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Glaubensansichten

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Daß sie sich vor Gott demütigten, bis in die Tiefen der Demut hinab

7. Mai 2018, 05:37am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

„Aber siehe, wegen der überaus langen Dauer des Krieges zwischen den Nephiten und den Lamaniten waren viele hart geworden wegen der überaus langen Dauer des Krieges; und viele waren so sehr erweicht worden wegen ihrer Bedrängnisse, daß sie sich vor Gott demütigten, bis in die Tiefen der Demut hinab.“ (Alma 62:41).

Daß sie sich vor Gott demütigten, bis in die Tiefen der Demut hinab. Mit einigen Unterbrechungen waren die Nephiten während der Zeit der Regierung der Richter, vom 5. bis zum 31. Jahr der Regierung der Richter in Kriegshandlungen verwickelt (Alma 3:25; 35:13; 62:39). Eine sehr lange Zeit, in der die kirchliche Arbeit mit ihrem geistlichen Wirken stark gelitten hat. So liegt es nahe, dass viele ihr Herz gegenüber Gott verhärtet, andere sich hingegen sehr stark gedemütigt hatten.

Was heißt es nun, sich bis in die Tiefen der Demut hinab vor Gott zu demütigen? Ich muss zur Erkenntnis der Herrlichkeit und Größe Gottes kommen, seine Güte uns Menschen gegenüber erkennen, seine allumfassende Liebe verspüren, das unbeschreiblich befreiende Gefühl der Vergebung meiner Sünden dankbar erfahren haben, seine Güte und Langmut mir als Sünder gegenüber erkennen. Wenn ich dies alles bewusst erlebe, erkenne ich, wie unwürdig ich all dessen doch bin, und kann nicht anders, als den Herrn ständig dankbar anzurufen und im Glauben an ihn standhaft zu bleiben (Mosia 4:11). Ich darf nicht dem Irrtum unterliegen, dass die Segnungen, die ich tagtäglich erhalte, `auf meinem Mist gewachsen sind´. Mir muss klar sein, dass ich weder die notwendigen Voraussetzungen noch Mittel dafür mitbringe (Köstliche Perle Mose 1:8-10). Und dennoch, gerade wegen des Hinabtauchens in die Tiefen der Demut, werde ich in die Lage versetzt, mein ungeahntes Potenzial zu erkennen, dass als ein Kind Gottes in mir steckt (Köstliche Perle Mose 1:12-13). An mir liegt es nun, dieses Potenzial zutage zu fördern, richtig zu nutzen und auszubauen (Matthäus 25:14-30). Was unternimmst du, um in die Tiefen der Demut hinabzusteigen?

(1. Petrus 5:5; Bild: Quelle)

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Die Männer von Pachus wurden gemäß dem Gesetz vor Gericht gestellt

6. Mai 2018, 04:58am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Nachdem Moroni mit seinen und den Leuten, die er unterwegs sammeln konnte, sich mit den Kräften Pahorans in Gideon vereinigte, zogen sie zusammen gegen die Königsleute in Zarahemla und eroberten die Stadt zurück und die rechtmäßige Regierung wurde wieder eingesetzt (Alma 62:2-8). „Und die Männer von Pachus wurden gemäß dem Gesetz vor Gericht gestellt, ebenso diejenigen Königsleute, die ergriffen und ins Gefängnis geworfen worden waren; und sie wurden gemäß dem Gesetz hingerichtet; ja, diejenigen Männer von Pachus und diejenigen Königsleute, die ihre Waffen nicht zur Verteidigung ihres Landes aufnehmen, sondern gegen es kämpfen wollten, wurden hingerichtet.“ (Alma 62:9).

