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Glaubensansichten

Es gab nur wenige, die sich zum Herrn bekehrten

30. März 2019, 06:52am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Mormon berichtet weiter: „Und es begab sich: Das einunddreißigste Jahr verging, und es gab nur wenige, die sich zum Herrn bekehrten; alle aber, die sich bekehrten, zeigten dem Volk wahrhaftig, daß sie von der Macht und dem Geist Gottes besucht worden waren, die in Jesus Christus waren, an den sie glaubten.“ (3. Nephi 7:21).

Es gab nur wenige, die sich zum Herrn bekehrten. Das ist auch heute nicht anders. Wir hatten 2017 in Deutschland eine Bevölkerungszahl von 82.741.000. Davon gehörten laut Statistik etwa 52.252.000 einer christlichen Kirche oder Gemeinschaft an. Also sind etwa 63 Prozent der Bevölkerung in Deutschland christlich eingestellt. Das ist aber noch keine Aussage über die wirklich bekehrten Christen. Laut Infratest spielten Religion und Glauben für 28 % Männer und 46 % Frauen eine sehr große bis große Bedeutung (siehe hier). Unter ihnen werden sich die etwas mehr als 40.000 Mitglieder der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage befinden (siehe hier).

Ein Großteil dieser wenigen `zum Herrn bekehrten´ Christen, zeigen auch heute dem Volk wahrhaftig, `daß sie von der Macht und dem Geist Gottes besucht worden waren´. Ich bin dem Vater im Himmel aus tiefstem Herzen dankbar, dass ich in dieser spannenden Zeit des Aufbaus seines Reiches auf Erden leben darf. Welch ein rasantes Fortschreiten Seines Werkes doch weltweit stattfindet. Seine Kirche zählte zu Gründungszeiten nur etwas mehr als eine Handvoll Mitglieder. Ihr wurde der Untergang nach kürzester Zeit vorausgesagt. 2017, nach 187-jährigem ununterbrochenem Bestehen, ist sie auf 16.118.169 Mitglieder in 167 Ländern weltweit angewachsen (siehe hier). Wie sagte Präsident Russel M. Nelson, der derzeit lebende Prophet und Präsident der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, unlängst in einem Video während seiner Südamerikareise über die Kirche: „Wenn Sie glauben, dass die Kirche vollständig wiederhergestellt wurde, sehen Sie nur den Anfang … Und während das Evangelium immer noch Tausende auf der ganzen Welt erreicht, es müsste noch mehr kommen, um das Evangelium auf der Erde wiederherzustellen … Warten Sie bis nächstes Jahr und dann nächstes Jahr … Essen Sie Ihre Vitaminpillen. Ruhen Sie sich etwas aus. Es wird spannend." (siehe hier). Wir können ganz sicher sein, dass Sein Werk weiter bestehen und weiter wachsen wird. Das Bild unten zeigt den 162sten Tempel der Kirche Jesu Christi. Er bezeugt das Wachstum der Kirche weltweit. Welche Gedanken bewegen dich hierzu?

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The Rome Italy Temple on Sunday, Nov. 18, 2018. Photo: Kristin Murphy, Deseret News
(Bild: Quelle)

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Das Volk sah es und bezeugte es

29. März 2019, 06:07am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Mormon lässt uns über die Wundertaten Nephis wissen: „Und das Volk sah es und bezeugte es und war wegen seiner Macht zornig auf ihn; und er vollbrachte im Namen Jesu auch viele weitere Wundertaten vor den Augen des Volkes.“ (3. Nephi 7:20).

Das Volk sah es und bezeugte es. Wenn man etwas miterlebt hat, besteht u. U. die Notwendigkeit dieses Erlebte gegenüber anderen Personen zu bezeugen, zu erzählen, was man erlebt hat. Dies ist oft notwendig, wenn ein Sachverhalt geklärt werden muss, wie z. B. den Hergang eines Verkehrsunfalles. Nur durch das Bezeugen anderer, insbesondere Nichtbeteiligter, besteht die Möglichkeit den Tatsachen so nah wie möglich zu kommen, und somit den Verursacher zu ermitteln. Hierzu ist es erforderlich, dass diejenigen, die etwas bezeugen, dies wahrheitsgetreu machen. Je mehr Personen unabhängig voneinander einen Vorgang bezeugen, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, ein möglichst objektives Bild zu erhalten, und damit der Wahrheit am nächsten zu kommen.

