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Glaubensansichten

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Nun hatten sie noch niemals gekämpft, und doch fürchteten sie den Tod nicht

28. März 2018, 05:39am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Mormon schreibt in seinem Bericht über die zweitausend jungen ammonitischen Krieger, die sich Helaman als ihren Anführer wünschten (Alma 53:18-19): „Nun hatten sie noch niemals gekämpft, und doch fürchteten sie den Tod nicht; und sie dachten mehr an die Freiheit ihrer Väter als an ihr eigenes Leben; ja, ihre Mütter hatten sie gelehrt, daß, wenn sie nicht zweifelten, Gott sie befreien werde.“ (Alma 56:47).

Nun hatten sie noch niemals gekämpft, und doch fürchteten sie den Tod nicht. Wie konnte das sein? Es steckte die richtige Motivation dahinter: die Freiheit ihrer Eltern und Familien. Das war im Vordergrund ihres Denkens und nicht, dass der Kampf mit einem Feind auch die Gefahr des eigenen Todes mit sich bringen könnte. Sie zweifelten nicht daran, dass ihre Sache vor dem Herrn rechtschaffenen war und er sie deshalb beschützen würde. Ihre Mütter hatten sie das gelehrt. Ja sie hatten sogar ein Gelübde abgelegt, sich für die Freiheit einzusetzen (Alma 53:17).

Ich denke wieder an ein Erlebnis aus meiner Kindheit. Da gab es im Tempelhofer Rathaus einen Paternoster. Man macht sich so seine Gedanken, was passiert denn, wenn man jeweils im letzten Stockwerk nicht aussteigen würde? Steht man dann Kopf, wenn der Paternoster seine Richtung ändert, was erwartet einen da oben sonst noch? Die Neugier besiegte die Furcht, das Gefühl einer Bedrohung, die Reaktion der Psyche auf eine gegenwärtige oder vorausgeahnte Gefahr. Voller Erwartung, in der Hoffnung, dass nichts Schlimmes passiert, bin ich stehen geblieben. Die Fahrt ging vorbei an einer geputzten Mauer, eine Lampe minimierte die Furcht, da ich erkannte, was dort ist, der Korb verschob sich waagerecht und es ging in die andere Richtung. Erleichterung machte sich breit, als der erste Ausstieg wieder kam. Bei mir war es in diesem Beispiel die Neugier, die motiviert hatte. Im Leben gab es dann aber viele andere erste Situationen, die Furcht einflößend waren, weil ich nicht wissen konnte, was auf mich zukommt. Aber die Heranführung an den Glauben und die Zuversicht in den Herrn durch meine Mutter halfen mir die Furcht zu überwinden, guten Mutes zu sein, mich auf Unbekanntes einzulassen, solange das Vorhaben rechtschaffen war (Lehre und Bündnisse 68:6). Welche Erfahrungen hast du mit Furcht?


(Bild: Quelle)

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Wir würden unsere Brüder nicht töten, wenn sie uns zufriedenließen

27. März 2018, 05:12am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Die Nephiten waren durch die Verstärkung, die sie erhalten hatten, in einer Situation, in der sie nun durch Kriegslist versuchten, die Lamaniten aus ihren Festungen herauszulocken (Alma 56:29-30). Helaman marschierte mit seinen zweitausend jungen Männern an ihrer stärksten und größten Festung vorbei, Antiparach. Eine Weile nach ihm marschierte auch Antipus mit einem Teil des Heeres hinterher. Der Plan ging insofern auf, dass die Lamaniten mit ihrem Heer aus Antiparach herauskamen und Helaman verfolgten. Jetzt war dieses Heer der Lamaniten von den Nephiten von zwei Seiten her in Bedrängnis. Nun war es aber notwendig, dass Helaman sich umdrehte und die Lamaniten angreifen müsste, damit diese nicht Antipus vernichten würden und so fragte er seine jungen Krieger, ob sie dies tun wollten und sie stimmten voller Mut zu (Alma 56:31-45): „Denn wie ich sie immer meine Söhne genannt hatte (denn sie alle waren sehr jung), so sprachen sie jetzt zu mir: Vater, siehe, unser Gott ist mit uns, und er wird nicht zulassen, daß wir fallen; darum laß uns hingehen; wir würden unsere Brüder nicht töten, wenn sie uns zufriedenließen; darum laß uns gehen, damit sie nicht das Heer des Antipus überwältigen.“ (Alma 56:46).

