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Glaubensansichten

Die Mittel nicht gebrauchen, die der Herr für uns bereitet hat?

19. April 2018, 05:59am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Moroni weiter in seinem Brief an Pahoran: „Oder meint ihr, der Herr werde uns gleichwohl befreien, während wir auf unseren Thronen sitzen und die Mittel nicht gebrauchen, die der Herr für uns bereitet hat?“ (Alma 60:21).

Die Mittel nicht gebrauchen, die der Herr für uns bereitet hat? Wenn du irgendetwas produzieren willst, machst du sicherlich, ob bewusst oder unbewusst, eine Projektplanung. Du ermittelst, was du wie und womit erreichen willst. Nehmen wir an, du willst Kuchen fabrizieren. Du suchst dir ein Rezept aus und legst die einzelnen Arbeitsschritte fest und welche Arbeitsmittel du wann benötigst. Nun gibst du die Prozessbeschreibung an diejenigen weiter, die die Arbeit ausführen sollen. Irgendwann stellst du fest, dass diejenigen die Arbeitsmittel, die du für die Fertigung des guten Produkts, gar nicht verwenden. Das Ergebnis entspricht dann auch absolut nicht dem, was du geplant hast. Wirst du dich fragen, warum du dir die Arbeit einer Prozessbeschreibung und die Bereitstellung von Arbeitsmitteln gemacht hast, wenn darauf gar nicht zurückgegriffen wird?

Gehen wir Menschen manchmal davon aus, dass wir in die Gegenwart Gottes wieder zurückkehren können, wenn wir die von ihm bereitgestellten Mittel nicht benutzen? Welche Mittel hat er bereitgestellt? Einen Retter, der das notwendige Sühnopfer erbringt. Die Umkehr, die uns befähigt getauft zu werden und den Heiligen Geist zu empfangen. Die Propheten, Seher und offenbarer, die der Menschheit helfen, Christus näherzukommen und ihm zu folgen. Die Kirche seines Sohnes, die uns Zusammenhalt und Schutz bietet. Schlussendlich die Familie, die uns eine heilige Stätte des Lernens bietet. Wie wird sich der Herr fühlen, wenn wir diese für unsere Errettung bereitgestellten Mittel schlichtweg nicht nutzen, weil wir vielleicht der Meinung sind, dass andere Mittel leichter zu anzuwenden sind? Wenn wir diese anderen nutzen, werden wir aber nicht das Produkt erhalten, welches der Herr beabsichtigt hat (Köstliche Perle Mose 1:39). Welche Mittel sind dir noch bekannt, die der Herr für unsere Befreiung aus den Fängen Satans bereitet hat?

(Die farbigen Kästchen sind die Übersetzung aus dem englischen Original; Bild: Quelle)

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Habt ihr die Gebote des Herrn, eures Gottes, vergessen?

18. April 2018, 05:46am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Moroni schildert dem obersten Richter der Nephiten in seinem Brief an ihn weiter, dass wegen der Schlechtigkeit derjenigen, die nach Macht und Gewalt streben, sie durch die Lamaniten vernichtet werden. Er hält ihm sogar vor, evtl. selber ein Landesverräter zu sein, oder sich im Landesinneren einfach nur sicherer zu fühlen, ohne etwas unternehmen zu müssen (Alma 60:17-19) und fragt: „Habt ihr die Gebote des Herrn, eures Gottes, vergessen? Ja, habt ihr die Gefangenschaft unserer Väter vergessen? Habt ihr die vielen Male vergessen, da wir aus den Händen unserer Feinde befreit worden sind?“ (Alma 60:20).

Habt ihr die Gebote des Herrn, eures Gottes, vergessen? Moroni macht Pahoran hier ganz massive Vorwürfe, obwohl er sich seiner Aussagen nicht sicher sein kann. Es können ja ganz andere Hinderungsgründe vorliegen, die ihn davon abhalten Verstärkung und Lebensmittel zu schicken. Auf der anderen Seite kann man Moroni auch wieder verstehen, dass er sich in einer außergewöhnlich belastenden Situation befand und den für ihn naheliegendsten Gedanken freien Lauf ließ.

