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Glaubensansichten

Wenn ihr aber betet, so gebraucht keine unnützen Wiederholungen wie die Heiden

20. Juni 2019, 05:27am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

(Bild: Quelle)

Christus erklärt der am Tempelplatz im Land Überfluss versammelten Volksmenge weiter, inhaltlich ähnlich wie den Menschen auf der östlichen Erdhälfte, in seiner sogenannten Bergpredigt (Matthäus 6:7-8), wobei im Buch Mormon seine persönlichen Worte wiedergegeben sind, während in der Bibel aus dem Gedächtnis der Schreiber heraus erst längere Zeit nach den Ereignissen schriftlich festgehalten wurde: „Wenn ihr aber betet, so gebraucht keine unnützen Wiederholungen wie die Heiden, denn sie meinen, sie werden erhört, weil sie viele Worte machen. 8  Seid ihr also nicht so wie sie, denn euer Vater weiß, was ihr bedürft, bevor ihr ihn bittet.“ (3. Nephi 12:7-8).

Wenn ihr aber betet, so gebraucht keine unnützen Wiederholungen wie die Heiden. Beim Lesen dieser Aussage, muss ich daran denken, dass ich in jedem Morgen- und Abendgebet doch grundsätzlich immer das Gleiche sage, auch wenn ich mich bemühe immer mal wieder anders zu formulieren. Ich bedanke mich für den Schutz und Segen, den ich erhalten hatte, für meine Lieben, die mir geholfen haben einen guten Weg einzuschlagen und darauf zu bleiben, für meine Lieben um mich herum und erbitte den Schutz, den Segen und die Führung und Leitung für uns alle bei unseren täglichen Arbeiten, insbesondere für die Propheten, Apostel und alle anderen kirchlichen Führer …, `aber nicht mein Wille soll geschehen, sondern dein Wille´ sind meine letzten Gebetsworte. Ein Pfarrer berichtete, dass ein Schüler ihm bei diesem Thema sagte: „Ich könnte genauso gut beten: Lieber Gott, heute dasselbe wie gestern. Amen.“ (siehe hier)

Sind das nun unnütze Wiederholungen, von denen der Vater sowieso weiß? Muss ihm das nicht eigentlich schon aus den Ohren herausquellen? In der Einheitsübersetzung heißt es: „… Wenn ihr betet, sollt ihr nicht plappern wie die Heiden, …“. Ich bin froh, das entlastet mich ein wenig, denn plappern, `aus der Freude am Reden ohne besonderen inhaltlichen Tiefgang fröhlich vor sich hin erzählen´ bzw. `Nutzloses oder Schädliches von sich geben´, das meine ich nicht in meinen Gebeten zu tun. Und `extra viele Worte´ spreche ich auch nicht, also z. B. in ein und demselben Gebet alles mehrfach wiederholen.

Wie verstehst du das mit den unnützen Wiederholungen in den Gebeten?

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Wenn du betest, so sollst du es nicht wie die Heuchler tun

19. Juni 2019, 04:57am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

„… wenn du betest, so gehe in deine Kamme …“r
(Bild: Quelle)

Christus erklärt der am Tempelplatz im Land Überfluss versammelten Volksmenge weiter, inhaltlich ähnlich wie den Menschen auf der östlichen Erdhälfte, in seiner sogenannten Bergpredigt (Matthäus 6:5-6), wobei im Buch Mormon seine persönlichen Worte wiedergegeben sind: „Und wenn du betest, so sollst du es nicht wie die Heuchler tun, denn sie beten gern, während sie in den Synagogen und an den Straßenecken stehen, damit sie von den Leuten gesehen werden. Wahrlich, ich sage euch: Sie haben ihren Lohn. 6  Aber du, wenn du betest, so gehe in deine Kammer, und wenn du deine Tür geschlossen hast, so bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist; und dein Vater, der ins Verborgene sieht, wird es dir offen lohnen.“ (3. Nephi 12:5-6).

