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Glaubensansichten

Hierauf gingen die Pharisäer hin und stellten eine Beratung an

19. Mai 2023, 05:58am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

(Bild: Quelle)

Hierauf gingen die Pharisäer hin und stellten eine Beratung an, wie sie ihn durch einen Ausspruch (wie in einer Schlinge) fangen könnten.” (Matthäus 22:15). 

In Matthäus 22:15-40 findet eine Auseinandersetzung zwischen Jesus und einigen religiösen Führern statt (Pharisäer, Sadduzäer, Schriftgelehrte), bei der sie versuchen, Jesus mit tückischen Fragen in Widersprüche zu verstricken, um ihm Gesetzesvergehen anlasten und töten zu können. Dieser Test Jesu spiegelt sich in der Prüfung, die für Opferlämmer in der Mischna vorgeschrieben waren, wider. Es durften nur Tiere zum Passahfest im Tempel geopfert werden, die vorgeschriebenen Standards entsprachen. Matthäus macht uns klar, dass Jesus hier im Tempel geprüft wurde. Er bestand vor dem Vater, und erbrachte dann am Freitag der Karwoche das ` Lamm-Opfer ´ (1. Petrus 1:18-20; Markus 15:42). 

Die Pharisäer (Vers 15) gehen zu Jesus und schließen sich mit den Anhängern des Herodes (wohl Herodes Antipas, einer der Söhne und Erben Herodes des Großen) zusammen, um ihn in eine Falle zu locken. Sie schicken ihre Mitgenossen zu Jesus, um ihm eine Frage zu stellen, nachdem sie ihm erstmal ` Honig ums Maul geschmiert haben ´: "Ist es erlaubt, dem Kaiser Steuern zu zahlen oder nicht?" Wenn Jesus sagte, man solle dem Kaiser Steuern zahlen, könnte er als Kollaborateur mit der römischen Besatzungsmacht angesehen werden und seine Glaubwürdigkeit bei den Menschen verlieren, die sich nach der Befreiung von der römischen Herrschaft sehnten. Wenn er jedoch sagte, man solle dem Kaiser keine Steuern zahlen, könnte er als Aufrührer betrachtet und von den Römern verhaftet werden. 

Jesus erkennt ihre böse Absicht und antwortet ihnen mit den Worten: "Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist." Mit dieser Antwort zeigt Jesus, dass nichts Falsches daran ist, Steuern an den Kaiser zu zahlen, aber dass die Hingabe an Gott von größerer Bedeutung ist. Auf der Münze ist das Bild des Kaisers. Was ist das Bildnis Gottes? Du und ich, der Mensch ist in seinem Abbild erschaffen. Was müssen wir also Gott geben? Uns selbst. 

Danach stellen ihm die Sadduzäer (Vers 23), die die Auferstehung leugnen, eine Frage über eine hypothetische Situation einer Frau, die nacheinander sieben Brüder heiratet, die alle sterben. Sie fragen Jesus, wessen Frau sie in der Auferstehung sein wird. Sie stellten Jesus diese Frage über die Leviratsehe, eine jüdische Gesetzesbestimmung, bei der ein Mann die Frau seines verstorbenen Bruders heiraten sollte, um ihm Nachkommen zu verschaffen. Die Sadduzäer wollten Jesus in eine Zwickmühle bringen, indem sie die Idee der Auferstehung infrage stellten und ihn dazu brachten, eine Antwort zu geben, die ihren Ansichten widersprach. 

Jesus antwortet ihnen und erklärt, dass in der Auferstehung die Menschen nicht mehr heiraten, sondern wie Engel im Himmel sein werden. Er weist sie darauf hin, dass Gott ein Gott der Lebenden ist und dass es eine Auferstehung der Toten geben wird. Mit dieser Antwort wies Jesus darauf hin, dass die Vorstellung der Ehe und Fortpflanzung in der Auferstehung nicht relevant ist. Jesus entging somit der Zwickmühle der Sadduzäer, indem er ihre Frage über die Leviratsehe in Bezug auf die Auferstehung und das kommende Reich Gottes umlenkte. 

Daraufhin tritt ein Gesetzeslehrer (Vers 35) an Jesus heran und stellt ihm die Frage, welches Gebot im Gesetz das wichtigste sei. Die Frage wurde mit der Absicht gestellt, Jesus in eine Kontroverse zu verwickeln oder ihn in einen Widerspruch zu verwickeln. Wenn Jesus ein Gebot über ein anderes stellen würde, könnte er die Anhänger anderer religiöser Strömungen verärgern. Wenn er jedoch kein spezifisches Gebot betonen würde, könnte er als unschlüssig oder ungenau angesehen werden. 

Jesus antwortet, dass das größte Gebot darin besteht, Gott von ganzem Herzen, ganzer Seele und ganzem Verstand zu lieben. Das zweite Gebot ist, den Nächsten wie sich selbst zu lieben. Jesus erklärt, dass diese beiden Gebote die Grundlage des ganzen Gesetzes und der Propheten sind. Mit dieser Antwort bezog sich Jesus auf die zwei wichtigsten Gebote, die in der Tora zu finden sind (5. Mose 6:5 und 3. Mose 19:18). Er vereinte die Liebe zu Gott mit der Liebe zum Nächsten und betonte die Bedeutung dieser beiden Aspekte. Durch diese Antwort entging Jesus geschickt der Zwickmühle. Alles, was wir heute in der Kirche tun, gründet sich auf diese beiden Gebote, die wichtigsten! 

Die religiösen Führer sind erstaunt über Jesu Weisheit und seine klaren Antworten. Sie sind nicht in der Lage, ihn in einer Diskussion zu besiegen. Von diesem Moment an wagen sie es nicht mehr, ihn weiter zu provozieren (Matthäus 22:46). 

Die Passage betont die Weisheit und Autorität Jesu in Bezug auf religiöse Fragen. Jesus zeigt, dass die Hingabe an Gott und die Liebe zu ihm und zum Nächsten von zentraler Bedeutung sind. Es wird deutlich, dass es nicht ausreicht, äußerlich religiös zu sein, sondern dass das Herz und die inneren Haltungen von großer Wichtigkeit sind. 