Wir würden unsere Brüder nicht töten, wenn sie uns zufriedenließen. Wieder erkennen wir, dass der Wunsch zu töten, nicht von den Nephiten ausging. Sie wurden von den Lamaniten in diese Situation gezwungen. Von diesen jungen Männern wissen wir, dass sie gelehrt wurden, „... die Gebote Gottes zu halten und untadelig vor ihm zu wandeln.“ (Alma 53:21). Untadelig vor Gott zu wandeln bedeutet: „Mit Gottes Lehren im Einklang sein und so leben, wie Gott es von seinem Volk erwartet; für die Eingebungen des Geistes empfänglich sein und ihnen gehorchen.“ (siehe Schriftenführer).

So habe ich wieder ein Beispiel, wie ich zu leben habe. Keinen Krieg anzetteln, z. B. mit meinem Nachbarn, dafür aber untadelig vor Gott zu wandeln, was soviel bedeutet wie: „... Recht tun, Güte lieben und achtsam mitgehen mit deinem Gott.“ (Micha 6:8), mein Vertrauen in den Herren zu setzen und in jenen Geist, der mich anleitet, Gutes zu tun, nämlich den Geist des Herrn (Lehre und Bündnisse 11:12). So kann ich gewiss sein, dass der Herr mir nichts Gutes versagt (Psalm 84:12). Und als einer, der einen Bund mit dem Herrn eingegangen ist, bin ich sogar dazu verpflichtet (Alma 7:22). Zu welchem Wandel fühlst du dich verpflichtet?


(Bild: Quelle)

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So waren wir mit zehntausend Männern ... vorbereitet

26. März 2018, 05:33am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Helaman mit seinen zweitausend jungen Kriegern befand sich in der Stadt Judäa (Alma 56:9). Die Lamaniten wagten keinen Ausfall aus ihren eingenommenen Städten (Alma 56:24-25). Zwischenzeitlich bekamen die Nephiten in Judäa Vorräte von den Vätern der zweitausend jungen Männer (Alma 56:27). „Und es wurden uns aus dem Land Zarahemla auch zweitausend Männer gesandt. Und so waren wir mit zehntausend Männern und Vorräten für sie und auch für ihre Frauen und Kinder vorbereitet.“ (Alma 56:28).

So waren wir mit zehntausend Männern ... vorbereitet. Was für eine enorme Anzahl von Menschen muss sich also in Judäa aufgehalten haben! Zu diesen zwölftausend Militärs um Helaman, müssen wir auch noch die eigentliche Zivilbevölkerung zuzählen. Später kamen nochmals sechstausend Männer und sechzig junge Ammoniten hinzu (Alma 57:6). Also eine enorm große Anzahl von Menschen, die Kritiker des Buches Mormon schon immer anzweifelten. Laut Parley P. Pratt verwarfen frühere Kritiker das Buch Mormon mit den Worten: „In Amerika gab es keine Altertümer, keine zerstörten Städte, Gebäude, Monumente, Inschriften, Hügel oder Befestigungen, um die Existenz eines solchen Volkes wie im Buch Mormon beschrieben zu bestätigen.“

Wie sich Menschen doch immer wieder irren und fortschreitende Wissenschaft, bislang vermeintlich nicht Existierendes, ans Tageslicht bringt. Jüngste Laseruntersuchungen (LiDAR: eine dem Radar verwandte Laserabtasttechnik, die Strukturen im Untergrund offenbart) brachten unglaubliche neue Entdeckungen in der mesoamerikanischen Archäologie zutage. Mit dieser neuen Technologie wurde bis jetzt eine ca. 2.100 Quadratkilometer große Fläche des Mirador-Beckens und anderer Gebiete im Norden Guatemalas kartografiert. Dabei wurden unzählige Aussagen des Buches Mormon bestätigt, die bisher angezweifelt wurden. So z. B. die Bevölkerungsgröße. Aufgrund der erzeugten Karten kamen Experten zu einer Revidierung bisheriger Annahmen der Population um bis zu 15-20 Millionen für die Tieflandmaya. Damit ist klar, dass die Maya-Zivilisation viel dichter, komplexer und fortschrittlicher war als bisher angenommen. Somit haben wir eine Übereinstimmung der von Mormon beschriebenen Situation (Mosia 27:6). Wie dankbar bin, ich, dass ich den Buch-Mormon-Zweiflern nie Beachtung geschenkt habe. Der Herr lässt uns von Zeit zu Zeit durch neue wissenschaftliche Erkenntnisse Bestätigung seiner Wahrheit zukommen. Das Wichtigste ist aber, dass wir zuerst Glauben üben, etwas als wahr anerkennen, von dem wir nichts wissen (Hebräer 11:1; Ether 12:6). Welche Erfahrungen hast du schon mit Zweiflern gemacht? Mehr zu den Vermessungsergebnissen kannst du hier nachlesen.

