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Glaubensansichten

Daß die Seelen derjenigen, die getötet worden sind, in die Ruhe ihres Gottes eingegangen sind

3. April 2018, 06:06am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Nachdem sich Helaman mit seinen Mannen darum gekümmert hatte, dass die gefallenen Krieger beider Seiten begraben wurden, hatte er Zeit, Gid, der beauftragt war, die gefangenen Lamaniten nach Zarahemla zu geleiten, nach dem Grund zu fragen, warum sie unverrichteter Dinge wieder zurückgekommen waren. Er berichtete ihm, was geschehen war (Alma 57:28-35). „Nun begab es sich: Als ich, Helaman, diese Worte Gids gehört hatte, war ich von überaus großer Freude erfüllt wegen der Güte Gottes, der uns bewahrte, damit wir nicht alle zugrunde gingen; ja, und ich vertraue darauf, daß die Seelen derjenigen, die getötet worden sind, in die Ruhe ihres Gottes eingegangen sind.“ (Alma 57:36).

Daß die Seelen derjenigen, die getötet worden sind, in die Ruhe ihres Gottes eingegangen sind. Was bedeutet es, `in die Ruhe Gottes´ einzugehen? In neuzeitlicher Offenbarung wird uns gesagt, dass die Ruhe des Herrn „... die Fülle seiner Herrlichkeit.“ ist (Lehre und Bündnisse 84:24). Aus dem Brief an die Judenchristen lernen wir, dass es auch bedeutet, von seinen Werken auszuruhen, so wie der Herr nach seinen Werken am siebenten Tag ruhte: „wer in seine Ruhe eingegangen ist, der ruht auch selbst von seinen Werken aus, wie Gott von den seinigen.“ (Hebräer 4:10). Und wer wird in diese Ruhe eingehen können? Um die 97 v. Chr. werden die Judenchristen in einem Brief aufgefordert, ernsthaft besorgt zu sein, „... dass keiner von euch zurückbleibt, solange die Verheißung, in seine Ruhe zu kommen, noch gilt.“ (Hebräer 4:1). Aufgefordert wurden diejenigen, die gläubig geworden waren: „Denn wir, die wir gläubig geworden sind, kommen in seine Ruhe, ...“ (Hebräer 4:3). Und in der Offenbarung des Johannes wird uns erklärt, dass diejenigen, „... die im Herrn sterben, von jetzt an; ja, spricht der Geist, sie sollen ausruhen von ihren Mühen; denn ihre Taten folgen ihnen nach.“ (Offenbarung 14:13; siehe auch Lehre und Bündnisse 59:2).

„... solange die Verheißung, in seine Ruhe zu kommen, noch gilt.“ will auch ich mich nach Kräften bemühen so zu leben, dass ich in diese Ruhe eingehen darf. Hierzu muss ich meine `Kleider im Blut Christi waschen, was so viel bedeutet wie Umkehr zu üben, mich taufen zu lassen, die Gabe des Heiligen Geistes zu empfangen und bis ans Lebensende Glaubenstreue zu beweisen (3. Nephi 27:19). Der Ort dieser Ruhe, in den man eingehen kann, wird Paradies genannt (Alma 40:12). Wie verstehst du diesen Zustand der Ruhe und was unternimmst du, um ihn zu erreichen?

(Bild: Quelle)

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Daß alle, die nicht zweifeln, durch seine wunderbare Macht bewahrt werden

2. April 2018, 05:10am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Heleman hatte einen Trupp mit Gefangenen nach Zarahemla losgeschickt, die aber kurz drauf wieder ohne diese zurückkehrten, doch genau richtig, um ihm bei der Verteidigung gegen die angreifenden Lamaniten zu helfen (Alma 57:16-23). Helamans Krieger hatten große Verluste erlitten, doch die zweitausendundsechzig jungen Krieger hatten wieder standhaft durchgehalten und nach einer Bestandsaufnahme stellte Helaman fest, dass von ihnen wiederum keiner ums Leben kam, von seinen anderen Kämpfern jedoch tausend getötet worden waren (Alma 57:24-26): „Und nun war ihre Bewahrung für unser ganzes Heer verwunderlich, ja, daß sie verschont geblieben waren, während es von unseren Brüdern tausend gab, die getötet worden waren. Und wir schreiben das mit Recht der wundertätigen Macht Gottes zu, wegen ihres überaus festen Glaubens an das, was zu glauben sie gelehrt worden waren—daß es einen gerechten Gott gibt und daß alle, die nicht zweifeln, durch seine wunderbare Macht bewahrt werden.“ (Alma 57:26).

