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Glaubensansichten

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Ich fürchte eure Macht und eure Gewalt nicht, sondern es ist mein Gott, den ich fürchte

25. April 2018, 05:49am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

In seinem Brief an Pahoran schreibt Moroni folgendermaßen weiter: „Ja, siehe, ich fürchte eure Macht und eure Gewalt nicht, sondern es ist mein Gott, den ich fürchte; und es ist gemäß seinen Geboten, daß ich das Schwert nehme, um die Sache meines Landes zu verteidigen, und es ist wegen eures Übeltuns, daß wir so viel Verlust erlitten haben.“ (Alma 60:28).

Ich fürchte eure Macht und eure Gewalt nicht, sondern es ist mein Gott, den ich fürchte. Wie ist die Aussage zu verstehen? Unter Furcht kann man zweierlei verstehen. Zum einen Ehrfurcht bzw. heilige Scheu vor Gott zu empfinden und seinen Geboten zu gehorchen. Zum anderen als Gefühl der Bedrohung, als Reaktion auf eine gegenwärtige oder vorausgeahnte Gefahr. Den ersten Halbsatz interpretiere ich mit der Zweiten und den zweiten Halbsatz mit der ersten Definition von Furcht. Moroni empfindet die Macht Pahorans nicht als Bedrohung, aber er empfindet eine heilige Scheu vor Gott und ist bemüht, seine Gebote zu halten, ohne Rücksicht auf eventuell zu erwartende Gefahren.

Ich erkenne, dass wenn ich Gott fürchte, ich den Tod nicht zu fürchten brauche. Denn wer Gott fürchtet - ihm ehrfürchtig gehorcht, für den wird der Tod süß sein (Lehre und Bündnisse 42:46). Gerne folge ich dem Ruf des Engels: „Fürchtet Gott und erweist ihm die Ehre!“ (Offenbarung 14:7), denn ungerne lasse ich mich aufschrecken, um bis ins Innerste zu zittern und zu beben (Lehre und Bündnisse 10:56). Wie ergeht es dir mit Furcht in beiderlei Sinn?

furcht
Maria Yakunchikova „Fear“ 1893–95
(Bild: Quelle)

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Dann werde ich unter euch Aufstände erregen

24. April 2018, 05:28am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Moroni kündigt Pahoran in seinem Schreiben an: „und ich werde zu euch kommen, und wenn es unter euch einen gibt, der den Wunsch nach Freiheit hat, ja, wenn nur noch ein Funken Freiheit verblieben ist, siehe, dann werde ich unter euch Aufstände erregen, ja, bis alle, die da Macht und Gewalt an sich reißen wollen, ausgelöscht sein werden.“ (Alma 60:27).

Dann werde ich unter euch Aufstände erregen. Der oberste Hauptmann der nephitischen Heere, Moroni, geht davon aus, dass im Landesinneren die Regierenden sich in Sicherheit fühlen und kein Interesse daran haben, den Kämpfenden Verstärkung und Nahrungsvorräte an die Front zu senden. Er denkt, sie sind in Bezug auf die Freiheit ihres Landes gleichgültig (Alma 59:13) und droht an, Leute zu finden, denen dies nicht gleichgültig ist und diese zum Aufstand anzustiften.

