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Glaubensansichten

Jeder Mann solle zum Unterhalt der Witwen und deren Kinder beitragen

25. Februar 2016, 06:10am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Nachdem das Volk Limhi dreimal erfolglos gegen die Lamaniten in den Kampf gezogen war, gab es viele Frauen mit Kindern, deren Männer, bzw. Väter, auf dem Schlachtfeld umkamen: „Nun gab es eine große Zahl von Frauen, ihrer mehr als Männer; darum gebot König Limhi, jeder Mann solle zum Unterhalt der Witwen und deren Kinder beitragen, dass sie nicht vor Hunger zugrunde gingen; und dies taten sie, weil eine so große Anzahl von ihnen getötet worden war.“ (Mosia 21:17).

Jeder Mann solle zum Unterhalt der Witwen und deren Kinder beitragen. König Limhi, ein rechtschaffener Sohn des vom Wort des Herrn abgefallenen Königs Noa, der ein Sohn Zeniffs war, der wiederum mit einer Gruppe Nephiten aus dem Land Zarahemla ins Land Lehi-Nephi auswanderte (Mosia 7:9), hatte noch keinen Bund mit Gott geschlossen, wurde aber wohl vom Geist des Herrn angeleitet, sich um die Witwen und Waisen zu kümmern, so wie es der Prophet des Herrn und König des Volkes, Benjamin, den Nephiten in Zarahemla gelehrt hatte (Mosia 4:16,26). Schon im Alten Testament wurde der zehnte Teil der Jahresernte abgeliefert und eingelagert, sodass die Armen gesättigt werden konnten (Deuteronomium 14:28-29). Dieses Gesetz gilt ebenso heute (Lehre und Bündnisse 83:6119:4). Gerne folge ich der Aufforderung des Herrn „Bringt den ganzen Zehnten in das Vorratshaus, damit Nahrung in meinem Hause sei; ...“ (3. Nephi 24:10). Der Herr fordert uns auf ihn hierin zu prüfen und meine Erfahrung zeigt, dass der Herr sein Wort an demjenigen erfüllt, der dieses Gebot hält: „... prüft mich nun hiermit, spricht der Herr der Heerscharen, ob ich euch nicht die Fenster des Himmels öffnen und euch Segen herabschütten werde, daß nicht genug Raum sein wird, ihn aufzunehmen.“ (3. Nephi 24:10). Wann hast du das letzte Mal erlebt, dass der Herr dich aufgrund des Haltens eines Gebotes gesegnet hat?

zehten
Das Zahlen des Zehnten bringt Segnungen
(Quelle; lies dort auch gerne die Ausführungen)

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Nun war der Herr wegen ihrer Übeltaten langsam, ihr Schreien zu vernehmen

24. Februar 2016, 05:44am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Nachdem das Volk Limhi begriffen hatte, dass es ohne den Herrn zu bitten, nichts ausrichten konnte, demütigte es sich und schrie mächtig zu ihm: „Und nun war der Herr wegen ihrer Übeltaten langsam, ihr Schreien zu vernehmen; dennoch hörte der Herr ihre Schreie und fing an, den Lamaniten das Herz zu erweichen, so dass sie anfingen, ihre Lasten leichter zu machen; doch hielt der Herr es nicht für richtig, sie aus der Knechtschaft zu befreien.“ (Mosia 21:15).

Nun war der Herr wegen ihrer Übeltaten langsam, ihr Schreien zu vernehmen. Der Herr tut dies nicht um sich an jenen zu rächen, die langsam sind auf seine Worte zu achten, aber schnell im Übeltun; er hat ungeachtet dessen Mitleid und ist schlussendlich barmherzig wenn sich seine Kinder seiner doch noch erinnern (Lehre und Bündnisse 101:7-9). Die so Betroffenen verschulden die Verlängerung ihres Leidensweges selber und müssen auf diese harte Weise lernen, dass es hilfreich ist, sich rechtzeitig zu demütigen und den Herrn in allem einzubeziehen. Ich bemühe mich, es nicht so weit kommen zu lassen, dass der Herr langsam auf mein Flehen achtet, weil ich langsam auf seine Worte achte. Ich weiß, dass der Herr mich segnet, wenn ich schnell von unrechtem Tun umkehre, auf seine Stimme, oder die seiner Diener, höre und sie auch schnell befolge (Helaman 12:4-5,23). Wie handhabst du Umkehr, wenn du erkannt hast, dass sie notwendig ist; `schiebst du sie auf die lange Bank´, oder gehst du unverzüglich ran?

lange bank
(Quelle)

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Sie schrien mächtig zu Gott; ja, selbst den ganzen Tag lang

23. Februar 2016, 06:39am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Nachdem das Volk Limhi, ein aus Zarahemla ausgewanderter Teil des nephitischen Volkes (Mosia 7:1,9), erkannte aufgrund dreier fehlgeschlagener Befreiungsversuche, dass es so nicht weitergeht: „Und sie demütigten sich bis in die Tiefen der Demut; und sie schrien mächtig zu Gott; ja, selbst den ganzen Tag lang schrien sie zu ihrem Gott, er möge sie aus ihren Bedrängnissen befreien.“ (Mosia 21:14).

