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Glaubensansichten

Der sehe sich vor, dass er nicht das gebietet, was vom Herrn verboten ist

21. Juli 2020, 05:19am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

(Bild: Quelle)

Moroni spricht folgende Warnung aus: „Und wer da sagt: Zeige mir, sonst wirst du geschlagen werden – der sehe sich vor, dass er nicht das gebietet, was vom Herrn verboten ist.“ (Mormon 8:18).

Der sehe sich vor, dass er nicht das gebietet, was vom Herrn verboten ist. Hier spricht Moroni wohl eine vom Geist inspirierte Warnung über jene aus, die unter Androhung körperlicher Gewalt Dinge fordern würden, die vom Herrn verboten sind. Nachdem es in diesen Versen um das Hervorkommen des Buches Mormon geht, müsste die Warnung wohl auch in dieser Richtung zu verstehen sein.

Mir kam dabei in den Sinn, dass Joseph Smith sofort nach dem Erhalt der Platten durch den Boten Moroni, feststellen musste, dass „… die heftigsten Anstrengungen unternommen wurden, sie mir wegzunehmen. Jede nur erdenkliche List wurde zu diesem Zweck angewandt. Die Verfolgung wurde gehässiger und heftiger als zuvor, und eine Menge Leute waren ständig darauf aus, sie mir wenn möglich wegzunehmen. …“. Schließlich wurde die Verfolgung unerträglich, sodass er den Aufenthaltsort wechseln musste (Joseph Smith Lebensgeschichte 1:60-61). Joseph aber war standhaft und kam der Aufforderung, `zeige mir´, nicht nach. Wie unendlich dankbar dürfen wir ihm dafür sein!

Wie verstehst du diesen Vers?

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Wenn jemand verurteilt, soll er sich vorsehen, dass ihm nicht das Feuer der Hölle droht

20. Juli 2020, 05:28am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

„… wer aber zu ihm sagt: Du Narr!, soll dem Feuer der Hölle verfallen sein.“ (Matthäus 5:22).
(Bild: Quelle)

Moroni weiter: „Und wenn darin Fehler sind, so sind es die Fehler eines Menschen. Aber siehe, wir wissen von keinem Fehler; doch Gott weiß alles; darum, wenn jemand verurteilt, soll er sich vorsehen, dass ihm nicht das Feuer der Hölle droht.“ (Mormon 8:17).

Wenn jemand verurteilt, soll er sich vorsehen, dass ihm nicht das Feuer der Hölle droht. Von Carl Gustav Jung (* 26. Juli 1875, ein Schweizer Psychiater und Begründer der analytischen Psychologie) stammt folgendes Zitat: „Denken ist schwer, darum urteilen die Menschen“.

`Urteilen´ bedeutet, `eine bestimmte Ansicht über etwas/jemanden haben´. Wenn ich jemanden `beurteile´, fälle ich über ihn ein Urteil. Nun gibt es noch das `Verurteilen´. Das bedeutet im nicht strafrechtlichen Sinne `jemanden, oder etwas, sehr kritisch beurteilen, vollständig ablehnen´. Davor nun warnt uns Moroni in seiner Aussage. Wie leicht fällt es einem doch, in anderen Menschen Fehler zu finden und sie daraufhin zu `verurteilen´. Wer so etwas tut, dem könnte `das Feuer der Hölle drohen´sagt er. Im `Glöckner von Notredam´ sagt der Richter Claude Frollo zum Priester: „Ein Feuer der Hölle aus tiefem Feuerschacht, ein Schritt nur zur Schwelle, der mich zum Sünder macht“ (siehe hier). Solch ein kleiner Schritt, jemanden zu `verurteilen´, lässt mich die Schwelle zur Sünde überschreiten. Demzufolge muss ich meinen Drang, mich immer besser erscheinen lassen zu wollen als meinen Mitmenschen, bezwingen. Seine Fehler nicht kritisieren, sondern erkennen, was ich daraus lernen kann (Mormon 9:31), und dann, wenn wir dazu in der Lage wären, und vom Geist angeleitet, demjenigen liebevoll Hilfe anbieten.