Daß alle, die nicht zweifeln, durch seine wunderbare Macht bewahrt werden. Helaman und seine Leute waren verwundert, dass die zweitausendundsechzig jungen Ammoniten, bis auf zweihundert verwundete, allesamt am Leben geblieben waren. Ihre Schlussfolgerung: Es lag an deren überaus festem Glauben „... an das, was zu glauben sie gelehrt worden waren ...“. Ihr überaus fester Glaube bewirkte, dass der Herr mit seiner „... wundertätigen Macht ...“ Hilfe leistete.

Macht zu haben, bedeutet in diesem Zusammenhang, dass der Herr die Fähigkeit hat, etwas in seinem Sinn zu bewirken oder zu beeinflussen, und zwar ohne jegliche äußere Einschränkung. Der Glaube, den Menschen in ihn setzen, veranlasst Gott offensichtlich dazu, diese zum Nutzen des Glaubenden einzusetzen. Nun wissen wir allerdings nicht immer, was in der weisen Voraussicht des Herrn `zu unserem Nutzen ist´. Das kann aus irdischer Sicht etwas Schlimmes sein, doch in Bezug auf unser ewiges Leben von unschätzbar großem Wert. So liegt es wieder an uns, alles glaubensvoll hinzunehmen, was der Herr uns zuteilwerden lässt; „die ihr aus Gottes Macht durch den Glauben bewahrt werdet zur Seligkeit, die bereitet ist, dass sie offenbar werde zu der letzten Zeit.“ (1. Petrus 1:5). Ich muss mich also darin üben, was Gott auch immer in seiner Macht für mich tut, ohne Zweifel als Segen zu sehen, auch wenn es sich momentan für mich ungerecht anfühlt. Ich stehe am Fuße des Berges, der Herr auf der Spitze. Meine Sichtweite ist total eingeschränkt, er überblickt das Ganze. Wie sieht dein Vertrauen in die Macht Gottes aus?


(Bild: Quelle)

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Sie gehorchten jedem Befehlswort und waren darauf bedacht, es mit Genauigkeit auszuführen

1. April 2018, 06:35am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Weil die Lamaniten ihre Hoffnung auf Unterstützung aufgegeben hatten, übergaben sie die Stadt Kumeni den Nephiten (Alma 57:12). Die Nephiten hatten aber Probleme mit ihren Gefangenen und so sandten sie sie mit einem Trupp Richtung Zarahemla (Alma 57:15-16). Zwischenzeitlich griffen aber die Laminten an und die Nephiten hatten insofern Glück, dass der mit den Gefangenen betraute Trupp, allerdings ohne diese, zurückkam und ihnen Unterstützung gab (Alma 57:17-18), während die zweitausendundsechzig jungen Ammoniten mit dem Mut der Verzweiflung widerstanden (Alma 57:19). „Und als der übrige Teil unseres Heeres nahe daran war, vor den Lamaniten zu weichen, siehe, da waren diese zweitausendundsechzig standhaft und unverzagt. 21  Ja, und sie gehorchten jedem Befehlswort und waren darauf bedacht, es mit Genauigkeit auszuführen; ja, und selbst gemäß ihrem Glauben geschah es ihnen; und ich dachte an die Worte, die, wie sie mir sagten, ihre Mütter sie gelehrt hatten. “ (Alma 57:20-21).

Sie gehorchten jedem Befehlswort und waren darauf bedacht, es mit Genauigkeit auszuführen. Wie hilfreich, wenn es da in der Gemeinschaft immer wieder Teile gibt, die vor der Gefahr nicht zurückweichen, sondern in ihrem Glauben standhaft bleiben, und unter den entmutigten Mut verbreiten, in dem sie Gebote mit Genauigkeit befolgen - mit großer Exaktheit, keine Abweichungen zulassend.