Sie schrien mächtig zu Gott; ja, selbst den ganzen Tag lang. Bist du auch schon mal in einer Situation gewesen, in der du, nach vielen eigenen Fehlversuchen ohne an Gott zu denken, keinen Ausweg gefunden hast und dich dann doch daran erinnert hast, dass es da einen Gott gibt und man ja mal versuchen könnte mit seiner Hilfe einen zu finden? Eine solche zustande gekommene Hinwendung zu Gott ist eine zwangsweise, genau wie beim Volk Limhi. Sie ist nie und nimmer so effektiv und segensreich wie eine Freiwillige. Das zeigt uns die zeitliche Parallelgeschichte des mit Alma geflohenen Teils des Volkes von König Noa, Limhis Vater, der sich Gott freiwillig zugekehrt hatte (Mosia 18:7) und in Frieden leben durfte (Mosia 23:2,4,5,19). So bin ich dankbar, dass auch ich nach eigenem Willen und ohne Zwang das Evangelium annehmen, danach leben, und so die großen Segnungen des Herrn in meinem Leben erfahren durfte. Tag für Tag verspüre ich in dieser feindseligen Zeit den Frieden, den nur der Herr gibt (Johannes 14:27). Wie ist deine Situation in Bezug auf Zuwendung zum Herrn, wendest du dich ihm freiwillig zu oder eher nur in Zeiten der Bedrängnis?

entscheidungsprobleme
Die Qual der Wahl - Entscheiden, aber ohne Zwang
(Quelle)

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Sie demütigten sich bis in den Staub

22. Februar 2016, 06:41am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

„Und sie demütigten sich bis in den Staub und beugten sich dem Joch der Knechtschaft; sie nahmen es hin, dass man sie schlug und hin und her trieb und ihnen Lasten auflegte, gemäß den Wünschen ihrer Feinde.“ (Mosia 21:13).

  • Demut:
    Sich einer Gegebenheit bereitwillig unterwerfen, sich darüber nicht beklagen. Im religiösen Sinn bedeutet Demut, unsere Abhängigkeit von Gott zu erkennen und uns seinem Willen zu unterwerfen.
  • Joch der Knechtschaft:
    Ein Joch ist ein Zuggeschirr, mit dem zwei Zugtiere vor eine Last gespannt werden, womit sich für jedes Tier die Last halbiert oder anders gesehen, die auf die Last wirkende Kraft sich verdoppelt. Im Gegensatz zum Joch Christi als Symbol der Nachfolge, ist das Joch der Knechtschaft ein Symbol für Unterdrückung.

Sie demütigten sich bis in den Staub. Darunter verstehe ich, dass das Volk Limhi, nach seinen drei Niederlagen, nun so stark es ihm nur irgend möglich war, den Willen des Herrn akzeptierte und sich seiner Unterdrückung durch die Lamaniten ohne weiteren Widerstand hingab. Dieses Beispiel lehrt mich, mich nicht unter das Joch der Knechtschaft Satans zu begeben, denn mit Satan unter einem Joch werde ich unweigerlich in sein Reich geführt. Wenn ich mich aber dem Willen des Herrn unterwerfe und das Joch Christi auf mich nehme, so wird mir, mit ihm an meiner Seite, der Weg durch dieses Erdenleben leichter und ich werde durch ihn zu ewigem Leben in seiner Gegenwart geleitet - und sein Joch ist sogar noch komfortabel und seine Last leicht (Matthäus 11:28-30). Würdest du dich überhaupt unter ein Joch begeben und wenn ja, welches würdest du wählen und aus welchen Gründen?

 


Ein Joch für zwei Ochsen (Quelle 1Quelle 2)

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Sie fingen an, den Wunsch zu haben, gegen sie in den Kampf zu ziehen

21. Februar 2016, 06:16am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Die Bedrängnisse durch die Lamaniten waren überaus groß (Mosia 21:5), sodass das Volk Limhis den König drängte, sich mit militärischen Mitteln daraus zu befreien (Mosia 21:6); zweimal scheiterte ihr Versuch (Mosia 21:8,11) und auch ein weiterer: „Ja, sie zogen nochmals, selbst ein drittesmal, und erlitten ein Gleiches; und diejenigen, die nicht getötet worden waren, kehrten wieder in die Stadt Nephi zurück.“ (Mosia 21:12).