Die Männer von Pachus wurden gemäß dem Gesetz vor Gericht gestellt. Der selbst ernannte König der abtrünnigen Nephiten in Zarahemla wurde mit seinen Königsleuten festgenommen und einem Richter vorgeführt und in einer Gerichtsverhandlung gemäß dem geltenden Gesetz hingerichtet, außer jenen, die sich wieder zu ihrem Volk bekannten. Über all diejenigen aber, die sich weiterhin gegen die Freiheit auflehnten, wurde ebenfalls vor ordentlichem Gericht Recht gesprochen (Alma 62:10).So konnte der Frieden in Zarahemla wieder hergestellt werden (Alma 62:11) und Moroni veranlasste, dass die Männer an der Front Verstärkung und Verpflegung bekamen (Alma 62:12-13). Er sammelte mit Parohan seine Truppen und sie zogen gemeinsam ins Land Nephihach, eroberten dies und auch die Stadt Nephihach zurück (Alma 62:14-26). Viele Lamaniten entschlossen sich für die Freiheit und schlossen sich den Nephiten an (Alma 62:27-29). Moroni zog danach mit seinen Truppen gegen das Land Lehi und eroberte auch das wieder zurück, allerdings betrauerten sie dabei den Verlust ihres großen Heerführers Teankum (Alma 62:30-40).

Bei den Nephiten gab es die Todesstrafe für jene, die vorsätzlich töteten (2. Nephi 9:35). Diejenigen, Lamaniten, als auch Nephiten, die vor dem Gericht dieses Vergehens überführt worden sind, wurden demzufolge hingerichtet (Alma 1:18). Auch heute gilt diese Strafe (Lehre und Bündnisse 42:18-19), ausgenommen in den Ländern der Welt, in denen sie untersagt ist. Überwiegend ist sie heute ethisch, strafrechtlich und praktisch umstritten und gilt als unvereinbar mit den Menschenrechten. Die Generalversammlung der Vereinten Nationen fordert seit 2007, Hinrichtungen weltweit auszusetzen. In der alten Bundesrepublik Deutschland wurde sie 1949 abgeschafft. In der damaligen DDR gab es 1981 die letzte Hinrichtung und seit 1987 wurde sie auch dort aus dem Strafgesetzbuch gestrichen.

Gedenktafel DDR-Hinrichtungsstätte(Bild: Quelle)

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Weil dieser nicht auch ein Verräter an der Freiheit und Sache seines Landes war

5. Mai 2018, 04:51am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Nachdem Moroni, der oberste Hauptmann der nephitischen Heere den Brief Pahorans gelesen hatte, „... faßte er im Herzen Mut und wurde wegen der Treue Pahorans von überaus großer Freude erfüllt, weil dieser nicht auch ein Verräter an der Freiheit und Sache seines Landes war.“ (Alma 62:1).

Weil dieser nicht auch ein Verräter an der Freiheit und Sache seines Landes war. Es bereitet einem natürlich Sorge, wenn man den Eindruck hat, dass die Regierenden eines Landes nicht für die Freiheit desselben einstehen, sondern nur nach dem eigenen Vorteil trachten (Alma 60:18) und sie sich nicht darum kümmern, dass andere für die Verteidigung derselben an der Front ihr Leben lassen (Alma 60:19). Diese Sorge nicht bestätigt zu sehen, bereitet selbstverständlich große Freude und Erleichterung.

In der Zeit der Wiederherstellung der Kirche von Jesus Christus gab es auch Verräter unter den Gegnern der Mitglieder. So wurden die ersten Führer der Kirche mehrfach unschuldig von Verrätern und schlechten Menschen hinter Gitter gebracht und schlussendlich 1844 auch feige ermordet (Lehre und Bündnisse 135:7). Natürlich kommen wir nicht umhin, auch an denjenigen zu denken, der den unschuldigsten aller Söhne Gottes, Jesus Christus, verraten hat, Judas Iskariot (Johannes 13:21-26). Ich fühle mich aufgefordert, keinen solchen schweren Vertrauensbruch zu üben, wodurch eine angenommene Loyalität verletzt wird. Wodurch kann ich jemanden verraten? Indem ich z. B. als Zeuge eine Falschaussage mache (Sprüche 14:25). Inwiefern hast du schon mal jemanden verraten oder bist verraten worden?


