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Glaubensansichten

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Der Herr ist gegen (oder: über) eure Väter schwer erzürnt gewesen

7. Dezember 2022, 05:53am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Sacharja 
(Bild: Quelle)

„Im achten Monat (oder: Am achten Neumond), im zweiten Regierungsjahre des Darius**), erging das Wort des HErrn an den Propheten Sacharja, den Sohn Berechja’s, des Sohnes Iddo’s, folgendermaßen: 2 ¶ „Der HErr ist gegen (oder: über) eure Väter schwer erzürnt gewesen.” (Sacharja 1:1-2). 

Wir kommen zum elften der zwölf kleinen Propheten, Sacharja, oder auch Zacharias geschrieben. Er entstammt wie Ezechiel einer priesterlichen Familie. Der Prophet Sacharja (»Der Herr gedenkt«) ist der bedeutendste der nachexilischen Propheten; er war vermutlich Priester (Nehemia 12:12,16) und wurde offensichtlich, wenn der Bezug stimmt, von den Juden später umgebracht (Matthäus 23:35). Sacharja tritt in einer Zeit auf, in der sich die Hoffnungen auf eine schnelle und großartige Restauration Israels nicht erfüllt haben und in der der zweite Tempel noch nicht eingeweiht ist (515 v. Chr.). Er begann seinen Dienst wie Haggai im Jahr 520 v. Chr. (Esra 5:1; 6:14), knapp zwanzig Jahre nach dem Ende des »Babylonischen Exils«. Aber seine Prophetien haben eine wesentlich weitere Perspektive als die Haggais. Der erste Teil des Buches enthält Sacharjas datierte Botschaften während des Tempelbaus (Kapitel 1-8); der zweite Teil dann undatierte, vermutlich einige Zeit später geoffenbarte Botschaften über die künftige Herrlichkeit des Messias (Kapitel 9-14). Die Offenbarungen des Herrn durch Sacharja beginnen mit einem Aufruf zur Umkehr (Kapitel 1:1-6). Danach spricht der Herr zu Sacharja in acht nächtlichen Visionen. Diese haben alle tröstenden Charakter und sollen den bedrängten und entmutigten Juden zeigen, dass Gott noch eine Zukunft für sein Volk hat. Diese zukünftige Wiederherstellung Israels und Jerusalems ist unauflöslich mit dem Kommen des Messias verbunden, der hier »Spross« genannt wird (Kapitel 3:8). In Kapitel 7-8 wird die Anfrage einiger Juden wegen ihres Fastens vom Herrn genutzt, um den Überrest von Juda zu ermahnen und zu ermuntern. Im letzten Teil (Kapitel 9-14) gibt Sacharja zwei Botschaften weiter, die die Friedensherrschaft des Messias zum Inhalt haben. In der ersten Botschaft (Kapitel 9-11) wird die Ankündigung des Gerichts über die Feinde Israels verbunden mit der Ankündigung des ersten Kommens des Messias: „Siehe, dein König kommt zu dir …" (Kapitel 9:9; Matthäus 21:5). Im elften Kapitel wird die Verwerfung des Messias angedeutet. Der zweite Ausspruch (Kapitel 12-14) ist von großer Bedeutung für die Endzeit: Jerusalem soll zum Laststein und Taumelbecher für alle Völker werden, und dann wird das zweite Kommen des Messias erfolgen, und Israel wird ihn erkennen und zu ihm umkehren: „so daß sie auf den hinblicken werden, den sie durchbohrt haben” (Sacharja 12:10). Im dreizehnten Kapitel wird der Tod des Messias angekündigt: „Schwert, mache dich auf gegen meinen Hirten …" (Sacharja 13:7), und das Läuterungsgericht über Israel. Darauf folgt die sichtbare Ankunft des Herrn, des Messias, auf dem Ölberg, der Israel aus seiner Drangsal erretten wird (Kapitel 14). 

Der Herr ist gegen (oder: über) eure Väter schwer erzürnt gewesen. Ich lerne, der Herr war erzürnt wegen des Übeltuns der Vorfahren Judas, die gegen ihn rebelliert hatten. Dessen Nachkommen, aber genauso uns, fordert er auf, ihrem Beispiel nicht zu folgen, sondern uns ihm zuzuwenden, also uns von Übeltun abzuwenden, Umkehr zu üben, wo wir gefehlt haben. Wenn wir das tun, verspricht er uns, dass er sich auch uns zuwenden wird. Welch wunderbare Zusage. 

Welche Aufforderung entnimmst du diesen ersten Worten Sacharjas für dich? 

findechristus.org

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Was sie mir dort als Opfer darbringen: es ist unrein!