Wenn du betest, so sollst du es nicht wie die Heuchler tun. Von dem deutschen Nationalökonom, königlich sächsischen Hofrat und Professor Wilhelm Roscher (1817 - 1894) stammt folgendes Zitat: „Der Heuchler ist für die Religion noch gefährlicher, als der Ungläubige.“ Ein Heuchler ist eine Person, die von sich nach außen hin absichtlich ein Bild vermittelt, das nicht ihrem realen Selbst entspricht (Matthäus 23:28). Sein Verhalten ist nur vorgespielt, er will besser erscheinen, als er in Wahrheit ist.

Die Menschen, insbesondere aber seine Jünger auf der östlichen Erdhälfte forderte Jesus auf, sich vor Heuchelei zu hüten (Lukas 12:1). Er bezeichnet die Pharisäer als Heuchler und dass sie damit wie Sauerteig wirken. Das meint, dass ein Heuchler die Menge um sich herum infiziert, wie uns am Beispiel des Barnabas gezeigt wird (Galater 2:13). Durch Heuchelei trage ich dazu bei, meine Mitmenschen in die Irre zu leiten, wie es uns der angesehene Schriftgelehrte Eleasar bezeugt. Er sollte gezwungen werden, entgegen seinem Glauben, Schweinefleisch zu essen ansonsten würde er gefoltert werden. Seine Wegbegleiter rieten ihm doch heimlich Rindfleisch zuzubereiten und das dann zu essen. Er aber wollte sich nicht verstellen und antwortete: „Wenn ich jetzt heuchelte, um eine geringe, kurze Zeit länger zu leben, leitete ich sie irre, brächte meinem Alter aber Schimpf und Schande.“ (2. Mackabäer 6:25). Die verstreuten Heiligen in den Gemeinden im nördlichen und westlichen Kleinasien, fordert Petrus, der Apostel Jesu, auf, alle Heuchelei abzulegen (1. Petrus 2:1). Was muss ich machen, um Heuchelei abzulegen oder noch besser, ihr erst gar nicht zu verfallen? Ich muss mich um Weisheit von Gott bemühen (Jakobus 3:17).

Welche Einstellung hast du zu Heuchelei?

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Lass deine linke Hand nicht wissen, was deine rechte Hand tut

18. Juni 2019, 04:42am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

(Bild: Quelle)

Christus erklärt der am Tempelplatz im Land Überfluss versammelten Volksmenge weiter, inhaltlich ähnlich wie den Menschen auf der östlichen Erdhälfte, in seiner sogenannten Bergpredigt (Matthäus 6:1-4), wobei im Buch Mormon seine persönlichen Worte wiedergegeben sind: „Wahrlich, wahrlich, ich sage, ich möchte, daß ihr den Armen Almosen gebt; aber achtet darauf, daß ihr eure Almosen nicht vor den Leuten gebt, um von ihnen gesehen zu werden; sonst habt ihr keinen Lohn von eurem Vater, der im Himmel ist. 2  Darum, wenn ihr eure Almosen gebt, so posaunt nicht vor euch her, wie Heuchler das in den Synagogen und auf den Straßen tun, um sich von den Leuten preisen zu lassen. Wahrlich, ich sage euch: Sie haben ihren Lohn. 3  Wenn aber du Almosen gibst, so laß deine linke Hand nicht wissen, was deine rechte Hand tut, 4  damit deine Almosen verborgen bleiben; und dein Vater, der ins Verborgene sieht, wird selbst es dir offen lohnen.“ (3. Nephi 13:1.4).

Lass deine linke Hand nicht wissen, was deine rechte Hand tut. Mir fällt dabei direkt die Redensart ein: „Die linke Hand weiß nicht, was die rechte tut; die rechte Hand weiß nicht, was die linke tut.“ Sie will sagen, dass kein einheitliches Vorgehen, kein ausreichender Informationsaustausch in einer Organisation stattfindet. Die Hände stehen hier sinnbildlich für ausführende Teile einer Organisation, die unzureichend zusammenarbeiten. Sie drückt also Kritik an einem chaotischen Zustand der Organisation aus.