Vergesslichkeit ist ein Phänomen, das sicherlich jeder kennt. Alma verweist auch schon darauf, dass Menschen schnell vergesslich sind, insbesondere, was ihren Schöpfer anbelangt (Alma 46:8). Oft ist es viel leichter sich der Rachegelüste zu erinnern, als des Gebotes einander zu vergeben, wobei man dabei eben auch sträflicher weise vergisst, dass der Herr einem in diesem Fall dann auch die eigenen Sünden nicht vergibt (Lehre und Bündnisse 82:1). Mark Twain (1835 - 1910, eigentlich Samuel Langhorne Clemens) der US-amerikanische Erzähler und Satiriker, bestätigt diese Art des Menschen in folgendem Aphorismus: „Man vergisst vielleicht, wo man die Friedenspfeife vergraben hat, aber man vergisst niemals, wo das Beil liegt.“ Ich kämpfe gegen das Vergessen dadurch an, indem ich täglich das Wort Gottes studiere - ich wiederhole. Es ist nun einfach mal so, dass das Gehirn viele Eindrücke nur kurzfristig speichert. Will ich etwas über längere Zeit im Gedächtnis behalten, muss ich zunächst in kurzen und dann in immer längeren Abständen Wiederholen, und zwar in Abhängigkeit des zu lernenden Stoffes. Wie beugst du dem Vergessen vor?

(Bild: Quelle)

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Wenn wir damals, als wir untereinander gestritten haben, unsere Kräfte vereinigt hätten

17. April 2018, 05:13am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Moroni schreibt an Pahoran, dass sie ihren Feinden hätten standhalten können, wenn es nicht in der Regierung Schlechtigkeit gegeben hätte (Alma 60:15) und meint: „Ja, wäre nicht der Krieg gewesen, der unter uns selbst ausgebrochen ist, ja, wären nicht diese Königsleute gewesen, die so viel Blutvergießen unter uns selbst verursacht haben, ja, und wenn wir damals, als wir untereinander gestritten haben, unsere Kräfte vereinigt hätten, wie wir es vorher getan haben, ja, wäre nicht dieses Verlangen nach Macht und Gewalt über uns gewesen, wie es diese Königsleute gehabt haben, wären sie der Sache unserer Freiheit treu geblieben und hätten sich mit uns vereinigt und wären gegen unsere Feinde gezogen, anstatt das Schwert gegen uns zu ergreifen, was die Ursache von so viel Blutvergießen unter uns selbst war, ja, wenn wir in der Kraft des Herrn gegen sie vorgegangen wären, so hätten wir unsere Feinde zerstreut, denn es wäre gemäß der Erfüllung seines Wortes geschehen.“ (Alma 60:16).

Wenn wir damals, als wir untereinander gestritten haben, unsere Kräfte vereinigt hätten. Um die 550 v. Chr. lehrt Nephi, was der Herr geboten hat, was der Mensch nicht tun soll. Er zählt acht Dinge auf, von nicht Morden über nicht lügen, nicht stehlen, bis hin zu `nicht miteinander streiten´. Wer es dennoch tun würde, würde zugrunde gehen (2. Nephi 26:32). Als Alma der Ältere die Kirche im Wald an den Wassern Mormon, im Versteck vor dem in Schlechtigkeit herrschenden König Noa (Mosia 11:6), um die 145 v. Chr. aufrichtete, gebot auch er den Mitgliedern, dass sie keinen Streit untereinander haben sollten (Mosia 18:21).