Ein Aufstand in dieser Weise, auch Rebellion genannt, ist ein offener gewaltsamer Widerstand mehrerer Personen gegen eine Staatsgewalt. Wir erleben so etwas auch gerade in einem europäischen Land. Im Alten Testament lesen wir auch etwas über den Vorwurf eines Aufstandes. Nehemia, der nach der Rückkehr aus dem babylonischen Exil, um die 438 v. Chr., als Stadthalter Jerusalems, dessen Mauer wieder aufbaute, wurde in diesem Zusammenhang unterstellt, einen Aufstand zu planen, um selber König der Juden zu werden (Nehemia 6:6). Mit dieser Unterstellung und weiteren Attacken wollten sie Nehemia aber nur in Verruf zu bringen (Nehemia 6:13). Ich lerne aus neuzeitlicher Offenbarung, dass so lange mich mein Staat beschützt, ich kein Recht zum Aufstand und zur Auflehnung habe (Lehre und Bündnisse 134:5). In Deutschland gibt es in diesem Zusammenhang den Straftatbestand des Hochverrats - vergleichbar mit Rebellion -, der mit bis zu lebenslanger Freiheitsstrafe geahndet wird (StGB § 81). Als Kinder hat man doch gegen die eine oder andere Maßnahme der Eltern rebelliert, oder? Wogegen hast du schon mal `rebelliert´?

Foto von Three Lions / Hulton Archive / Getty Images
(Bild: Quelle)

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Ich werde die Kraft Gottes und seine Segnungen bei ihnen lassen, so daß keine andere Macht gegen sie wirken kann

23. April 2018, 05:52am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Nun droht Moroni dem obersten Richter Pahoran sogar: „Und wenn ihr meinem Brief nicht stattgebt und herauskommt und mir wahren Freiheitsgeist zeigt und euch bemüht, unsere Heere zu verstärken und zu festigen, und ihnen Nahrung für ihren Unterhalt gewährt, siehe, so werde ich einen Teil meiner Freiheitsleute zurücklassen, um diesen Teil unseres Landes zu behaupten, und ich werde die Kraft Gottes und seine Segnungen bei ihnen lassen, so daß keine andere Macht gegen sie wirken kann—26  und dies wegen ihres überaus großen Glaubens und ihrer Geduld in ihren Drangsalen—,“ (Alma 60:25-26).

Ich werde die Kraft Gottes und seine Segnungen bei ihnen lassen, so daß keine andere Macht gegen sie wirken kann. In dieser Aussage Moronis zeigt sich, dass er auch geistliche Mach besessen haben muss, sonst hätte er nicht die Kraft Gottes und seine Segnungen bei seinen Truppen lassen können. Dessen ungeachtet spricht er eine Drohung gegen Pahoran und diejenigen aus, von denen er annimmt - jedoch nicht weiß, dass sie sich der Freiheit im Inneren des Landes erfreuen, und meinen nichts dafür tun zu müssen und darüber die dafür Kämpfenden vergessen.

Unser himmlischer Vater möchte uns, seine Kinder, mit Segnungen überhäufen, allerdings gibt es eine Bedingung dafür: die dazugehörenden Gesetze befolgen (Lehre und Bündnisse 130:20-21). Ohne die Erfüllung dieser Bedingung keine solche Verheißung (Lehre und Bündnisse 82:10). Segnungen zu empfangen, bedeutet im Sinne des Evangeliums, göttliche Gunst übertragen zu bekommen. Segnungen tragen grundlegend zu wahrer Freude und wahrem Wohlsein und Wohlergehen bei. Unsere lebenden Priestertumsführer - Propheten, Seher und Offenbarer und von ihnen weiter beauftragte - sprechen im Namen des Herrn über uns Mitglieder Segnungen aus unter der Voraussetzung der Gesetzestreue. In der Schlussansprache des neu bestätigten Propheten und Präsidenten der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage in der April-Generalkonferenz 2018 segnet er uns Mitglieder, dass wir erkennen mögen, was wir zurückstellen können, um mehr Zeit im Tempel zu verbringen. Weiter sagte er: „Ich segne Sie mit mehr Eintracht und Liebe in Ihrem Zuhause und damit, dass Ihr Wunsch sich vertieft, sich um Ihre ewigen Familienbeziehungen zu kümmern. Ich segne Sie mit vermehrtem Glauben an den Herrn Jesus Christus und einer größeren Fähigkeit, ihm als seine wahren Jünger zu folgen. Ich segne Sie, damit Sie, so wie ich jetzt, Ihre Stimme zum Zeugnis erheben können, dass wir im Werk des allmächtigen Gottes tätig sind!“ (siehe hier). Wie dankbar bin ich für diese Segnungen und ich werde mich anstrengen, das die Segnungen sich in meinem Leben verwirklichen können. An welche Segnungen kannst du dich erinnern, die in letzter Zeit über dir ausgesprochen wurden?