Ich lerne: 

  1. Klugheit in der Auseinandersetzung mit Fragen des Glaubens: Jesus zeigte kluge und weise Antworten auf die tückischen Fragen der religiösen Führer. Wir können daraus lernen, dass es wichtig ist, klug und weise zu sein, wenn wir mit Fragen oder Kritik bezüglich unseres Glaubens konfrontiert werden. Wir sollten aufmerksam sein und mit Liebe und Respekt antworten, ohne in Fallen zu geraten. 
  2. Die Priorität der Hingabe an Gott: Jesus betonte die Wichtigkeit, Gott von ganzem Herzen zu lieben und zu dienen. Diese Hingabe sollte unsere oberste Priorität sein. Wir sollten unser Leben danach ausrichten, Gott zu ehren und in Gemeinschaft mit ihm zu leben. Es geht nicht nur um äußerliche Frömmigkeit, sondern um eine tiefe und aufrichtige Beziehung zu Gott. 
  3. Die Bedeutung der Nächstenliebe: Jesus betonte auch die Bedeutung der Nächstenliebe. Wir sollten unseren Mitmenschen mit Liebe und Güte begegnen und für sie sorgen. Nächstenliebe ist ein wesentlicher Ausdruck unserer Hingabe an Gott. Indem wir anderen dienen und sie lieben, spiegeln wir die Liebe Gottes wider. 
  4. Die Einheit der Gebote: Jesus machte deutlich, dass die beiden Gebote, Gott von ganzem Herzen zu lieben und den Nächsten wie sich selbst zu lieben, die Grundlage des ganzen Gesetzes und der Propheten sind. Diese Einheit der Gebote erinnert uns daran, dass unser Glaube und unser Handeln in Harmonie sein sollten. Es geht nicht nur um das Befolgen einzelner Regeln, sondern um eine umfassende Lebensweise der Liebe zu Gott und den Menschen. 
  5. Die Suche nach Weisheit und Wahrheit: Die religiösen Führer wollten Jesus in Diskussionen besiegen, aber sie scheiterten an seiner Weisheit und Autorität. Das ermutigt uns, nach Weisheit und Wahrheit zu suchen, anstatt uns in theologischen Streitigkeiten zu verlieren. Unsere Priorität sollte es sein, eine tiefe Beziehung zu Gott aufzubauen und nach seinem Willen zu handeln. 

Welche Lehren ziehst du aus den tückischen Fragen der jüdischen religiösen Führer an Jesus und dessen Antworten? 

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Sie werden dich und deine Bewohner in dir dem Erdboden gleichmachen

18. Mai 2023, 05:43am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

O Jerusalem by Greg Olsen
(Bild: Quelle)

Denn es werden Tage über dich kommen, da werden deine Feinde einen Wall gegen dich aufführen, dich ringsum einschließen und dich von allen Seiten bedrängen; 44 sie werden dich und deine Kinder (= Bewohner) in dir dem Erdboden gleichmachen (Ps. 137,9) und keinen Stein in dir auf dem andern lassen zur Strafe dafür, daß du die Zeit deiner (gnadenreichen) Heimsuchung nicht erkannt hast.” (Lukas 19:43-44). 

In den Versen 41-44 beschreibt Lukas, wie Jesus auf dem Weg nach Jerusalem ist. Als er dann vom Ölberg her auf die wunderschöne Stadt mit ihrem prächtigen Tempel blickt, beginnt er zu weinen und auszusprechen, dass die Stadt bald von Feinden zerstört werden wird. Er bedauert, dass die Stadt nicht erkannt hat, was zu ihrem Frieden dient. Jesus spricht davon, dass ihre Feinde Gräben um die Stadt herum ausheben werden, um sie zu belagern und dass sie schließlich zerstört werden wird. Seine Tränen und Worte zeigen Jesu tiefe Liebe und sein Mitgefühl für die Stadt und ihre Bewohner. 

Historisch gesehen erfüllte sich diese Prophezeiung im Jahr 70 n.Chr., als die Römer Jerusalem eroberten und den Tempel zerstörten. Dies war eine verheerende Tragödie für die Stadt und ihre Bewohner. Jesu Weinen und seine Worte sollten die Menschen warnen und sie dazu aufrufen, den Weg des Friedens und der Umkehr einzuschlagen, um die drohende Zerstörung abzuwenden. Leider wurde diese Warnung nicht ernst genommen, und die Prophezeiung Jesu erfüllte sich tragischerweise. 

Ich lerne, dass es wichtig ist, unsere Chance auf Frieden und Rettung zu erkennen und zu ergreifen. Jesus weinte über Jerusalem, weil die Stadt und ihre Bewohner nicht erkannt hatten, was zu ihrem Frieden dient. Wir sollten uns bewusst sein, dass Frieden nicht immer von selbst kommt und dass wir oft aktiv danach streben müssen. Darüber hinaus zeigt uns Jesu Trauer über die bevorstehende Zerstörung Jerusalems, dass unser Handeln Konsequenzen hat, die weitreichender sind als wir uns vorstellen können. Es ist wichtig, unsere Entscheidungen und Handlungen sorgfältig zu bedenken und sicherzustellen, dass sie im Einklang mit unseren Werten und Überzeugungen stehen. 

In Lukas 19:45-48 beschreibt Lukas, wie Jesus in den Tempel geht und beginnt, ein zweites Mal während seines Dienstes, die Händler und Käufer aus dem Tempel zu vertreiben (die erste Reinigung war kurz nach dem Beginn des öffentlichen Wirkens Jesu, ebenfalls zur Zeit des Passahfestes; siehe Johannes 2:13-16). Anstatt wie erhofft die Römer zu vertreiben, treibt er jüdische Geschäftemacher aus seines Vaters Haus. Er sagt, dass das Haus Gottes ein Gebetshaus sein soll, aber sie es zu einem Handelsplatz gemacht haben (die von weither gereisten Festbesucher brauchten Opfertiere und Tempelgeld für entsprechende Opfer. Traditionell wurden diese Geschäfte außerhalb der Tempelmauern verrichtet, doch die Händler und Geldwechsler verlegten den Handel in den ` Hof der Heiden ´, der für Nichtjuden zugänglich, und für das Gebet vorgesehen war. Verantwortlich hierfür waren die Sadduzäer). Jesus wirft Tische um und treibt die Händler aus dem Tempel – bedenke, er alleine stellt sich gegen all diese gierigen Geschäftemacher. Die führenden religiösen Autoritäten (Hohepriester, Pharisäer, Sadduzäer, Schriftgelehrte) sind empört über Jesu Handlungen und beginnen, ihn zu beobachten und Pläne zu schmieden, wie sie ihn umbringen könnten. Doch das Volk hörte Jesus gerne zu und war beeindruckt von seiner Lehre. Die Nächte verbrachte Jesus aus Sicherheitsgründen wohl bei Lazarus und seinen Schwestern Maria und Martha im östlich gelegenen Bethanien, etwa zwei Kilometer entfernt vom Ölberg. Jeden Tag kehrte er von dort in den Tempel zurück, um zu lehren und Kranke, die zu ihm kamen, zu heilen (Matthäus 21:14). 

