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Glaubensansichten

Dass ihr im Herzen darüber nachdenkt

30. September 2021, 05:06am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Moderne Gebetsriemen (Tefillin). (Foto: Ulrich W. Sahm)
(Bild: Quelle)

Moroni ermahnt seine zukünftigen Leser: „Siehe, ich möchte euch ermahnen, wenn ihr dieses hier lesen werdet, sofern es nach Gottes Weisheit ist, dass ihr es lest, dass ihr daran denkt, wie barmherzig der Herr zu den Menschenkindern gewesen ist, von der Erschaffung Adams an bis herab zu der Zeit, da ihr dieses hier empfangen werdet, und dass ihr im Herzen darüber nachdenkt.“ (Moroni 10:3).

Dass ihr im Herzen darüber nachdenkt. Moroni spricht hier dich und mich, einen jeden an, der diese Aufzeichnungen in die Hände bekommt. Was macht man mit einem Buch? Man liest es. Dabei gibt es aber unterschiedliche Vorgehensweisen. Die einen lesen es nur um des Lesens willen und legen es danach einfach wieder zur Seite. Das wird aber ganz anders sein, wenn mich der Inhalt im Innersten anspricht. Dann werde ich mir das Beschriebene vorstellen und ich werde darüber nachdenken und herausfinden wollen, was der Inhalt mir sagen möchte. Will er mich einfach über etwas informieren, will er mich sogar zu etwas auffordern? Dem Volk Israel gibt Gott eine entsprechende Aufforderung: „Diese meine Worte sollt ihr auf euer Herz und auf eure Seele schreiben. Ihr sollt sie als Zeichen um das Handgelenk binden. Sie sollen zum Schmuck auf eurer Stirn werden. 19 Ihr sollt sie eure Kinder lehren, indem ihr sie sprecht, wenn du zu Hause sitzt und wenn du auf der Straße gehst, wenn du dich schlafen legst und wenn du aufstehst.“ (5. Mose 11:18-19).

Beim Buch Mormon handelt es sich nicht um Unterhaltungslektüre. Es beinhaltet genau wie die Bibel das Wort Gottes an seine Kinder. Da sollte ich beim Lesen anders herangehen, als bei leichter Kost. Ich lerne, das, was ich im Buch Mormon lese, muss ich auch überdenken. Ich muss mir Gedanken machen, was ich aus den Schilderungen für mein tägliches Leben lernen kann. Es geht also darum, nicht nur Wissen aufzunehmen, sondern auch darüber nachzudenken, wie ich dieses Wissen richtig anwenden kann, um daraus den bestmöglichen Nutzen zu ziehen. Moroni ermahnt uns sogar, nicht nur mit unserem Verstand darüber nachzudenken, sondern mit unserem `Herzen´.

Was verstehst du darunter, über etwas in deinem `Herzen nachzudenken´?

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Ich schreibe für meine Brüder, die Lamaniten

29. September 2021, 05:02am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

(Bild: Quelle)

Nachdem Moroni im vorhergehenden Kapitel den zweiten Brief seines Vaters an ihn wiedergegeben hat, schreibt er nun noch ein paar eigene Gedanken nieder: „Nun schreibe ich, Moroni, einiges, wie es mir gut scheint; und ich schreibe für meine Brüder, die Lamaniten; und ich möchte, dass sie wissen, dass mehr als vierhundertzwanzig Jahre vergangen sind, seit das Zeichen vom Kommen Christi gegeben wurde. 2 Und ich versiegle diese Aufzeichnungen, nachdem ich einige Worte als Ermahnung für euch geredet habe.“ (Moroni 10:1)

Ich schreibe für meine Brüder, die Lamaniten. Nun neigen sich die Aufzeichnungen der Nephiten endgültig dem Ende zu. Moroni hat noch etwas Platz auf den Platten und ist noch am Leben, und er nutzt diese Gelegenheit, seine Brüder, die Lamaniten, die nach ihm leben werden (Lehre und Bündnisse 10:48), zu ermahnen, für sich selber herauszufinden, ob diese Aufzeichnungen wahr sind (Moroni 10:4).