Hinweis: Einen zu diesem Thema wunderbar passenden Artikel habe ich hier gelesen.

Was verstehst du darunter, dass einem `das Feuer der Hölle droht´?

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Und gesegnet sei, wer dies ans Licht bringt

19. Juli 2020, 05:18am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Das Holz Juda und das Holz Joseph
(Bild: Quelle)

Moroni über die Zukunft des Berichtes der Nephiten: „Und gesegnet sei, wer dies ans Licht bringt; denn es wird aus der Finsternis ans Licht gebracht werden gemäß dem Wort Gottes; ja, es wird aus der Erde hervorgebracht werden, und es wird aus der Finsternis heraus leuchten und dem Volk zur Kenntnis gelangen; und das wird durch die Macht Gottes geschehen.“ (Mormon 8:16).

Und gesegnet sei, wer dies ans Licht bringt. Schon Lehi spricht über denjenigen, der diesen Bericht ans Licht bringen wird, als er seinen jüngsten Sohn Josef segnet, und ihn wissen lässt, dass sie Abkömmlinge des Josepfs sind, der von seinen neidischen Brüdern nach Ägypten verkauft wurde (2. Nephi 3:1-4; 1. Mose 35:4). Lehi sagt seinem Sohn, dass dieser zweitjüngste Sohn Jakobs schon bezeugt habe, dass der Herr einen Seher erwecken werde, der für seine Nachkommen ein Werk von großem Wert tun werde. Er würde groß sein wie Mose um sein Volk zu befreien. Er würde seinen Nachkommen nicht nur sein Wort hervorbringen, sondern sie auch von dem Wort überzeugen, welches sie schon haben würden (2. Nephi 3:6-7,11-14).

Aus der Finsternis heraus ans Licht gebracht, hervorgebracht aus dem Staub der Erde, hat nun Joseph Smith dieses Wort des Herrn (lies gerne hier). Er ist der gesegnete. Nicht nur das Buch Mormon, das Wort Gottes, hat er von den Platten, die ihm Moroni übergab, übersetzt und allem Volk zugänglich gemacht, sondern dadurch der Menschheit auch einen zweiten Zeugen geliefert, der das Wort, das von dem Haus Juda geschrieben wurde, die Bibel, bezeugte (2. Nephi 3:12). Hier erfüllte sich nun auch das Wort des Herrn an Hesekiel (Hesekiel 37:16-19). Wiedereinmal wird mir gezeigt, dass sich das Wort des Herrn immer erfüllt. Wir dürfen heute Zeuge dessen sein und Joseph Smith danken, für seinen Dienst, den er uns erwiesen hat. Nicht nur er ist gesegnet für das Hervorbringen, sondern ein jeder von uns, der das Wort annimmt.

Was meinst du, inwiefern derjenige gesegnet ist, der diesen Bericht Mormons ans Licht gebracht hat?

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Niemand kann die Macht haben, ihn ans Licht zu bringen, außer sie werde ihm von Gott gegeben

18. Juli 2020, 14:48pm

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

(Bild: Quelle)

Moroni erklärt, wer diesen Bericht, unter welchen Bedingungen, hervorbringen kann: „Denn niemand kann die Macht haben, ihn ans Licht zu bringen, außer sie werde ihm von Gott gegeben; denn Gott will, dass dies so getan werde, dass dabei das Auge nur auf seine Herrlichkeit gerichtet sei oder das Wohlergehen des alten und lange zerstreuten Bundesvolkes des Herrn.“ (Mormon 8:15).

Niemand kann die Macht haben, ihn ans Licht zu bringen, außer sie werde ihm von Gott gegeben. Moroni teilt nun, seinen Lesern mit, und die sind wir in dieser Generation der Fülle der Zeiten, dass nur ein von ihm Berufener dieses Buch aus seiner Verborgenheit wieder ans Tageslicht zu bringen in der Lage sein würde. In ähnlicher Weise hat der Herr sich auch schon früher geäußert. König Limhi war im Besitz einiger Schriften, deren Sprache niemand in seinem Volk verstehen konnte. Nun war aber Ammon bei ihnen und er fragte ihn, ob er jemanden wisse, der fremde Sprachen übersetzen könne. Ammon bejaht dies. Er kenne jemanden, der diese Gabe hätte, und zwar mittels Übersetzersteinen, in die aber nur derjenige hineinschauen dürfe, dem es geboten würde (Morsia 8:9-13).

