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Glaubensansichten

Ich habe heute Nacht im Traum viel um seinetwillen ausgestanden

19. Juni 2023, 05:38am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

James Tissot: The Message of Pilate's Wife. Pilate, 1886-1894.  
(Bild Quelle)

Während er aber auf dem Richterstuhl saß, schickte seine Frau zu ihm und ließ ihm sagen: „Habe du mit diesem Gerechten nichts zu schaffen! Denn ich habe heute nacht im Traum viel um seinetwillen ausgestanden.” (Matthäus 27:19). 

Matthäus 27:1-26 erzählt die Ereignisse, die sich unmittelbar vor der Kreuzigung von Jesus Christus abspielten: Die Auslieferung Jesu an Pilatus; Das Ende des Judas; Jesus vor Pilatus; Die Verurteilung Jesu durch die Volksmenge. 

Nachdem Jesus von den jüdischen Religionsführern verhaftet worden war, brachten sie ihn vor den römischen Statthalter Pontius Pilatus. Als Judas Iskariot, einer der Jünger Jesu, sah, dass Jesus zum Tod verurteilt werden würde, bereute er seinen Verrat und brachte die dreißig Silberstücke, die er für den Verrat erhalten hatte, zurück zu den Hohepriestern und Ältesten. Doch sie lehnten es ab, das Geld anzunehmen, und Judas warf es in den Tempel und ging weg. Da das Geld von Blutgeld stammte, konnten die Hohepriester es nicht in den Tempelschatz aufnehmen. Sie kauften damit stattdessen einen Blutacker, in Erfüllung der Prophezeiung des Jeremia (Sacharja 11:12-13). 

Pilatus befragte Jesus und fand keine Schuld in ihm. Doch auf Drängen der Menge, die von den Hohepriestern und Ältesten aufgewiegelt worden war, beschloss Pilatus, Jesus zu geißeln und freizulassen. Zur gleichen Zeit hatte Pilatus die Gewohnheit, anlässlich des Passahfestes einen Gefangenen freizulassen. Er gab den Menschen die Wahl zwischen Jesus und einem berüchtigten Verbrecher namens Barabbas. Die Hohepriester und Ältesten stachelten die Menge jedoch dazu an, Barabbas freizulassen und Jesus zu verurteilen. 

  • In Matthäus 27:19 wird erwähnt, dass die Frau von Pontius Pilatus (deren Name in der Bibel nicht genannt wird) während der Gerichtsverhandlung und des Prozesses gegen Jesus Christus einen Traum hatte. 
    Der Bibeltext gibt keine detaillierten Informationen über den Inhalt des Traums, den die Frau von Pilatus hatte. Es wird jedoch deutlich gemacht, dass sie durch diesen Traum eine Warnung oder ein Gefühl der Besorgnis in Bezug auf Jesus empfand und ihren Mann aufforderte, sich nicht mit ihm einzulassen. 
    Die Erwähnung des Traums der Frau von Pilatus diente möglicherweise dazu, die Vorahnung oder die übernatürliche Eingebung zu betonen, die sie in Bezug auf die Situation hatte. Der Traum könnte als weiterer Hinweis auf die Unschuld Jesu und die bevorstehende Ungerechtigkeit und Tragödie interpretiert werden, die sich abspielen würden. 
    Es ist wichtig zu beachten, dass die genauen Details und die Bedeutung des Traums der Frau von Pilatus nicht in der Bibel explizit erklärt werden. Daher gibt es Raum für verschiedene Interpretationen und Spekulationen über seine genaue Natur und Bedeutung. 

Pilatus wusch seine Hände in Unschuld und übergab Jesus zur Kreuzigung. Jesus wurde von den römischen Soldaten verspottet und misshandelt. Sie legten ihm einen purpurroten Mantel an, setzten ihm eine Dornenkrone auf den Kopf und verspotteten ihn als den "König der Juden". Schließlich führten sie Jesus zur Hinrichtungsstätte Golgatha. 

Das ist eine Zusammenfassung von Matthäus 27:1-26, in der die Verurteilung und Misshandlung von Jesus sowie die Wahl zwischen Jesus und Barabbas dargestellt werden. 

Ich lerne: 

  1. Verrat und Reue: Judas Iskariot ist ein Beispiel für Verrat und anschließende Reue. Sein Verrat an Jesus führte zu schwerwiegenden Konsequenzen. Wir sollten daraus lernen, dass unsere Entscheidungen Auswirkungen haben können und dass Reue allein nicht immer die Konsequenzen unseres Handelns rückgängig machen kann. Es ist wichtig, ehrlich und aufrichtig zu sein und sich bewusst zu sein, dass unsere Handlungen Konsequenzen haben können. 
  2. Verantwortung übernehmen: Pontius Pilatus wusch symbolisch seine Hände in Unschuld, um seine Verantwortung für das Urteil gegen Jesus abzulehnen. Wir sollten daraus lernen, dass wir Verantwortung für unsere Handlungen und Entscheidungen übernehmen müssen. Es ist wichtig, unsere Verantwortung anzuerkennen und die Konsequenzen unserer Taten zu tragen. 
  3. Das Wesentliche im Blick behalten: Die Hohepriester und Ältesten beeinflussten die Menge, Jesus zu verurteilen, obwohl Pilatus keine Schuld in ihm fand. Dies erinnert uns daran, dass es wichtig ist, bei moralischen Entscheidungen das Wesentliche im Blick zu behalten und nicht den Einflüssen anderer blind zu folgen. Wir sollten unsere Entscheidungen auf der Grundlage von Wahrheit, Gerechtigkeit und Mitgefühl treffen und nicht einfach dem Druck der Mehrheit nachgeben.
  4. Die Macht der Manipulation erkennen: Die Geschichte von der Wahl zwischen Jesus und Barabbas zeigt, wie Menschen durch Manipulation und Aufwiegelung beeinflusst werden können. Wir sollten wachsam sein und die Macht der Manipulation erkennen, sei es durch falsche Informationen, Vorurteile oder emotionale Erpressung. Es ist wichtig, unsere eigenen Überzeugungen und Werte zu hinterfragen und objektive Entscheidungen zu treffen. 
  5. Die Frau des Pilatus: Wieder eine unscheinbare Bemerkung in der Heiligen Schrift über eine namentlich nicht genannte Frau, die offensichtlich vom Geist inspiriert die Unschuld Jesu bezeugen sollte. Ich muss einfach mehr auf solche unscheinbaren, aber richtungsweisenden Aussagen in der Schrift achten. 

Diese sind nur einige mögliche Lektionen, die aus Matthäus 27:1-26 gezogen werden können. Jeder kann persönlich unterschiedliche Lehren und Erkenntnisse daraus gewinnen, je nach seiner individuellen Lebenssituation und seinen Bedürfnissen. 

Welche Lehren ziehst du für dich aus diesen Versen? 

findechristus.org 

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Nachdem sie dann den Lobpreis gesungen hatten

17. Juni 2023, 05:29am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Die Versammelten im Konferenzzentrum preisen den Herrn durch Gesang 
(Bild Quelle)

Nachdem sie dann den Lobpreis (Ps. 115—118) gesungen hatten, gingen sie (aus der Stadt) hinaus an den Ölberg.” (Matthäus 26:30). 

Nur Matthäus und Markus (14:26) erwähnen dieses Ereignis des gemeinsamen Singens Jesu mit seinen Jüngern nach dem Passahmahl. Es sind auch die einzigen Stellen, die explizit auf den gemeinsamen Gesang hinweisen. Man kann aber davon ausgehen, dass Jesus sicherlich öfters einen Lobgesang anstimmte, denn bei den Juden war das Gebet, traditionell üblich, mit Lobgesängen verbunden. 

Im Neuen Testament finden wir mehrere Stellen, die den Gesang und Lobpreis betreffen. Zum Beispiel wird in Epheser 5:19 dazu ermutigt: "so daß ihr zueinander mit Psalmen, Lobgesängen und geistlichen (= geisterfüllten, oder: geistesstarken) Liedern redet und dem Herrn in eurem Herzen singt und spielt;" Diese Stelle zeigt, dass der Gesang eine Form der Kommunikation und des Ausdrucks des Glaubens in der Gemeinschaft der Gläubigen ist. 