Diejenigen des Volkes im Land Zarahemla, die die Wundertaten Nephis selber miterlebten, haben von diesen Zeugnis abgelegt. Auch heutzutage gibt es Diener*innen des Herrn, die Wundertaten vollbringen. Meist sind das nicht unbedingt spektakuläre Wunder, wie das Erwecken von Toten, aber z. B. viele Heilungen von Kranken, oder das Eingreifen von Engeln – seien es himmlische oder noch auf Erden lebende – zur Verhinderung von ungünstigen Ereignissen. Diejenigen, die diese Wundertaten erleben, bezeugen diese Ereignisse gegenüber anderen. Wenn ich solch ein Zeugnis höre, freue ich mich, dass die Macht Gottes unter uns durch seine berufenen Diener*innen wirkt und werde nicht zornig auf sie, weil sie etwas tun konnten, was mir bisher nicht möglich war. Vielleicht muss ich noch meinen Glauben verstärken, vielleicht habe ich in anderen Angelegenheiten kleine Wunder vollbracht und es selber gar nicht bemerkt. So hat z. B. ein junger Bruder durch eine gefühlvolle Darbietung eines Musikstückes in mir das Wunder bewirkt, einen Evangeliumsgrundsatz in mir zu vertiefen und den Wunsch erweckt diesen in meinem Leben anzuwenden. Welche Wunder bist du in der Lage zu bezeugen?

A black-and-white drawing by Olinda Reynolds of a man standing and holding the gold plates open, with eight men surrounding him and looking down at the plates.
The Eight Witnesses, by Olinda Reynolds
(Die Zeugnisse kannst du in der Einleitung des Buches Mormon lesen; Bild: Quelle)

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Sogar seinen Bruder erweckte er von den Toten

28. März 2019, 06:09am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Über die Macht Nephis, des Sohnes Nephi, des Sohnes Helaman des Jüngeren, erfahren wir von Mormon: „Und im Namen Jesu trieb er Teufel und unreine Geister aus; und sogar seinen Bruder erweckte er von den Toten, nachdem dieser gesteinigt worden war und durch das Volk den Tod erlitten hatte.“ (3. Nephi 7:19).

Sogar seinen Bruder erweckte er von den Toten. Unvorstellbar, die Macht, die Nephi vom Herrn empfangen hatte, schon bevor er vom auferstandenen Jesus Christus, der den Nephiten in der neuen Welt erschien, zu einem seiner Zwölf Apostel berufen wurde. Ihm wurde die Macht zuteil, ihn ins Leben zurückzuholen, das was Jesus auch während seiner Erdenmission viele Male vollbrachte (Mosia 3:5). Er durfte dem Geist seines leiblichen Bruders Timotheus, der vom Volk gesteinigt worden war, befehlen, wieder in seinen sterblichen Körper zurückzukehren (3. Nephi 9:4). Ja, er trieb auch, wie Jesus und seine Zwölf in der alten Welt, Teufel und unreine Geister aus.

Dies alles geschieht ganz real mittels Macht und Kraft des Priestertums Gottes. Nun wird nicht jeder Priestertumsträger Gottes dazu in der Lage sein, diese Macht anzuwenden. Wir sehen es am Beispiel des Versuchs seiner Jünger in der alten Welt. Sie hatten offensichtlich noch nicht in Erfahrung gebracht, wie diese Macht erfolgreich angewendet werden konnte (Matthäus 17:19). Diese Macht kann nur angewendet werden, wenn es im Sinne des Herrn ist und nur von demjenigen, der rein gemacht worden ist, von Gott ordiniert und beauftragt wurde (Lehre und Bündnisse 50:26-29). Auch in heutiger Zeit hat der Herr seinen Dienern diese selbe Macht und Kraft erteilt (Lehre und Bündnisse 124:97-101). Wie unvorstellbar groß doch die Mächte des Himmels sind. Und wie wunderbar, dass der Herr sie auch seinen berufenen Dienern zuteilwerden lässt, um durch richtige Anwendung himmlische Prinzipien kennenlernen zu können. Ich weiß aber, dass diese Mächte „… nur nach den Grundsätzen der Rechtschaffenheit beherrscht und gebraucht werden können.“ (Lehre und Bündnisse 121:36). Nun gilt es herauszufinden, welches die `Grundsätze der Rechtschaffenheit´sind! Hierbei hilft Lehre und Bündnisse 121:41-45 weiter.

