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Glaubensansichten

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Es gibt niemanden mehr außer den Lamaniten und Räubern

14. Juli 2020, 06:23am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Die Gadiantonräuber von Jody Livingston
(Bild: Quelle)

Moroni, der den Bericht seines Vaters Mormon zu Ende führt, sagt uns: „Und nun, siehe, ich sage nichts mehr über sie, denn es gibt niemanden mehr außer den Lamaniten und Räubern, die im Land vorhanden sind.“ (Mormon 8:9).

Es gibt niemanden mehr außer den Lamaniten und Räubern. Ich muss wieder an meine Kindheit denken. Meine Mutter bestritt in den 1950ern verwitwet unseren Lebensunterhalt durch einen Stand auf dem Wochenmarkt. Von unserer Wohnung aus beluden wir immer einen Leiterwagen mit den Verkaufsprodukten. Darunter waren manchmal auch Schokoladentafeln. Ich schob nun den Wagen von hinten, während meine Mutter ihn an der Deichsel über den T-Damm zog und lenkte. Dabei nutzte ich hier und da die Gelegenheit, um mir eine Tafel Schokolade einzustecken. Genau genommen habe ich Diebstahl begangen. Hätte ich hierzu auch noch Gewalt angedroht oder sogar angewandt, wäre das Raub gewesen.

Wer kennt das nicht, dass man als Kind mit seinen Freunden gerne `Räuber und Gendarm´ gespielt hätte. Hier im Buch Mormon handelte es sich aber nicht mehr um ein Spiel, sondern wurde professionell ausgeübt. Das Land war voller Räuber schreibt Mormon (Mormon 2:8). Da gab es eine ganze Horde, die sich zu einer Bande zusammengeschlossen hatte, und das Volk mit räuberischen Attacken drangsalierte (Helaman 2:12). Es waren die `Gadiantonräuber´, die von einem schlechten Nephiten namens Gadianton, angeführt (Helaman 2:4) und von Kischkumen gegründet worden waren (Helaman 1:12). Ihre Organisation war gründet auf Geheimhaltung und satanische Eide. Satan stachelte sogar die Nephiten auf, sodass sich ein Großteil von ihnen diesen Räubern anschloss (Helaman 6:21). Für mich entnehme ich, dass ich mich solcher Banden unbedingt fernhalten muss, mich nicht von ihnen schmeichlerisch umwerben lassen darf, oder mich durch anderes Fehlverhalten erpressbar machen lasse. Ich muss mich darin üben, meine Begierden im Zaum zu halten – siehe mein Kindheitserlebnis oben mit der Schokolade. Rein weltlich gesehen ist Raub ein Straftatbestand, der mit mindestens einem Jahr Freiheitsstrafe geahndet wird (siehe hier).

Was schreckt dich davon ab, zu rauben?

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Das ist mir von meinem Vater geboten worden

12. Juli 2020, 05:24am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Mormon verabschiedet sich von einer einstmals großen Nation
(Bild: Quelle)

Mormons Bericht ist zu Ende und sein Sohn führt ihn fort: „Siehe, ich, Moroni, führe den Bericht meines Vaters Mormon zu Ende. Siehe, ich habe nur weniges zu schreiben, und das ist mir von meinem Vater geboten worden.“ (Mormon 8:1).

Das ist mir von meinem Vater geboten worden. Alle Nephiten sind offensichtlich von den Lamaniten aufgespürt und vernichtet worden (Mormon 9:2). Moroni muss nun davon berichten, dass die Lamaniten auch seinen Vater getötet hatten, und er allein übriggeblieben ist (Mormon 9:3).