(Bild: Quelle)

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Sieh zu, daß du Lehi und Teankum im Herrn stärkst

4. Mai 2018, 06:31am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Nachdem Pahoran, der oberste Regierende des Landes der Nephiten, Moroni aufgefordert hatte schnell mit einem Teil seines Heeres zu ihm ins Land Gideon zu kommen, wo er sich im Exil aufhält (Alma 61:5), um zusammen Zarahemla von der Besetzung durch die Königsleute zu befreien (Alma 61:17-18; Alma 62:6), schreibt er nun noch am Ende seines Briefes: „Sieh zu, daß du Lehi und Teankum im Herrn stärkst; sage ihnen, sie sollen sich nicht fürchten, denn Gott wird sie befreien, ja, und auch alle diejenigen, die fest in der Freiheit stehen, womit Gott sie frei gemacht hat. Und nun schließe ich meinen Brief an meinen geliebten Bruder Moroni.“ (Alma 61:21).

Sieh zu, daß du Lehi und Teankum im Herrn stärkst. Von dem Apostel der Heiden Paulus (Römer 1:5) lesen wir, dass er sich danach sehnte, die Mitglieder der Kirche des Herrn zu stärken, und zwar diejenigen in Rom. Er sehnte sich danach, zu ihnen zu kommen, um sie ein wenig mit `geistlicher Gnadengabe´ zu beschenken. Durch seinen Glauben wollte er sie stärken und durch ihren gestärkt werden (Römer 1:11-12).

Diese Art der gegenseitigen Stärkung finden wir heute in unseren Fast- und Zeugnisversammlungen wieder. Nachdem Alma der Jüngere um 83 v. Chr. die Ordnung der Kirche in Zarahemla wieder aufgerichtet hatte (Alma 6:4), lässt er uns wissen, dass den Kindern Gottes geboten worden war, „... oft zusammenzukommen und sich in Fasten und mächtigem Beten für das Wohlergehen der Seele derer zu vereinen, die Gott nicht kannten.“ (Alma 6:6). Auch noch um die 400 n. Chr. wurde dies so gehandhabt (Moroni 6:5). Am ersten Sonntag eines jeden Monats verzichten heutzutage die Mitglieder der Kirche des Herrn auf zwei Mahlzeiten. Dies hat mehrere Auswirkungen. Eine ist die, dass wir intensiver an die Segnungen denken, die der Herr uns tagtäglich zuteilwerden lässt. Wir werden auch daran erinnert, dass es unzählige Menschen gibt, denen es nicht gut geht. Für sie spenden wir ein sogenanntes Fastopfer, das ihnen helfen soll ihre Not zu lindern. In der Zeugnisversammlung haben wir dann am Sonntag die Möglichkeit einander in unseren Zeugnissen zu stärken (siehe auch hier). Wann bist du das letzte Mal im Herrn gestärkt worden oder hast jemand anderen gestärkt?


(Foto von Christina Smith, © IRI; Bild: Quelle)

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Gemäß dem Geist Gottes, der auch der Geist der Freiheit ist, der ihnen innewohnt

3. Mai 2018, 06:21am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Pahoran weiter in seinem Brief an Moroni: „Darum komme schnell mit ein paar von deinen Männern zu mir, und laß die übrigen unter dem Befehl Lehis und Teankums; ermächtige sie, den Krieg in jenem Teil des Landes zu führen, gemäß dem Geist Gottes, der auch der Geist der Freiheit ist, der ihnen innewohnt.“ (Alma 61:15).

Gemäß dem Geist Gottes, der auch der Geist der Freiheit ist, der ihnen innewohnt. Dass der Geist Gottes auch der Geist der Freiheit ist, wird uns im Neuen Testament von Paulus in seinem zweiten Brief an die Mitglieder der Gemeinde in Korinth bestätigt, der wohl zwischen Sommer 54 und Frühjahr 55 n. Chr. verfasst wurde: „Der Herr aber ist der Geist; wo aber der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit.“ (2. Korinther 3:17).