rechtschaffen
Der höchste Lohn für Rechtschaffenheit ist „Frieden in dieser Welt und ewiges Leben in der künftigen Welt“ (Elder Quentin L. Cook vom Kollegium der Zwölf Apostel).
(Bild: Quelle)

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Sie waren auf ihn zornig, nämlich weil er größere Macht hatte als sie

27. März 2019, 07:18am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Wie das Volk auf Nephis Macht reagierte schildert Mormon so: „Und es begab sich: Sie waren auf ihn zornig, nämlich weil er größere Macht hatte als sie, denn es war ihnen nicht möglich, seinen Worten nicht zu glauben, denn so groß war sein Glaube an den Herrn Jesus Christus, daß Engel ihm täglich dienten.“ (3. Nephi 7:18).

Sie waren auf ihn zornig, nämlich weil er größere Macht hatte als sie. Wie fühlst du dich, wenn ein anderer mehr Macht hat als du, du ihm also in bestimmten Dingen haushoch unterlegen bist? Wenn ich mich in einer solchen Situation befinde, bedeutet es für mich herauszufinden, ob ich mich in bestimmten Dingen noch verbessern kann, unter Berücksichtigung der Frage, ob es auch erstrebenswert ist.

Wie heißt doch ein Aphorismus des deutschen Frühsozialisten und Theoretikers des Kommunismus Wilhelm Weitling (1808 - 1871): „Glauben heißt nicht wissen.“ Andererseits heißt ein deutsches geflügeltes Wort: „Wissen ist Macht.“ Beides zusammengebracht würde ja bedeuten: wenn ich Glauben habe, habe ich kein Wissen und damit auch keine Macht. Aber Nephi hatte aufgrund seines großen Glaubens Macht! Und wie lautet nochmal Jesu Antwort auf die Frage seiner Jünger warum sie nicht böse Geister austreiben konnten? „Er antwortete: Wegen eures Kleinglaubens. Denn, amen, ich sage euch: Wenn ihr Glauben habt wie ein Senfkorn, dann werdet ihr zu diesem Berg sagen: Rück von hier nach dort! und er wird wegrücken. Nichts wird euch unmöglich sein.“ (Matthäus 17:20). Also schon mit ganz kleinem Glauben würden wir in der Lage sein, mittels Ansage, Berge zu verrücken, ja uns würde sogar nichts unmöglich sein. Ein anderer Evangelist erinnerte sich, dass Christus dazu noch äußerte, dass diese Macht nur durch Fasten und Gebet entfacht werden kann (Markus 9:29; KJV). Letztendlich wird also durch Glauben, Fasten und Gebet eine himmlische Macht aktiviert. Es ist die Macht, durch deren Wort die Erde und alles andere erschaffen wurde (Genesis 1:3). Nun habe ich einige Gedankenanstöße gegeben. Wie funktioniert denn das mit der `Macht durch Glauben´ (Philipper 4:13)?

glauben
(Bild: Quelle)

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Nephi diente mit Macht und mit großer Vollmacht

26. März 2019, 05:55am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Wie Nephi Junior, der Enkel Helamans im Werk des Herrn diente, beschreibt Mormon so: „Und er diente ihnen auf vielerlei Weise; und nicht alles davon kann niedergeschrieben werden, und ein Teil davon würde nicht genügen, darum ist es in diesem Buch nicht niedergeschrieben. Und Nephi diente mit Macht und mit großer Vollmacht.“ (3. Nephi 7:17).

Nephi diente mit Macht und mit großer Vollmacht. Der Dienst von Nephi, dem Sohn Nephis, der der Sohn Helaman des Jüngeren war, war im Werk des Herrn offensichtlich so umfangreich, dass Mormon es in diesem Buch nicht genügend würdigen konnte. Mormon schreibt nur, dass Nephi mit Macht und großer Vollmacht diente.