Im neunzehnten Jahrhundert gab es den einen, den der Herr dafür vorgesehen hatte, diesen Bericht der Nephiten ans Licht zu bringen. In Kapitel 3, Heilige: Die Geschichte der Kirche Jesu Christi in den Letzten Tagen, lesen wir, wie Joseph Smith am 21. September 1823 von eben diesem Moroni, der den Bericht der Nephiten zu Ende schrieb und die Platten 421 n. Chr. Im Hügel Cumorah verbarg, besucht und belehrt wurde. Es heißt dort: „Der Herr werde bald wiederkommen, erklärte er [anm.: Moroni gemeint], und die Menschheit werde den Zweck ihrer Erschaffung nicht erfüllen, wenn nicht zuvor der alte Bund Gottes erneuert werde. Moroni verkündete, dass Gott Joseph erwählt habe, diesen Bund zu erneuern. Wenn Joseph den Geboten Gottes treu bleiben wolle, sei es ihm bestimmt, den Bericht auf den Platten ans Licht zu bringen.“ (siehe hier). Schlussendlich war es Joseph, der `sein Auge nur auf die Herrlichkeit Gottes gerichtet hat´. Schließlich hat er diese seine Treue, im Alter von achtunddreißigeinhalb Jahren, mit seinem unschuldigen Blut besiegelt (Lehre und Bündnisse 135). Dank ihm, sind wir heute, wie es der Herr vorgesehen hat, in der Lage, uns um die Sammlung des `lange zerstreuten Bundesvolkes des Herrn´ zu bemühen.

Wie kannst du dazu beitragen, dass sich das Wort des Herrn bezüglich seines Bundesvolkes erfüllt?

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Die Platten davon sind von keinem Wert, ... aber der Bericht darauf ist von großem Wert

17. Juli 2020, 05:03am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Eine künstlerische Darstellung der Goldplatten, des UrimundThummim, und Liahona; David A. Baird/Historical Arts and Castings
(Bild: Quelle)

Moroni sagt über den Wert der Platten, auf dem der Bericht geschrieben wurde: „Und ich selbst bin es, der diesen Bericht für den Herrn verbirgt; die Platten davon sind von keinem Wert, weil der Herr es so geboten hat. Denn er hat wahrhaftig gesagt, dass niemand sie haben wird, um Gewinn zu erlangen; aber der Bericht darauf ist von großem Wert; und wer ihn ans Licht bringt, den wird der Herr segnen.“ (Mormon 8:14).

Die Platten davon sind von keinem Wert, ... aber der Bericht darauf ist von großem Wert. Als Archäologe kommt man öfters in die Situation, wertvolle Funde bei seinen Ausgrabungen zu machen. Viele Menschen haben es sich auch zur Lebensaufgabe gemacht, all ihr Vermögen in das Aufspüren wertvoller Schätze zu investieren, die angeblich irgendwo versteckt wurden (Matthäus 13:44-46). Etliche TV-Serien haben sich des Themas angenommen, und nehmen ihre Zuschauer auf eine lange spannende Reise mit.