Präsident Russell M. Nelson, 17. Präsident der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage
(Bild: Quelle)

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Wenn ihr von dem, was ihr getan habt, nicht umkehrt und nicht anfangt, euch aufzumachen und zu handeln

22. April 2018, 05:28am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Moroni weiter in seinem Brief an Pahoran: „Und nun, wenn ihr von dem, was ihr getan habt, nicht umkehrt und nicht anfangt, euch aufzumachen und zu handeln, und nicht Nahrung und Männer an uns sendet, ebenso an Helaman, damit er diejenigen Teile unseres Landes stütze, die er wiedererlangt hat, und damit wir auch unsere übrigen Besitzungen in jenen Teilen zurückgewinnen, siehe, dann wird es ratsam sein, daß wir nicht mehr mit den Lamaniten streiten, ehe wir zuerst unser Gefäß innen gesäubert haben, ja, nämlich die erhabene Spitze unserer Regierung.“ (Alma 60:24).

Wenn ihr von dem, was ihr getan habt, nicht umkehrt und nicht anfangt, euch aufzumachen und zu handeln. Der oberste Hauptmann der Nephiten, Moroni, fordert den obersten Richter und Regiereden der Nephiten, Pahoran, auf, Umkehr zu üben und sofort zu handeln. Solche Aufforderungen gehen doch eigentlich nur von Männern Gottes aus, die dazu beauftragt sind, so wie Helaman ein solch Berufener war (Alma 45:22-23). Doch dieser hielt sich mit solchen Aufforderungen an die Regierung gegenüber Moroni zurück. Schlagen wir wenige Kapitel zurück. Dort erfahren wir über Moroni, dass er ebenso wie Ammon, der Sohn Mosias, und auch die anderen Söhne Mosias, und auch Alma und seine Söhne, Männer Gottes waren (Alma 48:17-19). Ja, er wird beschrieben als ein Mann mit vollkommenem Verständnis, der sich nicht an Blutvergießen freut, der Freiheit und Unabhängigkeit vertritt, der Gott für dessen Segnungen dankbar ist, der sich um das Wohlergehen und die Sicherheit seines Volkes bemüht, der im Glauben an Christus feststeht (Alma 48:11-13). Ich finde zwar keine direkte Aussage darüber, welche Berufung er im geistlichen Dienst übertragen bekommen hatte, aber ich gehe davon aus, dass er sich nicht anmaßte, etwas zu tun, was ihm nicht zustand. Das Einzige, was mir auffällt, ist, das er ohne irgendwelche Gründe zu kennen, der Regierung Vorhaltungen macht. Wie wir später sehen werden, zu unrecht.

Auch heute haben wir von Gott berufene `Wächter auf dem Turm´ (Lehre und Bündnisse 101:45), die uns vor den tückischen Angriffen Satans warnen sollen. Auch sie haben, wie alle anderen vor ihnen den Auftrag: „Sprich nichts als nur Umkehr zu dieser Generation; ...“ (Lehre und Bündnisse 6:9). Insbesondere, wenn es um schwerwiegende Verfehlungen geht, fällt es äußerst schwer den wahren Weg der Umkehr einzuschlagen. Meist kommt man an einen Punkt, an dem der Leidensdruck unheimlich groß wird, dass man sich dann doch entschließt, den Weg der Befreiung einzuschlagen. Denn wenn ich aufrichtige Umkehr übe, mit allem Handeln, das dazugehört, mir Vergebung zuteilwurde, dann fühle ich eine Erleichterung, wie wohl sonst kaum. Zu welchen Gelegenheiten fühltest du dich schon zu Umkehr aufgerufen?