Wie ich daraus lerne, gehört in bestimmten Situationen die Genauigkeit der Ausübung des Wortes Gottes dazu und ein Nichtzweifeln an der Zusage, dass Gott dann helfen wird (Alma 56:47). Will ich die ganzen Segnungen erhalten, die auf das Befolgen von Geboten verheißen wurden, muss ich auch die Gebote mit `Genauigkeit´ halten und nicht nur Teile davon, die mir eher passen. Ich denke da an das Beispiel von Noach, als ihm der Herr Anweisungen im Zusammenhang mit der Vorbereitung auf die Sintflut gab und er alles genauso tat, wie es ihm Gott geboten hatte (Genesis 6:22). Der Herr forderte Noach u. a. auf, sich von allem Essbaren einen Vorrat anzulegen. Auch uns wird immer wieder geraten, einen Vorrat anzulegen. Halte ich mich genau an die Anweisung, habe ich etwas zum Überleben, wenn Unvorhergesehenes passiert. Nun kann ich anfangen zu argumentieren: aber wenn der Keller überflutet wird; aber wenn mir alles geklaut wird ... Warum lege ich mir dennoch Vorrat an? Weil der Herr Hilfe zugesagt hat, wenn ich Gehorsam bin. Und daran glaube ich, wie die Zweitausendundsechzig Glauben übten. Es gibt unzählige andere Aspekte bezüglich der `Genauigkeit der Ausübung des Wortes Gottes´: Gesetz des Zehnten, Gesetz der Weihung ... Welche Gedanken bewegen dich in Bezug darauf?

(Bild: Quelle)

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Umstellten wir bei Nacht die Stadt Kumeni

31. März 2018, 05:32am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Ammoron, der lamanitische König, war nicht bereit, einen Gefangenenaustausch vorzunehmen und Helaman bereitete sich vor, gegen Antiparach zu ziehen. Doch das Volk dort floh aus der Stadt und Helaman konnte sie ohne Kampf einnehmen (Alma 57:3-4). Im neuen Jahr bekam Helaman weitere Verstärkung und Vorrat und hatte vor, die Stadt Kumeni anzugreifen (Alma 57:6-7). „Und nun siehe, ich will dir zeigen, daß wir unseren Wunsch bald durchsetzten; ja, mit unserer starken Streitmacht, oder mit einem Teil unserer starken Streitmacht, umstellten wir bei Nacht die Stadt Kumeni, kurz bevor sie Nachschub an Vorräten empfangen sollten. “ (Alma 57:8).

Umstellten wir bei Nacht die Stadt Kumeni. Im Schutz der Dunkelheit kann man vieles machen, was vom Feind nicht so leicht bemerkt wird. So rechnete Helaman auch damit, dass die Lamaniten versuchen würden, ihre Vorräte nachts in die Stadt Kumeni zu bringen. Sie mussten allerdings viele Nächte warten. Als sie dann aber kamen, waren sie breit, den Lamaniten diese abzunehmen (Alma 57:9-10). So waren die Lamaniten in Kumeni von ihrem dringend benötigten Nachschub abgeschnitten.

Wie kann ich dies auf mein Leben anwenden? Ich muss damit rechnen, dass Satan mich versucht im Schutz der Dunkelheit - im übertragenen Sinn, Wissenslücken in der Evangeliumskenntnis - zu überlisten. Also darf ich nicht müde werden, jederzeit Kraft aus dem Evangelium zu schöpfen. So wie die Soldaten Helamans viele Nächte rings um die Stadt lagerten, auf dem Schwert schliefen und wachsam waren (Alma 57:9), muss auch ich unermüdlich auf dem Schwert - dem Wort Gottes - schlafen und vorbereitet sein, das `Einlagern der für mich schädlichen Vorräte Satans´ bei mir abzuwehren. Welche Schutzmaßnahmen wendest du an?

(Epheser 6:17; Bild: Quelle)

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So wären wir, wie wir meinten, unklug

30. März 2018, 05:33am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Nachdem die Krieger Helamans und des Antipus zusammen durch eine Kriegslist ein Großteil des Heeres der Lamaniten aus Antiparach überwinden und viele Gefangene machen konnten, marschierten sie mit diesen wieder zurück zur Stadt Judäa (Alma 56:34,54,57). Ammoron, der lamanitische König, schlug vor, die große Stadt Antiparach gegen gefangen genommene Lamaniten auszutauschen (Alma 57:1). „Aber ich sandte dem König einen Brief, daß wir die Gewißheit hätten, daß unsere Streitkräfte genügen würden, um die Stadt Antiparach mit unserer Streitmacht zu nehmen; und wenn wir die Gefangenen für diese Stadt auslieferten, so wären wir, wie wir meinten, unklug, und wir würden unsere Gefangenen nur im Tausch ausliefern.“ (Alma 57:2).