Der Lobpreis mit Gesang hatte eine bedeutende Stellung bei Jesus und hat sie auch in den neuzeitlichen Offenbarungen an Joseph Smith. In der Heiligen Schrift `Lehre und Bündnisse´, der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, schreibt der Herr dem Gesang ebenso einen hohen Stellenwert zu. In beiden Fällen wird der Gesang als ein Ausdruck des Glaubens, der Anbetung und des Lobes gegenüber Gott betrachtet. 

  • Der Herr berief Emma Smith, eine Auswahl von heiligen Liedern zu treffen, LuB 25:11-12: Und es wird dir auch gegeben werden, eine Auswahl von heiligen aLiedern zu treffen, wie es dir eingegeben werden wird, und es gefällt mir, dass sie in meiner Kirche vorhanden seien. 12 Denn meine Seele erfreut sich am aLied des bHerzens; ja, das Lied der Rechtschaffenen ist ein Gebet für mich, und es wird mit einer Segnung auf ihr Haupt beantwortet werden.” 
  • Preise den Herrn mit Gesang und mit Musik, LuB 136:28: Wenn du fröhlich bist, so preise den Herrn mit aGesang, mit Musik, mit Tanz und mit einem bGebet des Lobes und der cDanksagung.” 

Die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage hat auch eine reiche Tradition des Chorgesangs und des musikalischen Lobpreises. Der Gesang spielt eine zentrale Rolle in den Gottesdiensten und hat einen hohen Stellenwert in der Gemeinschaft der Gläubigen. Lieder wie "Lobet den Herrn" und "Ich weiß, dass mein Erlöser lebt" sind beliebte Gesänge, die oft in den Gottesdiensten der Kirche gesungen werden. 

Insgesamt hat der Lobpreis mit Gesang bei Jesus und in der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage eine große Bedeutung als Ausdruck der Anbetung und des Lobes gegenüber Gott. Es ist eine Möglichkeit, den Glauben zu stärken und eine Verbindung zu spirituellen Wahrheiten herzustellen. 

Der Tabernakelchor am Tempelplatz spielt eine bedeutende Rolle im Zusammenhang mit dem Lobpreis gegenüber Gott. Der Chor dient als musikalischer Botschafter, um die Gläubigen dazu zu ermutigen, ihren Glauben durch Gesang und Lobpreis auszudrücken. 

Der Tabernakelchor am Tempelplatz führt regelmäßig geistliche Lieder, Hymnen und klassische Werke auf, die darauf abzielen, eine Atmosphäre der Anbetung und des Lobes gegenüber Gott zu schaffen. Durch ihre musikalische Exzellenz und Hingabe tragen die Mitglieder des Chores dazu bei, dass die Gläubigen eine Verbindung zu spirituellen Wahrheiten herstellen und ihre Anbetung vertiefen können. 

Die Auftritte des Tabernakelchores am Tempelplatz finden oft im Salt-Lake-Tabernakel auf dem Tempelplatz statt, einem Ort von großer spiritueller Bedeutung für die Kirche. Das Tabernakel ist dafür bekannt, eine einzigartige Akustik zu haben, die die musikalischen Darbietungen des Chores verstärkt und die Atmosphäre der Anbetung intensiviert. 

Durch ihre wöchentliche Radiosendung "Music and the Spoken Word" erreicht der Tabernakelchor am Tempelplatz auch ein breites Publikum weltweit. Die Sendung beinhaltet musikalische Darbietungen des Chores sowie inspirierende Botschaften, die den Zuhörern helfen sollen, ihre Beziehung zu Gott zu stärken und ihre Anbetung zu intensivieren. 

Insgesamt spielt der Tabernakelchor am Tempelplatz eine wichtige Rolle im Lobpreis gegenüber Gott, indem er durch seinen Gesang und seine musikalischen Darbietungen eine Atmosphäre der Anbetung und des Lobes schafft. Der Chor dient als kraftvolles Instrument, um die Gläubigen zu ermutigen, ihren Glauben zu stärken, eine Verbindung zu Gott herzustellen und ihre Anbetung in Gemeinschaft mit anderen zu teilen. 

Ich lerne, ich sollte bei dem Besuch der Gottesdienste meine Stimme mit denen meiner Mitgeschwister voller Lobpreis und Dank gegenüber dem Herrn erschallen lassen. Dazu gehört, dass ich mich sowohl auf die Musik als auch auf den Text konzentriere. 

Wie lebst du den Lobpreis in den Gottesdiensten? 

findechristus.org 

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Was ist Wahrheit?

16. Juni 2023, 05:28am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Jesus im Prätorium bei Pontius Pilatus 
(Bild Quelle; Screenshot)

„Da sagte Pilatus zu ihm: „Ein König bist du also?” Jesus antwortete: „Ja, ich bin ein König. Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen, um für die Wahrheit Zeugnis abzulegen; jeder, der aus der Wahrheit ist, hört auf meine Stimme.” 38 Darauf antwortete ihm Pilatus: „Was ist Wahrheit?!” Nach diesen Worten ging er wieder zu den Juden hinaus und sagte zu ihnen: „Ich finde keinerlei Schuld an ihm.” (Johannes 18:37-38). 

Johannes 18:28-40 schildert die Ereignisse vor der Kreuzigung Jesu, mit der tiefgründigsten Frage aller Fragen: Was ist Wahrheit? Sie beantwortet Jesus an dieser Stelle allerdings nicht, siehe jedoch u.a. Lehre und Bündnisse 93:24

Der Abschnitt beginnt damit, dass Jesus von der jüdischen religiösen Führung gefangen genommen wird. Sie bringen ihn zuerst zu dem jüdischen Hohepriester Kajaphas, um ihn zu verhören. Doch da sie selbst nicht befugt sind, Todesurteile zu vollstrecken, beschließen sie, Jesus zum römischen Statthalter Pontius Pilatus zu bringen. 

Die religiösen Führer führen Jesus zum Prätorium, dem Amtssitz von Pontius Pilatus. Da sie jedoch das Passahfest feiern wollen und das Betreten eines heidnischen Gerichtsgebäudes sie in ihrer religiösen Reinheit beeinträchtigen würde, bleiben sie draußen und schicken Jesus allein zu Pilatus. 

  • Beachte: Die religiösen Führer wollten sich nicht verunreinigen, um das Passahlamm essen zu können, und gingen deshalb nicht in das Prätorium, aber wollen das Passahlamm aller Passahlämmer zum Kreuzestod verurteilt sehen! Sie wussten nicht, was sie taten. 

Pilatus fragt Jesus, ob er der König der Juden sei. Jesus antwortet ihm, dass sein Reich nicht von dieser Welt sei und dass er gekommen sei, um die Wahrheit zu bezeugen. Pilatus findet keine Schuld an Jesus und versucht, ihn freizulassen. 

Doch die jüdischen Führer bestehen darauf, dass Jesus wegen angeblicher Blasphemie und Aufruhr gegen das römische Reich verurteilt werden sollte. Pilatus versucht noch einmal, Jesus freizulassen, indem er das Passahbrauchtum anwendet, bei dem ein Gefangener begnadigt wird. Er bietet den Menschen die Wahl zwischen Jesus und einem verurteilten Verbrecher namens Barabbas an. 

Die Menschenmenge fordert die Freilassung von Barabbas, dieses Aufrührers und Mörders, und verlangt die Kreuzigung Jesu, des Friedensfürsten und Retters der Menschheit. Pilatus gibt schließlich nach und übergibt Jesus zur Kreuzigung. 

In diesem Abschnitt betont Johannes die Ablehnung Jesu durch die jüdischen religiösen Führer und die politische Dynamik, die letztendlich zur Kreuzigung Jesu führt. 