(Bild: Quelle)

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Zuerst soll das Gefäß innen gesäubert werden

21. April 2018, 05:32am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Moroni hält dem obersten Richter der Nephiten in Zarahemla, Pahoran, vor: „Meint ihr denn, Gott werde euch als schuldlos betrachten, während ihr still dasitzt und dies alles mitanseht? Siehe, ich sage euch: Nein. Nun möchte ich, daß ihr daran denkt, daß Gott gesagt hat, zuerst soll das Gefäß innen gesäubert werden, und dann soll das Gefäß außen auch gesäubert werden.“ (Alma 60:23).

Zuerst soll das Gefäß innen gesäubert werden. Als Jesus von den Pharisäern und einigen Schriftgelehrten befragt wurde, warum seine Jünger sich nicht die Hände reinigen, bevor sie ihr Brot essen, nahm er dies als Anlass Folgendes dem Volk zu lehren: „Nichts, was von außen in den Menschen hineinkommt, kann ihn unrein machen, sondern was aus dem Menschen herauskommt, das macht ihn unrein.“ (Markus 7:15). Und einige Verse später nochmals in anderen Worten: „... Was aus dem Menschen herauskommt, das macht ihn unrein. 21 Denn von innen, aus dem Herzen der Menschen, kommen die bösen Gedanken, ...“ (Markus 7:20-21).

Mir wurde schon von meiner Mutter gelehrt, beim Geschirrspülen den Topf zuerst innen zu reinigen und dann außen. So hat es auch der Herr zu den Schriftgelehrten und Pharisäern gesagt (Matthäus 23:25-28). Gleiches gilt für meine Person. Was nützt es mir, wenn ich von außen glänze, aber darunter alles schmutzig ist - mein Innerstes. Das eine betrifft den Schein. Doch es kommt auf das Sein an. Von Wolfgang J. Reus (1959 - 2006, deutscher Journalist, Satiriker, Aphoristiker und Lyriker) stammt folgender Aphorismus: „Wenn jeder Scheinheilige wie eine 60-Watt-Birne leuchten würde, könnte man nachts nicht mehr ohne Augenbinde schlafen.“ Ich bemühe mich nicht eine solche 60-Watt-Birne zu sein (Markus 12:40). Wie stehst du zu `mehr Schein als Sein´?

mehr schein als sein(Bild: Quelle)

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Ja, wollt ihr müßig dasitzen ... während ... Tausende ... durch das Schwert fallen ...?

20. April 2018, 05:32am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Moroni fragt Pahoran in seinem Brief: „Ja, wollt ihr müßig dasitzen, während ihr von Tausenden derjenigen umgeben seid, ja, und Zehntausenden, die ebenfalls in Müßigkeit dasitzen, während es ringsum an den Grenzen des Landes Tausende gibt, die durch das Schwert fallen, ja, verwundet und blutend?“ (Alma 60:22)

Ja, wollt ihr müßig dasitzen ... während ... Tausende ... durch das Schwert fallen ...? Ein deutsches Sprichwort sagt: „Es gibt viele Esel, die keine Säcke tragen.“ Leo Tolstoi (1828 - 1910, russischer Erzähler und Romanautor) hat festgestellt: „Ist ein Müßiggänger da, so ist ein anderer da, der über seine Kräfte arbeiten muss. Ist ein Übersättigter da, so ist ein andrer da, der hungert.“

Müßiggang, eine dauerhafte Untätigkeit, hat etwas mit Trägheit zu tun und Trägheit ist laut Schriftenführer „Untätig sein und sich nicht an rechtschaffenen Werken beteiligen.“ (siehe hier). Gibt es nun jemanden in der Kirche oder einer anderen Gemeinschaft, der Müßiggang frönt, gibt es einen anderen, der über seine Kräfte arbeiten muss! Ich bemühe mich, nicht zu den Eseln zu gehören, die keine Säcke tragen. Lieber gehöre ich zu denen, die dann eben mehr tragen müssen. Gerne widme ich mich einer guten Sache voller Eifer (Lehre und Bündnisse 58:27). Welche Einstellung hast du zu Müßiggang?