6. Dezember 2022, 07:14am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

(Bild: Quelle)

„Da erklärte Haggai folgendes: „‘Ebenso steht es um diese Leute, und ebenso ist dieses Volk da in meinen Augen beschaffen’ — so lautet der Ausspruch des HErrn —, ‘und ebenso steht es mit allem Tun ihrer Hände und mit dem, was sie mir dort als Opfer darbringen: es ist unrein!’”*) (Haggai 2:14

Was sie mir dort als Opfer darbringen: es ist unrein! Haggai führt mit dem Volk, geleitet durch den Herrn, ein Gespräch über `rituelle Reinheit´. Das Gespräch soll das Verständnis des Volkes dafür wecken, dass nur Reinheit zu `neuem Heil´ führt. Das Volk ist dabei, das Haus des Herrn wieder zu erreichten, aber es bekommt einfach nicht die frühere Pracht. Haggai erinnert das Volk daran, dass, wenn etwas Unreines etwas anderes berührt, dieses andere ebenfalls unrein wird. So sei es auch mit dem Volk, es ist unrein aufgrund von Egoismus, ungerechtem und gleichgültigem Verhalten. Zuerst waren es darauf bedacht, seine eigenen Superheime zu errichten. Es war für sie noch nicht die Zeit, das Haus des Herrn zu bauen. Ihre innere Einstellung war einfach unrein. Haggai macht ihnen klar, dass nur echte Umkehr und Bündnistreue zur Ankunft von Gottes Königreich und seinem Segen führt (Haggai 2:10-19). In den nächsten Versen bestimmt der Herr einen messianischen König, nämlich Serubbabel, den Stadthalter von Juda, den letzten im Alten Testament genannten `Spross´ der davidischen Dynastie. In seiner weiteren Linie wird Jesus geboren (Matthäus 1:12-16). 

Heber J. Grant sprach über die Tempelarbeit und sagte u. a.: „Vor gut einem Jahr habe ich entschieden, dass ich – vorausgesetzt, ich plane meine Aufgaben gut und verzichte auf so manche Lesung, so manches Konzert, Theaterstück oder so manche Oper – zumindest einmal pro Woche in den Tempel gehen und dort für einige meiner Lieben, die mir vorangegangen sind, die heiligen Handlungen vollziehen lassen kann. Und weil ich fest entschlossen war, hatte ich das ganze Jahr über keine Schwierigkeiten damit. … Natürlich musste ich gelegentlich auf eine Opern- oder eine Theateraufführung oder sonst eine Veranstaltung verzichten, die ich gern besucht hätte, aber Schwierigkeiten hatte ich keine. … Normalerweise schaffen wir es, das zu tun, woran uns etwas liegt. Ein junger Mann findet immer viel Zeit für seine Liebste. Er schafft es, für sie Zeit zu finden. Wir schaffen es, Zeit für körperliche Ertüchtigung (etwa Golf oder sonst eine Sportart) zu finden. Wir schaffen es, Zeit für Vergnügungen zu finden. Und wenn wir es uns fest vornehmen, dann schaffen wir es auch, Tempelarbeit zu tun, das weiß ich aus Erfahrung.“ (Kein Opfer ist zu groß, wenn wir unsere Familie durch die Tempelarbeit vereinen wollen). Ich lerne, dass ich zuerst an den Aufbau des Reiches Gottes denken und daran arbeiten muss, ehe ich mich meiner weltlichen Begehren zuwende. Wenn ich so handle, bin ich vor dem Herrn innerlich rein, und er wird mich dann auch in diesen Bereichen reichlich segnen. Ich bin aufgefordert, mein Vorgehen zu überdenken und das Wichtige voranzustellen, meine Treue zu den Bündnissen, die der Herr mir angeboten hat, und die ich eingehen durfte. 

Was hat in deinem Alltag Vorrang, zuerst die Befriedigung deiner weltlichen Bedürfnisse, und dann die Bitten des Herrn, die er an dich richtet? 

findechristus.org

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Die Zeit, den Tempel des Herrn wieder aufzubauen, ist jetzt noch nicht gekommen!

5. Dezember 2022, 07:34am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

(Bild: Quelle)

„Im zweiten Regierungsjahre des Königs Darius***), am ersten Tage des sechsten Monats, erging das Wort des HErrn durch den Propheten Haggai (vgl. Esra 5) an Serubbabel, den Sohn Sealthiels, den Statthalter von Juda, und an den Hohenpriester Josua, den Sohn Jozadaks, folgendermaßen: 2 ¶ „So hat der HErr der Heerscharen gesprochen: Dieses Volk da sagt: ‘Die Zeit, den Tempel des HErrn wieder aufzubauen, ist jetzt noch nicht gekommen!’” (Haggai 1:1-2). 