Guatemaltekische LiDAR-Daten nach zusätzlicher grafischer Verarbeitung
(Bild: Quelle)

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Sie wagten auch nicht, gegen die Stadt Zarahemla hinabzumarschieren

25. März 2018, 06:38am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Helaman hielt sich mit seinen zweitausend jungen Kriegern bei Antipus in der Stadt Judäa auf und wartete darauf, dass die Lamaniten aus ihren eingenommenen Städten gegen sie herauszögen. Doch in diesem Wunsch sah er sich enttäuscht (Alma 56:23-24). „Sie wagten auch nicht, gegen die Stadt Zarahemla hinabzumarschieren; sie wagten auch nicht, den Ursprung des Sidon zu überqueren, hinüber zur Stadt Nephihach. 26  Und so waren sie entschlossen, die Städte, die sie genommen hatten, mit ihren Streitkräften zu behaupten.“ (Alma 56:25-26).

Sie wagten auch nicht, gegen die Stadt Zarahemla hinabzumarschieren.

Ich versuche mir beim Durcharbeiten der Schriften auch gerne vorzustellen, in welcher Umgebung das stattfindet, worüber berichtet wird. Hier wird nun gerade zum Ausdruck gebracht, dass die Lamaniten es nicht wagten „... gegen die Stadt Zarahemla hinabzumarschieren ...“. In unserem Sprachgebrauch versteht man in Bezug auf die Geografie, dass die Stadt entweder südlicher als der eigene Standort gelegen ist, oder man sich von einem höher gelegenen Landesteil in einen tiefer gelegenen bewegt. Nachdem nun auch noch davon die Rede ist, dass die Lamaniten es auch nicht wagten, den Ursprung des Sidon zu überqueren, muss es sich um einen tiefer gelegenen Landesteil handeln in dem Zarahemla zu finden ist. Wasser fließt nun mal nicht von sich aus bergauf. Die Ausgangsorte müssen sich also in einem bergigen Gebiet befunden haben während Zarahemla niedriger gelegen haben muss. Die Übersichtskarte unten gibt wieder eine Vorstellung der Lage der Orte im Verhältnis zueinander.

alma 56_23(Bild: Quelle)

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Wir stellten ringsumher Kundschafter auf

24. März 2018, 05:39am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Die Lamniten griffen die Stadt Judäa, aus Sicht der Nephiten glücklicherweise, nicht an (Alma 56:18-19), aber sie „... stellten ringsumher Kundschafter auf, um die Bewegung der Lamaniten zu beobachten, damit sie nicht in der Nacht oder bei Tage an uns vorüberzögen, um auf unsere anderen Städte, die nordwärts lagen, einen Angriff zu unternehmen. 23 Denn wir wußten, daß sie in jenen Städten nicht stark genug waren, ihnen zu begegnen; darum war es unser Wunsch, wenn sie an uns vorbeizögen, ihnen in den Rücken zu fallen und sie so zur gleichen Zeit von hinten anzugreifen, da ihnen von vorn begegnet wurde. Wir meinten, wir könnten sie überwältigen; aber siehe, wir wurden in diesem unserem Wunsch enttäuscht.“ (Alma 56:22-23), weil die Lamaniten dies nicht wagten (Alma 56:24).