Wie du dir leicht denken kannst, ist sie aus der Bibel abgeleitet (Matthäus 6:3) und Christus wiederholt diese Aussage auch bei den Nephiten. Allerdings will Christus damit etwas ganz anderes zum Ausdruck bringen. Er wünscht sich von uns, dass wir die Bedürftigen ohne Hintergedanken unterstützen, in dem wir also nicht etwa eine Gegenleistung erwarten, und uns auch erst recht nicht damit vor Mitmenschen zu brüsten: Seht her, was ich für ein guter Mensch bin. Ja, ich selber sogar soll mir nicht den Kopf darüber zerbrechen, soll einfach nur selbstlos von dem abgeben, was mir der Herr zur Verfügung gestellt hat, um denen zu helfen, die unverschuldet in Not geraten sind. Wenn ich so handle, verspricht mir der Herr, dass er für meine Belohnung sorgen wird.

Wie hältst du es mit der Art und Weise des `Gebens von Almosen an die Armen´?

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Das Alte ist hinweggetan, und alles ist neu geworden

17. Juni 2019, 04:42am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Die Gelegenheit beim Schopf packen
(Bild: Quelle)

Christus erklärt der am Tempelplatz im Land Überfluss versammelten Volksmenge weiter: „Darum sind die Dinge, die von alter Zeit waren, die unter dem Gesetz waren, in mir alle erfüllt. 47  Das Alte ist hinweggetan, und alles ist neu geworden. 48  Darum möchte ich, daß ihr vollkommen seiet, so wie ich oder euer Vater, der im Himmel ist, vollkommen ist.“ (3. Nephi 12:46-48).

Das Alte ist hinweggetan, und alles ist neu geworden. Wenn ich diese Aussage lese, fällt mir direkt die erste Zeile des alten Volksliedes ein: „Alles neu macht der Mai, macht die Seele frisch und frei.“ So könnte man auch das Werk unseres Heilandes interpretieren. Er hat auf Erden für uns gelitten, um uns vom alten Gesetz des Mose zu befreien und ein neues Gesetz zu bringen, eines, das allerdings schon vor dem Gesetz des Mose bestand (Lehre und Bündnisse 22:1; 3. Nephi 15:2-5). Von Beginn an hat der Herr also den Menschen, seinen Kindern, einen `immerwährender Bund´ (Lehre und Bündnisse 45:9) angeboten. Allerdings immer dann, wenn seine Kinder von seinen Verordnungen abgewichen sind, hat er ihnen einen niedrigeren Bund gegeben. So z. B. dem Mose, als dieser auf dem Berg Sinai zunächst ein höheres Gesetz empfing, das Volk aber in der Zwischenzeit das goldene Kalb anbetete (Exodus 32:8) und er die Platten zerschmetterte (Exodus 32:19) und vom Herrn ein niedrigeres, ein `fleischliches´ Gesetz erhielt (Joseph Smith Übersetzung Exodus 34:1-2). Mit dem Opfer, das Christus erbrachte, hat er dieses fleischliche Gesetz erfüllt und den `immerwährenden Bund´ wieder gebracht (Hebräer 8:13), der uns auch in der heutigen Zeit angeboten wird (Lehre und Bündnisse 66:2).

Wir haben heute, in dieser letzten Evangeliumszeit, der Zeit der Fülle, wieder die Möglichkeit, nach diesem höheren Gesetz zu leben. Damit verbunden haben wir auch die Möglichkeit, nach Vollkommenheit zu streben soweit es in unserer Möglichkeit liegt. Das, was wir hier auf Erden nicht schaffen, das wird denjenigen, die ausgeharrt haben bis ans Ende ihres Erdendaseins, durch Christus ermöglicht (Mormon 10:32).

Viele Menschen streben Vollkommenheit in ihren weltlichen Tätigkeiten an, warum sollten wir dann nicht, im übertragenen Sinn, auch in geistiger Hinsicht `die Gelegenheit beim Schopf packen´?