Ich lerne wie gehorsam Moroni seinem Vater gewesen ist. Er, der von seinem Volk alleine übrig geblieben ist, hat nicht danach gefragt, was aus ihm wird, sondern den Willen seines Vaters ausgeführt, seine Erlebnisse aufzuzeichnen und dann in der Erde zu verbergen (Mormon 8:4). Ich muss an ein Erlebnis meiner Kindheit denken. Wir hatten in den Fünfziger Jahren in einer Gartenlaube gelebt. Meine Mutter ist eines Nachmittags wie üblich losgegangen, um meinen Vater von der ungefähr drei Kilometer entfernten S-Bahnhaltestelle abzuholen. Mich ließ sie dabei, ungefähr neun Jahre alt, in der Laube zurück. Es kam ein Wetter mit Blitz und gewaltigem Donner auf. Alleine bekam ich dabei schreckliche Angst. Die Angst hielt mich nicht in der trockenen Laube auf, sie trieb mich in das Wetter und ich lief, den ganzen Weg immer laut `Mutti´ rufend, bis mir eine Passantin sagte, dass viele Menschen in dem Pförtnerhäuschen einer Fabrik kurz vor dem Bahnhof Unterschlupf gesucht hatten. Wie glücklich war ich, meine Mutter dort zu finden und mich wieder in Geborgenheit zu fühlen. Moroni konnte nirgends hinlaufen und fand niemanden mehr, der ihm sagen konnte, wo sich vielleicht jemand aus seiner Familie aufhielt – es gab niemanden mehr. Gut, er war wohl auch schon ein paar Jahre älter. Aber der Schmerz alleine zu sein, und nicht zu wissen, was mit einem passieren wird … (Mormon 9:3,5). Und er war dennoch gehorsam!

Welche Situation hast du in Erinnerung, in der du in Not warst, aber dennoch gehorsam einen Auftrag ausgeführt hast?

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Dieser ist zu dem Zweck geschrieben, damit ihr jenem glaubt

10. Juli 2020, 04:19am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

(Bild: Quelle)

Mormon spricht weiter zum Überrest des Hauses Jakob: „Denn siehe, dieser ist zu dem Zweck geschrieben, damit ihr jenem glaubt; und wenn ihr jenem glaubt, so werdet ihr auch diesem glauben; und wenn ihr diesem glaubt, so werdet ihr von euren Vätern wissen und auch von den wunderbaren Werken, die durch die Macht Gottes unter ihnen bewirkt worden sind.“ (Mormon 7: 9).

Dieser ist zu dem Zweck geschrieben, damit ihr jenem glaubt. Was ist mit `dieser´ und `jenem´ gemeint.

Mormon spricht hier zwei Arten von Berichten an. Wenn er `dieser´ sagt, meint er den Bericht, den er gefertigt hat, also die Abkürzungen der Berichte der Platten, die von seinem Volk gefertigt wurden, und den Bericht der zwei Hauptvölker wiedergeben, der Nephiten und der Lamaniten – `das Buch Mormon´. Und er soll dazu führen, dass der `Überrest des Hauses Jakob´, also der bis in die heutige Zeit überlebenden Lamaniten, welche ja Teil des Hauses Israel sind (Mormon 7:1), `jenem´ Bericht glauben werden. Und um welchen `jenen´ Bericht geht es? Um den Bericht, der „… von den Juden zu den Anderen gelangen wird, und jener Bericht wird von den Anderen zu euch kommen.“ (Mormon 7:8) – also `die Bibel´ (2. Nephi 29:4). Diese zwei Bücher nun sollen durch ihr Zusammenkommen Gott bezeugen (2. Nephi 29:8), und die Übrigen des Hauses Jakob zur Erkenntnis der Wahrheit bringen (Helaman 15:11-13). Mir wird durch diese Schriftstelle also klar, welchem Zweck `diese beiden Berichte´ dienen, und welche Anstrengungen diese Vorfahren auf sich genommen haben, damit wir ein Zeugnis von Gott vor uns haben.

Was meinst du, warum es sowohl `diesen´ als auch `jenen´ Bericht gibt, wenn sie doch Gleiches enthalten?

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Ergreift das Evangelium Christi

9. Juli 2020, 05:04am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Alle Hebel in Bewegung setzen
(Bild: Quelle)

Mormon fordert den Überrest des Hauses Jakob auf: „Darum kehrt um, und lasst euch im Namen Jesu taufen, und ergreift das Evangelium Christi, das vor euch gesetzt wird, nicht nur in diesem Bericht, sondern auch in dem Bericht, der von den Juden zu den Anderen gelangen wird, und jener Bericht wird von den Anderen zu euch kommen.“ (Mormon 7:8)

Ergreift das Evangelium Christi. Mormon fordert den Überrest des Hauses Jakob auf, Gottes Plan der Errettung, der im Evangelium von Christus enthalten ist, zu ergreifen. Dieser Plan beinhaltet ewige Wahrheiten bzw. Gesetze, Bündnisse und Verordnungen, die nicht nur der angesprochene Überrest, sondern auch jeder Mensch kennen muss, wenn er in die Gegenwart Gottes zurückkehren will.