Wir stellten ringsumher Kundschafter auf. Wenn man gewappnet sein will vor überraschenden Aktionen des Feindes, ist es sicherlich unerlässlich, dessen Aktivitäten zu beobachten. Insbesondere, wenn zu erwarten ist, dass andere Teile der eigenen Truppen nicht stark genug sind, einen Angriff erfolgreich abzuwehren. So hat z.  B. auch David Kundschafter eingesetzt, um die Aktivitäten König Sauls zu erkennen, der ihm mit einem großen Heer nachsetzte, um ihn zu töten (1. Samuel 2:2). Durch sie erfuhr David, „... dass Saul mit Sicherheit am Kommen war.“ (1. Samuel 2:4) und er konnte sich auf die Maßnahme vorbereiten, die ihm dazu verhalf, dass Saul, ohne sein Vorhaben auszuführen, wieder mit seinen dreitausend Kriegern abzog (1. Samuel 2:25).

So bin auch ich auf Kundschafter angewiesen, die mich vor Angriffen Satans warnen. Diese Kundschafter finde ich in meinem nahen und weiteren Umfeld. In meiner Nähe sind es die Geschwister in meiner Gemeinde mit dem Bischof an der Spitze. Sie teilen mir mindestens jeden Sonntag mit, worauf ich zu achten habe, um nicht den Angriffen Satans zu unterliegen. Im weiteren Umfeld sind es die Generalautoritäten, die mich, und alle anderen Menschen weltweit, in entsprechenden Versammlungen vor den Machenschaften Satans warnen (Pfahl- und Generalkonferenzen). Im ganz nahen Umfeld natürlich die Mitglieder meiner Familie. Siegreich kann ich dem Bösen widerstehen, wenn ich ihre Beobachtungen ernst nehme und zu meinem Schutz entsprechend in Aktionen umsetze. Welche Kundschafter nutzt du, um Schaden abzuwenden?

“Heimkehr der Kundschafter” (Kundschafter aus Kanaan)
(Numeri13:24–26; Bild: Quelle)

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Nun waren sie entschlossen, an dem Ort zu siegen oder zu sterben

23. März 2018, 06:06am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Helaman fand die Nephiten in der Stadt Judäa in einer auf Hilfe angewiesenen Situation vor (Alma 56:16), denn ihr Heer war durch die Lamaniten stark geschwächt worden (Alma 56:10). Die Bewohner der Stadt waren unter ihrem Führer Antipus deshalb ... entschlossen, an dem Ort zu siegen oder zu sterben; darum magst du wohl meinen, daß diese kleine Streitmacht, die ich mitgebracht hatte, ja, diese meine Söhne, ihnen große Hoffnung und viel Freude brachten.“ (Alma 56:17). Aus diesem Grund waren sie überaus froh über die Verstärkung durch die zweitausend Jungen Krieger (Alma 56:10).

In den vorhergehenden Versen wird uns mitgeteilt, welche Städte von den Lamaniten eingenommen und besetzt worden sind - Manti, Zeezrom, Kumeni, Antiparach - und dass sie ihre Gefangenen wohl ins Land Nephi gebracht haben (Alma 56:12-15). In der Karte unten können wir uns von der angenommenen Lage der Städte zueinander einen Überblick verschaffen.

Nun waren sie entschlossen, an dem Ort zu siegen oder zu sterben. Etwas Ähnliches begegnet uns im Kampf der Juden gegen die Seleuziden im zweiten Jahrhundert vor Christus. Auch diese Kämpfe drehten sich um die Wiedererlangung der religiösen und politischen Freiheit des jüdischen Volkes. Die Selezuiden wollten unter dem großen König Antiochus den Juden um 166 v. Chr. ihre griechische Lebensweise aufzwingen. Bei einem Kampf des königlichen Seleuzidenheeres unter Lysias gegen Judas erlitt Lysias eine bittere Niederlage und es wird uns berichtet: „Als Lysias sah, welche Niederlage sein Heer erlitten hatte und wie kühn die Leute des Judas waren, bereit, tapfer zu leben oder zu sterben, kehrte er nach Antiochia zurück. Dort warb er Söldner an, um mit noch stärkerer Macht noch einmal gegen Judäa zu ziehen.“ (Hervorhebung hinzugefügt; 1. Makkabäer 4:35). Ich stelle mir vor, wie es mit mir wäre, wenn ich in einer Situation wäre, in der ich nur zwischen Sieg oder Tod entscheiden könnte. Stelle ich mich dem Kampf gegen Luzifers Angriffe, um zu siegen oder zu sterben, oder gebe ich lieber auf? Wer könnte mir in dieser Situation zu Hilfe kommen und wie groß wäre meine Freude darüber? Welche Gedanken bewegen dich bei diesen Fragen?