Ich lerne: 

  1. Jesus zeigt Demut und Gelassenheit: Trotz der Ungerechtigkeit und der Bedrohung seiner Person bleibt Jesus ruhig und demütig. Wir können von ihm lernen, in schwierigen Situationen geduldig und besonnen zu bleiben.
  2. Die Wichtigkeit der Wahrheit: Jesus betont, dass er gekommen ist, um die Wahrheit zu bezeugen. Es ist wichtig, ehrlich zu sein und die Wahrheit zu suchen und zu verteidigen, auch wenn es schwierig ist. 
  3. Fehlende moralische Integrität der religiösen Führer: Die jüdischen Führer handelten aus eigennützigen Motiven und Unrecht, um Jesus zu verurteilen. Es erinnert uns daran, dass wir Eigenverantwortung haben, moralisch integer zu handeln und nicht von Eigeninteressen oder Vorurteilen geleitet zu werden. 
  4. Die Macht der Menschenmenge: Die Menschenmenge, die Jesus verurteilen wollte, folgte der Mob-Mentalität und ließ sich von Manipulationen beeinflussen. Es ist wichtig, unabhängig zu denken, sich nicht von der Masse mitreißen zu lassen und unsere Entscheidungen auf der Grundlage von Vernunft und moralischen Prinzipien zu treffen. 
  5. Die Bedeutung von Gerechtigkeit: Pontius Pilatus erkennt die Unschuld Jesu, ist aber nicht mutig genug, um gerecht zu handeln und ihn freizulassen. Wir können daraus lernen, dass es wichtig ist, sich für Gerechtigkeit einzusetzen und mutig zu sein, auch wenn es Widerstände gibt. 

Diese Lektionen können uns helfen, unser eigenes Verhalten zu reflektieren und uns zu ermutigen, Demut, Wahrhaftigkeit, moralische Integrität, unabhängiges Denken und Gerechtigkeit in unserem täglichen Leben anzuwenden. Im 1. Nephi 19:9 prophezeit Nephi etwa 570 v. Chr. in Amerika über diese Ereignisse. 

Welche Lehren ziehst du aus diesen Versen? 

findechristus.org 

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So bist du also der Sohn Gottes?

15. Juni 2023, 05:46am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Jesus vor dem Hohe Rat 
(Bild Quelle; Screenshot)

„Da sagten sie alle: „So bist du also der Sohn Gottes?” Er antwortete ihnen: „Ja, ihr selbst sagt es: ich bin’s.” 71 Da erklärten sie: „Wozu haben wir noch weitere Zeugenaussagen nötig? Wir haben es ja selbst aus seinem Munde gehört!” (Lukas 22:70-71). 

Heute wollen wir Lukas 22:63-71, Johannes 18:19-24, Markus 14:53-65 und Matthäus 26:57-58 betrachten. Wir befinden uns immer noch in dieser kalten Nacht, inzwischen am frühen Morgen. Diese Schriftstellen beschreiben verschiedene Aspekte desselben Ereignisses. Jeder Evangelist (Lukas, Johannes, Markus und Matthäus) berichtet aus seiner eigenen Perspektive und legt möglicherweise unterschiedlichen Schwerpunkt auf bestimmte Details oder betont verschiedene Aspekte der Verurteilung Jesu. 

  • Matthäus: 
    Person: Matthäus, auch bekannt als Levi, war ein Jünger Jesu und ein Zöllner, bevor er ein Apostel wurde. 
    Adressaten: Das Evangelium nach Matthäus richtet sich hauptsächlich an eine jüdische Zielgruppe. Es betont die Verbindung zwischen dem Leben und den Lehren Jesu und den messianischen Prophezeiungen des Alten Testaments. 
  • Markus: 
    Person: Markus, auch bekannt als Johannes Markus, war ein Begleiter des Apostels Paulus und ein Mitarbeiter des Apostels Petrus. 
    Adressaten: Das Evangelium nach Markus wurde an eine römische bzw. nicht-jüdische Zielgruppe gerichtet. Es betont die Taten und das Dienstwerk Jesu.
  • Lukas: 
    Person: Lukas war ein Gefährte des Apostels Paulus und ein Arzt. 
    Adressaten: Das Evangelium nach Lukas wurde an Theophilus geschrieben, einen hochrangigen römischen Beamten oder möglicherweise eine symbolische Bezeichnung für "Freund Gottes". Es ist für ein nicht-jüdisches Publikum gedacht und betont die universale Botschaft des Evangeliums. 
  • Johannes: 
    Person: Johannes, auch bekannt als Johannes der Apostel oder Johannes der Evangelist, war einer der zwölf Jünger Jesu und ein enger Vertrauter Jesu. 
    Adressaten: Das Evangelium nach Johannes wurde an eine breite Zielgruppe gerichtet, einschließlich jüdischer und nicht-jüdischer Leser. Es hebt besonders die göttliche Natur Jesu und die Bedeutung des Glaubens hervor. 

Die kurzgefassten Ereignisse an diesem frühen Morgen der vier Evangelisten: 

Lukas 22:63-71

  • Jesus wird von den Soldaten verspottet und misshandelt. 
  • Sie fragen ihn, ob er der Messias oder Gottes Sohn ist. 
  • Jesus antwortet, dass sie es nicht glauben würden, wenn er es ihnen sagte, und dass er zur Rechten Gottes sitzen würde. 
  • Die Anwesenden halten Jesu Antwort für Gotteslästerung und verurteilen ihn zur Todesstrafe. 

Johannes 18:19-24

  • Jesus (der Hohe Priester aller Hohe Priester) wird vor den weltlichen Hohepriester Hannas (Schwiegervater des Kajaphas) gebracht.
  • Hannas befragt Jesus über seine Jünger und seine Lehren. 
  • Jesus antwortet, dass er offen gesprochen hat und dass seine Jünger Zeugen dafür sein können. 
  • Ein Soldat schlägt Jesus (dem wahren Hohepriester) für diese Antwort ins Gesicht und fragt ihn, warum er dem (weltlichen) Hohepriester so antworte. 
  • Jesus erwidert, dass er nichts im Geheimen gesprochen hat und dass diejenigen, die gehört haben, wissen sollten, was er gesagt hat. 

Markus 14:53-65

  • Jesus wird vor den Hohen Rat gebracht. 
  • Viele falsche Zeugen treten auf und geben widersprüchliche Aussagen gegen Jesus ab. 
  • Schließlich treten zwei Zeugen auf, die behaupten, Jesus gehört zu haben, wie er den Tempel zerstören wollte. 
  • Der Hohepriester fragt Jesus, ob er keine Antwort auf diese Anschuldigungen habe. 
  • Jesus bleibt stumm. 
  • Der Hohepriester fragt ihn erneut, ob er der Messias sei, und Jesus antwortet: "Ich bin es." 
  • Die Anwesenden halten es für Gotteslästerung und verurteilen Jesus zur Todesstrafe. 

Matthäus 26:57-58

  • Jesus wird vor den Hohepriester Kajaphas (Schwiegersohn des Hannas) gebracht. 
  • Petrus folgt Jesus aus der Ferne und gelangt in den Hof des Hohepriesters. 
  • Die Hohepriester (religiöses Oberhaupt des jüdischen Volkes) und der Hohe Rat (höchstes jüdisches Gerichts- und Verwaltungsorgan) suchen falsche Zeugen gegen Jesus (den Hohepriester aller Hohepriester), um ihn zum Tode zu verurteilen. 
  • Obwohl viele falsche Zeugen auftreten, finden sie keine stimmigen Aussagen. 
  • Schließlich treten zwei Zeugen auf, die behaupten, Jesus habe gesagt, er könne den Tempel Gottes zerstören und in drei Tagen wieder aufbauen. 
  • Der Hohepriester fragt Jesus nach einer Antwort auf diese Anschuldigungen. 
  • Jesus bleibt stumm. 

Es gibt sicherlich eine gewisse Ironie in der Tatsache, dass Jesus Christus, der der Messias und der Hohepriester aller Hohepriester ist, von weltlich ernannten Hohepriestern und einem weltlichen Gericht verurteilt wurde. Diese Ironie liegt darin, dass diejenigen, die sich selbst als religiöse Führer und Hüter des Glaubens betrachteten, in ihrer Ablehnung und Verurteilung des wahren Hohepriesters letztendlich gegen Gott handelten. 

Es zeigt auch die Spannung zwischen den religiösen und politischen Mächten zur Zeit Jesu. Die Hohepriester, die sowohl religiöse als auch politische Autorität hatten, waren an der Entscheidung beteiligt, Jesus zu verurteilen und zum Tod am Kreuz zu führen. Diese Handlung verdeutlichte die Ablehnung und den Widerstand gegen die Botschaft und den Anspruch Jesu. 

Die Ironie der Situation unterstreicht die tiefere theologische Bedeutung, dass Jesus bereit war, sich dem Leiden und der Ablehnung durch die religiösen und politischen Autoritäten zu stellen, um sein Erlösungswerk zu erfüllen. Sein Tod und seine Auferstehung zeigten letztendlich die Überlegenheit und den Sieg über die weltlichen Mächte und offenbarten die wahre Größe und Autorität des Hohepriesters Jesus Christus. 