Joseph Smith kam auch in eine ähnliche Situation. Ein himmlischer Bote besuchte ihn 1823 und teilte ihm mit, dass nicht weit von seinem Elternhaus in einem kleinen Hügel Goldplatten und weitere kostbare Schätze aus der frühen Zeit Amerikas verborgen seien und er dafür vom Herrn vorgesehen war, sie zu bergen (Joseph Smith Lebensgeschichte 1:33-35; mehr lies hier). Joseph und seine Familie kamen aus ärmlichen Verhältnissen, und was hätte näher gelegen, als diesen Schatz zur Aufbesserung ihres Lebensstandards herzunehmen. Alle weltlichen Sorgen wären auf einen Schlag hinweggefegt. Doch da gab es ein Hindernis. Joseph Smith erzählt, der Engel „… fügte noch eine Warnung an mich hinzu und sagte, der Satan werde mich (wegen der ärmlichen Verhältnisse in meines Vaters Familie) in Versuchung führen wollen, die Platten zu dem Zweck zu erlangen, reich zu werden. Dies verbot er mir und sagte, wenn ich die Platten erhielte, dürfe ich nichts anderes vor Augen haben, als Gott zu verherrlichen, und dürfe keinen anderen Beweggrund haben als den, sein Reich aufzubauen; sonst würde ich sie nicht bekommen.“ (Joseph Smith Lebensgeschichte 1:46). Aus der Traum vom reich werden – jedenfalls in irdischer Hinsicht. Joseph hielt sich an die Warnung und erfüllte voller Glauben seinen heiligen Auftrag. Danach gab er `alle Schätze´ im Jahr 1829 wieder in die Hände desselben Engels zurück (Joseph Smith Lebensgeschichte 1:60; siehe auch vorletzter Absatz hier). Welchen großen Wert nun `der Bericht auf den Platten hat´, erleben wir noch Jahrhunderte später. Unzählige Generationen von Menschen haben ihr Leben aufgrund ihres Inhaltes Gott zugewandt, und sind Nutznießer der `Fülle des Evangeliums´ von Jesus Christus geworden (Lehre und Bündnisse 20:9).

Welchen Wert siehst du in dem Bericht von diesen Platten?

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Wer diesen Bericht empfängt und ihn nicht wegen der Unvollkommenheiten verwirf

16. Juli 2020, 05:35am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Ein Teil des Buches Mormon ist versiegelt
(Bild: Quelle)

Moroni fährt fort: „Und wer diesen Bericht empfängt und ihn nicht wegen der Unvollkommenheiten verwirft, die darinnen sind, der wird von Größerem wissen als dies. Siehe, ich bin Moroni; und wenn es möglich wäre, würde ich euch alles kundtun.“ (Mormon 8:12).

Wer diesen Bericht empfängt und ihn nicht wegen der Unvollkommenheiten verwirft. An anderer Stelle redet Moroni mit dem Herrn über die Schwäche, die sein Volk mit dem Schreiben hatte. Der Herr hätte es in der Sprache mächtig gemacht, aber nicht in der Schrift, und er fürchtete, dass andere sie deshalb verspotten würden (Ether 12:23-25). Moroni fordert seine Leser auf, ihn, und all die Schreiber vor ihm, wegen dieser Unvollkommenheit nicht zu verurteilen. Diese Unvollkommenheit rechtfertigt er damit, dass die Berichte in reformiertem Ägyptisch abgefasst wurden, das auf den Platten zu viel Platz einnimmt, und dieser war nun mal begrenzt. Hätten sie in hebräischer Sprache schreiben können, wäre es nicht zu dieser Unvollkommenheit gekommen (Mormon 9:31-33).

Wer bin ich, dass ich in diesem Bericht Unvollkommenheiten bemängeln könnte? Ich habe genug damit zu tun, das, was er mich lehrt und mir aufzeigt, zu verstehen. Dann muss ich es auch erst noch richtig in meinem Leben anwenden, und dann könnte es sein, wenn ich genügend Glauben aufgebracht habe, dass ich bereit wäre noch `Größeres´ zu empfangen, was wohl auf den anderen Platten Nephis zu finden ist, die versiegelt sind und die wir momentan noch nicht haben (3. Nephi 26:6-11; der Rechtsgelehrte John W. Welch hat darauf hingewiesen, dass es eine Reihe antiker zweiteiliger zusammenhängender Dokumente gibt, ein Teil offen, der andere Teil versiegelt, meist juristischer Natur – lies hier). Ehe wir mehr bekommen, prüft der Herr zunächst unseren Glauben. Der Herr weiß, wann wir bereit sein werden, mehr zu empfangen.