  • Macht
    Du kennst das geflügelte Wort: „Wissen ist Macht“. Der Begriff Macht ist meist negativ belegt, weil er die Fähigkeit beschreibt, auf das Verhalten und Denken anderer so einzuwirken, bzw. es zu beeinflussen, dass sie sich unterordnen. In den Heiligen Schriften ist damit oft aber die `Macht Gottes´ gemeint. Und Gott setzt Macht nie zu etwas ein, das die Entwicklung seiner Kinder in eine falsche Richtung führen würde. Dazu ist nur der Satan in der Lage. Wie heißt es so schön in den Sprichwörtern: „Ein weiser Mann wirkt mit Macht, ein verständiger Mensch entfaltet Kraft.“ (Sprüche 24:5).
  • Vollmacht
    Unter Vollmacht ist im weltlichen Sinn die durch ein Rechtsgeschäft begründete Vertretungsmacht zu verstehen. Im Sinne des Evangeliums ist es die durch Berufung bzw. Ordinierung zustande gekommene Erlaubnis, im Namen Gottes zu handeln, um sein Werk zu vollbringen (Lehre und Bündnisse 42:11).

Nephi ist für mich ein wunderbares Vorbild, wie Macht und Vollmacht im Reich Gottes benutzt werden und in neuzeitlicher Offenbarung wird es mir dediziert aufgelistet (Lehre und Bündnisse 121:34-46). Wie wunderbar wäre es in der Welt, wenn sich alle Menschen an diese Vorgaben halten würden. Wie gehst du mit Macht und Vollmacht um, wenn sie dir übertragen worden sind?

A panoramic scale painting of Christ in white robes, laying His hands on the head of one of His Apostles while the other eleven stand on either side.
Christus ordiniert die Zwölf Apostel
(Bild: Quelle)

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Nephi … fing an, unerschrocken Umkehr und Sündenvergebung … zu bezeugen

25. März 2019, 05:54am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Mormon lässt uns wissen: „Und es begab sich: Nephi—den Engel besucht hatten und auch die Stimme des Herrn, da er nun Engel gesehen hatte und ein Augenzeuge war und da ihm Macht gegeben war, auf daß er vom geistlichen Wirken Christi wisse, und da er auch Augenzeuge ihrer schnellen Abkehr von der Rechtschaffenheit zu ihrer Schlechtigkeit und zu ihren Greueln war, 16  da er darum wegen ihrer Herzenshärte und ihrer Sinnesverblendung bekümmert war—ging im gleichen Jahr unter sie aus und fing an, unerschrocken Umkehr und Sündenvergebung durch den Glauben an den Herrn Jesus Christus zu bezeugen.“ (3. Nephi 7:15-16).

Nephi … fing an, unerschrocken Umkehr und Sündenvergebung … zu bezeugen. Wir haben früher schon festgestellt, dass es sich bei diesem Nephi um den ältesten Enkel Helaman des Älteren handelt. Sein Vater, der aus Zarahemla wegzog, ohne dass man ihn je wiedergesehen hätte (3. Nephi 2:9), hieß ebenfalls Nephi. Er hatte vor seinem Weggang all die heiligen Unterlagen der Vorfahren seinem Sohn Nephi anvertraut (3. Nephi 1:2-3), der sie fortgeführt hat. Kurze Zeit später wurde er sogar beim Besuch des auferstandenen Jesu auf dem amerikanischen Kontinent, von diesem zu einem seiner zwölf Apostel erwählt (3. Nephi 19:4). Weiteres über ihn, werden wir morgen bei Betrachtung der nächsten Verse erfahren.

Dieser Nephi ist mir nun auch wieder ein unvorstellbar großes Vorbild. Er war so glaubenstreu, dass er von Engeln besucht wurde, die Stimme des Herrn hörte, über das geistliche Wirken Jesu, das zu gerade dieser Zeit in der alten Welt stattfand, informiert war, und aufgrund dessen dem strauchelnden zerstrittenen Volk, das die Propheten tötete (3. Nephi 7:14), unerschrocken Umkehr und Sündenvergebung durch Glauben an Christus predigte. An seinem Beispiel sehe ich, was ich aufgrund großen Glaubens zu tun imstande sein könnte. Momentan bin ich in einer Situation, in der ich ohne Todesangst Zeugnis von Jesus Christus und seinem Erlösungswerk ablegen kann und dennoch bin ich vielfach zurückhaltend. Mir fehlt noch ein gehöriges Quantum an Courage (Mut, Tapferkeit). Wobei ich aber meine, dass ich Ausdauer habe: „Courage ist gut, aber Ausdauer ist besser“ (Theodor Fontane). Was wolltest du dir von diesem Nephi abschauen?

courage
(Bild: Quelle; Text eingefügt)

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Doch hatten sie ihr Herz vom Herrn … abgewandt, und sie steinigten die Propheten und stießen sie von sich aus