Selbstredend gelten seine Aufforderungen und Ermahnungen nicht nur den Lamaniten, sondern einem jeden Menschen auf diesem Erdenrund. Etwas früher spricht Moroni, der Sohn Mormons davon, dass diese Platten, auf denen diese Berichte verfasst sind, keinen materiellen Wert haben, sondern ihr großer Wert in dem Bericht als solchem liegt (Mormon 8:4, 13-14). Ich lerne, diese Aufzeichnungen der Nephiten, die als „Das Buch Mormon – ein weiterer Zeuge für Jesus Christus“ nur aus dem Grund gemacht wurden, damit die Nachfahren Lehis, die sich als Lamaniten von ihm abgespalten hatten, aber auch die `Anderen´, nämlich du und ich, neben der Bibel, die durch die Jahrhunderte immer etwas mehr verändert wurde, einen weiteren unverfälschten Zeugen für ihn haben, der sich für die gesamte Menschheit geopfert hat, nämlich Jesus Christus! Ich bin so unendlich dankbar für diesen weiteren Zeugen.

Wie schätzt du diesen Bericht der Nephiten ein?

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Jesus Christus, der zur rechten Hand seiner Macht sitzt

28. September 2021, 05:11am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

(Bild: Quelle; Text hinzugefügt)

Der Schlusssatz Moronis Vater in seinem Brief an ihn: „Und möge die Gnade Gottes des Vaters, dessen Thron hoch in den Himmeln ist, und unseres Herrn Jesus Christus, der zur rechten Hand seiner Macht sitzt, bis ihm alles unterworfen ist, immerdar mit dir sein und verbleiben. Amen.“ (Moroni 9:26).

Jesus Christus, der zur rechten Hand seiner Macht sitzt. Zum Ende seines Briefes an seinen Sohn Moroni, wünscht Mormon die Gnade Gottes auf ihn herab.

Mormon spricht dabei davon, dass `unser Herr Jesus Christus´ zur `rechten Hand Gottes´ sitzt. In Matthäus26:64 lesen wir Ähnliches, als Jesus die Frage eines Hohe Priesters, ob er der Christus, der Sohn Gottes sei folgendermaßen beantwortet: „Du hast es gesagt. Doch ich erkläre euch: Von nun an werdet ihr den Menschensohn zur Rechten der Macht sitzen und auf den Wolken des Himmels kommen sehen.“ Das muss doch eine Bedeutung haben, `zur rechten Hand Gottes´. Hier verstehe ich auch gleich, dass `zur rechten Hand Gottes´ eine Bezeichnung der Ehrerbietung und damit verbundener Machtstellung zum Ausdruck gebracht wird. Ich lerne, dass es ein Vorzug ist, wenn Christus einen an seine rechte Seite platziert, wie wir am Beispiel des Lieblingsjüngers Jesu am Tisch des Herrn sehen (Johannes 13:23), aber auch das Ergebnis meines Handelns im Erdendasein widerspiegelt. Warum? Das Gleichnis vom Gericht erklärt es uns, in dem gesagt wird, dass der Herr die Menschen voneinander scheiden wird, wie der Hirte die Schafe von den Böcken. Die Schafe platziert er zu seiner Rechten, die Böcke zu seiner Linken. Schafe stehen in diesem Gleichnis für die rechtschaffenen Menschen, die Gott segnet, die Böcke für die nicht rechtschaffenen Menschen, die von Gott weggeschickt werden (Matthäus 25:33-46). Ich lerne, will ich von unser aller Richter am letzten Gericht zu seiner rechten Hand gestellt werden, muss ich mich nach besten Kräften bemühen rechtschaffen zu leben.

Woran erkennst du, dass Johannes, der Jünger, den Jesus liebte, beim letzten Mahl an dessen rechten Seite Platz hatte?