Die Zeit, den Tempel des Herrn wieder aufzubauen, ist jetzt noch nicht gekommen! Der Prophet und Bote Gottes, Haggai (ein westsemitischer Name mit der Bedeutung »Meine Feste / Mann des Festes«, von hebr. chag = das Fest [des Herrn]), ist der erste nachexilische Prophet, d.h. er weissagte zur Zeit der Rückkehr eines Überrests der Judäer aus der babylonischen Gefangenschaft nach Juda und Jerusalem. Nachdem er nicht in den Rückkehrlisten (Esra 2 und Nehemia 7) aufgeführt ist, wird angenommen, dass er nicht im Exil war, sondern unter denen, die in Juda geblieben waren. Im Buch Esra finden wir den geschichtlichen Hintergrund der Situation, in der Haggai die Botschaft Gottes ausrichtet: Der Aufbau des Tempels begann 536 und wurde später unterbrochen, als die Juden aufgrund des Widerstandes ihrer heidnischen Nachbarn entmutigt das Werk aufgaben (vgl. Esra Kapitel 1-4). Der Prophetendienst Haggais und Sacharjas im Jahr 520 sollte sie wieder anspornen und führte dazu, dass der Tempel schließlich vollendet werden konnte (vgl. Esra 5:1-2; 6:14). Das Buch kann in fünf Botschaften eingeteilt werden: In der ersten Botschaft (1:1-11) ermahnt der Herr durch Haggai den selbstsüchtigen und trägen Überrest der Judäer, weil sie das Haus des Herrn vernachlässigten und zuerst sich selbst getäfelte Häuser bauten. Missernte und Mangel waren Gottes Züchtigung dafür. Die zweite Botschaft folgt in 1:12-15, als die Judäer sich diese Mahnung zu Herzen nehmen; Gott ermutigt sie mit der Verheißung »Ich bin mit euch«, und das Werk des Tempelbaus geht weiter. Die dritte Botschaft finden wir in 2:1-9; sie enthält ebenfalls Worte der Ermutigung, dazu einen Ausblick auf die Endzeit, wenn Himmel und Erde erschüttert werden und der Messias, der Ersehnte aller Heidenvölker, kommen wird. Die vierte Botschaft (2:10-19) ist eine Mahnung zur Heiligung für das Volk, während die fünfte Botschaft (2:20-23) wieder einen ermutigenden Ausblick auf den künftigen Tag des Herrn und die Herrschaft des Messias enthält, von dem Serubbabel, der Spross Davids, nur einen Vorschatten darstellt. 

Die beiden Kapitel des Buches Haggai enthalten eine Ermahnung an die Menschen, sich mehr um die öffentliche Anbetung Gottes und den Wiederaufbau seines Tempels zu bemühen. Sein Predigen hatte die gewünschte Wirkung ( 1:14,15 ). In Haggai 2 tröstet er diejenigen, die über das geringe Aussehen des Tempels im Vergleich zu seiner früheren Schönheit betrübt waren, mit der Zusicherung, dass der Tag des Herrn nahe ist und dass dann die Herrlichkeit des letzten Hauses größer sein wird als die des ersteren. Aber er warnt sie, dass ebenso wie die Berührung der Unreinen alles um sie herum verschmutzt, der weltliche Geist der Menschen einen Fluch über all ihre Arbeit und ihren Wohlstand gebracht hat. Er blickt hoffnungsvoll in die Zukunft, in der Gewissheit, dass die Nation trotz der gegenwärtigen Depression zu Größerem fähig ist. Ich lerne, ich darf mich nicht nur um mein eigenes Heim kümmern, sondern auch um die Wohnstätte des Herrn, das Haus des Herrn. Wie kann ich das tun? Ich kann meinen ehrlichen Zehnten entrichten, mit dem u. a. auch Tempel gebaut, unterhalten und finanziert werden. Das aus dem Exil zurückgekehrte Volk des Herrn brachte aufgrund der Worte Haggais und Sacharjas großen Mut auf, gegen den Befehl von König Artaxerxes, die Arbeiten am Aufbau des Hauses des Herrn wiederaufzunehmen. Heute brauchen wir dank des Segens des Herrn diesen Mut nicht mehr. Wir haben heute Tempel überall auf Erden, und der Bau wird durch unsere heutigen Propheten rasant vorangetrieben (Liste der Tempel). 

Wie trägst du zum Wiederaufbau der Tempel Gottes auf Erden bei? 

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Durch das Feuer meines Eifers soll die ganze Erde … verzehrt werden!

3. Dezember 2022, 06:10am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

(Bild: Quelle)

„Darum harret meiner” — so lautet der Ausspruch des HErrn — „auf den Tag, an dem ich als Zeuge (oder: Ankläger) auftrete! Darin besteht nämlich mein Gericht, daß ich Völker versammle und Königreiche zusammenbringe, um meinen Grimm über sie auszugießen, die ganze Glut meines Zorns; denn durch das Feuer meines Eifers soll die ganze Erde (oder: das ganze Land) verzehrt werden!” (Zefanja 3:8). 

Durch das Feuer meines Eifers soll die ganze Erde … verzehrt werden! Das sind bestimmt keine sonderlich schönen Aussichten. Es ist die Folge von Schlechtigkeit. Schlechtigkeit des Volkes des Herrn, aber auch unzähliger anderer Völker der Menschheitsgeschichte. Ja, im spezifischen Fall war sein eigenes Volk so verderbt, dass er seiner nicht mehr gedenken wollte. Judas politische Führer sind arrogant und nachsichtig, seine religiösen Führer entweihen das Gesetz, das sie lehren sollen. Juda wurde wiederholt zur Umkehr aufgerufen, hat sich jedoch geweigert. Es lehnt den Herrn ab, obwohl er bei ihnen war und ihnen helfen und sie segnen wollte. Alles Mühen des Herrn vergebens. Zefanja spricht daraufhin ein Wehe über Jerusalem aus, und die Bestrafung, die es zu erwarten hat (Zefanja 3:1-8). Die Bestrafung ist die Zerstörung Jerusalems durch die Babylonier. Aber auch allen anderen Völkern, die Unschuldige unterdrücken und sich gegen Gott auflehnen, werden seinen Zorn zu spüren bekommen. 