So wären wir, wie wir meinten, unklug. Wenn du gerne zum Ausdruck bringen willst, dass du das Verhalten deines Gegenüber als Dumm ansiehst, wirst du ihm, wenn du sensibel genug bist, sicherlich nicht direkt sagen: Das war aber Dumm, was du da gemacht hast. Eher wirst du dich wohl dazu entscheiden, zum Ausdruck zu bringen, dass du sein Verhalten als `unklug´ empfindest. Das klingt doch nicht ganz so verletzend oder? Wie klingt es in deinen Ohren, wenn Helaman geschrieben hätte: `So wären wir, wie wir meinten, nicht schlau.´ Klingt das nicht eher überheblich in deinen Ohren?

Meine Gedanken, die ich mir bei der Wortwahl Helamans in seinem Brief mache: Vielfach kommt es darauf an, wie man etwas sagt. Zwar hat Helaman durch diese positive Ausdrucksweise bei Ammoron keinen Blumentopf gewinnen können, aber vielleicht Schlimmeres verhindert. So muss ich mir auch Gedanken machen, was erzeuge ich durch meine Wortwahl in meinem Gegenüber. Wie kann ich, aus meiner Sicht jedenfalls, ehrlich sein, ohne zu verletzen? Ich muss an die Gefühle meines Gegenübers denken, die ich durch meine Worte auslöse. Ich versuche konstruktive, nicht destruktive Gedanken mitzuteilen. Ich vermeide Schuldzuweisungen und verurteile nicht. Mein Tonfall ist mild (Sprichwörter 15:1; 4). Ich bin bedacht darauf, meinem Gesprächspartner Wertschätzung entgegenzubringen, ihn als Geistkind Gottes zu sehen, genauso, wie ich eines bin (Matthäus 7:12). Diese Sicht- und Handlungsweise muss ich mir sicherlich in den unterschiedlichsten Situationen immer wieder in mein Bewusstsein rufen. Was machst du, um andere nicht `vor den Kopf zu stoßen´ - verärgern, brüskieren, verletzen, kränken?

Der Wert der Wertschätzung(Bild: Quelle)

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Sie hatten gekämpft wie mit der Stärke Gottes

29. März 2018, 06:08am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Helaman wandte sich also den gestoppten Lamaniten zu, um Antipus, der von ihnen angegriffen wurde zu helfen. Es gelang ihm mit seinen zweitausend jungen Kriegern die Lamaniten zu bezwingen, und die verzweifelte Mannschaft des gefallenen Antipus wieder aufzurichten. Zusammen erreichten sie, dass die Lamaniten entwaffnet und gefangen genommen werden konnten (Alma 56:48-54). Nach diesem Erfolg zählte Helaman seine zweitausend und stellte dankbar fest: „Aber siehe, zu meiner großen Freude war auch nicht eine Seele von ihnen zur Erde gefallen; ja, und sie hatten gekämpft wie mit der Stärke Gottes; ja, noch nie hatte man Männer gekannt, die mit solch wundersamer Stärke gekämpft hatten; und mit so großer Macht fielen sie über die Lamaniten her, daß sie sie in Schrecken versetzten; und aus diesem Grund lieferten sich die Lamaniten als Kriegsgefangene aus.“ (Alma 56:56).

Sie hatten gekämpft wie mit der Stärke Gottes. Das erste Mal mit in den Kampf gezogen und das mit `wundersamer Stärke´, Gegner bezwungen und kein Gefallener in den eigenen Reihen. Da gibt es doch wohl nur Freude und Dankbarkeit. Ein anderes Beispiel haben wir in der Befreiung Israels. Mit Macht, mit seiner Stärke, seiner starken Hand, hat der Herr sein Volk aus der Unterdrückung des Pharaos befreit (Baruch 2:11).