Dieses Evangelium sollte laut Mormon, dem Überrest, der in unserer Evangeliumszeit lebt, bekannt gemacht werden, und er sollte die Chance ergreifen und es annehmen, Umkehr üben, und sich im Namen Jesu taufen lassen. Seit Joseph Smith’s Zeiten besteht nun für diesen Überrest diese Möglichkeit, denn der Herr hat durch ihn Sein Evangelium auf Erden wieder aufrichten lassen (mehr über die Wiederherstellung lies hier). Einerseits mittels des Buches Mormon (seit 1830), aus dem sie auch erfahren, wer ihre Vorfahren sind, aber sie sollten auch durch `die Anderen´ Zugriff auf den `Bericht der Juden´ bekommen, also auf die Bibel (1. Nephi 13:38). Letztere Möglichkeit wurde ihnen durch europäische Missionare, `die Anderen´, ab dem 15. Jahrhundert ermöglicht. Besonders spanische und portugiesische Kolonisten brachten ihre Religion in die `neue Welt´ mit und missionierten die in ihren Augen ungläubigen Ureinwohner Lateinamerikas. Leider wurde hierbei aber auch oftmals Zwang ausgeübt. Viele Ureinwohner wurden umgebracht und kamen teilweise durch eingeschleppte Krankheiten ums Leben. Dies alles als Erfüllung der Prophezeiungen, die vor Hunderten von Jahren durch nephitische Propheten getätigt wurden (Beispielhaft Mormon 5:15-20). Für mich beweist sich immer und immer wieder: Gottes Wort erfüllt sich zu der von Ihm vorgesehenen Zeit.

Wie setzt du die Aufforderung Mormons, das Evangelium Christi zu ergreifen, um?

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Er hat die Erlösung der Welt zustande gebracht

8. Juli 2020, 05:09am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

(Bild: Quelle)

Mormon spricht weiter zu dem Überrest des Hauses Jakob: „Und er hat die Erlösung der Welt zustande gebracht, wodurch es demjenigen, der am Tag des Gerichts vor ihm schuldlos befunden wird, gegeben ist, in der Gegenwart Gottes in seinem Reich zu wohnen, um mit den Chören oben unaufhörlich Lobpreis zu singen, dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, die einGott sind, in einem Zustand des Glücklichseins, der kein Ende hat.“ (Mormon 7:7).

Er hat die Erlösung der Welt zustande gebracht. Bei dieser Aussage stelle ich mir die Situation im Ölgarten vor, als Jesus alleine niederkniete und im Gebet mit seinem Vater rang und sprach: „Vater, wenn du willst, nimm diesen Kelch von mir! ...“ (Lukas 22:42). Ich habe mir die Frage gestellt, wessen würden wir, als Kinder Gottes verlustig gehen, wenn Er nicht mit aller Ernsthaftigkeit hinterhergeschoben hätte: „… Aber nicht mein, sondern dein Wille soll geschehen.“

Alle Menschen könnten nicht von von ihrem körperlichen Tod erlöst, und auch nicht von iherer Sünde befreit werden, und diejenigen, die an ihn glauben und Umkehr üben, könnten auch nicht von ihrem geistigen Tod erlöst werden. Wir bräuchten allerdings auch nicht vor Seinem Gericht stehen. Das wiederum würde uns allerdings der Möglichkeit berauben, für den Fall, dass wir für schuldlos befunden werden würden, in der Gegenwart Gottes, für alle Zeit und Ewigkeit in Seinem Reich wohnen zu können. Besonders den Sangesfreudigen unter uns, würde es daran fehlen, im Chor dem gerechten Gott, in einem Zustand des Glücklichseins, Lobpreis zu singen. Summasummarum, das Werk Gottes wäre gescheitert (Köstliche Perle Mose 1:39).

Wie würde aus deiner Sicht ein Leben ohne das `Erlösungswerk Jesu´ aussehen, wäre es nicht viel einfacher?