alma 56_13_15(Bild: Quelle)

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Ich meinte, Gott werde uns stärken

22. März 2018, 06:03am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Helaman, der mit seinen zweitausend jungen Kriegern in der Stadt Judäa das Heer des Antipus verstärkte (Alma 56:9-10), beschreibt in einem Brief an Moroni den Stand des Krieges dort gegen die Lamaniten (Alma 56:1ff). Über die Anti-Nephi-Lehier schreibt er in Bezug auf deren Eid, keine Waffen mehr zu ergreifen (Alma 24:16-18), dass sie es sich doch überlegten, die Nephiten in ihrem Leid zu unterstützen, und die Waffen doch wieder aufzunehmen (Alma 53:13). Helaman schreibt: „Aber ich wollte nicht zulassen, daß sie dieses Gelübde brachen, das sie getan hatten, denn ich meinte, Gott werde uns stärken, so daß wir nicht mehr leiden müssen, weil sie den Eid erfüllen, den sie abgelegt haben.“ (Alma 56:8).

Ich meinte, Gott werde uns stärken. Wie zeugt diese Einstellung doch von Helamans großem Glauben und Vertrauen in Gott. Lieber wollte er auf die Unterstützung der zahllosen Anti-Nephi-Lehier, die sich Ammoniten nannten, verzichten, und auf die Hilfe des Herrn setzen, als dass er zuließ, dass diese ihren Eid brechen würden.

Und wieder kommt mir die Begebenheit aus dem Alten Testament in den Sinn, in der der König von Aram Krieg mit Israel führt. Der israelitische Prophet Elischa informierte immer den König Israels, wo dieser von Aram in einen Hinterhalt gelockt werden sollte und er mied diese Orte. Das kam Aram doch merkwürdig vor und er befragte seine Untergebenen, wie dies passieren kann. Sie sagten ihm, dass Elischa, der Gottesmann, von seinen Vorhaben wisse. Als Aram herausfand, wo sich Elischa aufhielt, schickte er Truppen, um ihn festzunehmen. Als der Diener Elischas des Morgens aus dem Zelt trat, sah er ringsum alles voller feindlicher Truppen und bekam Furcht. Elischa sagte ihm aber: „Fürchte dich nicht! Bei uns sind mehr als bei ihnen.“ (2. Könige 6:16). Als der Herr dem Diener auf Bitten Elischas die Augen öffnete, sah er „... den Berg rings um Elischa voll von feurigen Pferden und Wagen.“ (2. Könige 6:17). Mit dieser himmlischen Übermacht im Rücken und mit weiterer Hilfe des Herrn gelang es Elischa aufgrund seines Glaubens, das Heer Arams ohne irgendeinen Kampf in dessen Heimat zurückzuschicken (2. Könige 6:8-23). Ich lerne daraus: Mit Vertrauen in den Herrn gelingt einem vieles, was einem normalerweise unmöglich erscheint; vorausgesetzt es deckt sich mit dem Willen des Herrn. Ich denke da z. B. an Furcht, die mich befällt, wenn ich einen Segen aussprechen darf, ob ich auch tatsächlich das sagen werde, was der Wille des Herrn für den Betreffenden ist. Ich darf diese Furcht beiseiteschieben und im Vertrauen auf Gott, auf die Stimme des Geistes hören. Wie sieht dein Vertrauen in Gott aus?

Elisa im Krieg gegen die Aramäer (Gustave Doré, 19. Jh.).
(Bild: Quelle)

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Sie wollten von ihrem Wein nicht genießen

21. März 2018, 05:49am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Aufgrund ihres Gehorsams gegenüber ihrem Gott, waren die Nephiten in ihren Verteidigungsanstrengungen gegenüber den lamanitischen Attacken erfolgreich (Alma 55:27-29). Mehrfach versuchten auch die Lamaniten, die Nephiten mit gepanschtem Wein zu vernichten (Alma 55:30). „Aber siehe, die Nephiten waren nicht langsam, in dieser Zeit ihrer Bedrängnis sich des Herrn, ihres Gottes, zu erinnern. Sie ließen sich nicht in ihren Schlingen fangen; ja, sie wollten von ihrem Wein nicht genießen, außer sie gaben zuerst einigen der lamanitischen Gefangenen.“ (Alma 55:31).