Was ist damit gemeint, dass dieser Geist der Freiheit in ihnen wohnt? Zum einen verstehe ich darunter, dass sie nach ihrer Taufe voller Glauben die Gabe des Heiligen Geistes empfangen haben und er somit in ihnen wohnen konnte, dadurch, dass sie zum anderen die Gesetze Gottes befolgten, dieser Geist ihr ständiger Begleiter war (Lehre und Bündnisse 121:46) und sie das Friedfertige lehrte (Lehre und Bündnisse 36:2), sie von Sünde frei waren, die sie hätten beunruhigen können. Für mich leite ich daraus ab, dass auch ich den Geist der Freiheit haben kann, wenn ich mich an die mit dem Herrn eingegangenen Bündnisse halte. Zum einen, weil ich in mir Platz für den Heiligen Geist, der mich das Friedfertige lehrt, gemacht habe, zum anderen, weil mich dieser Geist dazu anhält, dem Gesetz des Herrn zu folgen (Ezechiel 36:27) und das Halten der Gebote mich frei von der Knechtschaft der Sünde macht (Johannes 8:31-36). Wie kommst du in den Genuss des Geistes der Freiheit?

(Bild: Quelle)

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Laß uns dem Bösen widerstehen

2. Mai 2018, 06:09am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Pahoran fordert Moroni in seinem Antwortschreiben (Alma 61:1) auf: „Darum, mein geliebter Bruder Moroni, laß uns dem Bösen widerstehen, und wenn es etwas Böses gibt, dem wir mit unseren Worten nicht widerstehen können, ja, wie etwa Auflehnungen und Abspaltungen, so laß uns dem mit unserem Schwert widerstehen, damit wir unsere Freiheit behalten, damit wir uns am großen Vorzug unserer Kirche und an der Sache unseres Erlösers und unseres Gottes erfreuen können.“ (Alma 61:14).

Laß uns dem Bösen widerstehen. Eine Aufforderung, die genauso in heutiger Zeit immer wieder von den berufenen und ordinierten Dienern und Dienerinnen des Herrn an uns gerichtet wird. Warum? Weil Satan es sich zu seiner Aufgabe gemacht hat, uns, die Kinder Gottes, mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln davon abzuhalten, das Gute zu tun (Offenbarung 12:9), das wovon er Christus nicht abhalten konnte (Apostelgeschichte 10:38). Um seine Ziele zu erreichen, verwandelt er sich fast in einen Engel des LIchts, um uns „... Menschenkinder zu geheimen Verbindungen des Mordens und zu allerart geheimen Werken der Finsternis ...“ aufzustacheln (2. Nephi 9:9).

Welche Möglichkeiten haben wir nun dem Bösen zu widerstehen? Die beste Möglichkeit besteht dadrin, sich dafür zu entscheiden, sich Gott unterzuordnen. Wenn wir uns ihm nahen, wird er uns nahe sein und damit stehen wir unter dem Einfluss des Guten (Jakobus 4:7-8). Wir sind aufgefordert, durch die Kraft und Macht des Herrn stark zu werden (Epheser 6:10). Um die `Pfeile der Versuchung´ Satans abwehren zu können, hilft uns eine Rüstung, die `Waffenrüstung Gottes´ (Epheser 6:11). Um dem Tag des Unheils zu widerstehen, empfiehlt uns Paulus also die Waffenrüstung Gottes anzulegen (Epheser 6:13). Sie besteht aus Wahrheit, Rechtschaffenheit, Bereitschaft vom Evangelium des Friedens Zeugnis abzulegen, Glauben, dem Wort Gottes, Beten (Epheser 6:14-18). Eine Rüstung ist nicht leicht anzulegen, oft braucht man dazu auch Hilfe durch einen ´Knappen´. Ich suche diese Hilfe in der Gemeinschaft der Nachfolger von Jesus Christus. Welche `Knappen´ bittest du um Hilfe bei deinen Versuchen, dem Bösen zu widerstehen?