24. März 2019, 06:41am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Nachdem der Teil des Volkes im Land Zarahemla, der ein Königtum eingerichtet hatte, zahlenmäßig dem restlichen Teil des Volkes unterlegen war, verließen sie fluchtartig ihre einstige Heimat und siedelten sich im Norden an, um dort in Ruhe anwachsen zu können, bis sie stark genug wären, die Stämme anzugreifen (3. Nephi 7:12-13). Über diese restlichen Stämme erfahren wir: „Und es begab sich: Im einunddreißigsten Jahr waren sie in Stämme geteilt, ein jeder Mann gemäß seiner Familie, seiner Verwandtschaft und seinen Freunden; doch waren sie zu der Vereinbarung gekommen, daß sie miteinander keinen Krieg führen würden; aber hinsichtlich ihrer Gesetze und ihrer Art von Regierung waren sie nicht einig, denn diese waren gemäß dem Sinn derer festgesetzt worden, die ihre Häuptlinge und ihre Führer waren. Aber sie setzten sehr strenge Gesetze fest, daß sich kein Stamm gegen den anderen vergehen dürfe, so daß sie in gewissem Maße Frieden im Land hatten; doch hatten sie ihr Herz vom Herrn, von ihrem Gott, abgewandt, und sie steinigten die Propheten und stießen sie von sich aus.“ (3. Nephi 7:14).

Doch hatten sie ihr Herz vom Herrn … abgewandt, und sie steinigten die Propheten und stießen sie von sich aus. Auch dies wieder eine jüdische Tradition, Apostel und Propheten, die ihnen nicht passten, aus der Stadt zu treiben und zu steinigen. Ein prominentes Beispiel: Die Steinigung des Stephanus, einer der von den Aposteln neu berufenen Sieben (Apostelgeschichte 6:1-6; heute unsere `Siebziger´ in der weltweit tätigen Führungsebene der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage). Einige seiner eigenen Landsleute stellten sich gegen ihn, diesen Mann `voller Gnade und Kraft´, und er wurde verhaftet (Apostelgeschichte 6:8-15). Vor dem Hohepriester hielt er dann eine längere Rede über die Geschichte Israels. Zum Ende wirft er seinen Zuhörern auch noch vor, dass sie sich dem Heiligen Geist widersetzen würden und ihre Väter die Propheten verfolgt hätten (Apostelgeschichte 7:1-53). Darüber waren die religiösen Führer auf das äußerste empört und „… trieben ihn zur Stadt hinaus und steinigten ihn.“ (Apostelgeschichte 7:54-60).

Ich möchte nicht zu jenen zählen, denen die Wehrufe Jesu galten an deren Ende er bedauernd feststellte: „Jerusalem, Jerusalem, du tötest die Propheten und steinigst die Boten, die zu dir gesandt sind. Wie oft wollte ich deine Kinder sammeln, so wie eine Henne ihre Küken unter ihre Flügel nimmt; aber ihr habt nicht gewollt.“ (Matthäus 23:37). Ich bin aus tiefstem Herzen dankbar für die Boten, die uns Jesus Christus auch heute noch sendet, um die Kinder, die sein Vater ihm gegeben hat (Johannes 17:24), unter seine schützenden Flügel zu sammeln. Du kennst sicherlich die Redensart „jemanden unter seine Fittiche nehmen“, die zum Ausdruck bringen soll, dass jemand von jemandem beschützt wird – `Fittich´ gehört zum Wortstamm `Feder´ und bezeichnet die Flügel von Vögeln, mit denen sie ihre Brut zum Schutz bedecken. Wen kennst du alles, der dich `unter seine Fittiche nehmen´ wollte?


… wie eine Henne ihre Küken unter ihre Flügel nimmt …
(Matthäus 23:37; Bild: Quelle)

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Im Hass gegen diejenigen einig, die ein Bündnis eingegangen waren, die Regierung zu zerschlagen

23. März 2019, 06:49am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Über die Einigkeit der verschiedenen Stämme des Volkes im Land Zarahemla in einem Punkt berichtet uns Mormon: „Und es begab sich: Sie waren nicht so stark an Zahl wie die Stämme des Volkes, die sich einig waren, außer daß ihre Führer ihre eigenen Gesetze aufrichteten, ein jeder gemäß seinem Stamm; doch waren sie Feinde; obwohl sie kein rechtschaffenes Volk waren, waren sie doch im Haß gegen diejenigen einig, die ein Bündnis eingegangen waren, die Regierung zu zerschlagen.“ (3. Nephi 7:11).