Sie wollten von ihrem Wein nicht genießen. Zuerst hatte ich frohlockt und gedacht: Ah, sie kannten und hielten auch das Gesundheitsgesetz, das uns der Herr in neuzeitlicher Offenbarung gegeben hat, in dem er uns u. a. untersagt, Wein oder starkes Getränk zu trinken (Lehre und Bündnisse 89:5). Doch dann kommt die Ernüchterung: „... außer sie gaben zuerst einigen der lamanitischen Gefangenen.“

Ich wendete mich der Bibel zu um eine Lösung zu finden und stieß zunächst auf Noach, der ein Ackerbauer war und der erste war, der einen Weinberg anlegte und „Er trank von dem Wein, wurde davon betrunken und entblößte sich drinnen in seinem Zelt.“ (Genesis 9:20-21; diese Begebenheit bedarf allerdings einer tieferen Betrachtung. Es war sicherlich nicht so, wie es scheint. Mehr erfährst du hier). Als Nächstes gibt es da die `Weisungen an die Priester für die Opferdarbringungen´, in denen es u. a. heißt: „Der HERR sagte zu Aaron: 9 Weder Wein noch Bier dürft ihr, du und deine Söhne, trinken, wenn ihr zum Offenbarungszelt kommt, damit ihr nicht sterbt. Das gelte bei euch als ewige Satzung für eure Generationen.“ (Levitikus 10:8-9). Und die Nasiräer - Menschen, die Gott einen besonderen zeitlich begrenzten Eid leisten - hatten die Anweisung des Herrn, dass „... sie auf Wein und Bier verzichten; sie sollen keinen gegorenen Wein und kein gegorenes Bier trinken, auch keinen Traubensaft, sie sollen weder frische noch getrocknete Trauben essen.“ (Numeri 6:3). Über Johannes den Täufer lesen wir: „... Wein und berauschende Getränke wird er nicht trinken ...“ (Lukas 1:15). Dann noch `das erste Zeichen Jesu in Kana in Galiläa´, wo er zum Ende der Hochzeitsfeier Wasser in äußerst guten Wein verwandelt, den die Gäste dann genießen durften (Johannes 2:1-10). Für mich lerne ich daraus, dass der Herr unter bestimmten Umständen und Zeiten Gebote erlässt oder eben nicht (Lehre und Bündnisse 56:4), so wie es für uns gerade nützlich und notwendig ist, und ich mich an das Gesetz halte, das er für meine Zeit bestimmt hat. Dessen ungeachtet gibt es Gebote, die grundsätzlich gelten. Deshalb brauchen wir lebende Propheten. Welche Gedanken hast du zu dieser Thematik?

noachNoach in seinem Weinberg; Holkham Bibel, ca. 1325-1350.
(Bild: Quelle)

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Er erfreute sich nicht an Mord oder Blutvergießen

20. März 2018, 06:03am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Moroni wurde wegen der Antwort Ammorons zornig, denn er wusste, „... daß Ammoron eine vollkommene Kenntnis von seinem Betrug hatte“ (Alma 55:1). So kam es zu keinem Gefangenenaustausch (Alma 55:2). Nun wandte er eine List an, indem er einen übergelaufenen Lamaniten Namens Laman mit einigen Kriegern zur Stadt Gid schickte, die von Lamaniten unter Kontrolle gehalten wurde (Alma 55:4-7). Als sie entdeckt wurden, gab sich Laman als Lamanit aus und bot ihnen von ihrem mitgebrachten Wein an. Die Lamaniten genossen diesen und wurden betrunken (Alma 55:8,13-14). Das nutzte Moroni mit seinen Kriegern aus, um den in der Stadt gefangen gehaltenen Nephiten Waffen über die Mauer zu werfen (Alma 55:16-17). Hätten sie dabei die Lamaniten aufgeweckt, so wären sie aufgrund Alkoholgenusses eine leichte Beute gewesen (Alma 55:18). „Aber siehe, dies war nicht der Wunsch Moronis; er erfreute sich nicht an Mord oder Blutvergießen, sondern er erfreute sich daran, sein Volk vor der Vernichtung zu erretten; und aus diesem Grund, kein Unrecht auf sich zu nehmen, wollte er nicht die Lamaniten überfallen und sie in ihrer Trunkenheit vernichten.“ (Alma 55:19). Als die Lamaniten erwachten und erkannten, in welcher Lage sie sich befanden, ergaben sie sich (Alma 55:22-23).