Ich lerne, dass Gott ein Gebetshaus möchte und dass unser Glaube nicht durch Handel oder Profit beeinträchtigt werden sollte. Jesus zeigte seine Entschlossenheit, den Tempel von kommerziellen Aktivitäten zu befreien und den richtigen Platz für das Gebet und den Gottesdienst wiederherzustellen. Muss ich Jesus nicht auch meinen ` Tempel ´, meinen Körper (1. Korinther 3:16), reinigen lassen, von all dem, was meine Anbetung heuchlerisch macht (Lukas 18:11)? Wir können daraus lernen, dass unser Glaube und unsere Spiritualität etwas sind, das wir aktiv pflegen und schützen müssen. Wir sollten sicherstellen, dass unsere Handlungen und unsere Haltung mit unseren Glaubensüberzeugungen übereinstimmen und dass wir unser Leben auf die Werte und Prinzipien aufbauen, an die wir glauben. Wir sollten uns auch daran erinnern, dass das Lehren und Predigen von Gottes Wort unser Leben und das Leben anderer beeinflussen kann und wir sollten uns bemühen, in unserem eigenen Leben und in der Welt um uns herum das Gute zu fördern. 

Welche Lehren ziehst du aus diesen Begebenheiten, dem Weinen Jesu um Jerusalem, und seiner zweiten Tempelreinigung? 

 findechristus.org

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Geht in das Dorf, das dort vor euch liegt!

17. Mai 2023, 05:58am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

(Bild: Quelle)

„Geht in das Dorf, das dort vor euch liegt! Wenn ihr hineinkommt, werdet ihr ein Eselfüllen angebunden finden, auf dem noch nie ein Mensch gesessen hat: bindet es los und führt es her!” (Lukas 19:30). 

Wenn es jetzt um den triumphalen Einzug Jesu nach Jerusalem geht, beginnt dieser in dem kleinen Dorf Bethphage. Er lag östlich von Jerusalem auf dem Ölberg, in der Nähe des Kidrontals. Das Kidrontal ist ein Tal, das den Tempelberg und die Altstadt von Jerusalem im Westen, und den Ölberg im Osten voneinander trennt. Jesus kam also von dem Haus des Lazarus in Bethanien (du erinnerst dich, Maria salbt Jesu Füße) in die Nähe des Dorfes Betphage, und schickte zwei seiner Jünger in den Ort, um, nach dem Bericht des Lukas, von dort ein Eselfüllen (Jungtier eines Esels), auf dem noch niemand gesessen hat, zu holen (nach Matthäus sind es eine Eselin mit ihrem Fohlen).  Als sie mit diesem zurück waren, legten sie als Sattelersatz ihre Kleider darauf und Jesus ritt auf ihm in die Stadt. Dabei mussten sie in das Kidrontal hinunter und auf der anderen Seite wieder nach Jerusalem hinauf. 

Warum wird hier explizit von einem Jungtier unter einem Jahr gesprochen, auf dem noch nie ein Mensch saß? Zum einen, weil Jesus so die Prophezeiung des Propheten Sacharja erfüllte, die dieser vor etwas mehr als 500 Jahren gab (Sacharja 9:9). Zum anderen, weil es nicht üblich war, dass ein Jungtier mit einem Sattel, oder hier sattelähnlichem, versehen wird, um Menschen zu tragen. Erst recht nicht in dieser sehr schwierigen geographischen Lage, steil bergab ins Kidrontal, dann auf der anderen Seite wieder steil bergauf nach Jerusalem, auf einem steinigen etwa 3 Kilometer langen Weg. Hinzu kommt die riesige Menschenmenge (Pilger des Passahfestes), die Jesus laut jubelnd, Hosanna rufend (rette uns; Matthäus 21:9), als ihren, sie von der römischen Unterdrückung befreienden König, Palmwedelnd und Kleidung und Wedel vor die Läufe des Füllen auf den Boden werfend, empfing und begleitete. Was für ein Wunder. Warum? Weil dieses Füllen, auf dem noch nie ein Mensch saß, dies alles gefügig mitmachte. Tierzüchter würden bezweifeln, dass man so etwas mit einem Jungtier tun würde. Jesus tat es, und das Füllen machte gehorsam und unerschrocken mit (Lukas 19:28-40). 

Ich lerne: 

  1. Mit Jesus, der die Zügel in der Hand hat, mit seiner beruhigenden Art, und seinem ermunternden Zuspruch, kann ich die schwierigsten Situationen in meinem Leben meistern, wie dieses junge Füllen einer Eselin. 
  2. Jesu Demut und Bescheidenheit, indem er nicht auf einem prächtigen Ross, wie ein weltlicher König es tun würde, daherkommt, sondern auf einem Füllen. So darf ich mir an dieser Demut ein Beispiel nehmen. 
  3. Ich darf Jesus mit Freude und Dankbarkeit begrüßen, wenn er in mein Leben tritt. Ich darf ihn als meinen König und Erlöser anerkennen und ihm alle Ehre und Anbetung erweisen. 
  4. Ich erinnere mich nicht nur an den triumphalen Einzug, sondern vor allem an das, was er im Rahmen des Sühnopfers für einen jeden von uns in der letzten Woche seines irdischen Lebens hat über sich ergehen lassen. 

Welche Lehren ziehst du aus dieser Begebenheit mit dem Jungtier? 

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Bei einem sündigen Manne ist er eingekehrt

16. Mai 2023, 06:15am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Jesus und der Oberzöllner Zachäus 
(Bild: Quelle)

Und alle, die es sahen, murrten laut und sagten: „Bei einem sündigen Manne ist er eingekehrt, um bei ihm zu herbergen.” (Lukas 19:7). 

Bevor Jesus sich aufmacht, in Jerusalem Einzug zu halten, lesen wir noch über eine weitere Begebenheit in Jericho, aus der die Wichtigkeit der Familie für Jesus erkennbar ist. Ausgerechnet bei einem Oberzöllner wollte Jesus noch Zeit am Freitagnachmittag mit dessen Familie und Freunden verbringen. Diese Begebenheit mit dem reichen Oberzöllner Zachäus wird uns nur von Lukas berichtet (Lukas 19:1-10). 