Genauso gelten dieses Gebot und die Aufforderung auch uns in heutiger Zeit. Auch wir sollen uns vor Streit hüten, und dürfen uns nicht dazu aufstacheln lassen, denn Satan ist der Vater des Streits (3. Nephi 11:29). Insbesondere über `die Punkte der Lehre des Herrn´ dürfen wir nicht in Streit geraten (Lehre und Bündnisse 10:63). Der Herr fordert uns explizit auf, aufzuhören, miteinander zu streiten (Lehre und Bündnisse 136:23). Damit dieses nicht passiert, hat er Wächter in seinem Weinberg berufen, die Propheten und weitere vom Herrn beauftragte Diener. Auf sie müssen wir achten und ihre Warnungen ernst nehmen (Lehre und Bündnisse 46:27). Welche Wächter des Herrn kennst du?

Burg, Turm, Mittelalter, Festung, Wachturm
(Bild: Quelle)

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Wegen seiner überaus großen Trägheit

16. April 2018, 05:49am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Moronis weitere Gedanken in seinem Brief an Pahoran (Alma 60:1): „Und nun siehe, ich sage euch, ich befürchte sehr, daß die Strafgerichte Gottes über dieses Volk kommen werden—wegen seiner überaus großen Trägheit, ja, nämlich der Trägheit unserer Regierung und ihrer überaus großen Vernachlässigung ihren Brüdern gegenüber, ja, denen gegenüber, die getötet worden sind.“ (Alma 60:14).

Wegen seiner überaus großen Trägheit. In der Physik ist Trägheit die Eigenschaft eines Körpers, seine Position oder Bewegung beizubehalten, solange keine äußere Kraft auf ihn einwirkt. Trägheit ist aber auch eine menschliche Eigenschaft. Im religiösen Kontext bedeutet Trägheit eine Untätigkeit und eine Nichtbeteiligung an rechtschaffenen Werken. Als es um das Verhalten im Alltag geht, erinnern Paulus, Silvanus und Timotheus die Mitglieder der Gemeinde in Tessalonich daran, was sie ihnen geboten, als sie bei ihnen waren: „... Wer nicht arbeiten will, soll auch nicht essen.“ (2. Thessalonicher 3:10). Einige Mitglieder hatten sich nämlich aufgrund von Irrlehrern verführen lassen, nicht der täglichen Arbeit nachzugehen.

Du kennst wahrscheinlich auch den Slogan, der aus dieser Schriftstelle entstand: „Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen“. Nun kann man diese Aussage unterschiedlich interpretieren. Ich lese daraus die Aufforderung Faulheit abzulegen, nicht träge zu sein. In neuzeitlicher Offenbarung verurteilt der Herr den Müßiggang: „Du sollst nicht müßig sein, denn wer müßig ist, soll weder das Brot des Arbeiters essen noch dessen Gewand tragen.“ (Lehre und Bündnisse 42:42) und er spricht ein Weh aus über diejenigen, die mit ihren eigenen Händen nicht arbeiten wollen (Lehre und Bündnisse 56:17) und fordert uns auf, nicht müßig zu sein (Lehre und Bündnisse 88:124). Ich bin dankbar, dass mir schon in meiner Kindheit Trägheit, Müßiggang, erst gar nicht angewöhnt wurden. Ich bin glücklicherweise schon früh daran gewöhnt worden: „Im Schweiße deines Angesichts wirst du dein Brot essen ...“ (Genesis 3:19) und ich bin meinen Eltern zutiefst dankbar für diese Lehre, die sie mir haben zukommen lassen. So scheue ich mich vor keiner ehrlichen Arbeit und beteilige mich von Herzen freiwillig an rechtschaffenen Werken. Was hältst du von Trägheit?

arbeiten
(Bild: Quelle)

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Der Herr läßt zu, daß die Rechtschaffenen getötet werden

15. April 2018, 06:03am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Nachdem Moroni Pahoran, in seinem Brief an ihn, unterstellt hat, nur auf seinem Thorn zu sitzen und nichts für die Freiheit seines Volkes zu tun und zu meinen, Gott würde sie schon befreien, während andere ihr Leben lassen (Alma 60:11-12), erklärt er: „denn der Herr läßt zu, daß die Rechtschaffenen getötet werden, damit seine Gerechtigkeit und sein Strafgericht über die Schlechten komme; darum müßt ihr nicht meinen, die Rechtschaffenen seien verloren, weil sie getötet worden sind; sondern siehe, sie gehen in die Ruhe des Herrn, ihres Gottes, ein.“ (Alma 60:13).