Sie fingen an, den Wunsch zu haben, gegen sie in den Kampf zu ziehen. Es ist menschlich, wenn man sich aus einer ausweglosen Situation befreien möchte, sogar, wenn man zum Schwert greifen muss. Allerdings hat sich dieser Teil der Nephiten selbstverschuldet in diese Situtuation gebracht, indem sie nicht die Worte des Propheten Abinadis ernst genommen haben (Mosia 20:2112:5). Ich lerne daraus, dass ich unausweichlich in große Schwierigkeiten gerate, wenn ich nicht die Worte der von Gott berufenen Propheten befolge. Der Herr sagt mir, dass ich die Worte des Propheten so zu behandeln habe, als würden sie aus seinem eigenen Mund kommen (Lehre und Bündnisse 21:4-6). Ich möchte nicht vom Volk Gottes abgeschnitten werden (Lehre und Bündnisse 1:14) und beachte deshalb die Worte seiner lebenden Propheten (hier kannst du diese kennenlernen). Was ist deine Meinung zu lebenden Propheten, oder denkst du, dass der Herr die Menschen heute alleine lässt?

lebende propheten
(Quelle)

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Sie schlugen sie auf die Wangen und übten Gewalt über sie aus

20. Februar 2016, 07:11am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Limhi und sein Volk lebten eine kurze Zeit in Frieden, bis die Lamaniten wieder zum Zorn gegen sie aufgestachelt wurden (Mosia 21:1-2), doch: „Nun wagten sie nicht, sie zu töten, wegen des Eides, den ihr König dem Limhi geschworen hatte; aber sie schlugen sie auf die Wangen und übten Gewalt über sie aus und fingen an, ihnen schwere Lasten auf den Rücken zu legen und sie zu treiben wie einen stummen Esel –„ (Mosia 21:3).

Sie schlugen sie auf die Wangen und übten Gewalt über sie aus. Wer kennt es nicht, „Das Lied von der Glocke“ von Friedrich Schiller (deutscher Dichter, Philosoph und Historiker, 1759-1805), oder zumindest Teile daraus: „...Wo rohe Kräfte sinnlos walten, Da kann sich kein Gebild gestalten; ...“, abgewandelt „... da kann kein Knopf die Hose halten“. Fast immer ist es nicht sinnvoll, ein Ziel mit Gewalt durchzusetzen (Ausnahmen sehe ich in lebensrettenden Maßnahmen). Ich habe vor Jahren mal eine Radschraube aufsetzen und anziehen wollen. Sie lief sehr schwer. Mir war nicht wohl dabei, als ich sie mit Gewalt anzog. Mein Gefühl sollte mich nicht getäuscht haben: Das Gewinde wurde zerstört und ich musste die Bremsscheibe wechseln. Ich lerne, dass ich mit Gewalt überwiegend zerstörerisch wirke. Das passiert nicht nur im physischen Bereich (Einsatz körperlicher Kraft) sondern auch im psychischen (Zufügung geistiger Qualen), im verbalen (erniedrigende Sprachwahl) und relationalen (Entzug von Beziehung). Gewalt wird nie zufällig, sondern immer absichtlich angewendet. Gewalt ist ein Mittel Satans (Apostelgeschichte 10:38). Wenn Diener des Herrn Gewalt ausüben, dann ist der Geist des Herrn betrübt und zieht sich zurück (Lehre und Bündnisse 121:36-37). Ich hüte mich allgemein davor, insbesondere aber Menschen und sonstigen Lebewesen gegenüber, Gewalt anzuwenden. Wie stehst du zur Anwendung von Gewalt?

gewalt
„Prügelnde Bauern“, Gemälde von Adriaen Brouwer, 17. Jahrhundert (Quelle)

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Hatten sie Mitleid mit ihnen und besänftigten sich ihnen gegenüber

19. Februar 2016, 07:03am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Die vom nephitischen Hauptmann Gideon vorgeschlagene ` Appeasement-Politik´ (Mosia 20:17-19) zeigte ihre positive Wirkung: „Und als die Lamaniten das Volk Limhi sahen, dass sie ohne Waffen waren, hatten sie Mitleid mit ihnen und besänftigten sich ihnen gegenüber und kehrten mit ihrem König friedlich in ihr eigenes Land zurück.“ (Mosia 20:26).