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Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen

16. Juni 2019, 05:40am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

„… Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht an!“ (Apostelgeschichte 7:59-60)
(Bild: Quelle)

Christus erklärt der am Tempelplatz im Land Überfluss versammelten Volksmenge weiter: „Und siehe, es steht auch geschrieben: Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen; 44  aber siehe, ich sage euch: Liebt eure Feinde, segnet die, die euch fluchen, tut Gutes denen, die euch hassen, und betet für die, die euch böswillig behandeln und euch verfolgen, 45  damit ihr die Kinder eures Vaters seiet, der im Himmel ist; denn er läßt seine Sonne aufgehen über die Bösen und über die Guten.“ (3. Nephi 12:43-45).

Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen. Die Übersetzung im Buch Mormon ist gleichlautend mit der in Matthäus 5:43-45. Im Alten Testament finde ich allerdings diese direkte Aussage, seinen Feind zu hassen nicht (Levitikus 19:18). Für diese Ableitung des Herrn, dass gesagt worden sei, man solle seinen Feind hassen, scheint mir die Erklärung, die ich hierzu gefunden habe, einleuchtend: Die Aussage `deinen Nächsten zu lieben ´in Levitikus bezieht sich eben nur auf `die Kinder deines Volkes´ und nicht auf Mitglieder fremder Völker.

Natürlich ist Jesus Christus für uns Menschen das größte Vorbild in Sachen Liebe und `Feindesliebe´. Hat er nicht am Kreuz zu seinem und unsrem himmlischen Vater um Vergebung für seine Peiniger gebetet (Lukas 29:33-34)? Ich muss auch an das Beispiel des Stephanus denken, der wegen falscher Anschuldigungen seiner Neider vor den Hohen Rat geschleppt und fälschlich angeklagt und gesteinigt wurde. Was tat er? Er betete, während er gesteinigt wurde: „… Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht an!“ (Apostelgeschichte 7:59-60). Solch eine Liebe muss man erst einmal entwickeln. Gerade vor einige Wochen habe ich einen Bericht im Fernsehen gesehen, wo ein überlebender Gepeinigter auf seinen Peiniger getroffen ist, er ihn zu sich auf die Bank gezogen hat, ihm seinen Arm auf seine Schulter legte und sagte, dass er ihm seine Taten vergibt. Er sei in gewisser Weise auch Opfer gewesen. Hätte er sich damals dem Befehl verweigert, wäre er hingerichtet worden. Einen schwerwiegenden Fall solcher Art habe ich eigentlich noch nicht erlebt. Es gab sicherlich hier und da kleinere Fälle, wo Nachbarn mir nicht wohlgesonnen waren und meinten, ich würde mich gegen sie stellen. Ja mich sogar bei der Polizei angezeigt haben, weil sie meinten ich sei ihnen gegenüber feindselig, was sich als Unwahr erwies. Ich hege keinen Groll gegen sie. Ich bete für sie, dass sie Liebe entwickeln können. Dem Herrn bin ich dankbar für diese Liebe, die er mir hilft zu empfinden.

Wie gehst du mit deinen `Feinden´ um?

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Gib dem, der dich bittet

15. Juni 2019, 05:46am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

(Bild: Quelle)

Christus erklärt der am Tempelplatz im Land Überfluss versammelten Volksmenge weiter: „Gib dem, der dich bittet, und von dem, der von dir borgen will, wende dich nicht ab.“ (3. Nephi 12:42).

Gib dem, der dich bittet. Diese Aussage spricht jene an, die genügend zum Leben und darüber hinaus haben und auf der anderen Seite diejenigen, die bedürftig sind – und ich gehe davon aus, nicht weil sie zu faul sind für ihren Unterhalt zu sorgen, sondern weil sie z.¨B. unverschuldet in Not geraten sind, sie haben ihren Arbeitsplatz verloren, konnten nicht mehr ihre Miete zahlen, die Familie ist aufgrund dieser Probleme auseinandergefallen, kein Dach mehr über dem Kopf, und dann sitzt dieser arme Mensch auf der Straße und hält die Hand auf. Es gibt unzählige Notfälle in meiner Umgebung, auf unserer Welt.