Er erfreute sich nicht an Mord oder Blutvergießen. Deshalb hat er einen schlauen Plan entworfen und mit seinen Leuten erfolgreich umgesetzt. Aufgrund dieser List, konnte Moroni die Stadt Gid ohne Blutvergießen zurückerobern und mehr Lamaniten gefangen nehmen, die er einsetzen konnte, an weiteren Befestigungsanlagen zu arbeiten (Alma 55:24-26). Im Alten Testament stoße ich auch auf einen schlauen Paln, den das Volk Gibeon aufgrund von Angst vor Vernichtung durch Israel, anwandte. Sie gaben sich als Volk aus der Ferne aus und baten um einen Friedensbund. Die Israeliten fielen darauf rein und schlossen diesen mit ihnen. Als sie bemerkten, dass Gibeon ja in dem Gebiet wohnte, das der Herr ihnen zugeteilt hatte, konnten sie wegen des Bundes nicht mehr gegen sie vorgehen (Josua 9:1-27).

Hieraus lerne ich, dass List, wenn sie aus der richtigen Motivation heraus angewandt wird, auch eine gute Seite haben kann. Es gibt wohl immer zwei Seiten bei einer Medaille, sowohl die Gutaspekte als auch eben Bösabsichten. Ich darf mich nur nicht für die Falsche entscheiden. List darf nicht dazu führen, anderen Schaden zuzufügen. Zu List siehe auch meinen Blogbeitrag vom 07.03.2018 hier. Welche Gedanken hast du zum Thema List?

list_zwei seiten einer medaille(Bild: Quelle)

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Eure Väter haben ihren Brüdern Unrecht getan

19. März 2018, 06:26am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Ammoron war über die Vorhaltungen Moronis in dessen Antwortbrief (Alma 54:4-14) auf seine Anfrage zornig und beantwortete diesen nun seinerseits mit der Androhung, die Ermordung seines Bruders durch die Nephiten, zu rächen (Alma 54:15-16). „Denn siehe, eure Väter haben ihren Brüdern Unrecht getan, indem sie sie ihres Rechts auf die Regierung beraubten, wo ihnen diese doch rechtens zustand.“ (Alma 54:17).

Eure Väter haben ihren Brüdern Unrecht getan. Worauf spielt Ammoron hier an, indem er die Vorhaltung macht, dass ihre Väter den Lamaniten das Recht auf die Regierung beraubten? Er spielt hier auf das Erbrecht des Erstgeborenen an. Laman und Lemuel waren die älteren Brüder Nephis und sie bezichtigten Nephi, dass er sich als Herrscher über sie aufspielen wolle, was ihm nicht zustehen würde (2. Nephi 5:1-3). Dagegen lehnten sie sich zeitlebens auf (1. Nephi 16:37-38). Laman und Lemuel verstanden nicht die Handlungsweise des Herrn (Mosia 10:14-15). Sie wollten nicht wahrhaben, dass ihr Bruder derjenige war, der, obwohl der Jüngere,  aufgrund seiner Treue vom Herrn als ihr Führer vorgesehen war (Mosia 10:13).

Hier kommt mir auch wieder das Beispiel der zwölf Söhne Jakobs in Erinnerung. Auch dort war es so, dass der Herr Josef, den zweitjüngsten, als den Herrscher über die älteren vorgesehen hatte (Genesis 37:5-8). Was war das Ende vom Lied? Josef blieb in allen schwierigen Prüfungen dem Herrn treu und hielt seine Gebote, und rettete seine Familie vor dem Hungertod (Genesis 45:5-7). Was lerne ich aus diesen und vielen weiteren Beispielen der Schrift die im selben Kontext stehen? Nicht auf das Alter und das Erstgeburtsrecht kommt es an Führer über andere zu sein, sondern auf Glaubenstreue, das Halten der Gebote Gottes und natürlich die weise Voraussicht und den Willen des Herrn. Er ist derjenige, der seine Diener auswählt, und zwar zu der Zeit, zu der er es für notwendig und richtig hält, denn es ist schließlich sein Reich! Wie stehst du zu denjenigen, die der Herr in seinem Werk beruft zu regieren?

Josef rettet seine Familie vor dem Hungerstod
(Bild: Quelle)

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