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Er bringt die Auferstehung der Toten zustande

7. Juli 2020, 04:52am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Petrus und Johannes sprechen mit Maria Magdalena über den Auferstandenen
(Bild: Quelle)

Mormon weiter zum Überrest des Hauses Jakob: „Und er bringt die Auferstehung der Toten zustande, wodurch der Mensch auferweckt werden muss, um vor seinem Richterstuhl zu stehen.“ (Mormon 7:6).

Er bringt die Auferstehung der Toten zustande. Wir erinnern uns, durch `Menschen´ kam der Tod in die Welt, nämlich durch Adam und Eva, die im Garten von Eden entgegen der Aussage des Herrn, von der `verbotenen Frucht´ gegessen hatten (1. Mose 2:16-17). Um den Plan Gottes zu ermöglichen, dass alle Menschen wieder zu Gott zurückkommen könnten (Mose 1:39), musste es nun eine Möglichkeit der Überwindung dieses Todes geben. Diese wurde durch die Auferstehung, auch wieder `eines Menschen´, nämlich Jesus Christus, ermöglicht (Korinther 15:20-22). Christus hat also die Auferstehung des Menschen zustande gebracht, wodurch der sterbliche Teil des Menschen aus seinem Grab wieder auferweckt wird und mit seinem unsterblichen Teil, dem Geist, wieder, nun aber in Vollkommenheit und für ewig, zusammengeführt wird (1. Mose 2:7; Lehre und Bündnisse 138:16-17).

Nach dieser Auferweckung werden wir am `letzten Tag´ vor den Richterstuhl Gottes gestellt, wo sich entscheiden wird, in welche Herrlichkeit wir, aufgrund unseres Verhaltens auf Erden, eingehen dürfen (2. Nephi 9:15). Ich erkenne, dass unser Leben eine Zeit ist, in der wir uns für eine bestimmte `ewige Wohnung´ qualifizieren (Johannes 14:2), so wie das Ergebnis einer Abschlussprüfung über meine berufliche Zukunft bestimmt, nur mit der Verschärfung, dass es um meine ewige Zukunft geht. Obwohl ich in den besten Büchern nach Weisheit durch Studium und Glauben trachte (Lehre und Bündnisse 88:118), möchte ich lieber die Rolle des `armen Lazarus´ einnehmen, als die des `reichen Mannes´ (Lukas 16:19-31).

Welche Empfindungen hast du, wenn du daran denkst, dass Christus dies alles gelitten hat, damit wir errettet werden können?

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Wisset, dass ihr zur Erkenntnis eurer Väter kommen ... müsst

6. Juli 2020, 04:34am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

(Bild: Quelle)

Mormon spricht nun zum Überrest des Volkes, zu denjenigen, die das grausame Massaker überlebt haben und bis heute erhalten geblieben sind (Mormon 7:1): „Wisset, dass ihr zur Erkenntnis eurer Väter kommen und von all euren Sünden und Übeltaten umkehren und an Jesus Christus glauben müsst, dass er der Sohn Gottes ist und dass er von den Juden getötet wurde und er durch die Macht des Vaters wiederauferstanden ist, wodurch er den Sieg über das Grab gewonnen hat; und in ihm ist auch der Stachel des Todes verschlungen.“ (Mormon 7:5).

Wisset, dass ihr zur Erkenntnis eurer Väter kommen ... müsst. Dem Überrest des Hauses Jakob erklärt Mormon, dass sie vom Haus Israel sind, dass sie ohne Umkehr nicht errettet werden können, und dass sie sich nicht wieder am Blutvergießen erfreuen dürften (Mormon 7:2-4). Dann lässt er sie noch wissen, dass Christus von den Juden getötet wurde. Diese Aussage tätigt auch Petrus in der Apostelgeschichte. Als sich Petrus und Johannes vor den Oberen des Volkes wegen Predigens des Evangeliums von Christus und der Heilung eines Kranken verantworten mussten, rechtfertigte Petrus ihr Handeln folgendermaßen: „so sollt ihr alle und das ganze Volk Israel wissen: im Namen Jesu Christi, des Nazoräers, den ihr gekreuzigt habt und den Gott von den Toten auferweckt hat. Durch ihn steht dieser Mann gesund vor euch.“ (Apostelgeschichte 4:10).