Doch es gibt einen Lichtblick: Es wird keine totale Zerstörung geben, sondern eine Reinigung: „Ja, alsdann will ich den Völkern andere, reine Lippen schaffen, damit sie allesamt den Namen des HErrn anrufen und ihm einmütig dienen.” (Zefanja 3:9). Hier wird eine Läuterung aller Völker und eine weltweite Verehrung des Herrn vorausgesagt. Der Herr wandelt die Nationen in `eine vereinte Familie´ und erfüllt damit sein Versprechen an Abraham (Genesis 12;15;17). Nach der Zerstörung folgt immer wieder ein erneuter Aufbau. So auch bei Jerusalem, der Stadt, aus der am Ende der Tage das Wort des Herrn ausgehen wird (Jesaja 2:3) und in deren Mitte der Herr sein wird (Zefanja 3:17). Ich lerne, die Barmherzigkeit des Herrn ist end- und grenzenlos. Sein Zorn dient seinen Kindern oft als Katalysator sich zu ändern, Umkehr zu üben und wieder in seine Herde aufgenommen zu werden. Wie schlimm es unter den Menschen über alle Zeiten der Erdgeschichte auch zugegangen ist und noch zugehen mag: Am Ende wird alles gut. Und wenn es nicht gut wird, ist es noch nicht das Ende.” (angeblich Oscar Wilde). 

Welche Lehren ziehst du aus dem Buch Zefanja? 

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Wegraffen will ich alles von der Oberfläche des Erdbodens hinweg!

2. Dezember 2022, 07:23am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

(Bild: Quelle)

„(Dies ist) das Wort des HErrn, das an Zephanja, den Sohn Kusi’s, des Sohnes Gedalja’s, des Sohnes Amarja’s, des Sohnes Hiskia’s, ergangen ist in den Tagen des judäischen Königs Josia, des Sohnes Amons. 2 ¶ „Wegraffen, ja wegraffen will ich alles von der Oberfläche des Erdbodens hinweg!” — so lautet der Ausspruch des HErrn —;” (Zefanja 1:1-2). 

Wegraffen will ich alles von der Oberfläche des Erdbodens hinweg! Das Buch des Propheten Zefanja (»Der Herr verbirgt« bzw. »Den der Herr verborgen hat«) ist eine Sammlung von Gedichten, die seine Botschaft an das Südreich unter König Josia (640 bis 609 v. Chr.; siehe hier), vermutlich in der ersten Hälfte seiner Regierungszeit, in der Hauptstadt Jerusalem, zusammenfasst. Er bezeichnet sich als Nachfahre Hiskias (Zefanja 1:1), und es wird angenommen, dass damit der König Hiskia gemeint ist. Zefanja ist auch ein Zeitgenosse der Propheten Jeremia und Habakuk und der letzte vorexilische Prophet. Seine Ankündigung des bevorstehenden Gerichts der Zerstörung des Südreiches Juda ist durchzogen vom Ausblick auf den endzeitlichen großen Gerichtstag des Herrn, der in seiner Botschaft eine besondere Rolle spielt. Kapitel 1 kündigt dies gleich in sehr ernsten Worten an. Dem Gericht über das abgefallene Südreich zur Zeit der babylonischen Gefangenschaft entspricht das endzeitliche Gericht in der großen Drangsal. In Kapitel 2 findet sich ein letzter Aufruf zur Umkehr an das verstockte »Volk ohne Scham« (Zefanja 2:1). Das Gericht über die umliegenden Heidenvölker (Ammoniter, Philister, Moabiter, Assyrer), das in Zefanja 2:4-15 noch einmal angekündigt wird, sollte eigentlich Juda zur Umkehr veranlassen. Doch Jerusalem, die widerspenstige und befleckte und grausame Stadt, lässt sich nicht warnen (Zefanja 3:1-7). Deshalb muss Jerusalem warten bis zu der Zeit des Endes, wenn der Herr das Gericht beendet und Gnade und Frieden für den Überrest Israels und der Heidenvölker schenkt. Dann wird der Herr, der König Israels, der Messias, in seiner Mitte sein, und Zion wird jauchzen und sich auf ewig freuen (Zefanja 3:14). 