Der faule Student; Nürnberger Kupferstecher Johann Georg Puschner wohl um 1725
(Bild: Quelle)

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Die Mittel nicht gebrauchen, die der Herr für uns bereitet hat?

19. April 2018, 05:59am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Moroni weiter in seinem Brief an Pahoran: „Oder meint ihr, der Herr werde uns gleichwohl befreien, während wir auf unseren Thronen sitzen und die Mittel nicht gebrauchen, die der Herr für uns bereitet hat?“ (Alma 60:21).

Die Mittel nicht gebrauchen, die der Herr für uns bereitet hat? Wenn du irgendetwas produzieren willst, machst du sicherlich, ob bewusst oder unbewusst, eine Projektplanung. Du ermittelst, was du wie und womit erreichen willst. Nehmen wir an, du willst Kuchen fabrizieren. Du suchst dir ein Rezept aus und legst die einzelnen Arbeitsschritte fest und welche Arbeitsmittel du wann benötigst. Nun gibst du die Prozessbeschreibung an diejenigen weiter, die die Arbeit ausführen sollen. Irgendwann stellst du fest, dass diejenigen die Arbeitsmittel, die du für die Fertigung des guten Produkts, gar nicht verwenden. Das Ergebnis entspricht dann auch absolut nicht dem, was du geplant hast. Wirst du dich fragen, warum du dir die Arbeit einer Prozessbeschreibung und die Bereitstellung von Arbeitsmitteln gemacht hast, wenn darauf gar nicht zurückgegriffen wird?

Gehen wir Menschen manchmal davon aus, dass wir in die Gegenwart Gottes wieder zurückkehren können, wenn wir die von ihm bereitgestellten Mittel nicht benutzen? Welche Mittel hat er bereitgestellt? Einen Retter, der das notwendige Sühnopfer erbringt. Die Umkehr, die uns befähigt getauft zu werden und den Heiligen Geist zu empfangen. Die Propheten, Seher und offenbarer, die der Menschheit helfen, Christus näherzukommen und ihm zu folgen. Die Kirche seines Sohnes, die uns Zusammenhalt und Schutz bietet. Schlussendlich die Familie, die uns eine heilige Stätte des Lernens bietet. Wie wird sich der Herr fühlen, wenn wir diese für unsere Errettung bereitgestellten Mittel schlichtweg nicht nutzen, weil wir vielleicht der Meinung sind, dass andere Mittel leichter zu anzuwenden sind? Wenn wir diese anderen nutzen, werden wir aber nicht das Produkt erhalten, welches der Herr beabsichtigt hat (Köstliche Perle Mose 1:39). Welche Mittel sind dir noch bekannt, die der Herr für unsere Befreiung aus den Fängen Satans bereitet hat?

(Die farbigen Kästchen sind die Übersetzung aus dem englischen Original; Bild: Quelle)

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Habt ihr die Gebote des Herrn, eures Gottes, vergessen?

18. April 2018, 05:46am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Moroni schildert dem obersten Richter der Nephiten in seinem Brief an ihn weiter, dass wegen der Schlechtigkeit derjenigen, die nach Macht und Gewalt streben, sie durch die Lamaniten vernichtet werden. Er hält ihm sogar vor, evtl. selber ein Landesverräter zu sein, oder sich im Landesinneren einfach nur sicherer zu fühlen, ohne etwas unternehmen zu müssen (Alma 60:17-19) und fragt: „Habt ihr die Gebote des Herrn, eures Gottes, vergessen? Ja, habt ihr die Gefangenschaft unserer Väter vergessen? Habt ihr die vielen Male vergessen, da wir aus den Händen unserer Feinde befreit worden sind?“ (Alma 60:20).