Der Herr läßt zu, daß die Rechtschaffenen getötet werden. Wenn gesehen wird, dass unschuldige Menschen in Kriegen oder durch sonstige Ereignisse umkommen, sind viele geneigt zu sagen: Wenn es einen gerechten Gott gibt, warum lässt er solch ein Unrecht zu?

Im ersten Satz des Verses gibt uns Moroni aber auch schon die Antwort auf diese Frage: „... der Herr läßt zu, daß die Rechtschaffenen getötet werden, damit seine Gerechtigkeit und sein Strafgericht über die Schlechten komme; ...“(Alma 60:13). Er sagt uns sogar, dass diese so getöteten in die Ruhe des Herrn eingehen würden. Zu dem Propheten der Wiederherstellung, Joseph Smith, sagt der Herr sogar: „... Wer in mir stirbt, wird den Tod nicht schmecken, denn er wird ihm süß sein;“ (Lehre und Bündnisse 42:46). Das ist sicherlich etwas, was man nur annehmen kann, wenn man im Glauben an den Herrn feststeht. Mit dem menschlichen Verstand kann man das wohl nicht nachvollziehen. Ich muss auch verstehen, dass der Herr sagt: `wer in mir stirbt´. Das bedeutet, dass sich diese Aussage auf die rechtschaffenen Menschen bezieht. Im nächsten Vers steht, dass der Tod für diejenigen, die nicht in ihm sterben bitter sein wird (Lehre und Bündnisse 42:47). Der eine weiß, dass er in die Ruhe des Herrn eingehen wird, der andere nicht und das wird ihm Kopfzerbrechen bereiten, nämlich, was er bis jetzt sträflich vernachlässigt hat. Welche Gedanken bewegen dich in diesem Zusammenhang?

(Bild: Quelle)

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Ihr habt ihnen eure Vorräte vorenthalten

14. April 2018, 05:34am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Nachdem Moroni Pahoran in seinem Brief vorgehalten hat gedankenlos sein für ihn kämpfendes Volk vernachlässigt zu haben, (Alma 60:7-8) schreibt er weiter: „Aber siehe, dies ist nicht alles—ihr habt ihnen eure Vorräte vorenthalten, so sehr, daß viele gekämpft und ihr Leben verblutet haben um ihrer großen Wünsche willen, die sie für das Wohlergehen dieses Volkes hatten; ja, und dies haben sie getan, während sie nahe daran waren, wegen eurer überaus großen Vernachlässigung ihnen gegenüber vor Hunger zugrunde zu gehen.“ (Alma 60:9).

Ihr habt ihnen eure Vorräte vorenthalten. Moroni hält Pahoran vor, obwohl die Truppen Helamans sich bis aufs Blut für die Freiheit ihrer nephitischen Brüder einsetzten, ihnen kein Vorrat an Verpflegung gesandt wurde und sie deshalb nahe dran waren, an Hunger zugrunde zu gehen (Alma 58:7).