Ich lerne: 

  1. Standhaftigkeit inmitten von Prüfungen: Die Berichte über Jesu Verurteilung und Misshandlung zeigen seine Standhaftigkeit und seine Fähigkeit, in schwierigen Situationen treu zu bleiben. Das kann uns ermutigen, ebenfalls standhaft zu sein und unseren Glauben auch in herausfordernden Zeiten nicht aufzugeben. 
  2. Wahrheit und Aufrichtigkeit: Jesus bezeugte die Wahrheit über seine Identität als Sohn Gottes, selbst wenn er dafür verurteilt wurde. Wir können daraus lernen, dass es wichtig ist, die Wahrheit zu sagen und aufrichtig zu sein, auch wenn es Konsequenzen haben kann. 
  3. Demut und Vergebung: Obwohl Jesus misshandelt und verspottet wurde, zeigte er Demut und verurteilte seine Peiniger nicht. Stattdessen lehrte er uns, unseren Feinden zu vergeben und barmherzig zu sein. 
  4. Das Vertrauen auf Gottes Plan: Jesus erkannte, dass sein Leiden und sein Tod Teil des göttlichen Plans waren. Wir können lernen, Gott zu vertrauen und uns seinem Willen zu unterwerfen, auch wenn wir nicht immer die Gründe für unsere eigenen Leiden verstehen.
  5. Die Bedeutung der Nachfolge: Die Evangelien rufen uns dazu auf, Jesus nachzufolgen und seine Lehren in die Tat umzusetzen. Wir können lernen, dem Beispiel Jesu zu folgen, indem wir Nächstenliebe, Vergebung, Demut und Treue praktizieren. 

Welche Lehren ziehst du aus diesen Versen? 

findechristus.org 

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Da leugnete Petrus nochmals; und sogleich darauf krähte der Hahn

14. Juni 2023, 05:01am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

(Bild Quelle)

„Simon Petrus aber stand (unterdessen) da und wärmte sich. Da fragten sie ihn: „Gehörst du nicht auch zu seinen Jüngern?” 26 Er leugnete aber mit einem „Nein”. Da sagte einer von den Knechten des Hohenpriesters, ein Verwandter des Knechtes, dem Petrus das Ohr abgehauen hatte: „Habe ich dich nicht in dem Garten bei ihm gesehen?” 27 Da leugnete Petrus nochmals; und sogleich darauf krähte der Hahn. (Johannes 18:25-27). 

Lukas 22:54-63: Nachdem Jesus im Garten Gethsemane verhaftet wurde, brachten die Soldaten ihn in das Haus des Hohepriesters. Petrus folgte ihnen in die Ferne und setzte sich am Feuer, um sich aufzuwärmen. Eine Magd erkannte Petrus und beschuldigte ihn, ein Jünger von Jesus zu sein, aber Petrus leugnete es. Ein anderer Mann erkannte ihn und sagte: "Du bist auch einer von ihnen." Petrus bestritt es erneut und schwor sogar. Kurz darauf krähte ein Hahn, und Petrus erinnerte sich an Jesu Worte und brach in Tränen aus. Die Männer, die Jesus festhielten, verspotteten und misshandelten ihn. 

Johannes 18:15-18, 25-27: Nachdem Jesus verhaftet wurde, folgte Petrus ihm in den Hof des Hohepriesters. Ein anderer Jünger, der mit dem Hohepriester bekannt war, konnte Petrus hereinlassen.  

  • Gemäß dem Bericht des Evangeliums nach Johannes war der andere Jünger, der mit Petrus in das Haus des Hohepriesters folgte, der "andere Jünger" oder "der Jünger, den Jesus liebte" (Johannes 18:15). Der Evangelist Johannes verwendet diese Bezeichnungen, um sich selbst zu beschreiben, ohne jedoch direkt seinen eigenen Namen zu nennen. Es wird allgemein angenommen, dass der "andere Jünger" der Evangelist Johannes war, der ein enger Begleiter Jesu war. Diese Annahme wird durch die Tatsache gestützt, dass Johannes im gesamten Evangelium eine besondere Beziehung zu Jesus betont und sich selbst nie beim Namen nennt. 

Eine Dienerin fragte Petrus, ob er auch einer von Jesus' Jüngern sei, und er leugnete es. Dann fragten ihn andere Leute im Hof, ob er nicht einer von ihnen sei, und Petrus leugnete es erneut. Währenddessen wurde Jesus im Inneren des Hofes verhört. Petrus stand in der Nähe eines Feuers, um sich aufzuwärmen.  

  • Beachte: So ein kleines Detail – aufzuwärmen (Johannes 18:18). Es war Nacht und Frühjahr und somit spielt sich diese Begebenheit in einer kalten Nacht ab. Man berücksichtige also nicht nur die geistige Belastung Jesu und seiner Jünger, sondern auch die physische. 

Schließlich sagte jemand, dass Petrus sicher einer von Jesus' Jüngern sein müsse, denn er war ein Galiläer. Petrus leugnete es zum dritten Mal und genau in dem Moment krähte ein Hahn. Petrus erinnerte sich an Jesu Worte und brach in Tränen aus. 

Mögliche Gründe der Leugnung durch Petrus: 

  • Angst und Selbstschutz: Petrus war in einer gefährlichen und bedrohlichen Situation. Die Verhaftung und das bevorstehende Leiden Jesu lösten Angst und Unsicherheit aus. In solchen Momenten ist es menschlich, dass man versucht, sich selbst zu schützen und den Konflikt zu vermeiden. 
  • Mangelnde Vorbereitung und geistige Schwäche: Obwohl Petrus ein treuer Jünger Jesu war, war er in diesem Moment geistig und emotional unvorbereitet auf die Herausforderung, die ihm bevorstand. Es wird angenommen, dass er von seinem eigenen Stolz und seiner Selbstsicherheit überwältigt war, was zu seiner geistigen Schwäche und Leugnung führte. 
  • Erfüllung der Prophezeiung Jesu: Jesus hatte Petrus zuvor vorausgesagt, dass er ihn dreimal verleugnen würde, bevor der Hahn kräht. Petrus erfüllte somit unwissentlich eine Prophezeiung, was zeigt, dass Gott oft über die Handlungen der Menschen und ihre Schwächen hinauswirkt. 
  • Göttlicher Plan: Die dreifache Leugnung von Petrus könnte ein Teil des göttlichen Planes gewesen sein, um wichtige Lehren zu vermitteln. Sie zeigt die menschliche Natur und die Schwächen der Jünger Jesu, aber auch die Wichtigkeit von Reue, Vergebung und persönlichem Wachstum. Petrus hatte später die Gelegenheit zur Umkehr und erfuhr die Barmherzigkeit und Vergebung Jesu. 

Wir können aus den Fehlern anderer lernen und uns bemühen, geistig vorbereitet zu sein, unseren Glauben in schwierigen Zeiten standhaft zu bewahren und uns auf die Hilfe des Herrn zu verlassen, um uns in Zeiten der Schwäche zu stärken. Eine Lehre, die uns Petrus vielleicht auch mitgeben möchte: Vermeide Orte, wo du schwach werden könntest, überschätze dich nicht! 

Ich lerne: 

  1. Die Gefahr der Selbstsicherheit: Petrus war überzeugt, dass er Jesus bis zum Ende treu bleiben würde, aber er wurde mit seiner eigenen Schwäche konfrontiert. Es erinnert uns daran, dass wir uns nicht auf unsere eigenen Stärken oder unsere Selbstsicherheit verlassen sollten. Stattdessen sollten wir demütig sein und uns unserer eigenen menschlichen Begrenzungen bewusst sein. 
  2. Wahrhaftigkeit und Ehrlichkeit: Petrus leugnete Jesus aus Angst vor Konsequenzen. Doch seine Lügen brachten ihm letztendlich keine Sicherheit oder Erlösung. Wir sollten bestrebt sein, wahrhaftig und ehrlich zu sein, auch wenn es schwierig ist. Die Wahrheit zu sagen, kann manchmal unangenehme Folgen haben, aber es ist ein Weg zu authentischerem und sinnvollerem Leben. 
  3. Vergebung und Gnade: Obwohl Petrus Jesus dreimal verleugnete, verurteilte ihn Jesus nicht. Nach seiner Auferstehung suchte Jesus Petrus auf und gab ihm die Möglichkeit zur Wiederherstellung und Vergebung. Das zeigt uns, dass selbst wenn wir Fehler machen, es Raum für Vergebung und Neuanfang gibt. Es ermutigt uns, unsere Fehler zu erkennen, demütig zu sein und nach Vergebung zu streben. 
  4. Standhaftigkeit und Treue: Während Petrus in diesen Momenten versagte, lernen wir auch die Bedeutung von Standhaftigkeit und Treue. Obwohl er schwach war, hatte er später die Gelegenheit, seine Liebe und Hingabe zu Jesus zu beweisen. Es erinnert uns daran, dass wir uns bemühen sollten, standhaft in unserem Glauben und in unseren Überzeugungen zu bleiben, selbst wenn wir mit Versuchungen oder Schwierigkeiten konfrontiert werden. 