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Mein Sohn, sei in Christus treu

27. September 2021, 04:58am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

(Bild: Quelle)

Mormons Aufforderung in den Schlussworten seines Briefes an seinen Sohn Moroni: „Mein Sohn, sei in Christus treu; und möge das, was ich geschrieben habe, dich nicht so bekümmern, dass es dich zu Tode bedrückt; sondern möge Christus dich erheben, und mögen seine Leiden und sein Tod und dass er unseren Vätern seinen Leib gezeigt hat, und seine Barmherzigkeit und Langmut und die Hoffnung auf seine Herrlichkeit und auf ewiges Leben immerdar in deinem Sinn verbleiben.“ (Moroni 9:25).

Mein Sohn, `sei in Christus treu´. Am Schluss seines Briefes an seinen Sohn Moroni gibt ihm Mormon noch diese Aufforderung, in Christus treu zu sein, und sich nicht von den schlimmen berichteten Ereignissen unter dem Volk der Nephiten und Lamaniten zu Tode bedrücken zu lassen., sondern sich immer der Ereignisse und Folgen des Sühnopfers Jesu zu erinnern, aufgrund derer, wenn wir Gott in allen Schwierigkeiten die Treue halten, wir eines Tages in seine Herrlichkeit eintreten können.

Auch meine Mutter hat mich aufgefordert `in Christus treu zu bleiben´. In einen Goldring mit einem eingefasstem Lapislazuli, der meine Farbe Blau hat, ließ sie eingravieren: „Sei treu im Glauben“. Welch wunderbare, liebevolle Aufforderung! Durch die Wirren des Lebens hindurch, bin ich bis jetzt ihrer Aufforderung nachgekommen. Ich bin dankbar für ihr Vorbild an Treue zu Jesus, dass sie mir gegeben hat, an dem ich mich aufrichten kann. Ich danke dem Vater im Himmel täglich für ihre Stärke im Glauben, und bitte täglich, der Herr möge sie für ihre Liebe mir gegenüber segnen, ebenso meinen liebevollen Vater, der uns in meinen Kindheitsjahren schon verlassen musste. Ich lerne, wie enorm wichtig liebevolle, dem Herrn treue Eltern sind.

Wer hat dich aufgefordert `in Christus treu zu sein´?

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Dass viele unserer Brüder zu den Lamaniten übergelaufen sind

25. September 2021, 05:13am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

(Bild: Quelle)

Mormon weiter über sein Volk: „Und wenn es so ist, dass es zugrunde geht, wissen wir, dass viele unserer Brüder zu den Lamaniten übergelaufen sind, und viele weitere werden noch zu ihnen überlaufen; darum schreibe einiges weniges nieder, falls du verschont bleibst und ich zugrunde gehe und dich nicht sehe; aber ich vertraue darauf, dass ich dich bald sehe; denn ich habe heilige Aufzeichnungen, die ich dir übergeben möchte.“ (Moroni 9:24).

Dass viele unserer Brüder zu den Lamaniten übergelaufen sind. Mormons Beschreibung in diesem Vers spiegelt die Szenerie der Zerstörung wider, in der sein Volk Schlachten verlor und nach Norden floh, wie er selber dort erklärt, dass die Nephiten `keinen Blumentopf mehr gewinnen konnten´, sondern sie „… von ihnen hinweggefegt zu werden so wie der Tau vor der Sonne.“ (Mormon 4:18). In Mormon 6:15 erfüllt sich seine Vorhersage, dass einige überlebten, weil „… einige wenige, die zu den Lamaniten übergelaufen waren, …“. Diese wenigen begingen also `Fahnenflucht´, waren `Überläufer´, wobei sie offensichtlich dem Zwang `Christus zu verleugnen´ nachgaben, ansonsten wären sie ja durch die Lamaniten hingerichtet worden (Moroni 1:2).