Welche Unvollkommenheiten hast du schon im Buch Mormon entdeckt?

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Es gibt niemanden, der den wahren Gott kennt

15. Juli 2020, 05:23am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

(Bild: Quelle)

Moroni lässt uns weiter wissen: „Und es gibt niemanden, der den wahren Gott kennt, außer den Jüngern Jesu, die im Land verweilten, bis die Schlechtigkeit des Volkes so groß war, dass der Herr sie nicht mehr bei dem Volk verbleiben ließ; und ob sie sich im Land befinden, weiß kein Mensch.“ (Mormon 8:10).

Es gibt niemanden, der den wahren Gott kennt. Moroni kommt hierbei auf die drei nephitischen Apostel des Herrn zu sprechen, die den Wunsch hatten auf Erden verweilen zu dürfen, um Menschen zu Christus zu führen, solange die Welt steht (3. Nephi 28:6-7,9). Als die Schlechtigkeit des Volkes allerdings unausstehlich wurde, nahm der Herr sie aus ihrem Land hinweg (Mormon 1:16).

Für mich stellt sich bei diesem Vers die Frage, was es bedeutet, `den wahren Gott zu kennen´, wie lerne ich ihn kennen? Es ist offensichtlich für das ewige Leben erforderlich, Ihn zu `erkennen´ (Johannes 17:3). Gibt es da einen Unterschied, jemanden zu kennen oder zu erkennen? In der King James Version lese ich anstatt `erkennen´ (recognize), `kennen´ (know) (John 17:3), ebenso in der inspirierten Version von Joseph Smith. Für mein Verständnis erkenne ich jemanden nur, wenn ich ihn kenne. Wie lerne ich den wahren Gott kennen? Indem ich mich mit seinem Sohn Jesus Christus vertraut mache, ihn und sein Leben studiere. Wo kann ich das? In den Heiligen Schriften. Elder David A. Bednar vom Kollegium der Zwölf der Kirche Jesus Christi der Heiligen der Letzten Tage, sagte: „Den Heiland zu erkennen, beginnt damit, dass wir unsere Geisteskraft aufrütteln und einen Versuch mit seinen Lehren unternehmen, bis wir unserer Seele einem Teil seiner Worte Raum geben können. … wir schenken dem Meister Glauben und erkennen ihn … und wir alle unsere Sünden aufgeben, um ihn zu erkennen.“ (Video). Durch eifriges Schriftstudium bin ich bemüht, Christus, und damit auch den Vater, kennenzulernen und seinem Vorbild nachzueifern.

Was lernst du den `wahren Gott kennen´?

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Es gibt niemanden mehr außer den Lamaniten und Räubern

14. Juli 2020, 06:23am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Die Gadiantonräuber von Jody Livingston
(Bild: Quelle)

Moroni, der den Bericht seines Vaters Mormon zu Ende führt, sagt uns: „Und nun, siehe, ich sage nichts mehr über sie, denn es gibt niemanden mehr außer den Lamaniten und Räubern, die im Land vorhanden sind.“ (Mormon 8:9).

Es gibt niemanden mehr außer den Lamaniten und Räubern. Ich muss wieder an meine Kindheit denken. Meine Mutter bestritt in den 1950ern verwitwet unseren Lebensunterhalt durch einen Stand auf dem Wochenmarkt. Von unserer Wohnung aus beluden wir immer einen Leiterwagen mit den Verkaufsprodukten. Darunter waren manchmal auch Schokoladentafeln. Ich schob nun den Wagen von hinten, während meine Mutter ihn an der Deichsel über den T-Damm zog und lenkte. Dabei nutzte ich hier und da die Gelegenheit, um mir eine Tafel Schokolade einzustecken. Genau genommen habe ich Diebstahl begangen. Hätte ich hierzu auch noch Gewalt angedroht oder sogar angewandt, wäre das Raub gewesen.