Im Hass gegen diejenigen einig, die ein Bündnis eingegangen waren, die Regierung zu zerschlagen. Das einst geeinte Volk im Land Zarahemla hatte sich in einzelne Stämme aufgelöst, mit jeweils eignen Häuptlingen, die untereinander zerstritten waren, außer in einem Punkt: Hass gegen die geheime Bande, die sich unter der Führung eines Mannes Namens Jakob gebildet hatte, um die Regierung zu zerschlagen (3. Nephi 7:6,9).

Im Ziel sind wir uns einig, wie wir hinkommen allerdings zerstritten. Stell dir vor, du bist mit deiner Familie unterwegs und willst mit ihr nach Rom. Der eine meint, du musst da lang, der andere widerspricht lautstark und meint, es geht dort lang, ein Dritter meint, dass das ganz falsch sei, er wisse ganz genau, wo es langgehen würde und aus dem Navi ertönt eine liebliche Stimme, die dir schon zum zehnten Mal sagt: „Bei der nächsten Möglichkeit bitten wenden!“ Da denkst du dir: „Wie gut, dass alle Wege nach Rom führen“. Wie sieht es aber aus, wenn es um höhere Ziele geht? Einig im Ziel, aber uneinig über die Richtung. Geht nun jeder seinen eigenen Weg und kommen doch alle am selben Ziel an? Das Ziel ist in die Gegenwart unseres himmlischen Vaters zurückzukehren (Köstliche Perle Mose 1:39). Eine Bedingung für die Zielerreichung ist das Tor, durch das ein jeder gehen muss, die Taufe (Johannes 3:5). Dann gibt es noch weitere wichtige Etappenziele, weitere Bündnisse (1. Nephi 13:23). Die Wege dazwischen sehen sicherlich bei jedem etwas anders aus. Was ist also wichtig? Das große Ziel kennen, die einzelnen Etappenziele anpeilen und nach und nach erreichen, egal ob der eine etwas Umwege macht und es dadurch etwas länger dauert, oder der andere gleich den direkten Weg einschlägt. Wenn das eigene Navi – das Gewissen – mal bei einer Abbiegung nicht korrekte Angaben macht, dann dürfen andere, deren Navi funktioniert, sicherlich liebevolle Unterstützung geben – Familienmitglieder, Freunde, Kirchenführer … . Was unternimmst du in dem Fall: Im Ziel einig, aber nicht über den Weg?

Viele verfolgen hartnäckig
den Weg, den sie
gewählt haben, aber
nur wenige das
Ziel.

— Friedrich
Nietzsche
(Bild: Quelle: Encouragement Memes)

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Er war einer der vordersten, der seine Stimme gegen die Propheten, die von Jesus zeugten, erhoben hatte

22. März 2019, 05:46am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Über die Gegner derjenigen, die an Christus glaubten, lässt uns Mormon wissen: „Nun versammelte sich diese geheime Verbindung, die soviel Übeltun über das Volk gebracht hatte, und stellte einen Mann, den sie Jakob nannten, an ihre Spitze; 10  und sie nannten ihn ihren König; darum wurde er der König über diese schlechte Bande; und er war einer der vordersten, der seine Stimme gegen die Propheten, die von Jesus zeugten, erhoben hatte.“ (3. Nephi 7:9-10).

Er war einer der vordersten, der seine Stimme gegen die Propheten, die von Jesus zeugten, erhoben hatte. Wieder schloss sich eine große Volksgruppe, zu einer geheimen Verbindung mit einem König an der Spitze zusammen.

Wer wird vielfach zu einem Führer gekürt? Derjenige, der am lautesten die Meinung der Menge artikuliert. In diesem Fall ein Mann namens Jakob. Welch ein Zynismus. Der Name Jakob kommt aus dem Hebräischen und bedeutet nach einer Deutungsart so viel wie `[Gott] möge schützen´. Aus dem Alten Testament kennen wir die Geschichte der Zwillingsbrüder Jakob und Esau, deren Eltern Rebekka und Isaak waren. Esau kam als Erster aus dem Mutterleib und an dessen Ferse festhaltend kam der Zwilling hinterher. Nachdem er sich an der Ferse Esaus festgehalten hatte, wurde er mit einem Namen benannt, der so viel wie `Fersenhalter´ bedeutet (Genesis 25:25-26). Dieser Jakob wurde einer der drei Stammväter des Volkes Israel: Abraham, Isaak und Jakob – später von Gott in `Israel´ umbenannt, was `Gottesstreiter´ bedeutet (Genesis 32:29). Nun ein solcher als König derjenigen, die ihre Stimme gegen die Propheten erhoben, die von Jesus zeugten. Er soll nie und nimmer mein Vorbild sein. Ich liebe die Propheten Gottes und will ihnen folgen und sie unterstützen, indem ich auf ihre Einladungen Christus zu folgen, achte. Welche Bilder kommen dir in Verbindung mit dem Namen Jakob in den Sinn?