Wenn ich Mitleid habe, dann nehme ich Anteil an Schmerz und Leid anderer, ich bringe Leidenden Mitgefühl, Erbarmen und Güte entgegen. Das größte Beispiel haben wir in Jesus Christus. Eines der unzähligen Beispiele dafür: Jesus ließ sich über die Arbeit seiner Apostel berichten. Sie wurden jedoch durch viele Menschen immer wieder gestört und so fuhr er mit den Aposteln über den See an einen ruhigen Platz, damit die erschöpften Apostel ein wenig ausruhen konnten (Markus 6:31). Aber auch dorthin kamen die Menschen: „Als er ausstieg und die vielen Menschen sah, hatte er Mitleid mit ihnen; denn sie waren wie Schafe, die keinen Hirten haben. Und er lehrte sie lange.“ (Markus 6:34). Auch als er bei seinem Besuch auf dem amerikanischen Kontinent die Nephiten belehrte, zeigte er Mitleid (3. Nephi 17:6-8).

Hatten sie Mitleid mit ihnen und besänftigten sich ihnen gegenüber. Wir sollen Christus nacheifern und so beziehe ich die Aufforderung des Apostels Petrus, die er den Ältesten der Urkirche gab, auch auf mich und versuche ihr so gut als möglich im Umgang mit meinen Mitmenschen nachzukommen: „... seid alle eines Sinnes, voll Mitgefühl und brüderlicher Liebe, seid barmherzig und demütig!“ (1. Petrus 3:8). Ich habe Mitgefühl mit den unzählig Leidenden und versuche ihr Leid mit den mir zur Verfügung stehenden Mitteln lindern zu helfen, indem ich meinem Nächsten diene und u. a. in den Fond für humanitäre Hilfe der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage spende (sieh hier). Wie äußerst sich dein Mitleid?

mitleid
Die Kirche ist weltweit an einer Vielzahl von Maßnahmen beteiligt, um Menschen in Not zu helfen. (Quelle)

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Der König ließ sich seinem Volk gegenüber besänftigen

18. Februar 2016, 06:42am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Limhi wollte die Angelegenheit mit der Entführung der lamanitischen Töchter durch eine Untersuchung aufklären lassen (Mosia 20:16). Gideon brachte allerdings einen plausiblen Aspekt zur Sprache und hielt den König davon ab, diese Untersuchung durchzuführen (Mosia 20:17-18). Er schlug König Limhi vor, mit dem König der Lamaniten über diesen Gedanken zu reden, um ihn so dazu zu bewegen, sich bei den aufgebrachten Lamaniten für Frieden einzusetzen (Mosia 20:19): „Und es begab sich: Der König ließ sich seinem Volk gegenüber besänftigen; und er sprach zu ihnen: Lasst uns hingehen, meinem Volk entgegen, ohne Waffen; und ich schwöre euch mit einem Eid, dass mein Volk euer Volk nicht töten wird.“ (Mosia 20:24).

Der König ließ sich seinem Volk gegenüber besänftigen. Der nephitische Hauptmann Gideon erkannte die Unterlegenheit der nephitischen gegenüber den lamanitischen Streitkräften und riet Limhi zu einer `Appeasement-Politik´ (Beschwichtigungspolitik, englisch to appease, französisch apaiser, ‚besänftigen‘, ‚beschwichtigen‘, ‚beruhigen‘) in der Hoffnung auf diese Weise einen weiteren militärischen Konflikt zu vermeiden. Die Besänftigung beruhte darauf, den Aspekt zu berücksichtigen, dass die Entführer doch die falschen Priester Noas gewesen sein könnten. In der ersten salomonischen Spruchsammlung heißt es: „Des Königs Grimm gleicht Todesboten, aber ein Weiser kann ihn besänftigen.“ (Sprichwörter 16:14). Ich lerne daraus, in Konfliktsituationen eher Weisheit walten zu lassen anstatt Emotionen und unterschiedlichste Aspekte zu betrachten, um dadurch Konfliktparteien zu besänftigen. Wie hast du schon mal aufkochende Gemüter besänftigt?

besänftigen
Wie kann ich Streithähne besänftigen? (Quelle)

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Darum habe ich in meinem Zorn mein Volk heraufkommen lassen, um gegen dein Volk Krieg zu führen

17. Februar 2016, 07:19am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Limhi erfuhr durch Befragung des Königs der Lamaniten den Grund dessen Feldzuges gegen sein Volk: „Und nun sprach der König: Ich habe den Eid gebrochen, weil deine Leute die Töchter meines Volkes verschleppt haben; darum habe ich in meinem Zorn mein Volk heraufkommen lassen, um gegen dein Volk Krieg zu führen.“ (Mosia 20:15).