Immer wieder lesen wir, dass der Herr Gericht halten wird über jene, die Leid über andere bringen. Allerdings bekommen wir von Zefanja ausgezeichnete Ratschläge, wie wir ein solch ungünstig ausfallendes Gericht vermeiden können: „Suchet den HErrn, alle ihr Demütigen im Lande, die ihr sein Recht geübt (oder: nach seinen Geboten gehandelt) habt! Trachtet nach Gerechtigkeit, trachtet nach Demut: vielleicht werdet ihr Bergung (oder: Verschonung) finden am Zornestage des HErrn!” (Zefanja 2:3). Howard W. Hunter sagte: „Und was ist mit den Sanftmütigen? In einer Welt, die zu sehr damit beschäftigt ist, durch Einschüchterung zu gewinnen und die Nummer eins zu werden, steht keine große Menschenmenge Schlange, um Bücher zu kaufen, die bloße Sanftmut erfordern. Aber die Sanftmütigen werden die Erde erben…. Früher oder später, und wir beten früher oder später, wird jeder anerkennen, dass der Weg Christi nicht nur der richtige Weg ist, sondern letztendlich der einzige Weg zu Hoffnung und Freude. Jedes Knie wird sich beugen, und jede Zunge wird bekennen, dass Sanftmut besser ist als Brutalität, dass Freundlichkeit größer ist als Zwang, dass die sanfte Stimme den Zorn abwendet. Am Ende, und früher als das, wann immer möglich, müssen wir mehr wie er sein.“ (Howard W. Hunter, Jesus, the Very Thought of Thee, Ensign, May 1993, 63). Neal A. Maxwell sagte: „Wenn wir wirklich sanftmütig sind, geht es uns nicht darum, herumgeschubst zu werden, sondern wir sind dankbar dafür, weitergeschubst zu werden. Wenn wir wirklich demütig sind, üben wir keine schulterzuckende Akzeptanz aus, sondern ein Schulterklopfen, damit wir die Lasten des Lebens und unserer Mitmenschen besser tragen können… Demut kultiviert in uns auch eine Großzügigkeit im Ansehen der Fehler und Unvollkommenheiten anderer …“ (Meekness—A Dimension of True Discipleship, Ensign, März 1983, Seite 70). Ich lerne, wenn ich demütig nach den Geboten des Herrn lebe, wird er mich vor der Zerstörung bewahren, die durch die Schlechtigkeit über die Erde kommen muss. So bemühe ich mich, nach besten Kräften darum, nach Gerechtigkeit und Demut zu streben. 

Welchen Stellenwert haben in deinem Leben Demut und Gerechtigkeit? 

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Wenn auch der Feigenbaum nicht zur Blüte kommt … so will ich dennoch frohlocken im Herrn

1. Dezember 2022, 07:18am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

(Bild: Quelle)

„Denn wenn auch der Feigenbaum nicht zur Blüte kommt und die Reben keinen Ertrag geben, der Trieb des Ölbaums fehlschlägt und die Felder keine Nahrung liefern, das Kleinvieh aus den Hürden verschwunden ist und keine Rinder mehr in den Ställen stehen: 18 so will ich dennoch frohlocken im (oder: über den) HErrn, will jubeln im (oder: über den) Gott meines Heils!” (Habakuk 3:17-18). 

Wenn auch der Feigenbaum nicht zur Blüte kommt … so will ich dennoch frohlocken im Herrn. Habakuk hat Antworten vom Herrn bekommen, was mit den korrupten Nationen geschehen wird. Und damit sind nicht nur Assyrien und Babylon von damals gemeint, sondern alle Nationen, die sich so gegen die Menschheit vergehen werden, und es werden die meisten sein. Der Herr nutzt sie, um seine Absichten zu erreichen, aber dann werden sie alle letztendlich Rechenschaft ablegen müssen, und ihre Strafe wird dem entsprechen, wie sie gegenüber den unschuldigen Menschen gehandelt haben, also grausig. Und dennoch schließt das Gebet Habakuks mit dieser Zuversicht ab: er will in seinem Herrn frohlocken und jubeln. 

Gottes Antwort auf die Fragen Habakuks richtet sich an jede Generation, deren Welt von solchen `Babylons´ beherrscht wird. Es stellt sich die Frage, wird Gott diesen Kreislauf von `Aufstieg und Untergang von Babylon ähnlichen Reichen´ für immer weiter gehen lassen? Um diese Frage geht es in dem Gebet Habakuks im Kapitel 3. Anfangs fleht Habakuk Gott an, zu handeln (Habakuk 3:2). In den Versen 3 bis 7 erscheint Gott mit Macht, ähnlich wie bei Micha und Nahum 1 und am Berg Sinai (Exodus 19-20). Gott wird sich dem Bösen im Menschen entgegenstellen und alle werden es erkennen. Diese kommende Niederlage des Bösen beschreibt Habakuk als `zukünftigen Exodus´. So wie damals beim Pharao (jetzt das Urbild für gewalttätige Nationen) und Mose, wird Gott nochmals sein Gericht über das Böse bringen. Wir erfahren aber, dass, wenn Gott sich dem Bösen entgegenstellt, wird er sein Volk und seinen Gesalbten retten (Nahum 3:13), als Hinweis auf den König aus dem Geschlechte Davids. Ich lerne, Gott wird wieder das Böse besiegen und die Pharaonen und Babylons dieser Welt stürzen und allen Menschen Gerechtigkeit bringen, und die Unterdrückten und Unschuldigen retten. Dies lässt Habakuk sein Gebet so hoffnungsvoll abschließen. Egal was passiert, wie er, können auch wir uns auf das `Bundesversprechen des Herrn´ verlassen. Es wird uns aufgezeigt, wie `die Gerechten durch Glauben leben´, denn Gott liebt diese Welt mehr, wie wir. 

An welch schlimme Situation in deinem Leben kannst du dich erinnern, in der du letztendlich doch im Herrn gejubelt hast? 

findechristus.org 

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Wie lange schon, Herr, rufe ich um Hilfe, ohne dass du es hörst!

30. November 2022, 07:38am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

(Bild: Quelle)

„Wie lange schon, HErr, rufe ich um Hilfe, ohne daß du es hörst! Wie lange schreie ich zu dir über Gewalttat (oder: Bedrückung), ohne daß du Hilfe bringst!” (Habakuk 1:2). 