Wir müssen uns vorstellen, dass Jericho gerade von unzähligen Pilgern nach Jerusalem durchquert wurde, und so eine Ruhepause in einem Haus sehr angenehm wäre. Zachäus wohnte in Jericho und hatte das Bedürfnis, Jesus kennenzulernen. Da er klein war und die Menschen sich drängten – stell dir ein Volksfest vor –, stieg er auf einen Maulbeerfeigenbaum, um einen Blick auf Jesus werfen zu können. Als Jesus nun vorbeikam, rief dieser ihm zu, er solle herabsteigen, denn er wolle bei ihm einkehren. Wie wir wissen, hatten Zöllner bei Juden einen sehr schlechten Ruf, und so verwundert es nicht, dass diejenigen, die dieses Ereignis mitbekamen, gegen Jesus murrten. 

Dass sie damit Zachäus Unrecht taten, ergibt sich aus der Tatsache, dass er dem Herrn versprach: „Siehe, Herr, die Hälfte meines Vermögens will ich den Armen geben und wenn ich jemand in etwas übervorteilt habe, will ich es ihm vierfach ersetzen!” (Lukas 19:8). 

Ich lerne, ich bin geneigt, mit Menschen, die nicht den besten Ruf haben, keinen Kontakt zu pflegen. Jesus schließt hingegen niemanden aus. Wenn ich bereit bin, meine Fehler wiedergutzumachen, vergibt mir der Herr. Wie Zachäus, will ich bereit sein, Jesus in mein Herz zu lassen. Eine Begegnung mit ihm kann mein Leben verändern. Die Mittel, die der Herr mir zur Verfügung stellt, muss ich auch großzügig für jene einsetzen, die besonders bedürftig sind. 

Als Nächstes erzählt der Herr noch das Gleichnis von den anvertrauten Pfunden (Lukas 19:11-27). Dieses Gleichnis handelt von einem Mann von edler Herkunft, der in ein fernes Land reiste, um ein Königtum zu erlangen und dann zurückzukehren. Er gab zehn seiner Knechte jeweils ein Pfund (ein Pfund entsprach etwa dem Lohn für 16 Arbeitstage) und sagte ihnen, sie sollten damit handeln, bis er zurückkehre. 

Als er zurückkehrte, nachdem er das Königtum erlangt hatte, ließ er die Knechte zu sich rufen, um zu erfahren, was sie mit dem Geld gemacht hatten. Der erste Knecht hatte zehn Pfund verdient und wurde dafür belohnt. Der zweite hatte fünf Pfund verdient und wurde ebenfalls belohnt. Der dritte Knecht hatte das Geld jedoch in einem Tuch verwahrt und nichts damit verdient. Ihm wurde sein Pfund genommen und dem Ersten dazugegeben (Lukas 19:24). 

Dieses Gleichnis beinhaltet auch eine Vorschau, auf das, was Jesus direkt bevorsteht. Dass der Edelmann in ein fernes Land reiste, um König zu werden, deutet auf den triumphalen Einzug Jesu in die Heilige Stadt inmitten der Menge hin, die ihn als König begrüßt. Dann gibt es jene, die ihn nicht als König haben wollen, dies deutet auf die Pharisäer hin, die versuchen werden, die Menge davon abzuhalten, Jesus zu preisen (Lukas 19:37-39). 

Ich lerne, mit dem, was mir anvertraut wird, muss ich verantwortungsbewusst umgehen. Ich bin für meine Handlungen verantwortlich, werde belohnt oder bestraft, je nachdem, wie ich mit dem umgehe, was mir anvertraut wurde. Das Gleichnis kann ich auch als eine Aufforderung verstehen, meine Talente und Fähigkeiten für andere zu nutzen, anstatt sie zu verstecken. Es ermutigt mich, aktiv zu sein und das Beste aus dem zu machen, was mir der Herr anvertraut hat. 

Welche Lehren ziehst du aus diese Begebenheiten? 

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Da nahm Maria ein Pfund kostbare Nardensalbe, salbte Jesus die Füße

15. Mai 2023, 06:24am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Maria salbt Jesu Füße
(Bild: Quelle; Screenshot)

Da nahm Maria ein Pfund Myrrhenbalsam, echte, kostbare Nardensalbe, salbte Jesus die Füße und trocknete ihm die Füße mit ihrem Haar ab; das ganze Haus wurde dabei vom Duft der Salbe erfüllt.” (Johannes 12:3). 

Zwei Drittel der Evangelien beschäftigen sich mit den ersten dreiunddreißig Jahren des Lebens Jesu, und ein ganzes Drittel mit den letzten acht Tagen. Mit diesen letzten Tagen werden wir uns nun beschäftigen. Wir haben Palmsonntag. Bevor wir zum triumphalen Einzug Jesu in Jerusalem kommen, wollen wir uns mit dem Besuch Jesu im Hause des Lazarus in Bethanien auf der Ostseite des Ölberges, etwa drei Kilometer südöstlich vor Jerusalem, beschäftigen.  

In Johannes 12:1-11 wird die Salbung Jesu in Betanien beschrieben (beachte für den weiteren Verlauf, Bethanien bedeutet im Hebräischen: Haus der Armen). Sechs Tage vor dem Paschafest kam Jesus also nach Betanien, wo Lazarus und seine Schwestern lebten. Ihn hatte Jesus auf die Bitte seiner beiden Schwestern von den Toten auferweckt. Sie bereiteten ihm ein Mahl; Marta bediente und Lazarus war unter denen, die mit Jesus bei Tisch waren.  

Maria nahm ein Pfund echtes, kostbares Nardenöl, salbte Jesus die Füße und trocknete sie mit ihren Haaren. Das Haus wurde vom Duft des Öls erfüllt. Doch einer von seinen Jüngern, Judas Iskariot, der ihn später auslieferte, sagte: Warum hat man dieses Öl nicht für dreihundert Denare verkauft und den Erlös den Armen gegeben? Das sagte er aber nicht, weil er ein Herz für die Armen gehabt hätte, sondern weil er ein Dieb war; er war nämlich der Kassenwart und veruntreute die Einkünfte. Jesus jedoch sagte: “Lass sie in Ruhe; denn sie hat diese Salbe bis jetzt aufbewahrt, um mich zum Zeichen meiner Beerdigung zu salben. 8 Denn die Armen habt ihr immer bei euch; aber mich habt ihr nicht immer.” (maschinell übersetzt aus JSÜ Johannes 12:7-8).  