Schon im alten Ägypten hat der Herr den Pharao durch Joseph angewiesen, für Notzeiten Vorrat anzulegen (Genesis 41:34-36). Auch in heutiger Zeit sind wir als Bundesvolk des Herrn aufgefordert, ständig für Vorrat Sorge zu tragen, damit die Armen versorgt werden könnten (Lehre und Bündnisse 78:1-4). Das bezieht sich nicht nur auf die Kirche als Ganzes, sondern auch auf jeden Einzelnen. Im Rahmen der Aufforderung zur Eigenständigkeit - „Eigenständigkeit ist die Fähigkeit, die Entschlossenheit und das Bemühen, sich selbst und seine Familie in geistiger und zeitlicher Hinsicht mit allem Lebensnotwendigen zu versorgen.“ - ist auch jeder aufgefordert, für Notzeiten einen Lebensmittelvorrat anzulegen (siehe hier). Wenn nun die Notzeit da ist, wie gehe ich mit meinem Vorrat um? Mein Nachbar hat vielleicht keinen Vorrat, gebe ich ihm von meinem Vorrat ab, oder überlasse ich ihm seinem Schicksal? Da hilft mir auch wieder eine Aussage des Herrn auf die Sprünge: „ein jeder soll auf das Wohl seines Nächsten bedacht sein ...“ (Lehre und Bündnisse 82:19). Welche Schlüsse ziehst du aus dieser Aussage des Herrn?

vorrat
(Bild: Quelle)

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Und hättet Tausende von ihnen davor erretten können

13. April 2018, 05:56am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Moroni fährt in seinem Brief an den obersten Richter der Nephiten Pahoran (Alma 60:1) vorwurfsvoll fort: „Denkt ihr denn, ihr könnt in einem Zustand gedankenloser Starre auf euren Thronen sitzen, während eure Feinde rings um euch das Werk des Todes ausbreiten? Ja, während sie Tausende eurer Brüder ermorden — 8  ja, diejenigen nämlich, die zu euch um Schutz aufgeschaut haben, ja, euch in die Lage versetzt haben, daß ihr ihnen hättet helfen können, ja, ihr ihnen Heere hättet senden können, um sie zu verstärken, und hättet Tausende von ihnen davor erretten können, daß sie durch das Schwert fielen.“ (Alma 60:7-8).

Und hättet Tausende von ihnen davor erretten können. Die obersten Beamten werden vom Volk gewählt, und zwar mit dem Auftrag, jedenfalls in den meisten Demokratien, ihre Kraft dem Wohle des Volkes zu widmen, seinen Nutzen zu mehren, Schaden von ihm zu wenden, die Gesetze zu wahren und zu verteidigen, ihre Pflichten zu erfüllen und Gerechtigkeit gegen jedermann zu üben (Art. 56 Satz 2 GG). Moroni geht nun davon aus, dass die nephitische Regierung, die ja auch vom Volk gewählt wurde (Alma 60:1), diesem Auftrag nur ungenügend nachkam und hält ihr dies in einem Brief vor.

Kirchenführer haben ebenso den Auftrag über die Kirche zu wachen, aufmerksam zu sein und sie vor Schaden zu bewahren. Dieser Auftrag geht allerdings von Jesus Christus aus. So wurde z. B. Ezechiel durch den Herrn als Wächter Israels eingesetzt (Hesekiel 3:17-21). In diesen Versen wird ihm auch klar seine Aufgabe übermittelt, das Wort Gottes als Warnung dem Volk weitergeben, Schuldige von ihrem unrechten Weg abzubringen, dass sie gerettet werden. Sollte der Wächter versagen, würde der Herr von ihm Rechenschaft fordern. In neuzeitlicher Offenbarung führt der Herr ein Gleichnis von seinem Weingarten an. Er beauftragte seine Diener Bäume zu pflanzen, Wächter aufzustellen, einen Turm zu bauen und einen Wächter darauf zu positionieren, damit dieser den Feind, der plündern will, frühzeitig erkennen könnte. Allerdings wurden die Diener nachlässig und dachten, sie brauchten während dieser friedlichen Zeit keinen Turm mit Wächter. So konnte der Feind eindringen und die mühsame Arbeit zerstören. Der Herr rügte die Nachlässigkeit seiner Diener. Durch seine übrigen Knechte ließ er sein Eigentum zurückerobern (Lehre und Bündnisse 101:44-58). Wer nun als Wächter berufen ist, sagt der Herr in Lehre und Bündnisse 46:27: der Bischof der Kirche und weitere, die Gott bestimmt und ordiniert. Wie das `Wachen´ in der Kirche des Herren funktioniert? Das Schlagwort hierzu: `Betreuung´. Durch die Worte Moronis: „... ihr hättet euch eifriger um das Wohlergehen und die Freiheit dieses Volkes rühren sollen; aber siehe, ihr habt sie so sehr vernachlässigt, ...“ (Alma 60:10) fühle ich mich an meine Aufgabe des Betreuens erinnert und aufgefordert, sie nicht zu vernachlässigen. Mehr zum Thema Betreuen kannst du hier nachlesen.