Ich treffe auf ihn – was mache ich? Der Herr gibt mir eine klare Ansage: „Gib dem, der dich bittet.“ Und dann gibt es denjenigen, der kurzfristig einen finanziellen Engpass hat und ich bin derjenige, der genügend hat. Er bittet mich um eine Überbrückung – was mache ich? Der Herr gibt mir die Antwort: „Wende dich nicht ab“. Im Buch Mormon gibt es an anderer Stelle eine ausführliche Anleitung für solche Fälle. Ich muss zunächst davon ausgehen, dass das, was ich `besitze´, gar nicht mein Besitz ist. Ein Anderer hat es mir für eine bestimmte Zeit `geliehen´, mir anvertraut, mich als `Verwalter´ seines Besitzes eingesetzt und mir den Auftrag gegeben, damit nutzbringend umzugehen (Matthäus 25:14-30). Bittet mich nun jemand, der unverschuldet in Not geriet, so bin ich verpflichtet mit dem Besitz des Herrn, den ich verwalte, Hilfe zu leisten. So wie weltliche Gesetze `Unterlassene Hilfeleistung´ unter Strafe stellen (StGB § 323c), stellt sie der Herr ebenso unter Strafe (Mosia 4:22-26). Nachdem ich meinen nächsten Verwandten Hilfe geleistet habe, lasse ich mittels Spenden an die Kirche den Bedürftigen der Welt meinen Teil an Hilfe zukommen, entsprechend meiner Möglichkeiten (siehe hier).

Inwiefern folgst du der Einladung Jesu, den Bedürftigen zu helfen?

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Auge um Auge und Zahn um Zahn

14. Juni 2019, 05:01am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

(Bild: Quelle)

Christus erklärt der am Tempelplatz im Land Überfluss versammelten Volksmenge weiter: „Und siehe, es steht geschrieben: Auge um Auge und Zahn um Zahn; 39  aber ich sage euch, daß ihr euch Bösem nicht widersetzen sollt; sondern wenn dich jemand auf die rechte Wange schlägt, so halte ihm die andere auch hin; 40  und wenn dich einer vor Gericht verklagen und dir den Rock nehmen will, so laß ihm auch deinen Mantel; 41  und wenn dich jemand nötigt, eine Meile zu gehen, so gehe mit ihm zwei.“ (3. Nephi 12:38-41).

Auge um Auge und Zahn um Zahn. Diese aus dem mosaischen Gesetz stammende Aussage (Exodus 21:23-25) – im Rahmen einer langen Aufzählung von Schadensregulierungen gegeben, mit der Absicht, Rache nur auf eine Person zu beschränken und nicht die Familie mit hineinzuziehen –, ist im Deutschen als Redewendung sehr populär. Meist im negativen Sinn gebraucht, soll sie zum Ausdruck bringen, dass ich Rache üben will: „Wie du mir, so ich dir.“ Im Neuen Testament (Matthäus 5:38-41) lautet das Zitat genauso wie im Buch Mormon.

Jesus Christus hebt nun einen anderen Aspekt dieses Wortes hervor. `Wie du mir, so ich dir´ führt meines Erachtens in eine Endlosspirale der gegenseitigen Vernichtung entgegen. Diese gilt es zu durchbrechen. Einer der Beteiligten muss damit aufhören. Wie heißt ein anderes Sprichwort? „Der Klügere gibt nach“. Einige sind der Auffassung der Spruch bedeutet gleichzeitig: „Der Klügere gibt nach und der Stärkere gewinnt.“ Doch es gibt auch noch folgende Sichtweise: „Der Klügere gibt nach und findet einen intelligenten Weg.“ Auf diese Weise wird die Spirale unterbrochen, der Klügere gibt nicht nur einfach nach, sondern er findet auch einen besseren Weg zwischenmenschliche Probleme zu lösen. So ähnlich schlägt es uns Christus vor, wenn er sagt, dass wir uns dem Bösen nicht widersetzen sollen (siehe auch Lehre und Bündnisse 98:32-32).