Esau eating
Esau gibt wegen einer Linsensuppe sein Erstgeburtssegen an Jakob
(Genesis 25:30-34; Bild: Quelle)

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Abgewandt … wie ein Hund zu dem, was er gespien hat

21. März 2019, 06:31am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Wir erfahren über das Volk in Zarahemla weiter: „Und so waren noch keine sechs Jahre vergangen, seit der größere Teil des Volkes sich von seiner Rechtschaffenheit abgewandt hatte wie ein Hund zu dem, was er gespien hat, oder wie eine Sau zu dem Kot, worin sie sich gewälzt hat.“ (3. Nephi 7:8).

Abgewandt … wie ein Hund zu dem, was er gespien hat. Du hast es sicherlich schon erlebt, dass Hunde erbrechen. Die Ursache kann zu schnelles Fressen, eine plötzliche Nahrungsumstellung, eine Infektion, eine Entzündung, ein verschlungener Fremdkörper, eine Lymphknotenschwellung, oder gar eine Vergiftung sein. Erbrechen ist nicht nur bei Tieren ein Schutzeffekt. Woher kannte nun aber das Volk in Zarahemla das Sprichwort hierzu aus dem Neuen Testament im Zusammenhang mit der Abwendung von den heiligen Geboten des Herrn: „Auf sie trifft das wahre Sprichwort zu: Der Hund kehrt zurück zu dem, was er erbrochen hat, und: Die gewaschene Sau wälzt sich wieder im Dreck.“ (2. Petrus 2:22)? Wir erinnern uns, Lehi hatte bei seiner Auswanderung aus der alten Welt die Anweisung bekommen, die Messingplatten Labans mitzunehmen. In ihnen waren heilige Schriften enthalten von der Schöpfung bis hinab zur Zeit Jeremias (1. Nephi 5:10-16). Jeremias Wirkungszeit als Prophet war etwa von 626 v. Chr. bis 585 v. Chr. in Jerusalem, also eine Zeit, die noch in die Aufzeichnungen der Messingplatten Labans fällt. In den Sprichwörtern nämlich finden wir nun auch diese Redensart wieder: „Wie ein Hund, der zurückkehrt zu dem, was er erbrochen hat, so ist ein Tor, der seine Dummheit wiederholt.“ (Sprichwörter 26:11). Das Buch der Sprüche geht nach jüdischer Tradition auf Hiskija, den König von Juda zurück, dessen Amtszeit von 725 v. Chr. bis 696 v. Chr war. Also könnten die Nephiten diese Redensart daher gekannt haben.

So interessant diese Erklärung auch sein mag, auch in Hinsicht auf die Wahrheit des Buches Mormon, wichtiger für mich ist bei meinen Überlegungen der Sinn dieses Sprichwortes: Wenn man Wahrheiten erkannt hat, doch wieder zu seinen alten Dummheiten zurückzukehren (siehe auch ergänzend 2. Petrus 2:21). So wie ich mich meinem Erbrochenen nicht wieder zuwenden werde, will ich mich auch nicht meinen alten Dummheiten wieder zuwenden. Natürlich kann ich einem Erbrechen auch vorbeugen, indem ich z. B. keine falsche Nahrung zu mir nehme – hier im geistigen Sinne gemeint. Welche Anregung entnimmst du aus diesen Schriftstellen für dich?

Erbrechen: Erleichterung oder Warnsignal? / Wenn Hunde sich übergeben, wollen sie oftmals einfach nur etwas loswerden / Es kann aber auch eine ernsthafte Krankheit dahinterstecken
(Bild: Quelle: "obs/Bundesverband für Tiergesundheit e.V./BfT/pressmaster/shutterstock.com")

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