(Bild: Quelle)

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Wir wünschen den Grund für euren Zustand der Gedankenlosigkeit zu erfahren

12. April 2018, 06:40am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Hauptmann Moroni schreibt in einem weiteren Brief an den obersten Richter der Nephiten, Pahoran (Alma 60:1): „Und nun siehe, wir wünschen den Grund für diese überaus große Vernachlässigung zu erfahren; ja, wir wünschen den Grund für euren Zustand der Gedankenlosigkeit zu erfahren.“ (Alma 60:6).

Wir wünschen den Grund für euren Zustand der Gedankenlosigkeit zu erfahren. Moroni schreibt die Vernachlässigung der an der Front auf Verstärkung wartenden Truppen u. a. der Gedankenlosigkeit der Regierenden zu. Gedankenlosigkeit in diesem Zusammenhang hat etwas mit Geistesabwesenheit zu tun, mit Achtlosigkeit. Bestimmte Dinge werden einfach nicht registriert und entsprechend wird auf Vorkommnisse auch nicht reagiert.

Gedankenlosigkeit, ein Persönlichkeitsmerkmal, hat auch etwas mit Unaufmerksamkeit zu tun. Bei mir könnte man annehmen ich bin gedankenlos, wenn ich neue Bekanntschaften mache. Mir werden die Personen vorgestellt, das nehme ich auch wahr, aber nach dem nächsten Satz weiß ich schon wieder nicht mehr ihren Namen. Das ist mir dann recht peinlich. Mein Gegenüber könnte das auch als nicht wertschätzend ansehen. Um diesen Eindruck zu vermeiden, muss mich in solchen Situationen einfach dazu zwingen, aufmerksam den Namen aufzunehmen und ihn sofort mit irgendeinem markanten Begriff oder Ereignis verknüpfen und so in meinem Gedächtnis `verankern´. Ich muss eine `Gedankenfülle´ herstellen. Hinterher muss ich immer wieder mal an die Person denken und mir ihren Namen in Erinnerung rufen, sodass er ins Langzeitgedächtnis überführt wird. Inwiefern hast du schon Gedankenlosigkeit erlebt?

Spruch_des_Tages_Ebner-Eschenbach_Denkende(Bild: Quelle)

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Weil sie in bezug auf die Freiheit ihres Landes so gleichgültig war

11. April 2018, 05:47am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Moroni und seine anderen Hauptleute waren überaus bekümmert, dass sie aus ihrer Sicht, wohl wegen der Schlechtigkeit des Volkes, die Stadt Nephihach an die Lamaniten verloren hatten (Alma 59:11-12). „Und es begab sich: Moroni war auf die Regierung zornig, weil sie in bezug auf die Freiheit ihres Landes so gleichgültig war.“ (Alma 59:13).

Weil sie in bezug auf die Freiheit ihres Landes so gleichgültig war. Moroni regiert ganz anders als Helaman. Letzterer hat keine Anschuldigungen gegenüber denjenigen gemacht, von denen keine Hilfe kam. Moroni hingegen greift die Regierung in seinem nächsten Brief an den obersten Richter Pahoran gleich an, weil er der Auffassung ist, dass die Ursache bei ihr zu finden ist (Alma 60:5).