Wie lange schon, Herr, rufe ich um Hilfe, ohne dass du es hörst!  Dies ist ein Hilfeschrei des Propheten Habakuk (»Umarmer« / »Der sich [an Gott] klammert«) an den Herrn. Habakuk lebte in den letzten Jahrzehnten des südlichen Königreiches Israel. Er wirkte wohl als Zeitgenosse Jeremias in Juda (siehe hier). Das genaue Datum, an dem er prophezeite, ist ungewiss – möglicherweise in der Regierungszeit Josias oder Jojakims (um die 600 v. Chr.). Dies war die Zeit vor der Einnahme Jerusalems durch Nebukadnezar (vgl. den Hinweis auf die kommende chaldäische Bedrohung in Habakuk 1:6). Dieses Buch ist besonders dadurch gekennzeichnet, dass es keine direkte Botschaft an das Volk enthält, sondern die Zwiesprache des Propheten mit dem Herrn wiedergibt. Das Buch umfasst die Überschriften, die Klagen, die Weherufe und seinen abschließenden Psalm. In Kapitel 1 klagt der Prophet über die zunehmende Gesetzlosigkeit des Volkes, gegen die Gott scheinbar untätig bleibt. Doch der Herr antwortet mit der Ankündigung des Gerichts durch die Chaldäer (Babylonier). Habakuk bittet den Herrn darum, dass diese Züchtigung beendet werden soll. Im Kapitel 2 kündigt der Herr auf die Klage Habakuks hin das Ende der chaldäischen Weltmacht an. Hier finden wir den so bedeutsamen Satz „… der Gerechte aber wird infolge seines treuen Festhaltens das Leben haben (oder: durch seinen Glauben leben)” (Habakuk 2:4), der im NT an drei Stellen aufgegriffen wird (Römer 1:17; Galater 3:11; Hebräer 10:38). Im Kapitel 3 ist ein bewegendes Gebet Habakuks festgehalten, das einem Psalm ähnelt und einen Ausblick auf die endliche Rettung Israels durch den Messias enthält. 

Wir haben es mit einer schlimmen Zeit zu tun, mit Ungerechtigkeit und Götzendienst. Gefahr droht von Babylon. Habakuk klagt nicht das Volk Israel an, sondern richtet sich in seinem inneren Kampf an Gott: ist Gott gut, wenn es doch so viel Böses in der Welt gibt? Er macht Gott auf die Ungerechtigkeit in der Welt aufmerksam. In den beiden ersten Kapiteln gibt es ein hin und her zwischen Habakuk und Gott. Habakuk richtet zwei Klagen an Gott und bekommt darauf zwei Antworten. Klage 1: Das Leben in Israel ist schrecklich geworden. Die Thora wird missachtet, was zu Gewalt und Ungerechtigkeit führt und sogar von korrupten Anführern Israels geduldet wird. Habakuk ruft Gott an, etwas dagegen zu unternehmen. Es scheint sich nichts zu ändern. Dann antwortet Gott aber, dass er die Babylonier schicken wird, um Gerechtigkeit über Israel kommen zu lassen. Er wird dieses Imperium nutzen, um Israel ob seiner Ungerechtigkeit und seinem Bösen zu verschlingen. Das kann Habakuk nicht ganz verstehen, da Babylon ja noch viel schlimmer ist als Israel, sie behandeln ja Menschen wie Tiere. Sie würden Nationen verschlingen, um ihr eigenes Reich zu bauen. Habakuk fragt den Herrn, wie er solche Nationen als seine Instrumente der Geschichte verwenden könne und verlangt eine Erklärung. Darauf weist ihn der Herr an aufzuschreiben, was er nun sehen und hören wird. Es wird eine Vision über eine bestimmte Zeit in der Zukunft, die genauso wie beschrieben eintreffen wird. Der Gerechte, der daran glauben wird, wird leben! Gewalt und Unterdrückung der Nationen werden ein nie endender Kreislauf unter den Nationen sein. Diesen Kreislauf wird der Herr nutzen, um Aufstieg und Fall der Nationen herbeizuführen. Was nicht bedeutet, dass er korrupte Nationen befürwortet. Alle Nationen werden zur Rechenschaft gezogen werden. Es werden fünf Arten von Leiden beschrieben: Vermessenheit; ungerechtes wirtschaftliches Verhalten; Sklavenarbeit; unverantwortliche Führer; Götzendienst. Diese beschriebenen Leiden beziehen sich nicht nur auf Babylon! Durch menschliche Schwächen werden die meisten Nationen wie Babylon. Ich lerne, es scheint nur so, als wenn der Herr korrupten Nationen keinen Einhalt gebieten würde. Er nutzt sie zwar für seine Vorhaben, wird sie aber alle am Ende zur Rechenschaft ziehen und die zu Unrecht Geschundenen rehabilitieren. 

Wo hattest du schon den Eindruck, dass der Herr Korruption dulden würde? 

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So sollst auch du, Ninive, trunken werden

29. November 2022, 07:01am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

(Bild: Quelle)

„So sollst auch du, Ninive, trunken werden, sollst umnachtet (= ohnmächtig) daliegen; auch du sollst Zuflucht vor dem Feinde suchen müssen!” (Nahum 3:11). 