Habt ihr die Gebote des Herrn, eures Gottes, vergessen? Moroni macht Pahoran hier ganz massive Vorwürfe, obwohl er sich seiner Aussagen nicht sicher sein kann. Es können ja ganz andere Hinderungsgründe vorliegen, die ihn davon abhalten Verstärkung und Lebensmittel zu schicken. Auf der anderen Seite kann man Moroni auch wieder verstehen, dass er sich in einer außergewöhnlich belastenden Situation befand und den für ihn naheliegendsten Gedanken freien Lauf ließ.

Vergesslichkeit ist ein Phänomen, das sicherlich jeder kennt. Alma verweist auch schon darauf, dass Menschen schnell vergesslich sind, insbesondere, was ihren Schöpfer anbelangt (Alma 46:8). Oft ist es viel leichter sich der Rachegelüste zu erinnern, als des Gebotes einander zu vergeben, wobei man dabei eben auch sträflicher weise vergisst, dass der Herr einem in diesem Fall dann auch die eigenen Sünden nicht vergibt (Lehre und Bündnisse 82:1). Mark Twain (1835 - 1910, eigentlich Samuel Langhorne Clemens) der US-amerikanische Erzähler und Satiriker, bestätigt diese Art des Menschen in folgendem Aphorismus: „Man vergisst vielleicht, wo man die Friedenspfeife vergraben hat, aber man vergisst niemals, wo das Beil liegt.“ Ich kämpfe gegen das Vergessen dadurch an, indem ich täglich das Wort Gottes studiere - ich wiederhole. Es ist nun einfach mal so, dass das Gehirn viele Eindrücke nur kurzfristig speichert. Will ich etwas über längere Zeit im Gedächtnis behalten, muss ich zunächst in kurzen und dann in immer längeren Abständen Wiederholen, und zwar in Abhängigkeit des zu lernenden Stoffes. Wie beugst du dem Vergessen vor?

(Bild: Quelle)

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Wenn wir damals, als wir untereinander gestritten haben, unsere Kräfte vereinigt hätten

17. April 2018, 05:13am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Moroni schreibt an Pahoran, dass sie ihren Feinden hätten standhalten können, wenn es nicht in der Regierung Schlechtigkeit gegeben hätte (Alma 60:15) und meint: „Ja, wäre nicht der Krieg gewesen, der unter uns selbst ausgebrochen ist, ja, wären nicht diese Königsleute gewesen, die so viel Blutvergießen unter uns selbst verursacht haben, ja, und wenn wir damals, als wir untereinander gestritten haben, unsere Kräfte vereinigt hätten, wie wir es vorher getan haben, ja, wäre nicht dieses Verlangen nach Macht und Gewalt über uns gewesen, wie es diese Königsleute gehabt haben, wären sie der Sache unserer Freiheit treu geblieben und hätten sich mit uns vereinigt und wären gegen unsere Feinde gezogen, anstatt das Schwert gegen uns zu ergreifen, was die Ursache von so viel Blutvergießen unter uns selbst war, ja, wenn wir in der Kraft des Herrn gegen sie vorgegangen wären, so hätten wir unsere Feinde zerstreut, denn es wäre gemäß der Erfüllung seines Wortes geschehen.“ (Alma 60:16).

Wenn wir damals, als wir untereinander gestritten haben, unsere Kräfte vereinigt hätten. Um die 550 v. Chr. lehrt Nephi, was der Herr geboten hat, was der Mensch nicht tun soll. Er zählt acht Dinge auf, von nicht Morden über nicht lügen, nicht stehlen, bis hin zu `nicht miteinander streiten´. Wer es dennoch tun würde, würde zugrunde gehen (2. Nephi 26:32). Als Alma der Ältere die Kirche im Wald an den Wassern Mormon, im Versteck vor dem in Schlechtigkeit herrschenden König Noa (Mosia 11:6), um die 145 v. Chr. aufrichtete, gebot auch er den Mitgliedern, dass sie keinen Streit untereinander haben sollten (Mosia 18:21).