Gleichgültigkeit ist ein menschlicher Wesenszug. Ein gleichgültiger Mensch nimmt Gegebenheiten und Ereignisse ohne sie zu werten oder sich für sie zu interessieren hin. Er bildet sich kein moralisches Urteil und wird nicht aktiv, um sie zu ändern. Er versagt sich eine eigene Meinung, zeigt aus Abgestumpftheit weder positive noch negative Gefühle zu Vorkommnissen. Er bemerkt nur das, was ihn persönlich betrifft. Von der österreichischen Schriftstellerin Marie Freifrau von Ebner-Eschenbach (* 13.09.1830, † 12.03.1916) stammt folgende Feststellung: „Gleichgültigkeit jeder Art ist verwerflich, sogar die Gleichgültigkeit gegen uns selbst.“ (siehe hier). Ein Beispiel an Gleichgültigkeit findet sich im Gleichnis des barmherzigen Samariters. Einem Priester und einem Leviten war der am Wegesrand verwundet liegende, von Räubern ausgeraubte, gleichgültig. Sie taten so, als gibt es ihn nicht. Der Samariter allerdings hatte Mitleid, er nahm das Ereignis nicht ohne es zu bewerten hin und er handelte (Lukas 10:30-35). Ich lerne, dass ich den Wesenszug der Gleichgültigkeit in mir nicht aufkommen lassen darf. Was war dir in letzter Zeit mal gleichgültig?

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Gleichgültigkeit Vektor Clipart Bild
(Bild: Quelle)

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Da er wußte, daß es leichter war, die Stadt davor zu bewahren, daß sie den Lamaniten in die Hände fiel, als sie von ihnen zurückzugewinnen

10. April 2018, 05:36am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Moroni, der oberste Hauptmann der nephitischen Streitkräfte, wendet sich, nachdem er Helamans Brief gelesen hatte, nun seinerseits mit einem Schreiben an den obersten Richter Pahoran (Alma 50:39-40), um Verstärkung von ihm zu fordern (Alma 59:1-3). Moroni fasste danach einen Plan, wie die verloren gegangenen Städte zurückerobert werden könnten (Alma 59:4).Die Lamaniten griffen ihrerseits das Volk Nephihach an und diese mussten fliehen und schlossen sich dem Heer Moronis an (Alma 59:5-8). „Und nun, da Moroni angenommen hatte, es würden Männer in die Stadt Nephihach gesandt, um dem Volk beim Behaupten dieser Stadt zu helfen, und da er wußte, daß es leichter war, die Stadt davor zu bewahren, daß sie den Lamaniten in die Hände fiel, als sie von ihnen zurückzugewinnen, meinte er, sie würden diese Stadt leicht behaupten.“ (Alma 59:9).

Da er wußte, daß es leichter war, die Stadt davor zu bewahren, daß sie den Lamaniten in die Hände fiel, als sie von ihnen zurückzugewinnen. Von Moroni lernen wir, dass es leichter ist, einen Ort zu behaupten, anstatt ihn erst an den Feind zu verlieren und dann wieder zurückerobern zu müssen.

Was für Orte gilt, können wir auch auf Menschen übertragen. Es ist leichter sich darum zu bemühen, Menschen bei einer Sache zu halten, anstatt sich nicht um sie zu kümmern und sie dann, nachdem sie sich abgewendet haben, wieder zurückzugewinnen. Deshalb ist u. a. die `Betreuung´ (vorher Heim- und Besuchslehrprogramm) so wichtig. Wir betreuen den Einzelnen und die Familien und helfen ihnen schwierige Passagen ihres Lebens zu meistern, anstatt sie alleine zu lassen, zu verlieren und erst dann wieder zurückzugewinnen. Wir müssen `den Brunnen abdecken, bevor das Kind hineingefallen gefallen ist´. Präsident Ezra Taft Benson (1899–1994) drückte es so aus: „Es ist besser Vorkehrungen zu treffen und vorzubeugen, als Schaden zu beheben und umzukehren.“ (The Teachings of Ezra Taft Benson, 1988, Seite 285). Welche Erfahrungen hast du in dieser Hinsicht schon gemacht?

(Bild: Quelle)

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