Bezüglich der Übergabe heiliger Aufzeichnungen an seinen Sohn, erfahren wir in Mormon 4:23, dass Mormon vom Hügel Schim alle Aufzeichnungen an sich nahm, die Ammaron dort für den Herrn verborgen hatte (4. Nephi 1:48), sie im letzten Kampf gegen die Lamaniten dann im Hügel Cumorah versteckte, außer „… diese wenigen Platten, die ich meinem Sohn Moroni gab.“ (Mormon 6:6). Ich lerne, die Aussagen im Buch Mormon widersprechen einander nie, sie sind kongruent. Der Junge Joseph Smith hat sich die Sachen nicht ausgedacht, oder von irgendeinem Abenteuerbuch abgekupfert. Er hat es von Moroni übergeben bekommen, mit dem göttlichen Auftrag, es für unsere Zeit zu übersetzen und der Welt zur Kenntnis zu bringen (mehr siehe hier).

Sind dir im Buch Mormon irgendwelche Widersprüche begegnet?

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Wegen des Eigensinns seines Herzens und weil es nach Blut und Rache trachtet

24. September 2021, 04:58am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

(Bild: Quelle)

Mormon erklärt bezüglich seines Volkes, den Nephiten: „Und wenn es zugrunde geht, wird es wie bei den Jarediten sein – wegen des Eigensinns seines Herzens und weil es nach Blut und Rache trachtet.“ (Moroni 9:23).

Wegen des Eigensinns seines Herzens und weil es nach Blut und Rache trachtet. Mormon zeigt hier die Gründe auf, weshalb Völker zugrunde gehen: Eigensinn, Blutrausch und Rache.

  • Eigensinn
    „ist eine Charaktereigenschaft, die durch das konsequente Beharren auf und Vertreten der eigenen, von Überzeugungen getragenen Meinung gekennzeichnet ist." (siehe hier). Im Zusammenhang mit der Aussage Mormons über sein Volk, verstehe ich ihren Eigensinn in der Weise, dass sie den ihnen zuteilgewordenen Belehrungen durch Gottes berufene Diener, Widerstand entgegensetzten und auf ihrem falschen Standpunkt beharrten, auch wenn er zur Vernichtung führen würde.
  • Blutrausch
    ist ein blindwütiger Drang zu töten, ein psychischer Ausnahmezustand,  in dem besonders wilde und hemmungslose Mord- und Gewalttaten verübt werden können.
  • Rache
    „ist eine Handlung, die den Ausgleich von zuvor angeblich oder tatsächlich erlittenem Unrecht bewirken soll. Von ihrer Intention her ist sie eine Zufügung von Schaden an einer oder mehreren Personen, die das Unrecht begangen haben sollen. Oft handelt es sich bei Rache um eine physische oder psychische Gewalttat.“ (Zitat siehe hier).

Ich lerne, will ich nicht zugrunde gehen, sowohl in geistiger, als auch in physischer Hinsicht, darf ich im negativen Sinn nicht eigensinnig sein, auch muss ich mich davor hüten, Rachegelüste zuzulassen, und erst recht keinen Drang aufkommen lassen, Blut zu vergießen.

In welcher Hinsicht ist Eigensinn negativ, und in welcher kann er auch positiv sein?

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Ich weiß, es muss zugrunde gehen, wenn es nicht umkehrt und zu ihm zurückkehrt

23. September 2021, 05:03am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

(Bild: Quelle)

Mormon schreibt, dass er sein Volk Gott nicht anempfehlen kann, da er ansonsten von ihm Strafe zu erwarten hätte (Moroni 9:21): „Aber siehe, mein Sohn, ich anempfehle dich Gott, und ich vertraue auf Christus, dass du errettet werden wirst; und ich bete zu Gott, er möge dein Leben schonen, damit du Zeuge der Rückkehr seines Volkes zu ihm bist oder aber seiner völligen Vernichtung; denn ich weiß, es muss zugrunde gehen, wenn es nicht umkehrt und zu ihm zurückkehrt.“ (Moroni 9:22).

Ich weiß, es muss zugrunde gehen, wenn es nicht umkehrt und zu ihm zurückkehrt. Zunächst spricht sich Mormon dafür aus, dass er Gott seinen Sohn anempfiehlt, was in diesem Zusammenhang für mein Verständnis bedeutet, dass er ihn Gott `ans Herz legt´, ihn zu ewigem Leben zu erretten. Er bittet Gott auch, sein Leben hier auf Erden zu verschonen, da es ja auch von den Nephiten bedroht ist, damit er für künftige Generationen als Zeuge für das auftreten kann, was mit dem Volk geschieht, und die Nachkommen erkennen, und gewarnt sein mögen, was der Lohn jener ist, die bewusst gegen die Gesetze Gottes verstoßen und nicht umkehren.