In den damaligen Zeiten wurde Nardenöl aus der Nardus-Pflanze gewonnen, die im Himalaya-Gebirge wächst. Es wurde oft als duftendes Öl oder als Bestandteil von Parfüm verwendet. Es ist möglich, dass Maria das Öl als Geschenk erhalten hatte oder dass sie es als Teil ihres Besitzes aufbewahrte. Was auch immer der Fall war, die Handlung der Salbung zeigt, dass Maria bereit war, etwas überaus Kostbares und Persönliches für Jesus zu opfern. Nach Judas-Iskariot war das Öl etwa 300 Denare wert. Das entsprach einem Lohn für 300 Arbeitstage je 12 Stunden, also einem Jahresgehalt. 

Die Salbung Jesu in Betanien ist eine bedeutende Geschichte im Johannesevangelium. Sie zeigt die Liebe und Hingabe von Maria zu Jesus und seine Akzeptanz ihres Geschenks. Sie zeigt auch die Unterschiede in den Prioritäten von Judas Iskariot und Jesus. Während Judas sich auf den Verkauf des Öls und die Verteilung des Erlöses an die Armen konzentrierte, erkannte Jesus die Bedeutung von Marias Handlung und erklärte, dass sie das Öl für den Tag seines Begräbnisses aufbewahrt habe. Dieses Ereignis zeigt auch die menschliche Seite Jesu, da er das Geschenk von Maria annahm und ihre Liebe und Hingabe schätzte. Und wieder sehen wir: Maria war mehr auf den geistigen Dienst bedacht, während Marta sich eher um das physische Wohl ihrer Gäste kümmerte – und beides hat seine Berechtigung. 

Ich lerne: 

  1. Die Bedeutung von Hingabe und Opfer: Maria zeigt in dieser Begebenheit eine tiefe Hingabe und Liebe zu Jesus, indem sie ihre wertvollen Ressourcen opfert, um ihn zu ehren. Wir können von ihr lernen, dass wir bereit sein sollten, Opfer zu bringen und uns in unseren Beziehungen zu Gott und anderen hingebungsvoll zu engagieren. 

  1. Die Wichtigkeit von Prioritäten: Judas kritisiert Marias Handlung als Verschwendung, aber Jesus weist darauf hin, dass es wichtig ist, Prioritäten zu setzen. In diesem Fall hatte Maria erkannt, dass die Zeit mit Jesus begrenzt war und dass es wichtiger war, ihn zu ehren, als das Öl für andere Zwecke zu nutzen. 

  1. Die Bedeutung von Zeugnissen: Lazarus' Auferstehung war ein mächtiges Zeugnis für die Macht und das Wirken Jesu. Viele Menschen kamen, um ihn und Lazarus zu sehen und glaubten aufgrund dieser Erfahrung an ihn. Wir können davon lernen, dass unsere eigenen Zeugnisse über das, was Gott in unserem Leben getan hat, eine mächtige Art und Weise sind, das Evangelium zu teilen und anderen zu helfen, Gott kennenzulernen. 

  1. Die Herausforderung, gegen den Strom zu schwimmen: Die Pharisäer planten, Jesus zu töten, weil er eine Bedrohung für ihre Autorität darstellte. Aber Jesus ging weiterhin seinen Weg, auch wenn er wusste, dass er damit konfrontiert werden würde. Wir können davon lernen, dass wir oft mutig sein müssen und gegen den Strom schwimmen müssen, um das zu tun, was richtig ist und Gott zu folgen. 

Welche Lehren ziehst du aus dieser Begebenheit? 

 findechristus.org 

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Was wünschest du von mir?

13. Mai 2023, 05:02am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

 Jesus heilt Bartimäus 
(Bild: Quelle; Screenshot)

Da warf er seinen Mantel ab, sprang auf und kam zu Jesus. 51 Dieser redete ihn mit den Worten an: „Was wünschest du von mir?” Der Blinde antwortete ihm: „Rabbuni (d. h. verehrter oder lieber Meister), ich möchte sehen können!” (Markus 10:50-51). 

Nach den Ereignissen in Judäa machte sich Jesus mit seinen Anhängern auf den Weg durch das Jordantal, hin nach Jericho. Dieser Handelsknotenpunkt liegt etwa 10 Kilometer nordwestlich vom Toten Meer, ungefähr 27 Kilometer nordwestlich von Jerusalem und etwa 250 Meter unter dem Meeresspiegel im Jordangraben.  Nachdem sie Jericho durchquert hatten, kommt es zu folgender Begebenheit, in der es um die Heilung eines Blinden geht, der nur von Markus namentlich benannt wird (Matthäus spricht von zwei Blinden, Lukas von einem Blinden – diese Differenzen weisen darauf hin, dass die Niederschriften unabhängig voneinander gemacht wurden, wobei Markus sogar noch den Namen des Blinden festhält).

Bei den meisten Heilungen werden keine Namen genannt, wohl weil sie zur Zeit der Niederschrift nicht mehr präsent waren (Namentlich geheilte: Lazarus; Maria Magdalena; Talita Kum, das kleine Mädchen, Tochter des Jairus). Markus war dieser Name jedoch im Gedächtnis geblieben, insbesondere, weil es sich um das letzte Wunder handelte, bevor Jesus den steilen mühsamen Aufstieg nach Jerusalem machte, um seine letzte schwierigste Woche vor dem Sühnopfer zu erleben. 

Markus 10:46-52 erzählt die Geschichte von Bartimäus, einem blinden Mann, der am Straßenrand sitzt und um Hilfe bittet, als Jesus und seine Jünger an ihm vorbeikommen. Als Bartimäus erfährt, dass es Jesus ist, der vorbeikommt, ruft er immer wieder: "Jesus, Sohn Davids, erbarme dich meiner!" 

Obwohl die Menschenmenge ihn zunächst zum Schweigen bringt, schreit Bartimäus noch lauter und Jesus hört ihn schließlich. Jesus fragt ihn, was er will, und Bartimäus antwortet: „Sohn Davids, erbarme dich meiner!” Jesus fragt ihn, was er von ihm wünsche. Warum? Weil es bei ihm ein Prinzip gibt: “Bittet und ihr werdet empfangen” (Johannes 16:24). Erst jetzt bittet dieser darum, sehen zu können. Jesus, obwohl er noch eine lange Aufgabenliste abzuarbeiten hat, bleibt stehen und sagt, dass Bartimäus zu ihm gebracht werden soll. Dann sagt er ihm, dass sein Glaube ihn geheilt hat und Bartimäus wird sofort geheilt und kann wieder sehen.