So sollst auch du, Ninive, trunken werden. Im zweiten, so wie dritten und letzten Kapitel des Buches Nahum wird uns aufgezeigt, welches Leid Ninive treffen wird, aufgrund dessen, dass sie, die Stadt, „… ganz angefüllt ist mit Trug und Gewalttat und die kein Ende des Raubens findet!” (Nahum 3:1). 

`Gewalt sät den Samen für die eigene Zerstörung!´  Zunächst hat Assyrien andere Völker auf brutalste Weise unterdrückt, wird deshalb vom Herrn als `blutbefleckt´ bezeichnet. Dann steht Babylon auf und lässt die Assyrer desgleichen erleben, bezwingt diese Großmacht 612 v. Chr. Alle jene Völker, die unter Assyrien litten, jubeln nun über seinen Fall (Nahum 3:19). Für das kleine Königreich Juda und das Volk Israel ist dies eine frohe Botschaft. Als Erstes ist Ninive dran geschlagen zu werden (Nahum 2:2), dann fällt Assyrien. Nahum hält uns den Untergang von Ninive vor Augen und lässt uns erkennen, dass Gott nicht zulässt, dass gewaltvolle Nationen bestehen bleiben. So erging es Assyrien, Babylon, Persien, Griechenland, Rom, bis in die heutige Zeit hinein. Nahum thematisiert die Tragik von gewaltvoller Unterdrückung und menschlichem Leid in der Geschichte. Erleben wir nicht gerade wieder, wie eine Nation gegen die andere antritt, sie zu unterdrücken, auszulöschen? Gott ist über den Tod Unschuldiger betrübt. Auch hier wird seine Güte und Gerechtigkeit zu gegebener Zeit dahinführen, dass derjenige, der `den Samen der Zerstörung sät, den eigenen Untergang ernten wird´. Ich lerne, Gott wird das Böse in den Nationen nicht ungestraft lassen. Ich werde mich also bemühen, alles daran zu setzen, in meiner Umgebung Frieden zu stiften. 

Welche Lehre ziehst du aus den drei Kapiteln des Propheten Nahum? 

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Der Herr ist wohl langsam zum Zorn und groß an Gnade

28. November 2022, 07:00am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

(Bild: Quelle)

„Der HErr ist wohl langsam zum Zorn und groß an Gnade***), läßt aber (den Schuldigen) keineswegs ungestraft. Durch Sturm und Ungewitter geht der Weg des HErrn, und Gewölk ist der Staub seiner Füße.” (Nahum 1:3). 

Der Herr ist wohl langsam zum Zorn und groß an Gnade. Der Prophet Nahum stammt aus Elkos in Galiläa (Südreich Juda). Sein Buch enthält eine Sammlung von Gedichten, die den Untergang von Assyrien und Ninive ankündigt. Gegen Ninive prophezeite er: In Nahum 1  geht es um die Manifestation des rächenden Gottes, der das Gericht über die Unterdrücker seines Volkes vollstreckt; Nahum 2 , zeigt ein Bild vom Untergang der Stadt; Nahum 3 beschreibt die als Hure und Zauberin denunzierte Stadt. Die Prophezeiung hat große literarische Schönheit und viel patriotisches Gefühl. Nahum spielt nicht auf die Sünde seines eigenen Volkes an. Die Prophezeiung wurde wahrscheinlich zwischen dem Fall von Ninive, 606 v. Chr., und dem Fall von No-Amon (Nahum 3:8) oder Theben in Oberägypten geschrieben, das von dem assyrischen König Assurbanipal um 660 v. Chr. eingenommen wurde. Der Anlass für die Prophezeiung könnte eine neuerliche Aggression Assyriens gewesen sein, oder wahrscheinlicher eine mächtige Koalition gegen Ninive, entweder jene, der es tatsächlich unterlag, oder eine frühere, die den Propheten veranlasste, seine Gewissheit über den Untergang der Stadt zum Ausdruck zu bringen ( 2,1 ; 3:12 ). 

In den ersten Versen wird zum Ausdruck gebracht, dass der Herr die Taten seiner Widersacher keineswegs ungestraft lassen würde. Doch geht er dabei offensichtlich bedachtsam vor, ungeachtet dessen aber machtvoll (der Herr ist geduldig, und seine Macht gewaltig, doch er lässt das Böse keineswegs ungestraft; Exodus 34:6-7). Ich lerne, wenn ich meine Vergehen gegen den Herrn nicht bereue, und keine Umkehr übe, werde ich durch `Sturm und Ungewitter´, meinen Taten angemessene Strafen erleben müssen. Wieder erinnere ich mich an meine Kindheit. Mutti ist zur nächsten S-Bahnhaltestelle gegangen, um Vati abzuholen, der schlecht zu Fuß war. Ich sollte in unserer Gartenlaube bleiben und warten, bis beide zurück waren. Es kam aber plötzlich ein sehr starkes Gewitter auf, was mich als achtjährigen Buben doch sehr beängstigte. Blitz und Donner und Starkregen prasselte hernieder. Voller Angst lief ich los, um Mutti zu finden, um in dieser Gefahr nicht alleine sein zu müssen. Es mögen vielleicht drei Kilometer gewesen sein, die ich durch das Unwetter rannte, immerfort `Muuutiii´ rufend, bis mich eine Passantin in das Wärterhäuschen einer Fabrik lotste, wo ich total durchnässt in den Armen meiner Mutti Schutz und Sicherheit fand. Es wird nicht angenehm sein, die gesetzmäßige Folge meiner Übertretungen ertragen zu müssen, aber der Herr wird zögerlich sein, und zunächst abwarten, ob ich Umkehr üben werde, bevor er `Sturm und Ungewitter´ mit Macht aussendet. Wie dankbar kann ich nur für seine unbeschreiblich große Liebe sein! 