Wer kennt das nicht, dass man als Kind mit seinen Freunden gerne `Räuber und Gendarm´ gespielt hätte. Hier im Buch Mormon handelte es sich aber nicht mehr um ein Spiel, sondern wurde professionell ausgeübt. Das Land war voller Räuber schreibt Mormon (Mormon 2:8). Da gab es eine ganze Horde, die sich zu einer Bande zusammengeschlossen hatte, und das Volk mit räuberischen Attacken drangsalierte (Helaman 2:12). Es waren die `Gadiantonräuber´, die von einem schlechten Nephiten namens Gadianton, angeführt (Helaman 2:4) und von Kischkumen gegründet worden waren (Helaman 1:12). Ihre Organisation war gründet auf Geheimhaltung und satanische Eide. Satan stachelte sogar die Nephiten auf, sodass sich ein Großteil von ihnen diesen Räubern anschloss (Helaman 6:21). Für mich entnehme ich, dass ich mich solcher Banden unbedingt fernhalten muss, mich nicht von ihnen schmeichlerisch umwerben lassen darf, oder mich durch anderes Fehlverhalten erpressbar machen lasse. Ich muss mich darin üben, meine Begierden im Zaum zu halten – siehe mein Kindheitserlebnis oben mit der Schokolade. Rein weltlich gesehen ist Raub ein Straftatbestand, der mit mindestens einem Jahr Freiheitsstrafe geahndet wird (siehe hier).

Was schreckt dich davon ab, zu rauben?

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Dieses ganze Land ist eine ständige Runde von Mord und Blutvergießen

13. Juli 2020, 05:28am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Der Herr half den Nephiten nicht mehr
(Bild: Quelle)

Moroni teilt uns mit, dass sich dieses ganze Drama etwa Vierhundert nach Christus abspielte (Mormon 8:6-7) und fährt fort: „Und siehe, es ist die Hand des Herrn, die das getan hat. Und siehe auch, die Lamaniten befinden sich miteinander im Krieg; und dieses ganze Land ist eine ständige Runde von Mord und Blutvergießen; und niemand weiß das Ende des Krieges.“ (Mormon 8:8).

Dieses ganze Land ist eine ständige Runde von Mord und Blutvergießen. Schon vor etwa fünfzig Jahren machte Mormon eine ähnliche Aussage: „… überall im ganzen Land war alles in Aufruhr.“ (Mormon 2:8). Über die gesamte Geschichte des um 600 v. Chr. aus Jerusalem ausgewanderten Volkes, welches sich aus den Familien Lehis (1. Nephi 2:5), Ischmaels (1. Nephi 7:2,5) und des Dieners von Laban, Zoram (1. Nephi 4:35), entwickelte, wird uns von kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen ihnen berichtet, und auch untereinander, beginnend mit Auflehnung (1. Nephi 7:6) bis hin zum Tötungswusch (2. Nephi 5:3). Die Ursache hierfür liegt in der unterschiedlichen Glaubenstreue gegenüber Gott. Der jüngere Sohn Lehis, Nephi, war mit weiteren Familienmitgliedern gegenüber den Bündnissen mit Gott treu, während seine beiden älteren Brüder Laman und Lemuel, mit weiteren Anhängern, sich gegen Gott auflehnten. Gott setzte daraufhin Nephi als Lehrer für die älteren ein, was diese nicht gerade freundlich stimmte und sich mit der Zeit zwei revalisierende Volksgruppen ausbildeten, welche Nephiten bzw. Lamaniten genannt wurden (2. Nephi 5:5-6; Mormon 1:9). Zwischen ihnen gab es immer wieder Kriege, bis hin zur letztendlichen Ausrottung der Nephiten, aufgrund ihrer sich entwickelnden Verstocktheit gegenüber dem Herrn, der sie immer wieder befreit hatte, sie sich aber dennoch bewusst von ihm abwandten (Mormon 4:11).