In der King James Version sagt Jesus dann zu ihm: “And Jesus said unto him, Go thy way; thy faith hath made thee whole. And immediately he received his sight, and followed Jesus in the way.” (Markus 10:52). Welchen Weg schlägt Bartimäus ein? Er folgt Jesu beschwerlichem Aufstieg nach Jerusalem (Johannes 14:6), anstatt einen leichteren Weg zu wählen! 

Ich lerne: 

  1. Ich muss, so wie Bartimäus, die Gemeinschaft der richtigen Menschen wählen, die mir bei Glaubensfragen helfen, und mich auf Christus aufmerksam machen können. 
  2. Wenn wir Jericho unten im Tal als unseren weltlichen Startpunkt in die Gegenwart des Herrn, oben in Jerusalem, ansehen, hatte Bartimäus als Blinder keine Chance alleine den überaus beschwerlichen Aufstieg zu schaffen. Er brauchte die Hilfe Jesu. Er gab ihm Erkenntnis durch die Möglichkeit zu sehen. So braucht ein jeder von uns Jesus. Ohne ihn können wir nicht in unsere himmlische Heimat zurückkehren. 
  3. Der Glaube an Jesus kann Heilung und Rettung bringen. Bartimäus hatte einen starken Glauben an Jesus und sein Glaube wurde belohnt, indem er geheilt wurde. 
  4. Wir sollten uns nicht von anderen abhalten lassen, uns an Jesus zu wenden. Obwohl die Menschenmenge Bartimäus zunächst zum Schweigen bringen wollte, schrie er noch lauter und Jesus hörte ihn schließlich. 
  5. Wir sollten unser Vertrauen in Jesus setzen und ihm unsere Bedürfnisse und Wünsche offenbaren. Bartimäus rief immer wieder nach Jesus und bat um Heilung. 
  6. Wir sollten bereit sein, Jesus zu folgen. Nachdem Bartimäus geheilt worden war, folgte er Jesus auf seinem Weg. 
  7. Jesus hat Mitleid mit den Bedürftigen und wir sollten uns um diejenigen kümmern, die Hilfe und Unterstützung benötigen.

Welche Lehren ziehst du aus dieser Begebenheit? 

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Schaffe mir Recht gegen meinen Widersacher!

12. Mai 2023, 05:39am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Der ungerechte Richter und die Witwe
(Bild: Quelle)

„In einer Stadt”, so sagte er, „lebte ein Richter, der Gott nicht fürchtete und auf keinen Menschen Rücksicht nahm. 3 Nun wohnte in jener Stadt eine Witwe, die (immer wieder) zu ihm kam mit dem Anliegen: ‘Schaffe mir Recht gegen meinen Widersacher!’” (Lukas 18:2-3). 

Lukas 18:1-8 enthält das Gleichnis vom ungerechten Richter. Jesus erzählt die Geschichte einer Witwe, die immer wieder zu einem ungerechten Richter geht und ihn bittet, ihr Recht gegenüber einem Gegner durchzusetzen. Obwohl der Richter sie zunächst ignoriert, gibt er schließlich ihrem Anliegen nach, weil er von ihrer Hartnäckigkeit genervt ist. 

Jesus verwendet diese Geschichte, um zu zeigen, dass wir immer beten sollten und nicht aufgeben sollen, auch wenn wir keine sofortige Antwort erhalten. Er erklärt, dass Gott anders ist als der ungerechte Richter, dass er auf die Gebete seiner Kinder hört. Wenn selbst ein ungerechter Richter auf die Beharrlichkeit einer Witwe reagiert, wie viel mehr wird Gott auf das Gebet seiner Kinder hören, die ihm vertrauen und ihn um Hilfe bitten. 

Jesus fordert uns auf, im Gebet nicht aufzugeben und darauf zu vertrauen, dass Gott uns hört und antwortet (Lukas 18:1). Er betont die Bedeutung der Ausdauer im Gebet und dass Gott uns auf seine Zeit und Weise antworten wird, wenn wir ihm vertrauen. Dieses ` nicht müde werden ´ im Beten, wie soll das gehen? Denken wir an die Zeit des Verliebtseins. Man hat Probleme nicht an diesen geliebten Menschen zu denken und wünscht ihm allezeit so nahe es geht zu sein. Diese Situation müssen wir doch wohl zuallererst gegenüber unserem Gott und seinem Sohn herstellen. 

Ich lerne, dass wir uns nicht entmutigen lassen sollten, wenn wir keine unmittelbare Antwort auf unsere Gebete erhalten. Wir sollten im Gebet geduldig und beharrlich sein und darauf vertrauen, dass Gott auf seine Weise und in seiner Zeit antworten wird. Wir sollten uns auch bewusst sein, dass Gott uns liebt und das Beste für uns will, auch wenn seine Antwort auf unsere Gebete nicht immer das ist, was wir uns erhoffen. 

Gerne befolge ich den Rat unseres verstorbenen Propheten und Präsidenten der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, Ezra Taft Benson: “Ich möchte alle, die meine Stimme hören – Mitglieder und Nichtmitglieder gleichermaßen – demütig auffordern, durch das Gebet in engem Kontakt mit dem Vater im Himmel zu bleiben. Nie zuvor gab es in dieser Evangeliumszeit ein größeres Bedürfnis nach Gebet. Dass wir uns ständig auf den Vater im Himmel verlassen und uns gewissenhaft bemühen, unsere Kommunikation mit ihm zu verbessern, ist meine aufrichtige Bitte im Namen Jesu Christi. Amen.” (maschinelle Übersetzung; Quelle beginnend mit: I would humbly urge). 

Welche Lehren ziehst du aus diesem Gleichnis? 

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Als dann die Ersten an die Reihe kamen, dachten sie, sie würden mehr erhalten

11. Mai 2023, 06:21am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Die Arbeiter im Weinberg  
(Bild: Quelle; Screenshot)

Als dann die Ersten (an die Reihe) kamen, dachten sie, sie würden mehr erhalten; doch sie erhielten gleichfalls jeder nur einen Denar. 11 Als sie ihn empfangen hatten, murrten sie gegen den Hausherrn 12 und sagten: ‘Diese Letzten haben nur eine einzige Stunde gearbeitet, und du hast sie uns gleichgestellt, die wir des (ganzen) Tages Last und Hitze getragen haben!’” (Matthäus 20:10-12). 