Die Aufforderung Mormons, „… dass ihr zur Erkenntnis eurer Väter kommen ... müsst ...“, gilt aber nicht nur für den Überrest der Nachkommen Jakobs, sondern allen Menschen. Stellt sich mir die Frage, wie komme ich zu dieser Erkenntnis? Eine wunderbare Antwort finde ich in neuzeitlicher Offenbarung: Ich soll eifrig Worte der Weisheit aus den besten Büchern sammeln und nach Wissen trachten durch Studium und Glauben, auch soll ich mich belehren lassen (Lehre und Bündnisse 88:118). In einer Welt der Täuschungen, gehört zum reinen Studium unbedingt das Ausüben von Glauben an den Herrn Jesus Christus, denn Sein Geist hilft uns, Wahrheit von Irrtum zu unterscheiden. Und wenn wir die Wahrheit erkennen, dann werden wir durch sie frei gemacht (Johannes 8:32).

Wie verstehst du diese Aussage Mormons, zur Erkenntnis eurer Väter zu kommen?

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O dass ihr umgekehrt wäret, bevor diese große Vernichtung über euch gekommen ist

5. Juli 2020, 06:13am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

(Bild: Quelle)

Mormon zu den Gefallenen seines Volkes: „O dass ihr umgekehrt wäret, bevor diese große Vernichtung über euch gekommen ist. Aber siehe, ihr seid dahin, und der Vater, ja, der ewige Vater des Himmels, kennt euren Zustand; und er tut mit euch gemäß seiner Gerechtigkeit und Barmherzigkeit.“ (Mormon 6:22).

O dass ihr umgekehrt wäret, bevor diese große Vernichtung über euch gekommen ist. Von Hermann Lahm (*1948, Texte in Gedichtform, Prosa, Aphorismen) stammt der Aphorismus; „Es ist nie zu spät neu anzufangen.“ Allerdings trifft er nur für unser Leben hier auf Erden zu, denn wie lehrte Amulek, der von Alma berufene Mitarbeiter auf seiner Mission bei den Zoramiten das Volk um die 74 v. Chr.? Er forderte es auf, den Tag seiner Umkehr nicht bis zum Ende des Erdenlebens aufzuschieben, denn nach diesem Tag kommt die Nacht, in der keine Arbeit mehr verrichtet werden kann (Alma 34:33)!

Mir wird wieder bewusst, wie notwendig es ist, in diesem Leben darauf zu schauen, dass ich Umkehr übe, denn „… dieses Leben ist die Zeit, da der Mensch sich vorbereiten soll, Gott zu begegnen; …“ (Alma 34:32). Nutze ich dieses Erdenleben, welches der Herr mir schenkt, um mich vorzubereiten, und übe Glauben an Gott und Seinen Sohn, übe Umkehr von meinen Übertretungen, gehe mit Gott notwendige Bündnisse ein und bemühe mich nach allen Kräften, sie bis an mein Lebensende einzuhalten, werde ich Teilhaber am `großen Plan der Erlösung´ sein (Alma 34:31), werde ich der Barmherzigkeit teilhaftig werden, die aufgrund des Sühnopfers Jesu wirksam wird (Lehre und Bündnisse 54:6). Er hat für all jene, die dies tun, die Strafe übernommen und somit der Gerechtigkeit Genüge getan (2. Nephi 9:26). In diesem Zusammenhang passt Wilhelm Busch´s Aussage: „Ausdauer wird früher oder später belohnt – meistens aber später.“ Alle anderen gehen dieser Barmherzigkeit verlustig und werden die Strafe selber tragen müssen (Mosia 2:38-39).

Wie gehst du ewiger Vernichtung aus dem Weg?

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Der Tag kommt bald, da euer Sterbliches Unsterblichkeit anziehen muss

4. Juli 2020, 04:55am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

(Bild: Quelle)

Mormon berichtet in den nächsten Versen, wie sein ganzes Volk vernichtet worden ist (wenn ich richtig gezählt habe, 23 mal 10.000, also 230.000 Kämpfende), ausgenommen er, sein Sohn Moroni und vierundzwanzig weitere seines Volkes (Mormon 6:11), sowie einige Überläufer und andere, die fliehen konnten (Mormon 6:15) und sagt dann: „Und der Tag kommt bald, da euer Sterbliches Unsterblichkeit anziehen muss, und diese Leiber, die jetzt in Verwesung vermodern, müssen bald unverwesliche Leiber werden; und dann müsst ihr vor dem Richterstuhl Christi stehen, um gemäß euren Werken gerichtet zu werden; und wenn es so ist, dass ihr rechtschaffen seid, dann seid ihr gesegnet gleich euren Vätern, die euch vorangegangen sind.“ (Mormon 6:21).