Die Waffenrüstung Gottes
(Epheser 6:11-18 und Lehre und Bündnisse 27:15-18; Bild: Quelle)

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Er gebietet uns ... daß wir unser Vertrauen in ihn setzen

1. Mai 2018, 05:52am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Pahoran schreibt in seiner Antwort an Moroni, dass sie gewillt sind, der Schlechtigkeit in ihren eigenen Reihen zu widerstehen, selbst wenn sie Blut vergießen müssten (Alma 61:10-11). Wenn es der Herr fordern würde, würden sie sich ihren Feinden unterwerfen (Alma 61:12), doch „... er gebietet uns nicht, daß wir uns unseren Feinden unterwerfen sollen, sondern daß wir unser Vertrauen in ihn setzen, und er wird uns befreien.“ (Alma 61:13).

Er gebietet uns ... daß wir unser Vertrauen in ihn setzen. Von dem islamistischen Gelehrten Ibn Taimīya stammt folgender Ausspruch: „Verlasse dich niemals zu sehr auf irgendwen, denn selbst dein eigener Schatten verlässt dich wenn es dunkel wird.“ (siehe hier). Das mit dem Vertrauen ist so eine Sache. Wie kann ich sicher sein, wem ich vertrauen kann und wem nicht?

Eine Hilfe zur Beantwortung dieser Frage finde ich in den Psalmen: „Besser, sich zu bergen beim HERRN, als zu vertrauen auf Menschen.“ (Psalm 118:8). In Hiskija, dem König des Südreiches Juda (725 bis 696 v. Chr.), haben wir ein gutes Vorbild, denn „Er setzte sein Vertrauen auf den HERRN, den Gott Israels. Unter allen Königen Judas, die nach ihm kamen oder vor ihm lebten, war keiner wie er. 6  Er hing dem HERRN an, ohne von ihm abzuweichen, und bewahrte die Gebote, die der HERR dem Mose gegeben hatte. 7  Daher war der HERR mit ihm; in allem, was er unternahm, hatte er Erfolg.“ (2. Könige 18:5-7). Gerne folge ich diesem Vorbild und der Aufforderung, die ein weiterer König von Juda, Joschafat um die 870 v. Chr., seinem Volk und den Einwohnern von Jerusalem gab: „... Vertraut auf den HERRN, euren Gott, dann werdet ihr bestehen! Vertraut auf seine Propheten, dann werdet ihr Erfolg haben!“ (2. Chronik 20:20). Beides haben wir heute auch, den lebendigen Gott, unser aller Schöpfer, und heute lebende Propheten. Ihnen kann ich vollkommen vertrauen, denn was ist das Ziel des Herren? Er möchte, dass wir Unsterblichkeit und ewiges Leben erlangen (Köstliche Perle 1:39). Wer ist für dich vertrauenswürdig?

(Sprüche 3:5-6; Bild: Quelle)

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Nun hast du mich in deinem Brief getadelt, aber das macht nichts; ich bin nicht zornig

30. April 2018, 06:12am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Nachdem Pahoran, der oberste Regierende der Nephiten, in seinem Brief an Moroni geschildert hat, dass die Königsleute ihn aus Zarahemla verjagt hatten, und er im Land Gideon Zuflucht fand und von dort aus einen Aufruf gestartet hatte, sich gegen die Königsleute zu verteidigen, während sich die Königsleute in Zarahemla mit den Lamaniten verbündeten (Alma 61:5-8), kommt er nun auf die Anschuldigungen Moronis, in dessen Brief an ihn, ihm gegenüber zu sprechen. „Und nun hast du mich in deinem Brief getadelt, aber das macht nichts; ich bin nicht zornig, sondern freue mich über die Größe deines Herzens. Ich, Pahoran, trachte nicht nach Macht, außer daß ich nur meinen Richterstuhl behalten will, um die Rechte und die Freiheit meines Volkes zu wahren. Meine Seele steht fest in dieser Freiheit, worin Gott uns frei gemacht hat.“ (Alma 61:9).