Was bedeutet es für dich, dass der Herr zwar langmütig, aber dennoch groß an Kraft ist (Nahum 1:3)? 

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Er hat dir kundgetan, o Mensch, was gut ist

26. November 2022, 07:23am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

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„Er hat dir kundgetan, o Mensch, was gut ist; und was fordert der HErr anderes von dir, als Gerechtigkeit zu üben und dich der Liebe zu befleißigen und demütig zu wandeln mit (oder: vor) deinem Gott?” (Micha 6:8). 

Er hat dir kundgetan, o Mensch, was gut ist. Micha und das gemeine Volk erleben eine schlimme Zeit.  Der Prophet kritisiert, wie die Oberen mit dem gemeinen Volk in den Städten umgehen: Götzenkult (Micha 1:7) und rücksichtsloses Besitzstreben der Mächtigen. „Gelüstet es sie nach Äckern, so bemächtigen sie sich ihrer mit Gewalt, oder nach Häusern, so nehmen sie sie weg: sie verüben Gewalttat an dem Besitzer und seinem Hause, an dem Eigentümer und seinem Erbgut.” (Micha 2:2). „Die Frauen meines Volkes vertreibt ihr aus ihrem beglückenden Heim” (Micha 2:9). Der Gott Israels hat im verheißenen Land den Familien Besitz als dauernde Lebensgrundlage geschenkt. Dass Mächtige sich das Land und die Häuser anderer auf kriminelle Art und Weise aneignen, will er nicht ungestraft hinnehmen. `Kommt es euch nicht zu, das Recht zu kennen?´ fragt Micha die führenden Familien (Micha 3:1) und prangert Korruption an (Micha 7:3). Reiche betrügen mit gefälschten Gewichten, lügen, üben Gewalt und verabscheuen das Recht (Micha 3:9; 6:11-12). Statt die Menschen zu schützen und zu schonen, reißen die Regierenden ihnen `die Haut vom Leibe und das Fleisch von den Knochen´ (Micha 3:2). 

Ich muss mich fragen, inwiefern passiert das auch heute noch in meinem Umfeld, und bin ich in ähnlicher Weise handelnder, oder Betroffener? Ich muss mir darüber im Klaren sein, dass mir `kundgetan wurde, was gut ist´ und dass ich entsprechend handeln soll, dass der Herr von mir gerechtes Handeln fordert, voller Liebe zu meinem Nächsten, und demütig vor Gott zu wandeln. Elder Quentin L. Cook äußerte sich in diesem Zusammenhang folgendermaßen: „Ich habe echte Güte unter Menschen aller Glaubensrichtungen gefunden, die demütig sind und sich Gott gegenüber verantwortlich fühlen. Viele von ihnen schließen sich dem alttestamentlichen Propheten Micha an, der erklärte: „Was der Herr von dir erwartet: Nichts anderes als dies: Recht tun, Güte und Treue lieben, in Ehrfurcht den Weg gehen mit deinem Gott.“ [Micha 6:8]. Wenn wir wirklich demütig sind, beten wir um Vergebung und vergeben anderen. Wie wir in Mosia lesen, lehrt Alma, dass der Herr uns unsere Übertretungen vergeben wird, sooft wir umkehren [Mosia 26:30]. Andererseits, wie im Vaterunser angedeutet, [Matthäus 6:12,15] bringen wir uns selbst unter die Verurteilung, wenn wir die Übertretungen anderer nicht vergeben. [Mosia 26:31] Aufgrund des Sühnopfers Jesu Christi werden uns unsere Sünden durch Umkehr vergeben. Wenn wir denen, die sich uns gegenüber verfehlen, nicht vergeben, lehnen wir im Prinzip das Sühnopfer des Erretters ab. Wenn wir einen Groll hegen und uns weigern zu vergeben und uns weigern, unsere Beziehungen demütig auf christusähnliche Weise anzugehen, werden wir wirklich verurteilt. Groll zu hegen ist Gift für unsere Seele.” (Zitat siehe hier). Nelson Mandela hat gesagt: „Groll ist wie Gift trinken und dann darauf hoffen, es werde deine Feinde töten.“ (Zitat aus Jessica Durando, „15 of Nelson Mandelaʼs Best Quotes“, USA Today, 5. Dezember 2013, usatoday.com). Ich lerne, `mir ist kundgetan, was gut ist´ und nun muss ich auch noch nach besten Kräften danach handeln. 

Es gibt noch so viel Gutes aus dem Buch Micha zu lernen. Welche weiteren Lehren ziehst du für dich aus dem Buch Micha? 

findechristus.org

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