Israel ist und von seinem Stamm in einem fremden Land verlorengegangen ist

28. Mai 2017, 05:24am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Am Schluss seiner Reflexion, ihres Missionswerkes unter den Lamaniten, hält Ammon fest: „Nun, wenn dies Prahlen ist, so will ich prahlen; denn dies ist mein Leben und mein Licht, meine Freude und meine Errettung und meine Erlösung von immerwährendem Weh. Ja, gesegnet ist der Name meines Gottes, der dieses Volkes gedacht hat, das ein Zweig vom Baum Israel ist und von seinem Stamm in einem fremden Land verlorengegangen ist; ja, ich sage, gesegnet sei der Name meines Gottes, der unser gedacht hat—Wanderer in einem fremden Land.“ (Alma 26:36).

Das ein Zweig vom Baum Israel ist und von seinem Stamm in einem fremden Land verlorengegangen ist. Um diese Aussage zu verstehen, müssen wir wissen, dass der Herr Israel mit einem Ölbaum (eine wichtige Ressource für die Landwirtschaft in den Ländern der Bibel) vergleicht (1. Nephi 10:12), der von einem Mann in seinem Weingarten (Symbol für ein Feld geistiger Arbeit) gepflegt wird (Jakob 5:3). Lehi, seine Familie und einige andere wurden um 600 v. Chr. vom Herrn aufgefordert Jerusalem zu verlassen und in ein verheißenes Land zu ziehen, da sie in ihrer Heimat sonst mit den anderen vernichtet werden würden (1. Nephi 1:4; Helaman 8:21). So sind sie als Zweig des Hauses Israel in einem anderen Teil des Weingartens des Herrn, in einem ihnen verheißenen Land auf der westlichen Erdhälfte, eingepflanzt worden und gediehen (1. Nephi 18:8,22-23,25), bis aufgrund Ungehorsams der älteren Brüder Nephis und deren Anhänger, Nephi vom Herrn angewiesen wurde, sich von dem Volk seiner Brüder zu trennen (2. Nephi 5:1-5). Die so entstanden Lamaniten lebten im Land Lehi-Nephi, während der Stamm, das Volk Nephi, in das nördlich gelegene Land floh und sich dort niederließ und ausbreitete. Durch das Missionswerk von Alma dem Jüngeren und den Söhnen Mosias, mit einigen weiteren Mitarbeitern, wurde ein Teil dieses abgebrochenen Zweiges im Land Lehi-Nephi, wieder in den Stamm eingepfropft und gedieh nun wieder wunderbar und brachte gute Frucht, gute Werke, hervor.

Betrachtet man die Ausbreitung des Menschen (Homo sapiens) über die gesamte Erde, nach heutiger wissenschaftlicher Erkenntnis begann diese vor ca. 50.000 Jahren von Afrika aus (siehe hier), so ist gut zu erkennen, was mit dem Gleichnis von den edlen und wilden Ölbäumen (Sinnbild für Israel und die restlichen Völker), vom Propheten Zenos, wiedergegeben im fünften Kapitel des Buches Jakob, beschrieben wird. Über die gesamte Geschichte Israels wird das Volk, aufgrund seines Verhaltens Gott gegenüber, immer wieder in alle Welt zerstreut, aber auch wieder zusammengeführt werden. Von den anderen Völkern werden Gruppen durch Umkehr und Taufe eingebürgert. Der Herr hat auch in heutiger Zeit zum letzten Mal, wie von Zenos vorhergesagt (Jakob 6:2), Arbeiter in seinen Weinberg geschickt (Lehre und Bündnisse 43:28) um den Menschen Umkehr zuzurufen (Lehre und Bündnisse 43:20). Diese Arbeit soll dazu führen, dass Israel wieder ein geeintes Volk Gottes wird, inklusive der Völker, die durch Umkehr und Taufe aufgenommen, eingepfropft, worden sind (Lehre und Bündnisse 110:11). Welchen Beitrag leistest du in dieser letzten großen Anstrengung im Weingarten des Herrn, ein Volk Gottes, das Haus Israel, zu bilden?

(Bild: Quelle Infografik Die Welt)

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Wir sind in ihre Häuser gegangen und haben sie belehrt

27. Mai 2017, 05:31am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Ammon spricht mit seinen Missionarsmitarbeitern darüber, wie sie ihre Leiden geduldig ertragen haben und von Haus zu Haus gezogen sind und auf die Barmherzigkeit Gottes angewiesen waren (Alma 26:27), und fährt dann fort: „Und wir sind in ihre Häuser gegangen und haben sie belehrt, und wir haben sie auf ihren Straßen belehrt; ja, und wir haben sie auf ihren Hügeln belehrt; und wir sind auch in ihre Tempel und ihre Synagogen gegangen und haben sie belehrt; und man hat uns ausgestoßen und verspottet und angespien und uns auf die Wange geschlagen; und man hat uns mit Steinen beworfen und ergriffen und mit starken Stricken gebunden und ins Gefängnis geworfen; und durch die Macht und Weisheit Gottes sind wir wiederum befreit worden.“ (Alma 26:29).