Ich lerne, ein Vater setzt sich bei Gott für seine Kinder ein, anempfiehlt sie ihm. Dies will ich genauso tun, meine Kinder ihm anempfehlen, im Sinne von ihnen Schutz und Geleit in diesen Wirren des Erdenlebens zu geben, sodass sie den Wunsch haben, nach den Geboten und Bündnissen, die sie eingegangen sind, zu leben, und falls sie straucheln, die Kraft haben, umzukehren.

Wie sieht es mit deinem Vertrauen in Christus aus, dass er dich durch sein Sühnopfer verschont, wenn du willens bist, von falschem Tun umzukehren?

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Du weißt, dass es ohne Grundsatz ist und kein Gefühl mehr hat

22. September 2021, 05:08am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

(Bild: Quelle)

Mormon, der Vater Moronis, ermuntert seinen Sohn: „Und nun, mein Sohn, verweile ich nicht länger bei diesem schrecklichen Bild. Siehe, du kennst die Schlechtigkeit dieses Volkes; du weißt, dass es ohne Grundsatz ist und kein Gefühl mehr hat; und seine Schlechtigkeit übersteigt die der Lamaniten.“ (Moroni 9:20).

Du weißt, dass es ohne Grundsatz ist und kein Gefühl mehr hat. Ohne Grundsatz zu sein bedeutet, keine Prinzipien zu haben, keine Norm, keinen Maßstab, kein Motto, keinen Standard. Grundsätze sind die Grundlage für nachfolgende Handlungen, Tätigkeiten oder Unterlassungen.

Grundsätze müssen eindeutig formuliert und widerspruchsfrei sein. Sie werden allgemein anerkannt, gutgeheißen. So legen z. B. die ersten drei Absätze des Artikels 20 GG, Demokratie, Bundesstaatlichkeit, Rechtsstaatlichkeit und Sozialstaatlichkeit als Grundsätze der Verfassung fest. So bilden die Zehn Gebote die Grundsätze menschlichen Zusammenlebens (2.Mose 20,1-17). Für gläubige Christen gehen sie noch einen Schritt weiter. So sind für sie Evangeliumsgrundsätze entscheidend für das Leben nach dem Tod. Ohne das Befolgen solcher Grundsätze kann es kein geordnetes Zusammenleben geben, kann es nach unserem irdischen Ableben kein Leben in der Gegenwart Gottes geben. Ich lerne, ohne Grundsätze und Gefühle füreinander (Liebe zu Gott und seine Nächsten), ist unser irdisches Leben sinnlos. Wir erfüllen nicht den Zweck unseres Daseins (2. Nephi 2:25; Köstliche Perle Mose 5:10).

Was lernst du daraus, dass die Schlechtigkeiten der Nephiten die der Lamaniten überstieg?

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Die Zunge kann es nicht sagen, es lässt sich auch nicht niederschreiben

21. September 2021, 04:46am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

(Bild: Quelle; Text hinzugefügt)

Mormon schreibt weiter: „Und sie sind in ihrem Frevel stark geworden; und sie sind alle gleichermaßen roh und verschonen niemand, weder alt noch jung; und sie freuen sich an allem, außer an dem, was gut ist; und das Leiden unserer Frauen und unserer Kinder überall in diesem Land übersteigt alles; ja, die Zunge kann es nicht sagen, es lässt sich auch nicht niederschreiben.“ (Moroni 9:19).