Wie gehst du mit dem Wort „Auge um Auge und Zahn um Zahn“ um?

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Du sollst keinen Meineid schwören

13. Juni 2019, 05:29am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Ablegung der Amtseides
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Christus erklärt der am Tempelplatz im Land Überfluss versammelten Volksmenge weiter: „Und weiter steht geschrieben: Du sollst keinen Meineid schwören, sondern sollst dem Herrn deine Eide halten; 34  aber wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Schwört überhaupt nicht, weder beim Himmel, denn er ist Gottes Thron, 35  noch bei der Erde, denn sie ist sein Fußschemel; 36  auch sollst du nicht bei deinem Haupt schwören, denn du vermagst nicht ein einziges Haar schwarz oder weiß zu machen; 37  sondern laßt eure Rede sein: Ja, ja; nein, nein; denn was auch immer darüber hinausgeht, ist böse.“(3. Nephi 12:33-37).

Du sollst keinen Meineid schwören. In der Einheitsübersetzung heißt es dann noch an dieser Stelle, dass man auch nicht bei Jerusalem schwören soll, „… denn es ist die Stadt des großen Königs!“ (Matthäus 5:35). Sowohl im Alten Testament ist Jerusalem `die heilige Stadt´ (Jesaja 52:1), als auch im Neuen (Matthäus 4:5). Es ist die Stadt, in der das `Haus des Herrn´ errichtet wurde und der Berg Zion. Dieser Boden ist selbstredend heiliger Boden.

Im Alten Testament waren Eide erlaubt und üblich (Numeri 30:3). Der auferstandene Christus lehrt nun allerdings, dass man im Namen Gottes oder seiner Schöpfung nicht schwören soll. Wir lesen auch einen Grund, weshalb wir beim Namen Gottes nicht falsch schwören sollen: Wir würden seinen Namen entweihen (Levitikus 19:12). Ich verstehe es so, dass wir Menschen uns zu leichtfertig hinreißen lassen, einen Eid zu leisten. Ein Eid ist eine persönliche Bekräftigung einer Aussage und wir sind verpflichtet die Wahrheit zu sagen. Würden wir nun einen `Meineid´ leisten, und wenn das dann noch beim Namen Gottes geschieht, würden wir ein `heiliges Versprechen´ durch den Schmutz ziehen, den Namen Gottes entweihen. Gott allerdings schließt seinerseits mit den Menschen heilige Verträge per Eid. Sie haben über dieses Erdenleben hinaus Gültigkeit, wenn wir uns an die Vereinbarungen halten (Lehre und Bündnisse 132:7).

Welche Einstellung hast du zum `Schwören´?

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Wer auch immer seine Frau entlässt

12. Juni 2019, 05:27am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Bild: (Quelle)

Christus erklärt der am Tempelplatz im Land Überfluss versammelten Volksmenge weiter: „Es steht geschrieben: Wer auch immer seine Frau entläßt, der soll ihr eine Scheidungsurkunde geben. 32  Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer auch immer seine Frau entläßt, außer wegen Unzucht, der bewirkt, daß sie Ehebruch begeht; und wer eine Geschiedene heiratet, der begeht Ehebruch.“ (3. Nephi 12:31-32).

Wer auch immer seine Frau entlässt. Gemeint ist natürlich `aus der Ehe entlässt´, wie es im Matthäus 5:31-32 beschrieben wird. Dieses aus der Ehe entlassen muss entsprechend begründet sein und soll dann auch formell in der richtigen Art und Weise mittels Scheidung geschehen.