Nun hast du mich in deinem Brief getadelt, aber das macht nichts; ich bin nicht zornig. Wie wir im vergangenen Kapitel, dem Brief Moronis an Pahoran, mitbekommen haben, hat Moroni Pahoran in Unkenntnis der Lage in Zarahemla, scharf angegriffen, dass er keine Verstärkung und keine Vorräte an sie geschickt hat und den Grund darin gesehen, dass sie sich im Landesinneren, weit weg von den Kampflinien, sicher fühlten (Alma 60:19) und ihnen der Rest nichts ausmachen würde (Alma 60:5-7,10-11,14-15), ja er unterstellt sogar Landesverrat (Alma 60:18).

Wie würden wir auf unbegründete Vorwürfe reagieren, deren Aussagen in keinem Punkt zutreffen, sondern der Wille zu helfen da war, aber man selber um sein Leben kämpfen musste, ohne militärische Hilfe, die ja an anderer Front benötigt wurde? Also, wie wäre deine Reaktion auf ungerechtfertigten Tadel? Schauen wir auf unser Vorbild, Pahoran. Er reagiert gelassen, ist nicht zornig, sondern lobt sogar noch die Großherzigkeit Moronis (Alma 61:9). Ich lerne daraus, dass ich auf Tadel zurückhaltend reagieren soll, nicht mit Gegenvorwürfen. Das würde die Situation nur noch verschärfen. Ich muss berücksichtigen, dass jemand, aufgrund seiner Sichtweise, über mutmaßliches Fehlverhalten verärgert, und vorwurfsvoll reagiert, und darf ihm das nicht verübeln. Ich werde mich bemühen Verständnis zu zeigen, sachlich und nicht emotional zu reagieren, und versuchen, ihm die Umstände aus meiner Lage heraus zu erklären. Wie reagierst du auf unberechtigten Tadel?

Frosch liegt im Gras auf dem Rücken und hat den rechten Fuß auf das aufgestellte linke Knie gelegt. sehr entspannt(Bild: Quelle)

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Sie ... haben unsere Freiheitsleute eingeschüchtert

29. April 2018, 05:56am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Pahoran schreibt an Moroni und nennt den Grund, weshalb kein Nachschub an ihn und Helaman geschickt werden konnte: „Und diejenigen, die danach getrachtet haben, mir den Richterstuhl wegzunehmen, sind die Ursache dieses großen Übeltuns; denn sie haben viel Schmeichelei angewandt, und sie haben vielem Volk das Herz verleitet, was die Ursache schwerer Bedrängnis unter uns sein wird; sie haben unsere Vorräte zurückgehalten und haben unsere Freiheitsleute eingeschüchtert, so daß sie nicht zu euch gekommen sind.“ (Alma 61:4).

Sie ... haben unsere Freiheitsleute eingeschüchtert. Einschüchtern bedeutet jemanden zu verunsichern, zu entmutigen, in ihm Furcht auszulösen, ihn beunruhigen, bedrohen. Will ich jemanden von etwas abhalten, von dem ich nicht möchte, dass er es tut, kann ich ihm etwas androhen, vor dem er sich fürchtet. Mit dieser Androhung soll er den Mut verlieren sein Vorhaben auszuführen.

Es kann aber auch das Gegenteil eintreten: jetzt erst recht. Ein Beispiel hierfür finden wir bei Nehemia. Nachdem das Volk Israel aus dem babylonischen Exil wieder in seine Heimat zurück durfte, erhielt es auch vom Perserkönig Kyrus die Genehmigung den Tempel in Jerusalem wieder aufzubauen (Esra 6:3). Unter der Leitung von Nehemia hatte das Volk nun den Wiederaufbau der Stadtmauer um Jerusalem vollendet, was unter seinen Feinden nicht gerade Begeisterung hervorrief. Sie werfen ihm vor, dass das Gerücht umgeht, sie würden einen Aufstand planen. Nehemia antwortet und stellt fest: „... Nichts von dem, was du behauptest, ist geschehen. Das hast du alles selbst erfunden. 9 Sie alle wollten uns nämlich einschüchtern; sie dachten: Dann lassen sie die Hände von dem Werk und es kommt nicht zustande. Nun aber rührte ich die Hände erst recht.“ (Nehemia 6:8-9). Ich lerne, dass ich mit meinen Maßnahmen nicht unbedingt das erreichen muss, was ich vorhabe, und deshalb mein Vorgehen sehr überlegt wählen muss. Meine Motivation muss rechtschaffen sein und ich werde auf die Stimme des Geistes achten. Wie stehst du zu Einschüchterung?