Diese Lektionen können uns helfen, ein moralisches Leben zu führen, unser Verhalten zu reflektieren und unser Streben nach spirituellem Wachstum zu fördern. Sie erinnern uns daran, dass wir als Menschen fehlbar sind, aber dass es immer Raum für Vergebung, Wiederherstellung und persönliches Wachstum gibt. 

Welche Lehren ziehst du aus diesen Versen? 

findechristus.org 

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Da nun Simon Petrus ein Schwert bei sich hatte

13. Juni 2023, 05:23am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

(Bild Quelle)

Da nun Simon Petrus ein Schwert bei sich hatte, zog er es heraus, schlug damit nach dem Knechte des Hohenpriesters und hieb ihm das rechte Ohr ab; der Knecht hieß Malchus.” (Johannes 18:10). 

Im Johannes 18 wird das Leiden und das Sterben unseres Heilandes Jesus Christus dargestellt. Die Verse 1-14 erzählen von der Gefangennahme Jesu. Die Passage beginnt damit, dass Jesus mit seinen Jüngern den Ölberg verlässt und sich in einen Garten namens Gethsemane begibt. Judas, der Verräter, weiß von diesem Ort und führt eine Gruppe von Soldaten und Tempelwachen dorthin. Jesus, der die kommenden Ereignisse kennt, tritt ihnen mutig entgegen und fragt, wen sie suchen. Sie antworten, dass sie Jesus von Nazareth suchen. 

Als Jesus ihnen sagt: "Ich bin es", weichen sie zurück und fallen zu Boden.  

  • Beachte: Sie, die bewaffnet waren, weichen allein aufgrund dieser Worte Jesu zurück und fallen zu Boden! Wie machtvoll hat seine Aussage auf die bewaffnete Menge gewirkt.  

Jesus stellt klar, dass er ihnen die Möglichkeit gegeben hat, ihn zu ergreifen, und fordert sie auf, seine Jünger gehen zu lassen. Petrus sieht unter diesen Umständen seine Chance gekommen, zieht sein Schwert und schlägt nach einem der Diener des Hohepriesters, Malchus, und schneidet ihm das Ohr ab.  

  • Beachte: Da war eine ganze Armee, – ja, zurückgewichen und niedergefallen – doch niemand hat sich in der Lage gefühlt gegen Petrus, einen Einzelnen mit einem Fischermesser, einzugreifen und Malchus zu verteidigen!  

Niemand hilft diesem Soldaten, außer einer: Jesus, den sie gekommen sind zu verhaften. Er befiehlt Petrus, das Schwert wegzustecken und heilt das Ohr von Malchus. 

Nur Johannes nennt den Namen dieses Soldaten. Er hat ihn wohl gekannt und geht davon aus, dass ebenso seine Adressaten ihn kennen. Hat Jesus in dieser Nacht `nur das Ohr´ von Malchus geheilt, oder hat er nicht viel mehr dessen `Herz´ geheilt? 

  • In der Bibel wird Malchus als der Diener des Hohepriesters erwähnt, dem Petrus das Ohr abgeschlagen hat. Diese Begebenheit findet sich in den Evangelien des Johannes (Johannes 18:10-11) und des Lukas (Lukas 22:50-51). Malchus wird nicht weiter in der Bibel erwähnt, und es gibt nur begrenzte Informationen über ihn. 
    Malchus wird als Teil der Gruppe von Soldaten und Tempelwachen beschrieben, die zusammen mit Judas Iskariot gekommen waren, um Jesus im Garten Gethsemane zu verhaften. Als Petrus versucht, Jesus zu verteidigen und nach einem der Diener des Hohepriesters schlägt, trifft er Malchus und schneidet ihm das rechte Ohr ab. 
    Es ist interessant zu beachten, dass Jesus nach dem Vorfall das Ohr von Malchus heilt, indem er es wieder an seinen Platz setzt. Dies zeigt die Macht und das Mitgefühl Jesu, selbst in einer solch schwierigen Situation. 
    Da die Informationen über Malchus begrenzt sind, gibt es keine weiteren spezifischen Details über sein Leben oder seine weiteren Erfahrungen. Er bleibt in der Bibel hauptsächlich als die Person bekannt, der Petrus das Ohr abgeschnitten hat und von Jesus geheilt wurde. 

Jesus stellt den Anführern von Judas und der Gruppe die Frage, warum sie mit Schwertern und Stöcken gekommen sind, als ob er ein Verbrecher wäre. Er betont, dass er täglich im Tempel unterrichtet hat und sie keine Anstalten gemacht haben, ihn festzunehmen. Doch dies geschieht, damit die Schriften erfüllt werden. 

Die Jünger verlassen Jesus und fliehen, während er von den Soldaten gefangen genommen und zu Hannas, dem Schwiegervater des Hohepriesters Kajaphas, gebracht wird. Simon Petrus folgt Jesus in die Haupthalle des Palastes, wo er sich aufwärmt. Dort wird er von einer Dienerin und anderen Anwesenden erkannt, die behaupten, er sei einer von Jesu Jüngern. Petrus leugnet dies dreimal, wie Jesus es vorhergesagt hatte, und der Hahn kräht. 

  • Die Vorhersage Jesu, die durch das Fliehen seiner Jünger erfüllt wird, findet sich in verschiedenen Stellen der Evangelien. Eine spezifische Stelle ist beispielsweise in Matthäus 26:31 zu finden, wo Jesus zu seinen Jüngern sagt: "In dieser Nacht werdet ihr alle an mir Anstoß nehmen. Denn es steht geschrieben: 'Ich werde den Hirten schlagen, und die Schafe der Herde werden sich zerstreuen.'" 
    Diese Vorhersage Jesu bezieht sich darauf, dass seine Jünger in der Stunde der Gefangennahme und Kreuzigung von ihm abfallen und ihn verlassen werden. Tatsächlich erfüllt sich diese Prophezeiung, als Jesus im Garten Gethsemane verhaftet wird. Die Jünger, die zunächst an seiner Seite waren, fliehen aus Angst vor Verhaftung und Verfolgung. Petrus, der zuvor versprochen hatte, Jesus nie zu verleugnen, tut es sogar dreimal, wie Jesus es vorausgesagt hatte. 
    Diese Erfüllung der Vorhersage Jesu dient dazu, die Realität seiner Leiden und seines Opfers zu unterstreichen. Jesus wusste im Voraus, dass seine engsten Jünger ihn in dieser schwierigen Stunde verlassen würden, und seine Worte werden zur Bestätigung seiner göttlichen Voraussicht und der Treue seiner Prophezeiungen. 
    Darüber hinaus zeigt die Erfüllung dieser Vorhersage auch die menschliche Schwäche und das Versagen der Jünger, ihre Angst zu überwinden und Jesus in seiner Zeit der Not beizustehen. Dies unterstreicht die Notwendigkeit der Gnade Gottes und der Vergebung, die durch das Opfer Jesu am Kreuz angeboten wird. 

Zusammenfassend kann man sagen, dass diese Passage die Gefangennahme Jesu durch Judas und die Reaktionen der Jünger, insbesondere Petrus, aufzeigt. Obwohl Jesus mutig und standhaft bleibt, fliehen die Jünger aus Angst. Petrus leugnet sogar, Jesus zu kennen, wie es von Jesus prophezeit wurde. 