Die Zunge kann es nicht sagen, es lässt sich auch nicht niederschreiben. Mormon gibt preis, dass die Schlechtigkeit des Volkes sich nicht in Worte fassen, und nicht `niederschreiben´ lässt. Im Alten Testament finde ich eine ähnliche Situation wieder, wie sie Mormon im vorhergehenden Vers beklagt, dass er sich gegenüber seinem Volk nicht mit seinen Befehlen durchsetzen konnte (Moroni 9:18). Auch König David war in ähnlicher Lage, war machtlos gegen die Männer, die zu hart für ihn waren, ihm in ihrer Gewalttätigkeit überlegen waren (2. Samuel 3:39).

Mormon schreibt auch, dass das Volk im `Frevel´ stark geworden ist. Mit Frevel wird der Verstoß gegen die göttliche oder menschliche Ordnung aus bewusster Missachtung, Auflehnung oder aus Übermut, beschrieben. Aus 2. Samuel 3:39 erfahre ich auch, wie König David zum Ausdruck bringt, dass Gott jene, die frevelhaftes Verhalten an den Tag legen, dafür ´büßen´ sollten. Ich überdenke meine Lebenstage und erkenne, wie oft ich doch bewusst gegen göttliche Ordnung verstoßen, also gefrevelt habe. Da ergeht meine Bitte um Vergebung an den Herrn, genauso wie ich sie bei David, dem Verfasser der Psalmen finde: „Gedenke nicht meiner Jugendsünden und meiner Frevel! Nach deiner Huld gedenke meiner, HERR, denn du bist gütig!“ (Psalm 25:7). Ich lerne, der Herr gedenkt meiner begangenen Frevel nicht, wenn ich sie bekenne (Psalm 32:5), Umkehr übe, um Vergebung bitte, und nicht wieder frevle (Psalm 32:1). Warum? Weil der Herr unter diesen Voraussetzungen dafür gesühnt hat (Psalm 65:4).

Wer bedeckt begangene Frevel, die aufrichtig bereut worden sind (Römer 4:7)?

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O welche Verworfenheit meines Volkes!

20. September 2021, 05:16am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

(Bild: Quelle)

Mormon beschreibt nun seinem Sohn seine Situation in der Schlacht (Moroni 9:17) und schreibt dann frustriert weiter: „O welche Verworfenheit meines Volkes! Es ist ohne Ordnung und ohne Barmherzigkeit. Siehe, ich bin nur ein Mensch, und ich habe nur die Stärke eines Menschen, und ich kann meine Befehle nicht länger durchsetzen.“ (Moroni 9:18).

O welche Verworfenheit meines Volkes! Eine ähnliche Aussage finde ich in Jeremia 5:28 der Menge-Bibelfassung. Natürlich habe ich mich zunächst gefragt, was Mormon hier mit `Verworfenheit´ meint, und bin auf folgende Synonyme gestoßen: Sittenlosigkeit, Unmoral, Verderbtheit, Unsittlichkeit, Unkeuschheit, Disziplinlosigkeit, Liederlichkeit, Boshaftigkeit, Schmutzigkeit, Gesinnungslosigkeit, Ruchlosigkeit, Unanständigkeit, Hemmungslosigkeit. Unter Verworfenheit subsumieren sich also alle total negativen Eigenschaften, die voll auf das zutreffen, was Mormon vorher über die Handlungen des Volkes schreibt. Hinzu fügt er noch die Unbarmherzigkeit, die es an den Tag legt.

Wenn ein Volk all diese negativen Eigenschaften besitzt und danach handelt, dann ist es nicht verwunderlich, dass Mormon beklagt, dass er als Mensch, nicht die Stärke hatte, seine Befehle durchzusetzen; und ich schätze mal, dass er damit insbesondere seine militärischen Befehle meinte, womit er die Nephiten hätte retten wollen. Aber auch für seine Aufforderungen Umkehr zu üben hatte das Volk ja seine Ohren verschlossen. Ich lerne, `Verworfenheit´ beschreibt viele Negativeigenschaften, die in einem Volk nur Chaos und Zerstörung hervorrufen können, und ich mich mit allem Eifer bemühen muss, diese Eigenschaften zu vermeiden, um nicht mein Leben zu verlieren (Jeremia 4:18).

Was verstehst du unter `Verworfenheit`?

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