Die Ehe ist von Gott verordnet (Lehre und Bündnisse 49:15) und grundsätzlich hat der Herr eine Trennung nicht vorgesehen gehabt. Aber aufgrund `Hartherzigkeit von Menschen´, hat er diesen Weg zugelassen, wie in Matthäus 19:3-12 von Jesus den Pharisäern erklärt. Die heiligen Schriften geben uns den Rat von Scheidung abzusehen, stattdessen sollen die Ehepartner einander in Rechtschaffenheit lieben (1. Korinther 7:10-12). Neuzeitliche Offenbarung lehrt uns, dass Eheleute aneinander, und `an niemandem und nichts sonst´, festhalten sollen (Lehre und Bündnisse 42:22). Dies beschreibt, dass nichts und niemand zwischen dem Paar stehen soll. Das kann so vielfältiger Art sein, wie z. B. dass eine Mutter ihre Kinder dem Ehemann vorzieht, oder der Ehemann seinen Beruf ... .

Aber kannst du mir erklären, wie das gemeint ist, dass derjenige, der eine Geschiedene heiratet, Ehebruch begeht?

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Du sollst nicht Ehebruch begehen

11. Juni 2019, 05:37am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Julius Schnorr von Carolsfeld (1794 – 1872): Josephs Keuschheit und der Potiphar Untreue (Genesis 39,7-17). — 1860 
(Bild: Quelle)

Christus erklärt der am Tempelplatz im Land Überfluss versammelten Volksmenge weiter: „Siehe, von denen in alter Zeit ist geschrieben worden: Du sollst nicht Ehebruch begehen; 28  ich aber sage euch: Wer auch immer eine Frau ansieht, daß es ihn nach ihr gelüstet, der hat in seinem Herzen schon Ehebruch begangen. 29  Siehe, ich gebe euch das Gebot, nichts von diesen Dingen in euer Herz eindringen zu lassen; 30  denn es ist besser, daß ihr euch diese Dinge versagt, wodurch ihr euer Kreuz auf euch nehmt, als daß ihr in die Hölle geworfen werdet.“ (3. Nephi 12:27-30).

Du sollst nicht Ehebruch begehen. Hier haben wir es mit einer äußerst stringenten Aussage des Herrn zu tun. Ich weiß nicht, wie es anderen Männern geht, aber es fällt mir schon sehr schwer, eine für meinen Geschmack schöne Frau, keines Blickes zu würdigen. Aber es kommt dann darauf an, welche Gedanken ich in mir zulasse. Ich soll sie so im Griff haben, dass es mir nach ihr `nicht gelüstet´. Auch in neuzeitlicher Offenbarung spricht der Herr über diesen Punkt (Lehre und Bündnisse 59:6). In der Einheitsübersetzung sind noch ein paar weitergehende Beispiele angeführt, was ich eher tun sollte, als meinen Gelüsten nachzugeben (Matthäus 5:27-30).

Was ist nun unter `nach ihr gelüstet´ zu verstehen? Wenn ich z. B. eine schöne Pralinenauslage sehe, dann läuft mir `das Wasser im Mund zusammen´. Ich habe große Lust, großes Verlangen, mir eine solche Köstlichkeit zu gönnen. Dieses `Verlangen´ ist ja noch in Ordnung, aber wenn es sich dabei um den Besitz eines Anderen handelt, dann kann die Sache leicht außer Kontrolle geraten. Ich komme zu schnell an den Punkt, es mir einzuverleiben, obwohl es mir nicht gehört. Genauso verstehe ich das bei einer Frau. Solange sie mir nicht rechtmäßig angetraut ist, darf ich dieses `Verlangen´ in meinen Gedanken nicht aufkommen lassen – denn `aus Gedanken entsteht die Tat´. Gelingt mir dies, bedeutet es, dass ich `mein Kreuz auf mich genommen habe´, ich `verzichte auf Ungöttliches und entsage weltlicher Begierden´. Hier denke ich an ein großes Vorbild: Joseph, der von seinen Brüdern nach Ägypten verkaufte Bruder, widersteht den Verführungskünsten der Frau des Potifar (Genesis 39:7-10).

In welchen Dingen musst du noch dein `Kreuz auf dich nehmen´?

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