Ich lerne: 

  1. Mut und Standhaftigkeit: Jesus zeigt Mut und Standhaftigkeit, als er den Soldaten und Tempelwachen mutig entgegentritt, obwohl er weiß, dass seine Verhaftung bevorsteht. Wir können daraus lernen, dass es wichtig ist, unseren Glauben und unsere Überzeugungen auch in schwierigen Situationen zu verteidigen und standhaft zu bleiben. 
  2. Vertrauen in Gottes Plan: Jesus erkennt, dass die Ereignisse, die sich entfalten, Teil von Gottes Plan sind. Er betont, dass er täglich im Tempel unterrichtet hat und dass seine Gefangennahme geschieht, damit die Schriften erfüllt werden. Diese Haltung des Vertrauens in Gottes souveränen Plan erinnert uns daran, dass wir auch in herausfordernden Zeiten auf Gott vertrauen sollten. 
  3. Vermeidung von Gewalt: Als Petrus das Schwert zieht und nach dem Diener des Hohepriesters schlägt, schneidet er ihm das Ohr ab. Doch Jesus reagiert sofort und heilt die Verletzung. Wir können aus diesem Vorfall lernen, dass Gewalt keine Lösung ist und dass wir stattdessen auf Mitgefühl, Versöhnung und gewaltlose Wege der Konfliktlösung setzen sollten. 
  4. Treue und Loyalität: Obwohl die Jünger Jesus letztendlich verlassen und fliehen, zeigt Jesus ihnen dennoch später Vergebung und Gnade. Wir können daraus lernen, dass es wichtig ist, treu und loyal zu unseren Überzeugungen und zu unseren Mitmenschen zu stehen. Wenn wir Fehler machen oder versagen, können wir um Vergebung bitten und eine zweite Chance erhalten. 

Zusammenfassend können wir aus Johannes 18:1-14 lernen, mutig und standhaft zu sein, auf Gottes Plan zu vertrauen, Gewalt zu vermeiden, treu und loyal zu sein, uns unserer eigenen Schwächen bewusst zu sein und auf Vergebung und Gnade zu hoffen. 

Welche Lehren ziehst du aus diesen Versen? 

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Simon, Simon! wisse wohl: der Satan hat sich (von Gott) ausgebeten, Gewalt über euch zu erhalten, um euch zu sichten

12. Juni 2023, 05:52am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

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„Simon, Simon! wisse wohl: der Satan hat sich (von Gott) ausgebeten, Gewalt über euch zu erhalten, um euch zu sichten (eig. zu sieben = im Siebe zu schütteln), wie man Weizen siebt; 32 ich aber habe für dich gebeten, daß dein Glaube nicht ausgehe (oder: ganz aufhöre); und du, wenn du dich einst bekehrt hast, stärke deine Brüder!” (Lukas 22:31-32). 

Diese Woche studieren wir Lukas 22 und Johannes 18. In Lukas 22:1-30 geht es um die Einsetzung des Abendmahls.  

Wir steigen im Vers 31 in die letzte Situation in diesem Oberraum ein, da wir die andere Thematik vorher schon behandelt hatten (siehe hier). Joseph Smith hat in seiner Übersetzung der King James Version im Auftrag des Herrn, im Vers 31 eine kleine Anpassung vorgenommen: 

JST Luke 22:31 (maschinelle Übersetzung): `Und der Herr sprach: Simon, Simon, siehe, der Satan hat dich begehrt, damit er die Kinder des Königreichs wie Weizen sieben kann.´  

Jesus warnt also vor Satans Begehren, die Heiligen zu Fall zu bringen. Es genügt ihm nicht, dass er das Herz von Judas Iskariot verführt hat, er will auch weitere im Glauben feststehende Herzen von Jesus abwenden, das des Petrus, das der anderen Apostel und all jener, die sich dem Herrn zuwenden (siehe "die Kinder des Königreiches" in der Joseph-Smith-Übersetzung, Lukas 22:31). Dies sogar mit der Erlaubnis Jesu. Diese Warnung spricht der Herr auch bei seinem Besuch bei den Nephiten aus (3. Nephi 18:15,19). 

Ich lerne: 

  1.  Anerkennung der spirituellen Realität: Lukas 22:31-32 macht deutlich, dass es eine spirituelle Dimension gibt, in der es einen Kampf zwischen Gut und Böse gibt. Sie erinnert uns daran, dass der Teufel existiert und bestrebt ist, uns zu verführen oder zu Fall zu bringen. 
  2. Gebet und Fürsorge: Jesus spricht Simon Petrus an und sagt ihm, dass er für ihn gebetet hat. Das zeigt uns, dass Jesus sich um seine Jünger kümmert und für sie sorgt. Es ermutigt uns, im Gebet für unsere Mitmenschen einzutreten und für sie einzustehen. 
  3. Die Wichtigkeit des Glaubens: Jesus betont die Bedeutung des Glaubens und bittet, dass der Glaube von Simon Petrus nicht aufhört. Das erinnert uns daran, dass der Glaube an Gott ein wesentlicher Bestandteil unseres Lebens ist und dass wir uns darum bemühen sollten, ihn zu bewahren und zu stärken. 
  4. Ermutigung und Unterstützung: Jesus sagt Simon Petrus voraus, dass er sich bekehren und seine Brüder stärken wird. Dies zeigt, dass Jesus trotz der bevorstehenden Prüfungen und Versuchungen in Simon Petrus sein Potenzial und die Fähigkeit sieht, gestärkt daraus hervorzugehen und anderen Menschen zu helfen. Wir können daraus lernen, dass wir einander ermutigen und unterstützen sollten, besonders in schwierigen Zeiten. 

Zusammenfassend lehrt uns diese Passage, die spirituelle Realität anzuerkennen, im Gebet füreinander einzutreten, unseren Glauben zu bewahren und zu stärken und einander zu ermutigen und zu unterstützen. 

Welche Lehren ziehst du aus diesen zwei Versen? 

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Ich bitte aber nicht für diese allein

10. Juni 2023, 05:17am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

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„Ich bitte aber nicht für diese allein, sondern auch für die, welche durch ihr Wort zum Glauben an mich kommen (werden), 21 daß sie alle eins seien; wie du, Vater, in mir bist und ich in dir bin, so laß auch sie in uns eins sein, damit die Welt glaube, daß du mich gesandt hast. 22 Ich habe auch die Herrlichkeit, die du mir gegeben hast, ihnen gegeben, damit sie eins seien, wie wir eins sind:” (Johannes 17:20-22). 

Johannes 17 enthält das Gebet von Jesus Christus, auch bekannt als das Hohepriesterliche Gebet. Es wird als "hohepriesterlich" bezeichnet, weil Jesus in diesem Gebet eine priesterliche Funktion übernimmt und für die Menschen vor Gott tritt. 

Das Hohepriesterliche Gebet findet kurz vor der Kreuzigung statt, als Jesus sich von seinen Jüngern verabschiedet. In diesem Gebet spricht Jesus zu Gott, seinem Vater, und offenbart seine innige Beziehung zu ihm. Er spricht über seine Mission auf der Erde und seine bevorstehende Verherrlichung durch seinen Tod und seine Auferstehung. 

Das Gebet kann grob in drei Abschnitte unterteilt werden: Im ersten betet Jesus für sich selbst (Verse 1-5); im zweiten betet er für seine Jünger (Verse 6-19); und in der dritten betet Er für alle, die glauben (Verse 20-26). Diese Struktur erinnert einige an die Reihenfolge der Rituale des Hohenpriesters am Versöhnungstag (3. Mose 16), in denen er für sich selbst, für sein Haus und dann für ganz Israel Opfer darbringt. Angesichts der Tatsache, dass Jesus im Begriff ist, eine Sühne für die ganze Menschheit anzubieten, ist dies ein passender Vergleich. 

In diesem Gebet betet Jesus auch für seine Jünger und bittet Gott, sie zu schützen und zu heiligen. Er drückt seine Wünsche aus, dass sie in Einheit miteinander und mit Gott leben. Jesus betont auch, dass er nicht nur für die Jünger betet, sondern für alle, die durch ihren Glauben an ihn an ihn glauben werden. 

Das Hohepriesterliche Gebet Jesu zeigt seine Fürsorge für die Gläubigen und seine tiefe Verbundenheit mit Gott. Es drückt seine Hingabe an seine Jünger aus und betont die Wichtigkeit der Einheit unter den Gläubigen. Das Gebet reflektiert auch das bevorstehende Leiden und die Verherrlichung Jesu sowie seinen Wunsch, dass die Gläubigen in der Welt, aber nicht von der Welt sein sollen. 