Die Ausführungen Ammons im Vers oben, erinnern mich an das, was Missionare heute machen und an die Situation der Kirche in Russland. Seit dem 25-jährigen Bestehen der Kirche in Russland wuchs sie durch missionarische Bemühungen in sieben Missionen, auf mehr als 22.000 Mitglieder in 100 Gemeinden im ganzen Land an. Allerdings erließ die russische Regierung im Juli 2016 ein Gesetz zur Bekämpfung des Terrorismus, welches auch religiöse Aktivitäten im Land beschränkt (siehe auch hier). Missionarische Aktivitäten von Glaubensorganisationen sind seitdem nur noch kirchlichen Gebäuden gestattet. Die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage hält sich an die Gesetze des Landes, belässt ihre berufenen DienerInnen dort, sie werden allerdings nicht mehr in der Öffentlichkeit missionieren, also auf Straßen und Plätzen oder von Tür zu Tür. Sie üben jetzt einen ehrenamtlichen Dienst aus (siehe hier).

Wir sind in ihre Häuser gegangen und haben sie belehrt. Wir können erkennen, dass nicht nur in alter Zeit die Verbreitung des Wortes Gottes mit größten Schwierigkeiten verbunden war. Doch ich bin mir ganz sicher, dass das Werk des Herrn nicht aufgehalten werden kann, trotz aller Versuche Luzifers, die Verbreitung zu unterbinden. Der Herr hat es geboten: Allen Menschen auf Erden soll sein Wort verkündet werden (Markus 16:15). In der Neuzeit hat er diesen Auftrag erneut bekräftigt: „... ihr müsst der Welt predigen, nämlich: Ihr müsst umkehren und euch taufen lassen, im Namen Jesu Christi; ...“ (Lehre und Bündnisse 18:41-42; siehe auch 58:63-64). Einen ganz, ganz bescheidenen Teil hierzu versuche ich, durch meine Blogbeiträge beizutragen. Wir haben heutzutage die Möglichkeit über das Internet die ganze Welt zu erreichen, ohne langwierige und beschwerliche Reisen zu unternehmen, wie früher noch die Apostel zu Jesu Zeiten. Welche Aktivitäten unternimmst du, um das Wort Gottes verbreiten zu helfen?

Das Wort Gottes lernen, danach leben und anderen davon erzählen.
(Bild: Quelle)

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Tragt eure Bedrängnisse mit Geduld, und ich werde euch Erfolg schenken

26. Mai 2017, 07:04am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Aaron, der Sohn König Mosia des Jüngeren (Mosia 27:34), zu seinen nephitischen Missionsmitarbeitern (Mosia 28:1): „Als wir aber im Herzen niedergeschlagen waren und wir nahe daran waren zurückzukehren, siehe, da hat der Herr uns getröstet und gesagt: Geht hin unter eure Brüder, die Lamaniten, und tragt eure Bedrängnisse mit Geduld, und ich werde euch Erfolg schenken.“ (Alma 26:27).

In schwierigen Situationen bin ich leicht geneigt den Herrn zu bitten, diese schnellstmöglich zu einem guten Ende zu bringen. Insbesondere Schmerzen bin ich nicht gewohnt und liege dem Herrn schon bei kurzen kleinsten Anzeichen mit meinen Bitten in den Ohren. Ich sollte es aber besser wissen: Von dem römischen Epiker Ovid (43 v. Chr. - 17 n. Chr.) stammt der Aphorismus (geistreicher Sinnspruch): „Trage und dulde: dir wird dieser Schmerz dereinst noch nützen.“ Dann denke ich an all die vorbildlichen Beispiele aus den heiligen Schriften, Frauen und Männer, die durch unsagbares Leid geschickt wurden und daraus gestärkt hervorgingen. Paulus lehrt mich: „... Bedrängnis bewirkt Geduld, 4 Geduld aber Bewährung, Bewährung Hoffnung. 5 Die Hoffnung aber lässt nicht zugrunde gehen; ...“ (Römer 5:3-5).

Tragt eure Bedrängnisse mit Geduld, und ich werde euch Erfolg schenken. Ich muss noch stark daran arbeiten, die Fähigkeit Bedrängnisse, Beleidigungen oder Kränkungen ohne Klage oder Vergeltungswunsch zu bewältigen. Die Judenchristen feuert Paulus folgendermaßen an, und das soll auch mir als Ansporn dienen: „Wir begehren aber, dass jeder von euch denselben Eifer beweise, die Hoffnung festzuhalten bis ans Ende, 12 damit ihr nicht träge werdet, sondern die nachahmt, die durch Glauben und Geduld die Verheißungen ererben. 13 Denn als Gott dem Abraham die Verheißung gab, schwor er bei sich selbst, da er bei keinem Größeren schwören konnte, 14 und sprach (1. Mose 22,17): »Wahrlich, ich will dich segnen und mehren.« 15 Und so wartete Abraham in Geduld und erlangte die Verheißung.“ (Hebräer 6:11-14; Lutherversion weil da der Begriff Geduld benutzt wird). Wie gehst du mit Bedrängnissen um?

An image of pink blossoms coupled with a quote by Elder Robert D. Hales: “Too often we pray to have patience, but we want it right now!”Viel zu oft bitten wir um Geduld, aber bitteschön sofort! - Hoffen auf den Herrn: „Dein Wille geschehe“ Robert D. Hales vom Kollegium der Zwölf Apostel
(Bild: Quelle)

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