Ich lerne, dass wenn ich etwas das erste Mal durchführe, wenn es sich um ein rechtschaffenes Vorhaben handelt, ich auf die `Stärke Gottes´ vertrauen darf (Judit 13:19). Wenn ich das Vorhaben gebetbegleitet durchdacht, und die Vorgehensweise geplant habe, darf ich auch mit wundersamer Stärke an die Umsetzung herangehen. Insbesondere, wenn es sich um meinen `Weg der Pflicht´ handelt, das, was ich tun und was ich sein soll. „... Was für Männer sollt ihr sein? Wahrlich, ich sage euch: So, wie ich bin.“ (3. Nephi 27:27) und das geht nur `mit der Stärke des Herrn´. Und mit dieser Stärke stattet Gott jeden Erdenreisenden aus, der Willens ist, ihm in allem zu folgen. Ich muss nur den Begierden der Welt entfliehen, und kann dadurch Anteil an der göttlichen Natur erhalten (2. Petrus 1:4). Sicherlich ist das ein Unterfangen, das nicht im Handumdrehen erreicht wird. Ich kämpfe immer noch in vielerlei Hinsicht. Welche Kämpfe hast du schon gekämpft, um den Begierden der Welt zu entfliehen?

Petrus, hier mit dem auferstandenen Jesus Christus dargestellt, hat darüber gesprochen, wie wir uns den Charakter des Erlösers aneignen können.
(2. Petrus 1:4; Bild: Quelle)

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Nun hatten sie noch niemals gekämpft, und doch fürchteten sie den Tod nicht

28. März 2018, 05:39am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Mormon schreibt in seinem Bericht über die zweitausend jungen ammonitischen Krieger, die sich Helaman als ihren Anführer wünschten (Alma 53:18-19): „Nun hatten sie noch niemals gekämpft, und doch fürchteten sie den Tod nicht; und sie dachten mehr an die Freiheit ihrer Väter als an ihr eigenes Leben; ja, ihre Mütter hatten sie gelehrt, daß, wenn sie nicht zweifelten, Gott sie befreien werde.“ (Alma 56:47).

Nun hatten sie noch niemals gekämpft, und doch fürchteten sie den Tod nicht. Wie konnte das sein? Es steckte die richtige Motivation dahinter: die Freiheit ihrer Eltern und Familien. Das war im Vordergrund ihres Denkens und nicht, dass der Kampf mit einem Feind auch die Gefahr des eigenen Todes mit sich bringen könnte. Sie zweifelten nicht daran, dass ihre Sache vor dem Herrn rechtschaffenen war und er sie deshalb beschützen würde. Ihre Mütter hatten sie das gelehrt. Ja sie hatten sogar ein Gelübde abgelegt, sich für die Freiheit einzusetzen (Alma 53:17).

Ich denke wieder an ein Erlebnis aus meiner Kindheit. Da gab es im Tempelhofer Rathaus einen Paternoster. Man macht sich so seine Gedanken, was passiert denn, wenn man jeweils im letzten Stockwerk nicht aussteigen würde? Steht man dann Kopf, wenn der Paternoster seine Richtung ändert, was erwartet einen da oben sonst noch? Die Neugier besiegte die Furcht, das Gefühl einer Bedrohung, die Reaktion der Psyche auf eine gegenwärtige oder vorausgeahnte Gefahr. Voller Erwartung, in der Hoffnung, dass nichts Schlimmes passiert, bin ich stehen geblieben. Die Fahrt ging vorbei an einer geputzten Mauer, eine Lampe minimierte die Furcht, da ich erkannte, was dort ist, der Korb verschob sich waagerecht und es ging in die andere Richtung. Erleichterung machte sich breit, als der erste Ausstieg wieder kam. Bei mir war es in diesem Beispiel die Neugier, die motiviert hatte. Im Leben gab es dann aber viele andere erste Situationen, die Furcht einflößend waren, weil ich nicht wissen konnte, was auf mich zukommt. Aber die Heranführung an den Glauben und die Zuversicht in den Herrn durch meine Mutter halfen mir die Furcht zu überwinden, guten Mutes zu sein, mich auf Unbekanntes einzulassen, solange das Vorhaben rechtschaffen war (Lehre und Bündnisse 68:6). Welche Erfahrungen hast du mit Furcht?