Das Hohepriesterliche Gebet ist eine bedeutende Passage in der Bibel, die die Beziehung zwischen Jesus und Gott sowie die Bedeutung der Einheit unter den Gläubigen betont. Es dient als Inspiration und Ermutigung für Christen, ihre Beziehung zu Gott zu vertiefen und sich für die Einheit und den Schutz ihrer Brüder und Schwestern im Glauben einzusetzen. 

Ich lerne: 

  1. Bedeutung der Beziehung zu Gott: Das Hohepriesterliche Gebet Jesu zeigt die tiefe Verbundenheit, die Jesus mit Gott, seinem himmlischen Vater, hatte. Es ermutigt mich, eine persönliche Beziehung zu Gott zu suchen und sie zu pflegen. Indem ich Zeit im Gebet verbringe, das Wort Gottes studiere und mich auf Gott ausrichte, kann ich eine tiefere Verbindung zu ihm entwickeln. Darin besteht das ewige Leben (Johannes 17:3). 
  2. Gebet für andere: Jesus betet nicht nur für sich selbst, sondern auch für seine Jünger und zukünftige Gläubige. Das erinnert mich daran, dass es wichtig ist, für andere Menschen zu beten. Ich nehme mir Zeit, um für meine Familie, Freunde, Gemeinde und sogar für Menschen, die ich nicht persönlich kenne, zu beten. Ich bitte Gott für sie um Schutz, Segen und geistliches Wachstum. 
  3. Einheit unter Gläubigen: Jesus betont in seinem Gebet die Einheit unter den Gläubigen. Er wünscht sich, dass ich eins bin mit ihm, genauso wie er und Gott eins sind. Dies ermutigt mich, mich für die Einheit und Harmonie in der Gemeinschaft der Gläubigen einzusetzen. Ich suche nach Wegen, um Spaltungen und Streitigkeiten zu überwinden und aktiv zur Einheit beizutragen. 
  4. Schutz vor dem Bösen: Jesus bittet Gott darum, seine Jünger vor dem Bösen zu schützen. Das erinnert mich daran, dass es geistliche Kämpfe gibt und dass ich mich aktiv gegen Versuchungen und den Einfluss des Bösen wehren muss. Ich vertraue auf Gott und bitte ihn um Kraft und Schutz vor den Verlockungen und Gefahren dieser Welt. 
  5. Mission und Verherrlichung: Jesus spricht über seine Mission auf der Erde und seine bevorstehende Verherrlichung durch seinen Tod und seine Auferstehung. Das ermutigt mich, meine eigene Berufung und Mission im Leben zu erkennen und zu verfolgen. Ich bin bereit, Opfer zu bringen und meinen Glauben mutig zu leben, um letztendlich Gott zu verherrlichen. 

Diese Lektionen aus Johannes 17 können mir helfen, meine geistliche Reise zu vertiefen, eine tiefere Beziehung zu Gott aufzubauen und mich in der Gemeinschaft der Gläubigen zu engagieren. Indem ich diese Prinzipien in deinem Leben anwende, kann ich wachsen, mich entwickeln und anderen Menschen dienen. 

Welche Lehren ziehst du aus diesem Kapitel? 

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Nur noch eine kurze Zeit, so seht ihr mich nicht mehr

9. Juni 2023, 05:15am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Wenn aber der Helfer kommt 
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„Nur noch eine kurze Zeit, so seht ihr mich nicht mehr; dann wieder eine kurze Zeit, so werdet ihr mich sehen.” (Johannes 16:16). 

Jesus belehrt immer noch seine Jünger, aber sie verstehen zunächst diese Aussage nicht. Sie bereitet sie darauf vor, dass er sterben wird, und sie ihn deshalb nur noch eine kurze Zeit sehen werden. Nach wenigen Tagen wird er auferstehen und sie werden ihm wieder begegnen. Dies wird sie im Zeugnis an seine Göttlichkeit stärken. 

Johannes 16:1-33 ist ein Kapitel, in dem Jesus zu seinen Jüngern über die bevorstehenden Ereignisse spricht und sie auf seine Rückkehr zum Vater vorbereitet. 

Jesus beginnt, indem er seine Jünger warnt, dass sie von den religiösen Führern verfolgt werden. Er sagt ihnen, dass sie aus den Synagogen ausgestoßen werden, ja sogar die Zeit kommen wird, in der diejenigen, die sie töten, glauben, Gott einen Dienst zu erweisen. Diese Verfolgung wird aufgrund ihres Bekenntnisses zu Jesus und ihrer Nachfolge geschehen. 

Jesus versichert seinen Jüngern jedoch, dass er nicht für immer bei ihnen sein wird, sondern dass er zum Vater zurückkehren wird. Er sagt ihnen, dass der Heilige Geist, der Tröster, kommen wird, um sie zu ermutigen und zu leiten, und dass sie in seinem Namen Zeugnis ablegen werden. Auch wenn wir vielleicht denken, dass es für die Jünger ratsam wäre, Jesus immer physisch bei sich zu haben, können wir später sehen, dass sie nur durch die Vermittlung des Geistes schließlich zu einem wahren und vollständigen Verständnis Jesu gelangen. Ironischerweise können sie Jesus nie ganz verstehen, solange er bei ihnen ist. 

Jesus spricht auch über die Rolle des Heiligen Geistes bei der Überführung der Menschen von Sünde, Gerechtigkeit und Gericht. Die Führung des Geistes zeigt, dass die Welt grundlegend fehlerhafte Vorstellungen von Sünde, Rechtschaffenheit und Gericht hat, indem sie die wahre Natur dieser Dinge offenbart. Der Heilige Geist wird die Welt davon überzeugen, dass die Sünde darin besteht, nicht an Jesus zu glauben, und dass Jesus in die Herrlichkeit des Vaters zurückkehrt, nachdem er das Werk der Erlösung vollbracht hat. Außerdem wird das Gericht über den Herrscher dieser Welt, den Teufel, kommen. 

Jesus kündigt an, dass seine Jünger eine Zeit der Trauer haben werden, wenn er weg ist, aber ihre Trauer wird sich in Freude verwandeln, wenn er wiederkommt. Er vergleicht ihre Trauer mit den Wehen einer Frau, die in der Geburt Schmerzen hat, aber die Freude über das neugeborene Kind überwiegt letztendlich. 

Wie ihre Reaktion auf Jesu Aussage in Vers 16 zeigt, verstehen die Jünger immer noch nicht, was mit Jesus geschehen wird (Verse 17-18). Vielleicht haben sie endlich den Gedanken ertragen können, dass Er bald weg sein könnte, aber was ist mit diesem Gerede über eine Rückkehr? Das Gleichnis, das Jesus als Antwort anbietet, konzentriert sich auf die Bedeutung seiner Wiederkunft: Bei der Geburt ist das wichtigste Element nicht der Schmerz, so schwer er auch sein mag, sondern die Feier eines neuen menschlichen Lebens. In dem Gleichnis steckt vielleicht mehr als der Vergleich zwischen Schmerz und Freude; auch der Weggang Jesu wird neues Leben in die Welt bringen. 

Im Anschluss daran gibt Jesus die prägnanteste und direkteste Erklärung seines Weges: "Ich bin vom Vater ausgegangen und in die Welt gekommen; hinwiederum verlasse ich die Welt und kehre zum Vater zurück." (Vers 28). Die Bedeutung davon ist den Jüngern nicht entgangen, die erleichtert sind, Jesus endlich "Klartext" sprechen zu hören. Aber Jesus weiß, dass ihr Verständnis noch unvollständig ist (Vers 31). 

Jesus beendet die Abschiedsrede mit einer optimistischen Note. Trotz der kommenden Schwierigkeiten ist es Jesu Absicht, dass die Jünger Frieden in ihm haben. Es ist zu beachten, dass Leiden nicht beseitigt wird; vielmehr wird es versprochen. Die Gewissheit besteht nicht darin, dass der Weg der Jüngerschaft eine Flucht aus dem Leiden bietet, sondern dass er einen Weg bietet, durchzuhalten und es zu überwinden (Vers 33). 