Der Tag kommt bald, da euer Sterbliches Unsterblichkeit anziehen muss. An wen sind diese Worte Mormons gerichtet? An sein Volk, die Gefallenen, die er fragte, warum sie Jesus verworfen haben (Mormon 6:17) und ihnen nachrief, dass sie nicht hätten fallen brauchen, wenn sie Jesus stattdessen gefolgt wären (Mormon 6:18).

Nun ruft er ihnen hinterher, dass ihre gefallenen Leiber in nicht allzu ferner Zeit vom Tode auferstehen werden, Unverweslichkeit annehmen werden (1. Korinther 15:53-54), um sich vor dem Richterstuhl Jesu zu verantworten. Egal, wie wir aus diesem Erdenleben scheiden, aufgrund der Auferstehung Jesu, werden wir alle auferstehen (1. Korinther 15:22) und werden uns alle vor dem Richterstuhl Jesu für unsere Taten auf Erden verantworten müssen und dementsprechend unseren Wohnplatz für alle Zeit und Ewigkeit zugeteilt bekommen (1. Korinther 15:40-42Lehre und Bündnisse 76:89-98). Deshalb ist es von so immenser Bedeutung, dass wir uns hier auf Erden an den Herrn binden, seine Gebote halten und ihm nachfolgen (Alma 34:32).

Was meinst du, warum es nicht ausreicht, unsere Umkehr bis zu dem Zeitpunkt aufzuschieben, an dem wir vor dem Richterstuhl Jesu stehen (Alma 13:27)?

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Mit jener furchtbaren Angst vor dem Tod, die allen Schlechten die Brust erfüllt

3. Juli 2020, 05:20am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

(Bild: Quelle)

Mormon berichtet: „Und es begab sich: Mein Volk mit seinen Frauen und seinen Kindern sah nun die Heere der Lamaniten auf sich zumarschieren; und mit jener furchtbaren Angst vor dem Tod, die allen Schlechten die Brust erfüllt, warteten sie darauf, sie zu empfangen.“ (Mormon 6:7).

Mit jener furchtbaren Angst vor dem Tod, die allen Schlechten die Brust erfüllt. Ich war zu der Zeit, als meine Vorfahren mit ihren Frauen und Kindern mit furchtbarer Angst vor dem Tod, die gegnerischen Truppen auf sich zumarschieren sahen und hastig die Flucht ergriffen, noch nicht auf der Welt, aber doch kurz darauf. Kann mich natürlich in ihre Situation nicht hineinversetzen, nur erahnen. Doch war bei ihnen sicherlich nicht die Angst dabei, die allen Schlechten die Brust erfüllt, denn sie waren gläubig.

Allerdings habe ich leider einen Punkt selber erfahren müssen, den Punkt der Angst, die allen Schlechten die Brust erfüllt. Und ich möchte diese Situation nie wieder durchmachen müssen. Es ist ein unbeschreiblich belastendes Gefühl (Alma 38:8), sich der Schwere seiner Übertretung bewusst geworden zu sein, und dann die Konsequenzen zu ertragen. Ich bin dankbar für meine lieben Eltern, die mir vorgelebt haben, im Glauben standhaft zu sein, auch wenn man mal gestrauchelt ist. Ich bin zutiefst dankbar für die Möglichkeit der Umkehr, die uns unser `Guter Hirte´ durch sein Sühnopfer ermöglicht hat (Matthäus 26:28). Dankbar für die Erfahrung der riesigen Erleichterung, die über einen kommt, nachdem man seine Fehler bekannt, und um Vergebung gebeten hat. Wie wunderbar, dass der Herr einen danach wieder in seine Reihen aufnimmt und er der Vergehen nicht mehr gedenkt (Lehre und Bündnisse 61:2; 58:42-43). Mir allerdings sind sie noch ständig vor Augen. Warum? Weil ich dadurch abgeschreckt werde, sie zu wiederholen.

Welche Erfahrungen hast du in dieser Hinsicht schon gemacht?

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