Dier Herr hat die Nephiten immer dann aus den Händen ihrer Gegner befreit (beispielhaft Alma 57:35), solange sie zu ihm standen, während er ihnen diesen Schutz entsagte, als sie sich wider besseres Wissen von ihm entfernten, und schließlich ganz abwandten. Die Folge, als sie reif dafür waren, die vollständige Vernichtung der Nephiten (Mormon 6:22) durch die Lamaniten um die 400 n. Chr., also etwa nach tausend Jahren ihres Bestehens in der neuen Welt, die der Herr ihnen als ihre Heimat versprochen hatte (1. Nephi 18:22-23; 3. Nephi 15:13). Angestiftet wurden die Brüder Nephis durch Satan, der ein Feind Gottes ist, und alles unternimmt, um den Plan der Erlösung, Gottes Plan für die Menschheit, zunichtezumachen (Moroni 7:12). Ich lerne, dass wir uns als Volk des Herrn, nicht wider besseren Wissens, vom Herrn abwenden, unsere Herzen gegen ihn nicht verhärten dürfen, damit uns nicht ein gleiches Schicksal trifft. Die physische Vernichtung wäre ja noch nicht das Schlimmste, aber die geistige trennt uns für ewig von Gott (Jakob 3:11). Wie unendlich dankbar bin ich dem Herrn, dass er einen Weg bereitet hat, dieser Vernichtung zu entrinnen (2. Nephi 9:10).

Wie verstehst du die Aussage im heute betrachteten Vers, dass die Hand des Herrn dies getan hat?

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Das ist mir von meinem Vater geboten worden

12. Juli 2020, 05:24am

Veröffentlicht von Manfred Lobstein

Mormon verabschiedet sich von einer einstmals großen Nation
(Bild: Quelle)

Mormons Bericht ist zu Ende und sein Sohn führt ihn fort: „Siehe, ich, Moroni, führe den Bericht meines Vaters Mormon zu Ende. Siehe, ich habe nur weniges zu schreiben, und das ist mir von meinem Vater geboten worden.“ (Mormon 8:1).

Das ist mir von meinem Vater geboten worden. Alle Nephiten sind offensichtlich von den Lamaniten aufgespürt und vernichtet worden (Mormon 9:2). Moroni muss nun davon berichten, dass die Lamaniten auch seinen Vater getötet hatten, und er allein übriggeblieben ist (Mormon 9:3).

Ich lerne wie gehorsam Moroni seinem Vater gewesen ist. Er, der von seinem Volk alleine übrig geblieben ist, hat nicht danach gefragt, was aus ihm wird, sondern den Willen seines Vaters ausgeführt, seine Erlebnisse aufzuzeichnen und dann in der Erde zu verbergen (Mormon 8:4). Ich muss an ein Erlebnis meiner Kindheit denken. Wir hatten in den Fünfziger Jahren in einer Gartenlaube gelebt. Meine Mutter ist eines Nachmittags wie üblich losgegangen, um meinen Vater von der ungefähr drei Kilometer entfernten S-Bahnhaltestelle abzuholen. Mich ließ sie dabei, ungefähr neun Jahre alt, in der Laube zurück. Es kam ein Wetter mit Blitz und gewaltigem Donner auf. Alleine bekam ich dabei schreckliche Angst. Die Angst hielt mich nicht in der trockenen Laube auf, sie trieb mich in das Wetter und ich lief, den ganzen Weg immer laut `Mutti´ rufend, bis mir eine Passantin sagte, dass viele Menschen in dem Pförtnerhäuschen einer Fabrik kurz vor dem Bahnhof Unterschlupf gesucht hatten. Wie glücklich war ich, meine Mutter dort zu finden und mich wieder in Geborgenheit zu fühlen. Moroni konnte nirgends hinlaufen und fand niemanden mehr, der ihm sagen konnte, wo sich vielleicht jemand aus seiner Familie aufhielt – es gab niemanden mehr. Gut, er war wohl auch schon ein paar Jahre älter. Aber der Schmerz alleine zu sein, und nicht zu wissen, was mit einem passieren wird … (Mormon 9:3,5). Und er war dennoch gehorsam!

Welche Situation hast du in Erinnerung, in der du in Not warst, aber dennoch gehorsam einen Auftrag ausgeführt hast?

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