Wenn ich z. B. einen Film anschaue und sehen muss, wie jemand zur Rechenschaft gezogen wird für etwas, was ein anderer ihm ` in die Schuhe schiebt ´, bin ich innerlich aufgewühlt. Ich möchte nicht, dass einer ungerechtfertigt leiden muss. In mir regt sich ein Gerechtigkeitsempfinden. Gerechtigkeitssinn bezieht sich auf die Fähigkeit, zwischen richtig und falsch zu unterscheiden und fair zu handeln. Menschen haben oft ein intuitives Verständnis von Gerechtigkeit, das auf moralischen Prinzipien und sozialen Normen basiert, die in ihrer Kultur und Gesellschaft verankert sind. 

Bei oberflächlicher Betrachtung des Gleichnisses Jesu von den Arbeitern im Weinberg in Matthäus 20:1-16, möchte man denken, es geht dabei nicht gerecht zu. 

Jesus vergleicht hier das Himmelreich mit einem Weingutsbesitzer. Frühmorgens (Sechs Uhr) geht er auf den Marktplatz und heuert Arbeiter für seinen Weinberg an. Er vereinbart mit ihnen einen Lohn für den Tag, einen Denar (Schätzungen gehen davon aus, dass ein Denar in der Zeit Jesu etwa dem Tageslohn eines Arbeiters entsprochen hat, der für eine Arbeit von ungefähr zwölf Stunden bezahlt wurde. Nach heutigen Maßstäben würde das bedeuten, dass der Wert des Denars irgendwo zwischen 50 und 100 US-Dollar oder Euro liegen könnte). Später am Tag geht er erneut auf den Markt und heuert weitere Arbeiter an, wiederum zu einem Lohn, der aber interessanterweise nicht näher definiert wurde, als nur als ` was recht ist ´. Das wiederholt er mehrmals, bis er auch kurz vor Feierabend nochmals Arbeiter einstellt. Diese weiteren Arbeiter (Zweite Gruppe Neun Uhr, dritte Zwölf Uhr, vierte Fünfzehn Uhr, fünfte Siebzehn Uhr; Feierabend Achtzehn Uhr) waren mit der Abmachung einverstanden. Sie mussten davon ausgehen, dass sie angemessen weniger als einen Denar bekommen würden. 

Am Abend, als die Arbeit beendet ist, zahlt der Weinbergbesitzer allen Arbeitern denselben Lohn, unabhängig davon, wie lange sie gearbeitet haben, angefangen mit den zuletzt eingestellten, die nur eine Stunde gearbeitet haben. Diejenigen, die den ganzen Tag gearbeitet hatten, beschweren sich darüber und halten es für ungerecht. Überleg einmal kurz, was sagt dein Gerechtigkeitssinn dazu?  

Der Weinbergbesitzer erklärt, dass er mit ihnen den vereinbarten Lohn ausgehandelt hat und dass er mit seinem Geld machen kann, was er will. Er weist darauf hin, dass er den späteren Arbeitern denselben Lohn gegeben hat, um ihnen zu helfen (sie verpassten ja viel Arbeitszeit, da sie darauf warten mussten, bis jemand kommt und sie anheuert), und dass er das Recht dazu hat, weil er ein gütiger und großzügiger Arbeitgeber ist. 

Ich lerne, die Parabel soll verdeutlichen, dass Gottes Reich nicht nach den Maßstäben der Welt funktioniert und dass Gott seine Gnade großzügig verteilt, unabhängig davon, wie lange jemand in seinem Dienst steht. Sie fordert dazu auf, großzügig und barmherzig zu sein und nicht auf Vergeltung oder Gerechtigkeit zu beharren, sondern das Vertrauen in die Gerechtigkeit Gottes zu setzen. Ich darf nicht neidisch sein, wenn ein anderer einen Segen bekommt, von dem ich meine, dass er ihn sich doch gar nicht erarbeitet hätte (Matthäus 20:15). Ich darf nicht stolz darauf sein, dass ich schon viele, viele Jahrzehnte dem Herrn diene und neidisch auf jenen blicken, der sich gerade erst hat taufen lassen und dennoch den vollen Segen empfängt. 

Empfehlung: Lies diese wunderbare Ansprache von Elder Jeffrey R. Holland: “Die Arbeiter im Weinberg” 

Wie erklärst du dir das Vorgehen des Weinbergbesitzers? 

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Guter Meister, was muss ich tun, um ewiges Leben zu erben?

10. Mai 2023, 05:29am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

„Was nennst du mich gut? Niemand ist gut als Gott allein.” 
(Bild: Quelle; Screenshot)

„Als er dann (wieder) aufbrach, um weiterzuwandern, lief einer auf ihn zu, warf sich vor ihm auf die Kniee nieder und fragte ihn: „Guter Meister, was muß ich tun, um ewiges Leben zu erben (= zu gewinnen)?” 18 Jesus antwortete ihm: „Was nennst du mich gut? Niemand ist gut als Gott allein.” (Markus 10:17-18). 

Zuerst kam in Markus 10 eine große Volksmenge zu Jesus und er heilte sie sowohl geistig als auch körperlich. Dann kamen einige Pharisäer zu ihm, um ihn mit einer bestimmten Frage in die Enge zu treiben. Er antwortet ihnen, indem er sie auf die Aussage des Mose bezüglich Scheidung verweist. Dann kommen Eltern und bringen ihre Kinder zu ihm, damit er sie segne. Er tut es. Und nun, als Jesus weitergehen will, kommt ein einzelner Mann auf ihn zu, fällt, nach Markus, vor ihm auf die Knie, und fragt danach, was er tun müsse, um ewiges Leben zu erlangen. 

Bemerkenswert ist die Reaktion Jesu, über die man leicht hinwegsieht. Er antwortet nicht gleich, sondern weist zunächst die Anrede ` guter Meister ´ von sich. Wenn einer, dann hat doch Jesus diese Anrede verdient, oder? Er zeigt uns aber wieder seine demütige Ergebenheit, indem er klarstellt: „Niemand ist gut als Gott allein.” Danach erst geht Jesus auf seine Frage ein und sagt, er müsse die Gebote halten und zählt die Kerngebote auf. Diese würde er alle von Jugend an gehalten haben, was würde ihm denn dann noch fehlen? Dann lesen wir, dass Jesus ihn liebgewann, und aufforderte alles aufzugeben und ihm nachzufolgen. Das ist eine Aufforderung, die er einem jeden von uns gibt, und wir haben die Möglichkeit ihm dies durch ein Bündnis zu versprechen. 