(Bild: Quelle)

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Wir würden unsere Brüder nicht töten, wenn sie uns zufriedenließen

27. März 2018, 05:12am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Die Nephiten waren durch die Verstärkung, die sie erhalten hatten, in einer Situation, in der sie nun durch Kriegslist versuchten, die Lamaniten aus ihren Festungen herauszulocken (Alma 56:29-30). Helaman marschierte mit seinen zweitausend jungen Männern an ihrer stärksten und größten Festung vorbei, Antiparach. Eine Weile nach ihm marschierte auch Antipus mit einem Teil des Heeres hinterher. Der Plan ging insofern auf, dass die Lamaniten mit ihrem Heer aus Antiparach herauskamen und Helaman verfolgten. Jetzt war dieses Heer der Lamaniten von den Nephiten von zwei Seiten her in Bedrängnis. Nun war es aber notwendig, dass Helaman sich umdrehte und die Lamaniten angreifen müsste, damit diese nicht Antipus vernichten würden und so fragte er seine jungen Krieger, ob sie dies tun wollten und sie stimmten voller Mut zu (Alma 56:31-45): „Denn wie ich sie immer meine Söhne genannt hatte (denn sie alle waren sehr jung), so sprachen sie jetzt zu mir: Vater, siehe, unser Gott ist mit uns, und er wird nicht zulassen, daß wir fallen; darum laß uns hingehen; wir würden unsere Brüder nicht töten, wenn sie uns zufriedenließen; darum laß uns gehen, damit sie nicht das Heer des Antipus überwältigen.“ (Alma 56:46).

Wir würden unsere Brüder nicht töten, wenn sie uns zufriedenließen. Wieder erkennen wir, dass der Wunsch zu töten, nicht von den Nephiten ausging. Sie wurden von den Lamaniten in diese Situation gezwungen. Von diesen jungen Männern wissen wir, dass sie gelehrt wurden, „... die Gebote Gottes zu halten und untadelig vor ihm zu wandeln.“ (Alma 53:21). Untadelig vor Gott zu wandeln bedeutet: „Mit Gottes Lehren im Einklang sein und so leben, wie Gott es von seinem Volk erwartet; für die Eingebungen des Geistes empfänglich sein und ihnen gehorchen.“ (siehe Schriftenführer).

So habe ich wieder ein Beispiel, wie ich zu leben habe. Keinen Krieg anzetteln, z. B. mit meinem Nachbarn, dafür aber untadelig vor Gott zu wandeln, was soviel bedeutet wie: „... Recht tun, Güte lieben und achtsam mitgehen mit deinem Gott.“ (Micha 6:8), mein Vertrauen in den Herren zu setzen und in jenen Geist, der mich anleitet, Gutes zu tun, nämlich den Geist des Herrn (Lehre und Bündnisse 11:12). So kann ich gewiss sein, dass der Herr mir nichts Gutes versagt (Psalm 84:12). Und als einer, der einen Bund mit dem Herrn eingegangen ist, bin ich sogar dazu verpflichtet (Alma 7:22). Zu welchem Wandel fühlst du dich verpflichtet?


(Bild: Quelle)

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So waren wir mit zehntausend Männern ... vorbereitet

26. März 2018, 05:33am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Helaman mit seinen zweitausend jungen Kriegern befand sich in der Stadt Judäa (Alma 56:9). Die Lamaniten wagten keinen Ausfall aus ihren eingenommenen Städten (Alma 56:24-25). Zwischenzeitlich bekamen die Nephiten in Judäa Vorräte von den Vätern der zweitausend jungen Männer (Alma 56:27). „Und es wurden uns aus dem Land Zarahemla auch zweitausend Männer gesandt. Und so waren wir mit zehntausend Männern und Vorräten für sie und auch für ihre Frauen und Kinder vorbereitet.“ (Alma 56:28).