Darum habe ich in meinem Zorn mein Volk heraufkommen lassen, um gegen dein Volk Krieg zu führen. Ein chinesisches Sprichwort besagt: „Wer zornig ist, verbrennt oft an einem Tag das Holz, das er in vielen Jahren gesammelt hat.“ Mit viel Schweiß und Mühe hat man sich über Jahre hinweg etwas Erstrebenswertes aufgebaut und dann ist es aufgrund einer kurzen Übermannung schlechter Gefühle dahin. Von Herodes wissen wir, dass sein Zorn einer ganzen Generation das Leben kostete (Matthäus 2:16). Vom österreichischen Schriftsteller und Arzt Ernst Freiherr von Feuchtersleben (1806 - 1849) stammt folgende Aussage: „Wenn wir zürnen, hat unser Gegner seinen Zweck erreicht: Wir sind in seiner Gewalt.“ Wie können wir uns davor schützen, uns in die Gewalt unsres Gegners - Satan - zu begeben? Wir müssen versuchen, negative Emotionen durch positive zu verdrängen: Gedanken erzeugen Gefühle und Gedanken beeinflussen Gefühle. Gute Gefühle gegenüber meinem Nächsten helfen mir Zorn zu verdrängen oder erst gar nicht aufkommen zu lassen (Moroni 7:45). Ich versuche mich also in meiner Liebe zu meinen Mitmenschen zu steigern, indem ich mir ständig in Erinnerung rufe: Er ist genauso ein Kind Gottes, wie ich es bin - und ich könnte ihm auch unsympathisch sein! Wann hattest du eine Situation, wo du Zorn zu bekämpfen hattest und wie hast du es angestellt?


zornig
(Quelle)

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Und Limhi sprach zu ihm

16. Februar 2016, 06:54am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Nachdem das Volk Limhi (Nephiten) die Lamaniten bezwungen hatte, befand sich unter den auf dem Schlachtfeld zurückgelassenen noch der König der Lamaniten und er wurde zu Limhi gebracht mit dem Vorschlag ihn zu töten (Mosia 20:12-13): „Aber Limhi sprach zu ihnen: Ihr sollt ihn nicht töten, sondern bringt ihn hierher, dass ich ihn sehe. Und sie brachten ihn hin. Und Limhi sprach zu ihm: Was für einen Grund habt ihr, herzukommen und gegen mein Volk Krieg zu führen? Siehe, mein Volk hat den Eid, den ich euch geschworen habe, nicht gebrochen; warum solltet also ihr den Eid brechen, den ihr meinem Volk geschworen habt?“ (Mosia 20:14).

Und Limhi sprach zu ihm. Paul Claudel (französischer Schriftsteller, Dichter und Diplomat; 1868-1955) sagte: „Rede nur, wenn du gefragt wirst, aber lebe so, dass man dich fragt!“ Von Ignazio Silone (politisch engagierter italienischer Schriftsteller; 1900-1978) stammt die Aussage: „Miteinander zu sprechen ist besser als gegeneinander zu schweigen.“ Sich anzuschweigen löst keine Probleme. Die Lamaniten gingen ohne nachzuforschen davon aus, dass das Volk Limhi ihre Töchter verschleppt habe und reagierte, traf mit seinen Maßnahmen aber die Falschen. Um Probleme zu lösen, ist es wichtig, zur richtigen Zeit, die richtigen Fragen zu stellen. Mit `SKB-Fragen´ versuche ich zunächst die notwendigen Informationen zu gewinnen (S wie Sammeln), durch Konkretisieren das Wichtige herauszufiltern (K wie Konkretisieren), dann teile ich mit, was ich verstanden habe und frage nach, ob das auch das ist, was mein Gegenüber meinte (B wie Bestätigung).

Von Christus lerne ich, dass ich zuhören und Fragen stellen, aber auch Antworten geben muss, wenn ich Verständnis erlangen will (Lukas 2:46-47). Anders ist allerdings die Lehre des buddhistischen Gottes Vadjra gemeint: Nichts sehen - nichts hören - nichts sagen. Hier gehört in den drei Aussagen jeweils eingefügt: Böses. Ich wende gerne den Gedanken von Paul Claudel bezogen auf Glaubensansichten an: Ich dränge anderen nichts auf, aber lebe so, dass sie angeregt sind, mich zu meiner Lebensweise zu befragen (Matthäus 5:16; lies auch hier die Worte unseres lebenden Propheten Thomas S. Monson oder sieh dir die Rede an). Wie lässt du dein Licht leuchten?

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Die drei Affen von Nikkō (Quelle; Nikkō: Stadt in Japan)

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