Genauso gelten dieses Gebot und die Aufforderung auch uns in heutiger Zeit. Auch wir sollen uns vor Streit hüten, und dürfen uns nicht dazu aufstacheln lassen, denn Satan ist der Vater des Streits (3. Nephi 11:29). Insbesondere über `die Punkte der Lehre des Herrn´ dürfen wir nicht in Streit geraten (Lehre und Bündnisse 10:63). Der Herr fordert uns explizit auf, aufzuhören, miteinander zu streiten (Lehre und Bündnisse 136:23). Damit dieses nicht passiert, hat er Wächter in seinem Weinberg berufen, die Propheten und weitere vom Herrn beauftragte Diener. Auf sie müssen wir achten und ihre Warnungen ernst nehmen (Lehre und Bündnisse 46:27). Welche Wächter des Herrn kennst du?

Burg, Turm, Mittelalter, Festung, Wachturm
(Bild: Quelle)

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Wegen seiner überaus großen Trägheit

16. April 2018, 05:49am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Moronis weitere Gedanken in seinem Brief an Pahoran (Alma 60:1): „Und nun siehe, ich sage euch, ich befürchte sehr, daß die Strafgerichte Gottes über dieses Volk kommen werden—wegen seiner überaus großen Trägheit, ja, nämlich der Trägheit unserer Regierung und ihrer überaus großen Vernachlässigung ihren Brüdern gegenüber, ja, denen gegenüber, die getötet worden sind.“ (Alma 60:14).

Wegen seiner überaus großen Trägheit. In der Physik ist Trägheit die Eigenschaft eines Körpers, seine Position oder Bewegung beizubehalten, solange keine äußere Kraft auf ihn einwirkt. Trägheit ist aber auch eine menschliche Eigenschaft. Im religiösen Kontext bedeutet Trägheit eine Untätigkeit und eine Nichtbeteiligung an rechtschaffenen Werken. Als es um das Verhalten im Alltag geht, erinnern Paulus, Silvanus und Timotheus die Mitglieder der Gemeinde in Tessalonich daran, was sie ihnen geboten, als sie bei ihnen waren: „... Wer nicht arbeiten will, soll auch nicht essen.“ (2. Thessalonicher 3:10). Einige Mitglieder hatten sich nämlich aufgrund von Irrlehrern verführen lassen, nicht der täglichen Arbeit nachzugehen.

Du kennst wahrscheinlich auch den Slogan, der aus dieser Schriftstelle entstand: „Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen“. Nun kann man diese Aussage unterschiedlich interpretieren. Ich lese daraus die Aufforderung Faulheit abzulegen, nicht träge zu sein. In neuzeitlicher Offenbarung verurteilt der Herr den Müßiggang: „Du sollst nicht müßig sein, denn wer müßig ist, soll weder das Brot des Arbeiters essen noch dessen Gewand tragen.“ (Lehre und Bündnisse 42:42) und er spricht ein Weh aus über diejenigen, die mit ihren eigenen Händen nicht arbeiten wollen (Lehre und Bündnisse 56:17) und fordert uns auf, nicht müßig zu sein (Lehre und Bündnisse 88:124). Ich bin dankbar, dass mir schon in meiner Kindheit Trägheit, Müßiggang, erst gar nicht angewöhnt wurden. Ich bin glücklicherweise schon früh daran gewöhnt worden: „Im Schweiße deines Angesichts wirst du dein Brot essen ...“ (Genesis 3:19) und ich bin meinen Eltern zutiefst dankbar für diese Lehre, die sie mir haben zukommen lassen. So scheue ich mich vor keiner ehrlichen Arbeit und beteilige mich von Herzen freiwillig an rechtschaffenen Werken. Was hältst du von Trägheit?

arbeiten
(Bild: Quelle)

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