Es ist bemerkenswert, welche Gebote Jesus ihm gegenüber anführt. Es sind die Gebote, die die Interaktion der Menschen untereinander betreffen, die zweite Hälfte der Zehn Gebote. Die ersten beschreiben das Verhältnis zwischen Mensch und Gott. Das, was ihm fehlt, sei die Bereitschaft seinen irdischen Besitz den Armen zu geben und Jesus nachzufolgen. Das hätte in der damaligen Zeit bedeutet, seine Sicherheit für den Lebensabend aufzugeben, und dazu war der Jüngling nicht bereit und zog traurig von dannen. Die Jünger Jesu, die Zeuge dieser Unterhaltung waren, waren betroffen und fragten: „Ja, wer kann dann gerettet werden?” (Markus 10:26). Sie hatten doch schon alles aufgegeben und sind ihm gefolgt. Die Antwort Jesu seinen Jüngern, sie würden die zukünftigen Richter der Zwölf Stämme Israels sein (Matthäus 19:28). 

Ich lerne, wenn mir irgendetwas Gutes gelingt und ich mich nach einem Lob sehne, soll ich daran denken, wem die Ehre gebührt, Gott! Er hat es mir erst ermöglicht, erfolgreich zu sein. Ich darf mit dem Herrn das Bündnis eingehen, ` mich ihm zu weihen ´.

In diesem Zusammenhang habe ich die Geschichte von der Henne und vom Schwein eines Bauern gelesen: In einer lebhaften Diskussion bat die Henne das Schwein um Anerkennung und Mitleid dafür, dass es täglich Eier produzieren sollte, um den Bauern zu versorgen. Das Schwein erkannte ihr kleines Opfer an. Um die Dinge in eine richtigere Perspektive zu rücken, bemerkte das Schwein dann, dass von ihm allerdings "totale Hingabe" gefordert wurde. So gesehen könnten wir zu dem Schluss kommen, dass das Gesetz der Weihe verlangt, dass wir mehr als nur Eier anbieten.

Dieses Gesetz beinhaltet eine ` totale Hingabe ´. In diesem Zusammenhang erübrigt sich für mich die Frage: Was fehlt mir noch? Mir muss klar sein, dass Gott mir all diese Dinge zukommen lässt, damit ich behilflich sein kann, Sein Königreich auf Erden mit aufzubauen! Ich werde auf Erden nie perfekt werden, aber ich weiß: „... bei Gott ist alles möglich”. Wenn ich das ` Gesetz der Weihung ´ nach besten Kräften halte, werde ich „... vielmal Wertvolleres empfangen und ewiges Leben erben.” (Matthäus 19:29). 

 Welche Lehren ziehst du aus dieser Begebenheit? 

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Hierauf brachte man kleine Kinder zu ihm

9. Mai 2023, 05:35am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Jesus segnet die Kinder 
(Bild: Quelle)

„Hierauf brachte man kleine Kinder zu ihm, damit er ihnen die Hände auflegen und (für sie) beten möchte; die Jünger aber verwiesen es in barscher Weise (denen, die sie brachten). 14 Doch Jesus sagte: „Laßt die Kinder (in Frieden) und hindert sie nicht, zu mir zu kommen! denn für ihresgleichen ist das Himmelreich bestimmt” (vgl. Mark. 10,14). 15 Dann legte er ihnen die Hände auf und wanderte von dort weiter.” (Matthäus 19:13-15). 

Nachdem Jesus die Pharisäer in Bezug auf ihre Frage zur Scheidung geantwortet hatte, wurden ihm kleine Kinder gebracht, mit dem Wunsch, dass er sie segnen möge (siehe auch Markus 10:13-16 und Lukas 18:15-17). Nach diesen Versen wiesen seine Jünger die so Bittenden schroff zurück. Muss man das verstehen? Wie kann es sein, dass seine Jünger auf diese Weise handelten? Wenn wir die Korrektur in der Joseph Smith Übersetzung sehen, erkennen wir, was sich wirklich zutrug. 

Die Jünger wussten, was Jesus bezüglich kleiner Kinder gelehrt hat, dass man nur in das Himmelreich kommen kann, wenn man so wird wie die Kinder (Matthäus 18:3). So lesen wir auch, wie die Jünger tatsächlich reagierten: Und die Jünger wiesen sie zurecht und sagten: "Das ist nicht nötig, denn Jesus hat gesagt: Solche werden errettet sein.” (JSÜ Matthäus 19:13). Sie wiesen diejenigen, die den Wunsch hatten, dass Jesus ihnen die Hände auflegte, um sie zu segnen, nicht barsch zurück, sondern machten sie darauf aufmerksam, dass Jesus sie schon errettet habe. 

Im Buch Mormon gibt Moroni eine Belehrung seines Vaters Mormon bezüglich kleiner Kinder wieder. Moroni 8:4-22 ist ein Kapitel im Buch Mormon, das sich mit der Lehre über die Taufe und die Erlösung von Kindern befasst. Im Wesentlichen lehrt das Kapitel, dass Kinder unter acht Jahren nicht getauft werden müssen, da sie rein und unschuldig sind und bereits durch die Gnade Christi gerettet sind. 

Moroni erklärt, dass die Taufe notwendig ist, um Vergebung von Sünden zu erlangen, aber dass dies bei Kindern unter acht Jahren nicht erforderlich ist, da sie noch nicht sündig geworden sind. Stattdessen sollen Eltern ihre Kinder in der Liebe Christi erziehen und sie in seinem Namen segnen. Wenn ein Kind jedoch vor dem Alter von acht Jahren stirbt, wird es durch die Barmherzigkeit Christi gerettet und in das Reich Gottes aufgenommen. 

Die Jünger waren sich dessen bewusst, dass kleine Kinder schon errettet sind, und wollten deshalb vielleicht, dass Jesus diese Zeit für andere, die es nötig haben, nutzen konnte. Christus jedoch nahm sich auch für sie Zeit, hieß sie zu sich zu kommen, legte ihnen die Hände auf und segnete sie. Das erinnert mich an die heilige Handlung des Priestertums, die Kindessegnung. Als Jesus nach seiner Auferstehung die Nephiten auf dem amerikanischen Kontinent besuchte, ließ er alle Kinder zu sich kommen und segnete ein jedes einzelne (3. Nephi 17:21). Und so hat der Herr uns auch in der heutigen Zeit angewiesen, es in seinem Namen zu tun (Lehre und Bündnisse 20:70). 

Ich lerne, wie wichtig es für uns ist, kleine Kinder altersgerecht Jesus näherzubringen. Wir müssen ihnen die nötige Wertschätzung entgegenbringen, wie Jesus es uns vorgelebt hat. Je mehr wir uns darum bemühen, umso weniger Probleme gibt es später. 

Welche Lehren ziehst du aus dieser Begebenheit? 

findechristus.org 

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