Ich lerne: 

  1. Erwartung von Verfolgung: Jesus warnte seine Jünger vor der Verfolgung und dem Widerstand, den sie aufgrund ihres Glaubens erfahren würden. Diese Passage erinnert uns daran, dass das Leben als Christ nicht immer einfach sein wird. Wir können lernen, standhaft und mutig zu bleiben, auch wenn wir mit Widerstand konfrontiert werden.
  2. Vertrauen in den Heiligen Geist: Jesus versprach, dass der Heilige Geist als Tröster und Führer zu den Jüngern kommen würde. Dies erinnert uns daran, dass wir auf den Heiligen Geist vertrauen können, der uns ermutigt, stärkt und leitet. Durch Gebet und Gemeinschaft mit dem Heiligen Geist können wir Weisheit, Trost und Kraft erhalten. 
  3. Die Bedeutung des Glaubens an Jesus: Jesus sprach darüber, wie der Heilige Geist die Welt davon überzeugen wird, dass die Sünde darin besteht, nicht an ihn zu glauben. Dies erinnert uns daran, wie wichtig es ist, unseren Glauben an Jesus zu bekennen und anderen von der Erlösung durch ihn zu erzählen. 
  4. Die Gewissheit der zukünftigen Freude: Jesus versprach seinen Jüngern, dass ihre Trauer sich in Freude verwandeln wird. Diese Aussage erinnert uns daran, dass inmitten von Schwierigkeiten und Leiden die Hoffnung auf eine zukünftige Freude in Christus besteht. Wir können uns auf die Freude und den Frieden verlassen, den Jesus uns durch seine Erlösung schenkt. 
  5. Das Gebet im Namen Jesu: Jesus lehrte seine Jünger, dass sie in seinem Namen den Vater bitten können und dass ihre Gebete erhört werden. Dies ermutigt uns, im Gebet zu Jesus zu kommen und unsere Anliegen vor Gott zu bringen. Wir können im Vertrauen auf Jesu Autorität und Vermittlung zum Vater kommen. 
  6. Der Frieden in Christus: Jesus sagte seinen Jüngern, dass er diese Dinge gesagt habe, damit sie Frieden in ihm haben können. Diese Passage erinnert uns daran, dass der wahre Frieden in Jesus zu finden ist, unabhängig von den Umständen um uns herum. Wenn wir unser Vertrauen in ihn setzen, können wir inneren Frieden und Ruhe haben, selbst inmitten von Schwierigkeiten. 

Diese Lektionen können uns helfen, unser Verhalten im Glauben zu formen und uns daran erinnern, dass wir in Jesus einen Führer und Frieden finden können. Wenn er zum Vater gegangen ist, sendet er einen Tröster. Indem wir diese Prinzipien in unserem Leben anwenden, können wir in schwierigen Zeiten standhaft bleiben und ein Zeugnis für Christus sein. 

Welche Lehren ziehst du aus diesem Kapitel? 

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Wenn aber der Helfer kommt

8. Juni 2023, 05:53am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Wenn aber der Helfer kommt 
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Wenn aber der Helfer (oder: Anwalt, Beistand) kommt, den ich euch vom Vater her senden werde, der Geist der Wahrheit, der vom Vater ausgeht, der wird Zeugnis über mich (oder: für mich) ablegen.” (Johannes 15:26). 

Das Thema wechselt abrupt von Liebe zu Hass und kontrastiert die Liebe, die den Jüngern geboten wird, einander zu zeigen, mit dem Hass, den sie von Außenstehenden zu erwarten haben. Die Welt, die die Mächte der Finsternis repräsentiert, kann nicht anders, als die Abgesandten des Lichts zu hassen (Galater 1:13-14). Die Hauptaussage von Johannes 15:18-27 besteht darin, dass Jesus seine Jünger darauf vorbereitet, dass sie in der Welt Ablehnung und Hass erfahren werden, weil sie zu ihm gehören. Trotz dieser Herausforderungen sollen sie in ihrem Glauben standhaft bleiben, den Heiligen Geist als Tröster und Beistand empfangen und weiterhin Zeugnis von Jesus und seinem Werk ablegen. Die Passage betont die Notwendigkeit, in einer feindseligen Welt treu zu bleiben und die Botschaft von Jesus zu verkünden, auch wenn sie auf Ablehnung stößt. 

Johannes 15:18-27 enthält eine Passage in der Jesus weiter zu seinen Jüngern spricht. Es geht im Wesentlichen um den Haß der Welt gegen die Jünger und die Ankündigung von Verfolgungen. 

Jesus warnt seine Jünger, dass die Welt sie hassen wird, weil sie zu ihm gehören. Die Welt hatte ihn bereits gehasst, und sie würden auch seine Jünger hassen. Jesus erklärt, dass dies geschieht, weil sie nicht zur Welt gehören, sondern von Jesus aus der Welt herausgerufen wurden. 

Jesus erinnert seine Jünger daran, dass ein Diener nicht größer ist als sein Herr. Wenn die Menschen Jesus verfolgt haben, werden sie auch seine Jünger verfolgen. Jesus offenbart, dass sie dies alles erdulden werden, weil sie in seinem Namen handeln. 

Jesus versichert seinen Jüngern, dass der Heilige Geist, den er ihnen senden wird, sie trösten und ihnen helfen wird. Der Heilige Geist wird von Gott dem Vater gesandt, und er wird die Jünger lehren und an alles erinnern, was Jesus ihnen gesagt hat. 

Jesus sagt seinen Jüngern, dass sie Zeugen von ihm sein werden. Sie werden über ihn aussagen und die Botschaft von Jesus in die Welt bringen. Doch die Welt wird sie bekämpfen und ablehnen, weil sie Jesus und seinen Vater nicht erkannt hat. 

Jesus erklärt, dass er kommt, um Zeugnis abzulegen und die Wahrheit zu offenbaren. Und die Jünger werden ebenfalls Zeugnis ablegen, weil sie von Anfang an bei Jesus waren. 

Zusammenfassend sagt Jesus seinen Jüngern, dass sie Verfolgung und Hass von der Welt erwarten sollen, aber sie sollen sich an den Heiligen Geist halten, der ihnen helfen wird. Sie sollen Zeugen von Jesus sein und die Wahrheit verkünden, auch wenn die Welt sie ablehnt. 

Ich lerne: 

  1. Die Erwartung von Ablehnung: Jesus macht deutlich, dass seine Jünger in der Welt Ablehnung und Hass erfahren werden. Als Christen sollten wir uns bewusst sein, dass unser Glaube und unsere Überzeugungen nicht immer von allen Menschen akzeptiert oder begrüßt werden. Es ist wichtig, darauf vorbereitet zu sein und dennoch treu zu bleiben. 
  2. Identität in Christus: Jesus betont, dass seine Jünger nicht von der Welt sind, sondern von ihm erwählt wurden. Als Gläubige haben wir eine neue Identität in Christus angenommen. Das bedeutet, dass unsere Werte und Prioritäten sich von denen der Welt unterscheiden können. Wir sollten uns unserer Identität als Christen bewusst sein und gemäß den Lehren und Werten Jesu leben. 
  3. Die Hilfe des Heiligen Geistes: Jesus verspricht seinen Jüngern den Heiligen Geist als Beistand und Tröster. Dieser Geist wird uns leiten, ermutigen und uns helfen, unseren Glauben zu leben. Es ist wichtig, uns auf den Heiligen Geist zu verlassen und uns von ihm leiten zu lassen, insbesondere in Zeiten der Ablehnung und des Hasses. 
  4. Zeugnis geben: Jesus beauftragt seine Jünger, Zeugen von ihm zu sein. Das bedeutet, dass wir anderen von Jesus erzählen und sein Zeugnis in die Welt bringen sollen. Obwohl uns Ablehnung begegnen kann, ist es dennoch unsere Verantwortung, die Botschaft der Liebe und des Heils weiterzugeben. 
  5. Gemeinschaft mit Jesus: Jesus betont, dass seine Jünger von Anfang an bei ihm waren. Eine enge Beziehung zu Jesus zu pflegen und ihn als unseren Herrn und Erlöser anzunehmen, ist von entscheidender Bedeutung. Wenn wir uns an Jesus halten und seine Lehren befolgen, können wir in unserem Glauben stark bleiben, selbst wenn wir Herausforderungen und Ablehnung erfahren. 

Insgesamt lehrt uns Johannes 15:18-27, dass das Christsein oft mit Ablehnung und Hass konfrontiert sein kann, aber wir sollen unsere Identität in Christus bewahren, uns auf den Heiligen Geist verlassen, Zeugnis geben und eine enge Gemeinschaft mit Jesus pflegen. 

Welche Lehren ziehst du aus diesen Versen? 

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