So waren wir mit zehntausend Männern ... vorbereitet. Was für eine enorme Anzahl von Menschen muss sich also in Judäa aufgehalten haben! Zu diesen zwölftausend Militärs um Helaman, müssen wir auch noch die eigentliche Zivilbevölkerung zuzählen. Später kamen nochmals sechstausend Männer und sechzig junge Ammoniten hinzu (Alma 57:6). Also eine enorm große Anzahl von Menschen, die Kritiker des Buches Mormon schon immer anzweifelten. Laut Parley P. Pratt verwarfen frühere Kritiker das Buch Mormon mit den Worten: „In Amerika gab es keine Altertümer, keine zerstörten Städte, Gebäude, Monumente, Inschriften, Hügel oder Befestigungen, um die Existenz eines solchen Volkes wie im Buch Mormon beschrieben zu bestätigen.“

Wie sich Menschen doch immer wieder irren und fortschreitende Wissenschaft, bislang vermeintlich nicht Existierendes, ans Tageslicht bringt. Jüngste Laseruntersuchungen (LiDAR: eine dem Radar verwandte Laserabtasttechnik, die Strukturen im Untergrund offenbart) brachten unglaubliche neue Entdeckungen in der mesoamerikanischen Archäologie zutage. Mit dieser neuen Technologie wurde bis jetzt eine ca. 2.100 Quadratkilometer große Fläche des Mirador-Beckens und anderer Gebiete im Norden Guatemalas kartografiert. Dabei wurden unzählige Aussagen des Buches Mormon bestätigt, die bisher angezweifelt wurden. So z. B. die Bevölkerungsgröße. Aufgrund der erzeugten Karten kamen Experten zu einer Revidierung bisheriger Annahmen der Population um bis zu 15-20 Millionen für die Tieflandmaya. Damit ist klar, dass die Maya-Zivilisation viel dichter, komplexer und fortschrittlicher war als bisher angenommen. Somit haben wir eine Übereinstimmung der von Mormon beschriebenen Situation (Mosia 27:6). Wie dankbar bin, ich, dass ich den Buch-Mormon-Zweiflern nie Beachtung geschenkt habe. Der Herr lässt uns von Zeit zu Zeit durch neue wissenschaftliche Erkenntnisse Bestätigung seiner Wahrheit zukommen. Das Wichtigste ist aber, dass wir zuerst Glauben üben, etwas als wahr anerkennen, von dem wir nichts wissen (Hebräer 11:1; Ether 12:6). Welche Erfahrungen hast du schon mit Zweiflern gemacht? Mehr zu den Vermessungsergebnissen kannst du hier nachlesen.

Guatemaltekische LiDAR-Daten nach zusätzlicher grafischer Verarbeitung
(Bild: Quelle)

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Sie wagten auch nicht, gegen die Stadt Zarahemla hinabzumarschieren

25. März 2018, 06:38am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Helaman hielt sich mit seinen zweitausend jungen Kriegern bei Antipus in der Stadt Judäa auf und wartete darauf, dass die Lamaniten aus ihren eingenommenen Städten gegen sie herauszögen. Doch in diesem Wunsch sah er sich enttäuscht (Alma 56:23-24). „Sie wagten auch nicht, gegen die Stadt Zarahemla hinabzumarschieren; sie wagten auch nicht, den Ursprung des Sidon zu überqueren, hinüber zur Stadt Nephihach. 26  Und so waren sie entschlossen, die Städte, die sie genommen hatten, mit ihren Streitkräften zu behaupten.“ (Alma 56:25-26).

Sie wagten auch nicht, gegen die Stadt Zarahemla hinabzumarschieren.

Ich versuche mir beim Durcharbeiten der Schriften auch gerne vorzustellen, in welcher Umgebung das stattfindet, worüber berichtet wird. Hier wird nun gerade zum Ausdruck gebracht, dass die Lamaniten es nicht wagten „... gegen die Stadt Zarahemla hinabzumarschieren ...“. In unserem Sprachgebrauch versteht man in Bezug auf die Geografie, dass die Stadt entweder südlicher als der eigene Standort gelegen ist, oder man sich von einem höher gelegenen Landesteil in einen tiefer gelegenen bewegt. Nachdem nun auch noch davon die Rede ist, dass die Lamaniten es auch nicht wagten, den Ursprung des Sidon zu überqueren, muss es sich um einen tiefer gelegenen Landesteil handeln in dem Zarahemla zu finden ist. Wasser fließt nun mal nicht von sich aus bergauf. Die Ausgangsorte müssen sich also in einem bergigen Gebiet befunden haben während Zarahemla niedriger gelegen haben muss. Die Übersichtskarte unten gibt wieder eine Vorstellung der Lage der Orte im Verhältnis zueinander.

alma 56_23(Bild: Quelle)

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