(Bild: Quelle)

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Es gibt welche, die an euren Bedrängnissen Freude haben

28. April 2018, 05:30am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Nachdem Pahoran den Brief von Moroni empfangen und gelesen hatte, antwortet er ihm sofort (Alma 61:1): „Ich, Pahoran, der ich der oberste Regierende dieses Landes bin, sende diese Worte an Moroni, den obersten Hauptmann über das Heer. Siehe, ich sage dir, Moroni, daß ich an euren großen Bedrängnissen keine Freude habe, ja, es bekümmert meine Seele. 3  Aber siehe, es gibt welche, die an euren Bedrängnissen Freude haben, ja, so sehr, daß sie sich in Auflehnung gegen mich und auch diejenigen meines Volkes erhoben haben, die Freiheitsleute sind; ja, und die sich erhoben haben, sind überaus zahlreich.“ (Alma 61:2-3).

Es gibt welche, die an euren Bedrängnissen Freude haben. Pahoran erklärt Moroni, warum er keine Verstärkung und keine Vorräte senden konnte. Es gab da nämlich die `Königsleute´, die sich an den Bedrängnissen der kämpfenden Nephiten erfreuten und verhinderten, dass ihnen Nachschub zukommen konnte. Diese `Königsleute´ sind eine Gruppe von Nephiten, die sich dafür einsetzten, einen König zu bestimmen, und die vom Volk gewählte Richterregierung zu stürzen. (Alma 51:5). Nachdem ihnen dies nicht gelang (Alma 51:7), sind sie jetzt natürlich sehr froh, dass die regierungstreuen und sich für die Freiheit einsetzenden Nephiten, Freiheitsleute genannt (Alma 51:6), in Bedrängnis geraten sind.

Der deutsche Philosoph Arthur Schopenhauer (1788 - 1860) formulierte folgenden Sinnspruch: „Jedoch ist Neid zu fühlen, menschlich; Schadenfreude zu genießen, teuflisch.“ Schopenhauer führt aus: „Es gibt kein unfehlbareres Zeichen eines ganz schlechten Herzens und tiefer moralischer Nichtswürdigkeit, als einen Zug reiner, herzlicher Schadenfreude. Man soll den, an welchem man ihn wahrgenommen, auf immer meiden. Die Schadenfreude ist das eigentlich teuflische Laster. Denn sie ist das gerade Gegenteil des Mitleids und ist nichts Anderes, als die ohnmächtige Grausamkeit, welche die Leiden, in denen sie Andere so gern erblickt, selbst herbeizuführen unfähig, dem Zufall dankt, der es statt ihrer tat.“ (siehe hier). Dass Schadenfreude vom Herrn nicht geduldet wird, lesen wir in den Drohsprüchen des Herrn gegen die Nachbarvölker Israels. Ezechiel (Wirkungszeitraum 592-571 v. Chr.) sollte vom Herrn beauftragt den Ammonitern (Nachfahren von Ben-Ammi, einem durch Inzucht mit seiner jüngeren Tochter gezeugten Sohn Lots; Genesis 19:30-38) prophezeien, dass sie aufgrund ihrer `Schadenfreude´ über das Land Israel, den Völkern zur Plünderung überlassen und ausgerottet werden würden (Ezechiel 25:1-7). Ich konnte Schadenfreude noch nie leiden und habe sie demzufolge auch stets gemieden. Wie ergeht es dir?

(Bild: Quelle)

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